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Nutria (Myocastor coypus, Biberratte)

Das Nutria, auch Biberratte genannt, ist ein in Südamerika heimisches Nagetier, das heute weltweit verbreitet ist. In Europa wurde es in den 1930er Jahren zur Pelzgewinnung eingeführt, konnte aber aufgrund seiner Anpassungsfähigkeit schnell eine stabile Population aufbauen. Das Nutria hat einen stämmigen Körperbau mit einem runden Kopf, einem langen Schwanz und kräftigen Beinen mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen. Es ist ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher und bevorzugt feuchte Lebensräume wie Flüsse, Seen und Feuchtgebiete. Das Nutria hat sich aufgrund seiner schnellen Fortpflanzungsfähigkeit zu einer invasiven Art entwickelt, die in vielen Ländern als Schädling betrachtet wird. Trotzdem hat es auch positive Auswirkungen auf die Ökosysteme, in denen es lebt, indem es das Wachstum von Schilf und anderen Pflanzen kontrolliert.

Die Nutria ist hauptsächlich des nachts unterwegs, obwohl man sie auch am Tage antreffen kann. Die Biberratten leben in großen Gruppen. Je nach örtlichen Gegebenheiten graben sie Baue in Uferböschungen oder leben in großen Schilfnestern. Sie ernähren sich weitestgehend von Pflanzen und fressen nur gelegentlich Schnecken, Muscheln oder Regenwürmer. Der Schwanz der Nutria ist im Gegensatz zu den meisten anderen Wassertieren nicht flach, sondern rund. Nutrias werden wegen ihres Felles, das an der Oberseite rötlichbraun und am Bauch graubraun ist, in großen Farmen gezüchtet. Am Rande des 21. Jahrhunderts stehend hat der Mensch anscheinend noch immer nicht die ethische Reife entwickelt, die notwendig ist, um auf modische Protzerei in Form von Pelzmänteln zu verzichten. Statt dessen werden jährlich Tausende von Tieren nur zu diesem einen Zweck gezüchtet und getötet.

Nutria Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Rodentia (Nagetiere)
  • Familie: Capromyidae (Baumratten)
  • Gattung: Myocastor (Baumratten)
  • Art: Myocastor coypus
    Alias: Biberratte, Sumpfbiber, Schweifbiber
  • Verbreitung: Ursprung: Südamerika, heute auch in Nordamerika und Europa eingeführt.
  • Lebensraum: Flüsse, Seen, Teiche und Sumpfgebiete.
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 65 cm
    Gewicht: bis 9 kg (Männchen)
    Schwanzlänge: bis 45 cm
  • Fortpflanzung: Die Nutria bringt bei einer Tragezeit von knapp 4 Monaten ein bis zwei Würfe pro Jahr zur Welt. Pro Wurf können zwischen vier und neun Junge geboren werden. Die Jungen sind bei der Geburt bereits sehr weit entwickelt und können schon nach kurzer Zeit schwimmen. Eine besondere Anpassung an das Wasser stellen die Zitzen der Mutter dar. Diese liegen so hoch an den Flanken, daß die Jungen auch saugen können, während ihre Mutter schwimmt.

Systematik der Nutrias ab Familie

Äußerliche Merkmale von Nutria

Die Nutria ist ein großes Nagetier mit einem robusten Körperbau und einem auffälligen, langen Schwanz. Ihr Fell variiert in der Farbe von dunkelbraun bis gelblich-braun und ist dicht mit einer grauen Unterwolle versehen. Die Vorderbeine sind kürzer als die Hinterbeine und besitzen gut entwickelte Krallen, während die Hinterfüße leicht mit Schwimmhäuten ausgestattet sind, was ihnen das Schwimmen erleichtert. Die charakteristischen großen, orangefarbenen Schneidezähne sind ein weiteres markantes Merkmal der Nutria. Diese Zähne wachsen ständig nach und müssen durch Nagen an Pflanzen oder anderen harten Materialien abgenutzt werden.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist das weiße Fell auf der Schnauze. Die Augen sind relativ groß und ermöglichen eine gute Sicht im Wasser sowie an Land. Die Nutria hat eine breite Schnauze, die ihr hilft, Wasserpflanzen effizient zu fressen. Ihre Ohren sind klein und kaum sichtbar im dichten Fell verborgen. Diese Anpassungen machen die Nutria zu einem effektiven Fresser von Wasserpflanzen und tragen zu ihrem Überleben in feuchten Lebensräumen bei.

