Der Pottwal (Physeter macrocephalus) ist ein faszinierendes Tier, das als größter Raubwal der Welt bekannt ist. Diese majestätischen Kreaturen können eine Länge von bis zu 20 Metern erreichen und ein Gewicht von bis zu 50 Tonnen auf die Waage bringen. Sie leben in den tiefen Gewässern des Ozeans und sind dafür bekannt, unglaublich lange Tauchgänge durchzuführen. Pottwale sind dafür bekannt, Tauchgänge von bis zu 2 Stunden zu machen und dabei Tiefen von über 1.000 Metern zu erreichen. Aufgrund ihres enormen Kopfes, der fast ein Drittel ihrer Körperlänge ausmacht, haben Pottwale eine einzigartige physiologische Anpassung entwickelt, um in den Tiefen des Ozeans zu jagen. Ihr Öl, das als „Spermaceti“ bekannt ist, kann dazu verwendet werden, Tauchgänge und Aufstiege zu regulieren und bietet auch Schutz gegen Druckveränderungen. Pottwale waren auch das Ziel von Walfängern, die ihr wertvolles Öl für die Herstellung von Kerzen, Seife und Kosmetika verwendet haben. Heutzutage sind Pottwale durch den Verlust ihres natürlichen Lebensraums und die Auswirkungen der menschlichen Aktivitäten wie der Schifffahrt und der Verschmutzung des Ozeans bedroht.
Pottwale leben allein oder in kleinen Gruppen. Sie wandern mit bis zu 30 km/h Geschwindigkeit ab Mai zu den Nahrungsgebieten an den Eisgrenzen der nördlichen oder südlichen Eismeere. Ab Oktober beginnt die Rückwanderung zu den Paarungsgebieten im Indischen Ozean und in der Karibik. Die Haut der Pottwale ist gummiartig und 10 bis 12 mm dick. Darunter befindet sich eine Speckschicht von bis zu 35 cm Dicke. Pottwale wurden und werden von rücksichtslosen Nationen wie zum Beispiel Japan immer noch gejagt. Die Gründe für die Jagd auf diese Wale sind einfach: Im Darm eines Wals kann bis zu 400 kg Ambra entstehen. Ambra ist ein Duftträger zur Herstellung von Parfüm und wird mit seinem vierfachen Gewicht in Gold aufgewogen. Im Kopf tragen Bullen Spermaceti. Bei einer Größe von 17 m können das etwa 2 Tonnen sein. Spermaceti ist ein hochwertiges, wachsartiges Fett dessen Schmelzpunkt bei +42 bis +47 grad Celsius liegt. Der Preis dafür liegt bei rund 500 Dm pro Kg. Das Nationen wie Japan daher den Walfang nicht wie angegeben nur zu sogenannten Forschungszwecken betreiben, dürfte wohl klar sein.
Pottwal Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Cetacea (Waltiere)
- Familie: Physeteridae (Pottwale)
- Art: Physeter macrocephalus
- Verbreitung: alle Meere zwischen dem 70. Grad nördl. Breite und dem 70. Grad südl. Breite
- Lebensraum: Küstengewässer aber auch Hochsee
- Maße und Gewichte: Körperlänge: bis etwa 18 m
Gewicht: 40 (Kühe) bis 70 (Bullen) Tonnen - Altersbestimmung: Nach den Wachstumsringen der Zähne können die Kühe bei etwa 25, die Bullen bei 60 – 70 Wachstumsringen etwa 30 Jahre alt sein. Früher nahm man an, daß jedes Jahr, so wie bei Bäumen, ein Wachstumsring dazu kommt. Nachgewiesen wurde aber bei anderen Zahnwalen, daß das Wachstum der Ringe auf Nahrungsperioden beruht. Es können also keine oder 2 Wachstumsringe pro Jahr entstehen.
- Fortpflanzung: Pottwale im Nordatlantik paaren sich von Februar bis Juli. Die Tragezeit ist nicht exact bekannt. Die Angaben schwanken hier von 10 bis 17 Monate. Das Junge ist bei der Geburt zwischen 3,70 und 5,50 Meter lang und wiegt rund 1000 kg. Es kann vom 2. bis zum 12. Wachstumsring (siehe Altersbestimmung) gesäugt werden. Pottwalmilch ist sehr gehaltvoll und enthält 30 – 45 % feste Anteile, davon sind 19 – 28 % Fett und 7 – 11,5 % Proteine. Die Geschlechtsreife ist bei Pottwalen sehr unterschiedlich. Während das Weibchen bereits mit 9 Jahren Geschlechtsreif wird, kommt das Männchen erst mit 25 Jahren dazu.
