Der Meerespelikan, auch bekannt als Braunpelikan, ist ein großer Wasservogel, der in Nord- und Südamerika beheimatet ist. Er ist ein auffälliger Vogel mit einem markanten, langen Schnabel und einem charakteristischen Flugverhalten. Der Meerespelikan ist in der Lage, große Mengen an Fischen zu fangen, indem er aus der Luft auf sie herabschwebt und sie dann mit seinem Schnabel aus dem Wasser fischt.
Die Art hat eine Spannweite von bis zu 2,5 Metern und kann bis zu 3,5 Kilogramm wiegen. Meerespelikane sind bekannt für ihre Fähigkeit, große Entfernungen über offenes Wasser zurückzulegen, um Futter zu finden. Sie bilden häufig Schwärme und jagen in Gruppen, um Fische zu fangen.
Während der Brutzeit bilden Meerespelikane große Kolonien an Küsten und Inseln. Die Männchen bauen Nester aus Pflanzenmaterial, die in flachen Vertiefungen auf dem Boden oder in niedrigen Büschen liegen. Die Weibchen legen in der Regel zwei bis drei Eier, die beide Elternteile inkubieren und ausbrüten.
Der Pelikan bewohnt mit Vorliebe felsige oder sandige Küsten mit sehr klarem Meerwasser. In den flachen Küstenregionen taucht der Vogel auf der Jagd nach Fischen bis in erstaunliche Tiefen. Dabei verwenden die Vögel eine Sturzflugtechnik. Hat ein Vogel seine Beute erspäht, lässt er sich aus Höhen zwischen 10 und 20 Meter senkrecht herabfallen. Erst im letzten Moment vor dem Aufschlag auf das Wasser nimmt der Vogel seine Beine und Flügel weit zurück und streckt den Kopf weit vor. Die grundlegende Fähigkeit zum Tauchen ist den Vögeln zwar angeboren, Jungvögel müssen aber diese Art der Jagd erst durch viel Übung und Nachahmung der Altvögel lernen.
Obwohl Meerespelikane in einigen Regionen immer noch häufig vorkommen, sind sie in anderen Gebieten gefährdet oder bedroht. In den Vereinigten Staaten wurde die Art in den 1970er Jahren durch den Einsatz von Pestiziden fast ausgerottet, hat sich aber seitdem erholt. Der Klimawandel und die Überfischung sind jedoch weiterhin eine Bedrohung für die Bestände.
Meerespelikan Steckbrief
- Klasse: Aves (Vögel)
- Ordnung: Pelecaniformes (Pelikane, Kormorane, Tölpel, Tropik- und Fregattvögel)
- Familie: Pelecanidae (Pelikane)
- Art: Pelicanus occidentalis
- Verbreitung: Pazifik- bzw. Karibikküsten von Nord-, Mittel- und Südamerika
- Lebensraum: Meeresküste und Flußmündungen
- Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 120 cm
Spannweite: bis 280 cm
Gewicht: 2 – 2,5 kg - Fortpflanzung: Pelikane brüten in sehr großen Kolonien. Die Nester werden in Büschen oder direkt auf dem Erdboden gebaut. Gewöhnlich enthält das Gelege 3 Eier die sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen abwechselnd bebrütet werden. Die Jungen schlüpfen nach rund 4 Wochen und sind im Alter von 9 Wochen flügge. Fortpflanzungsfähig sind Pelikane erst im Alter von 2 Jahren.
