Die Quappe, im wissenschaftlichen Kontext als Lota lota bekannt, ist der einzige Süßwasser-Dorsch, der in Flüssen und Seen der gemäßigten bis subarktischen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas vorkommt. Als Mitglied der Familie der Dorschfische, zu der auch bekannte Meeresfische wie der Kabeljau gehören, zeichnet sich dieses Tier durch seine Anpassungsfähigkeit an kalte und sauerstoffarme Gewässer aus.
Mit ihrem langgestreckten Körper und einer Färbung, die von olivgrün bis braun variiert, sind Quappen optimal an ihre Lebensweise angepasst. Sie besitzen Barteln am Maul, die sie als Sinnesorgane nutzen, um am meist schlammigen Gewässerboden Nahrung zu orten. In der kalten Jahreszeit, insbesondere im Winter, wenn andere Fischarten aufgrund geringer Temperaturen langsamer werden, ist die Quappe besonders aktiv und begibt sich zur Laichzeit oft auf weite Wanderungen.
In ihrer Lebensweise zeigen Quappen typische nachtaktive Muster, sind also überwiegend in der Dämmerung und während der Nacht auf Futtersuche. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleineren Fischen, Insektenlarven und Krebstieren, wobei die jungen Quappen vorrangig zooplanktonische Nahrung bevorzugen. Ihre Anpassungsfähigkeit und die breite Palette an Nahrungsquellen ermöglichen es dem Fisch, unterschiedliche aquatische Lebensräume zu bewohnen.
In verschiedenen Regionen trägt die Quappe lokale Namen wie „Aalmutter“ oder „Trüsche“ und spielt sowohl in der kommerziellen Fischerei als auch im Sportfischen eine Rolle. Aufgrund der veränderten Gewässerbedingungen durch menschliche Einflüsse sind in manchen Gebieten die Bestände der Quappe rückläufig, was zu einer stärkeren Beachtung ihres ökologischen Wertes und der Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen geführt hat.
Quappe Fakten
- Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
- Ordnung: Gadiformes (Dorschartige)
- Familie: Lotidae (Quappen)
- Gattung: Lota
- Art: Lota lota (Quappe)
- Verbreitung: Nordamerika, Eurasien; von Kanada über Nordamerika, Nord- und Mitteleuropa bis Sibirien
- Lebensraum: Süßwasser, bevorzugt kalte, sauerstoffreiche Seen und Flüsse, auch Brackwasser
- Körpergröße: bis zu 60 cm, selten länger
- Gewicht: durchschnittlich 1-2 kg, kann bis zu 25 kg schwer werden
- Soziales Verhalten: einzelgängerisch, überwiegend nachtaktiv
- Fortpflanzung: Laichzeit im Winter, Geschlechtsreife nach 4-6 Jahren, legen Tausende von Eiern unter Steine oder in selbstgegrabene Gruben
- Haltung: kaum in Aquarien oder kommerziellen Einrichtungen gehalten wegen der Anforderungen an kaltes, sauerstoffreiches Wasser und des nächtlichen Lebensstils
Systematik Quappe ab Familie
Die äußeren Merkmale der Quappe sind charakteristisch und unterscheiden sich von anderen Süßwasserfischen. Ihr Körper ist langgestreckt und hat eine schlangenähnliche Form mit einer glatten Haut, die oft eine grünlich-braune oder olivfarbene Färbung aufweist. Diese Färbung wird durch schwarze Marmorierungen ergänzt, was ihnen hilft, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Ein markantes Merkmal der Quappe ist der große Kinnbart (Barbel), der ihr hilft, den Boden nach Nahrung abzusuchen.Die Quappe hat zwei weiche Rückenflossen: die erste ist kurz und niedrig, während die zweite deutlich länger ist. Ihre Schwanzflosse ist abgerundet und ihre Brustflossen sind fächerförmig. Diese Anpassungen unterstützen ihren Lebensstil als Bodenbewohner in kalten Gewässern.