Systematik der Pottwale ab Familie
Unterordnung: Zahnwale (Odontoceti)
Ordnung: Wale (Cetacea)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Pottwal
Der Pottwal hat einen unverwechselbaren Körperbau mit einem massiven Kopf, der fast rechteckig erscheint und bis zu einem Drittel seiner Gesamtlänge ausmacht. Die Haut ist meist grau oder braun gefärbt und weist oft eine marmorierte Musterung auf. Ein markantes Merkmal ist das Spermaceti-Organ im Kopf des Wals, das eine wichtige Rolle bei der Echolokation und der Regulierung des Auftriebs spielt. Die Zähne des Pottwals sind konisch und können bis zu 20 cm lang werden; sie befinden sich nur im Unterkiefer, während die Zähne im Oberkiefer rudimentär sind.Die Rückenflosse des Pottwals ist niedrig und variabel, während die Fluke eine charakteristische Form hat, die an zwei rechtwinklige Dreiecke erinnert. Das Atemloch befindet sich asymmetrisch auf der linken Seite des Kopfes, was einen schrägen Blas erzeugt. Diese Anpassungen sind nicht nur ästhetisch, sondern auch funktional und unterstützen den Pottwal bei seinen tiefen Tauchgängen.
Lebensraum und Herkunft
Pottwale sind pelagische Tiere und bewohnen die offenen Ozeane weltweit. Sie bevorzugen tiefere Gewässer, wo sie nach Nahrung suchen können. Ihre Hauptnahrung besteht aus Tintenfischen, insbesondere großen Arten wie dem Riesenkalmar. Um ihre Beute zu finden, können sie in Tiefen von über 1.000 Metern tauchen, wobei einige Berichte sogar von Tauchgängen bis zu 3.200 Metern berichten.Die Lebensweise des Pottwals ist stark an seine Umgebung angepasst. In tropischen Gewässern leben Weibchen mit ihren Nachkommen in Gruppen, während erwachsene Männchen oft alleine oder in kleinen Gruppen anzutreffen sind. Diese sozialen Strukturen sind entscheidend für den Schutz der Jungtiere und das Überleben der Art in einem sich verändernden marinen Umfeld.
Verhalten von Pottwal
Das Verhalten von Pottwalen ist komplex und umfasst sowohl soziale Interaktionen als auch ausgeklügelte Jagdtechniken. Weibliche Pottwale bilden enge Bindungen zu ihren Nachkommen und arbeiten zusammen, um diese zu schützen. Diese Gruppen bieten Sicherheit gegen Raubtiere wie Orcas und ermöglichen es den Weibchen, ihre Jungen effektiv aufzuziehen.Pottwale kommunizieren durch eine Vielzahl von Lauten, die von tiefen Klickgeräuschen bis hin zu hohen Tönen reichen können. Diese Geräusche spielen eine wichtige Rolle bei der Echolokation sowie bei sozialen Interaktionen innerhalb der Gruppen. Die Fähigkeit des Pottwals, laute Geräusche zu erzeugen – bis zu 230 dB – wird auch als mögliche Methode zur Betäubung oder Desorientierung ihrer Beute angesehen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Pottwalen erfolgt hauptsächlich zwischen Winter und Hochsommer in tropischen Gewässern. Weibliche Pottwale haben eine lange Tragzeit von über einem Jahr; die Geburt erfolgt meist im Frühjahr. Neugeborene Fohlen wiegen etwa eine Tonne und messen bereits vier Meter in der Länge.Die Aufzucht der Jungen erfolgt über mehrere Jahre hinweg; Weibchen säugen ihre Nachkommen mindestens zwei Jahre lang. Während dieser Zeit entwickeln die Jungtiere wichtige Fähigkeiten zur Selbstständigkeit unter dem Schutz ihrer Mütter und der Gruppe. Die langsame Reifung der Weibchen – sie werden erst im Alter von 7 bis 13 Jahren geschlechtsreif – trägt zur langsamen Wachstumsrate der Population bei.
Gefährdung
Der Pottwal ist derzeit durch verschiedene Faktoren gefährdet. Historisch gesehen führte die intensive Jagd auf diese Tiere im 19. und 20. Jahrhundert zu einem dramatischen Rückgang ihrer Populationen. Obwohl heute internationale Schutzmaßnahmen bestehen, bleiben Bedrohungen wie Lebensraumverlust durch menschliche Aktivitäten sowie Umweltverschmutzung bestehen.Zusätzlich stellen Schiffsverkehr und Lärmbelastung durch menschliche Aktivitäten Risiken dar, da sie das Kommunikationsverhalten der Wale stören können. Der Schutz des Lebensraums dieser majestätischen Tiere ist entscheidend für ihr Überleben; daher sind Maßnahmen zur Erhaltung ihrer natürlichen Umgebung unerlässlich.