Systematik der Meerespelikane ab Familie
Überfamilie: Ruderfüßer (Pelecaniformes)
Ordnung: Neoaves
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Klasse: Vögel (Aves)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale von Meerespelikan
Der Meerespelikan hat eine markante Erscheinung mit einem großen, langen Schnabel und einer charakteristischen Kehltasche, die ihm hilft, Fische zu fangen. Das Gefieder des adulten Vogels ist überwiegend grau-braun mit einem weißen Kopf und Hals. In der Brutzeit zeigt der Pelikan eine auffälligere Färbung mit einem gelblichen Schimmer auf dem Kopf. Die Flügel sind lang und breit, was dem Vogel ermöglicht, effizient zu gleiten und große Strecken über dem Wasser zurückzulegen.Die Jungvögel sind anfangs graubraun gefärbt und entwickeln im Laufe der Zeit die typischen Merkmale der Erwachsenen. Ihre Schnäbel sind zunächst kürzer und weniger ausgeprägt, was sich mit dem Wachstum ändert. Die Augen sind relativ klein im Verhältnis zum Kopf, aber gut angepasst für die Sicht unter Wasser während des Tauchens. Diese Anpassungen sind entscheidend für ihre Jagdtechnik.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Meerespelikans erstreckt sich über eine Vielzahl von Küstenökosystemen in den Amerikas. Er bevorzugt flache Gewässer wie Buchten, Lagunen und Küstenriffe, wo er leicht auf seine Beute zugreifen kann. Diese Vögel sind sowohl in tropischen als auch in subtropischen Regionen verbreitet und ziehen oft während des Winters in wärmere Gewässer.Die Herkunft des Meerespelikans reicht bis in die Zeit der Dinosaurier zurück; Fossilienfunde zeigen ähnliche Vögel aus dem Eozän. Diese lange Evolutionsgeschichte hat es dem Pelikan ermöglicht, sich an verschiedene marine Umgebungen anzupassen. Das Überleben dieser Art hängt stark von gesunden Küstenökosystemen ab, die reich an Nahrung sind.
Verhalten von Meerespelikan
Das Verhalten des Meerespelikans ist stark auf seine Nahrungsaufnahme ausgerichtet. Er jagt hauptsächlich durch Tauchen; dabei stürzt er sich aus großer Höhe ins Wasser, um Fische zu fangen. Diese Technik erfordert Präzision und Geschicklichkeit, da der Pelikan oft aus mehreren Metern Höhe taucht. Während des Jagdvorgangs kann er auch anderen Vögeln folgen oder deren Aktivitäten beobachten, um Futterquellen zu finden.Soziale Interaktionen spielen eine wichtige Rolle im Leben des Meerespelikans. Sie leben oft in großen Kolonien und zeigen komplexe Verhaltensweisen wie gemeinsames Jagen oder das Teilen von Nahrung. Diese sozialen Strukturen helfen ihnen nicht nur bei der Nahrungssuche, sondern bieten auch Schutz vor Raubtieren.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung beim Meerespelikan erfolgt in Kolonien, wo mehrere Paare gleichzeitig brüten. Die Weibchen legen typischerweise zwei bis drei Eier in Nester aus Zweigen oder Schilf ab. Beide Elternteile teilen sich die Brutpflege; die Inkubation dauert etwa 28 bis 30 Tage. Nach dem Schlüpfen sind die Küken zunächst hilflos und benötigen intensive Pflege.Die Aufzucht erfolgt durch beide Elternteile, die abwechselnd füttern und schützen. Nach etwa sechs Wochen beginnen die Jungvögel zu fliegen und verlassen das Nest nach etwa zwei bis drei Monaten vollständig. Während dieser Zeit bilden sie oft kleine Gruppen oder „Pods“, um voneinander zu lernen und ihre Überlebensfähigkeiten zu entwickeln.
Gefährdung
Der Meerespelikan ist verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, darunter Lebensraumverlust durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung und Landwirtschaft sowie Umweltverschmutzung durch Chemikalien und Plastikmüll. Überfischung beeinträchtigt zudem ihre Nahrungsgrundlage erheblich.Schutzmaßnahmen sind entscheidend für das Überleben dieser Art. Dazu gehören die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume sowie Programme zur Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme. Internationale Abkommen zum Schutz von Seevögeln tragen ebenfalls dazu bei, die Populationen des Meerespelikans zu stabilisieren.