Lebensraum und Herkunft
Die Quappe bewohnt kalte Süßwassergewässer in Nordamerika, Europa und Asien. Sie sind in vielen großen Flüssen sowie in klaren Seen verbreitet und benötigen Wassertemperaturen unter 20 °C für ein optimales Wachstum. Besonders häufig sind sie in Gebieten mit klarem Wasser und reichlich Unterwasservegetation anzutreffen.Ihr Lebensraum umfasst sowohl fließende als auch stehende Gewässer. In Flüssen bevorzugen sie tiefere Bereiche mit sandigem oder schlammigem Boden, wo sie sich gut verstecken können. In Seen sind sie oft in der Nähe von Uferbereichen oder in tieferen Zonen zu finden. Die Quappe hat sich gut an verschiedene Lebensräume angepasst, was ihre Verbreitung in so vielen Regionen ermöglicht.Die Zerstörung von Lebensräumen durch menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Verschmutzung stellt jedoch eine Bedrohung für die Quappenpopulationen dar. In einigen Regionen haben sich die Bestände aufgrund dieser Veränderungen verringert.
Verhalten von Quappe
Das Verhalten der Quappe ist vor allem nachtaktiv; sie verbringen den Tag oft versteckt im Sediment oder unter Pflanzen. Nachts werden sie aktiv auf Nahrungssuche gehen und nutzen dabei ihren ausgeprägten Geruchssinn sowie den Kinnbart zur Nahrungserkennung am Boden. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus anderen Fischen wie Weißfischen oder kleinen Raubfischen sowie verschiedenen wirbellosen Tieren.Quappen sind Einzelgänger und zeigen wenig soziale Interaktion außerhalb der Fortpflanzungszeit. Während dieser Zeit versammeln sich Männchen um Weibchen zur Fortpflanzung, wobei sie oft große Schwärme bilden. Diese Versammlungen sind ein faszinierendes Schauspiel im Winter unter dem Eis.Ein weiteres bemerkenswertes Verhalten ist ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Nahrungsquellen anzupassen. Während ihrer frühen Lebensphasen ernähren sich junge Quappen hauptsächlich von Insektenlarven und Zooplankton, während Erwachsene fast ausschließlich Fisch fressen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei der Quappe erfolgt typischerweise zwischen Dezember und März unter dem Eis. Diese Art ist ein sogenannter „Broadcast-Spawner“, was bedeutet, dass sie keine Nester bauen; stattdessen geben Männchen und Weibchen gleichzeitig Eier und Spermien ins Wasser ab. Die Eier sind sehr klein (ca. 1 mm Durchmesser) und treiben im Wasser bis sie auf dem Boden landen.Während des Laichens versammeln sich viele Männchen um ein oder zwei Weibchen und bilden eine sogenannte „Laichball“. Diese Versammlungen können sehr spektakulär sein, da die Fische wild umherwirbeln während sie laichen. Die Inkubationszeit der Eier beträgt je nach Wassertemperatur zwischen 30 und 128 Tagen.Nach dem Schlüpfen verbringen die Larven einige Zeit im freien Wasser bevor sie sich am Boden niederlassen. Die elterliche Fürsorge beschränkt sich auf das Ablaichen; danach sind die jungen Fische selbstständig.
Gefährdung
Die Quappe gilt allgemein als gering gefährdet; jedoch gibt es lokale Bestände, die durch Habitatverlust bedroht sind. Die Zerstörung von Gewässern durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft hat negative Auswirkungen auf ihre Populationen.Zusätzlich zur Habitatzerstörung können invasive Arten auch eine Bedrohung darstellen, indem sie um Ressourcen konkurrieren oder Krankheiten übertragen. Einige Regionen haben spezielle Schutzmaßnahmen implementiert, um die Bestände zu überwachen und zu erhalten.Fischereimanagementpraktiken spielen ebenfalls eine Rolle bei der Erhaltung dieser Art. In vielen Gebieten gibt es spezifische Regelungen zur Fangquote oder Schonzeiten, um sicherzustellen, dass die Bestände nachhaltig bewirtschaftet werden.
Quellen
https://simple.wikipedia.org/wiki/Burbot
https://www.adfg.alaska.gov/index.cfm?adfg=burbot.main
https://en.wikipedia.org/wiki/Burbot
https://www.dnr.state.mn.us/minnaqua/speciesprofile/burbot.html