Lebensraum und Herkunft

Die Nutria ist ursprünglich in den Feuchtgebieten Südamerikas beheimatet, wo sie in Ländern wie Argentinien, Brasilien und Chile vorkommt. Ihr natürlicher Lebensraum umfasst Sümpfe, Flussufer und andere wasserreiche Gebiete, die reich an Vegetation sind. Diese Tiere sind besonders auf Pflanzen angewiesen und ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen wie Schilfrohr, Kalmus und anderen aquatischen Pflanzen. Die Einführung der Nutria in andere Regionen begann im 19. Jahrhundert durch Pelzfarmen in Nordamerika und Europa.In den USA hat sich die Nutria vor allem entlang der Küstenregionen verbreitet. Sie haben sich erfolgreich an verschiedene Umweltbedingungen angepasst und sind heute in mindestens 40 Bundesstaaten nachgewiesen worden. Diese Anpassungsfähigkeit hat es ihnen ermöglicht, auch in weniger geeigneten Lebensräumen zu überleben. In Gebieten mit hohen Niederschlägen oder in der Nähe von Süßwasserquellen sind sie besonders häufig anzutreffen. Ihre Fähigkeit, sich schnell fortzupflanzen und große Populationen zu bilden, hat dazu geführt, dass sie in vielen Regionen als invasive Art gelten.

Verhalten von Nutria

Nutrias sind vorwiegend soziale Tiere, die oft in Gruppen leben. Diese Gruppen bestehen normalerweise aus mehreren Weibchen und ihren Nachkommen sowie einigen Männchen. Ihr Verhalten ist stark an ihre Umgebung angepasst; sie verbringen viel Zeit im Wasser und nutzen ihre Schwimmfähigkeiten sowohl zur Nahrungssuche als auch zur Flucht vor Raubtieren. Die Tiere sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv, wobei sie während des Tages oft ruhen und nachts auf Nahrungssuche gehen.Die Kommunikation innerhalb der Gruppe erfolgt durch verschiedene Laute sowie durch Körpersprache. Nutrias nutzen ihre starken Zähne nicht nur zum Fressen von Pflanzenmaterialien sondern auch zur Verteidigung gegen Bedrohungen. Ihre Fortpflanzung erfolgt ganzjährig unter optimalen Bedingungen; dies führt dazu, dass sie sich schnell vermehren können. Ein weiterer Aspekt ihres Verhaltens ist das Graben von Höhlen oder Bauten entlang von Uferlinien, was zur Erosion dieser Gebiete beitragen kann.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Nutrias erfolgt ganzjährig mit einer Tragzeit von etwa 130 Tagen. Weibliche Nutrias erreichen bereits im Alter von vier bis fünf Monaten die Geschlechtsreife und können mehrere Würfe pro Jahr haben. Im Durchschnitt bringt ein Weibchen zwischen vier bis fünf Nachkommen zur Welt; dies kann jedoch je nach Umweltbedingungen variieren. Die Neugeborenen sind bei der Geburt bereits vollständig behaart und haben offene Augen, was ihnen ermöglicht, innerhalb weniger Stunden selbstständig Nahrung aufzunehmen.Nach der Geburt kümmern sich die Weibchen intensiv um ihren Nachwuchs. Sie stillen die Jungen für etwa sieben bis acht Wochen, wobei diese schnell wachsen und sich entwickeln. Innerhalb kurzer Zeit beginnen die Jungtiere selbstständig zu fressen und schließen sich oft der Mutter bei der Nahrungssuche an. Dieses schnelle Wachstum ermöglicht es den Jungtieren, schnell unabhängig zu werden und selbst Fortpflanzungspartner zu suchen.

Gefährdung

Die Nutria wird weltweit als invasive Art betrachtet, insbesondere in den USA, wo sie erhebliche Schäden an Feuchtgebieten verursacht hat. Ihre Fressgewohnheiten führen häufig zur Zerstörung von Ufervegetation und können langfristige Auswirkungen auf lokale Ökosysteme haben. In einigen Regionen haben hohe Populationen zu einem Rückgang seltener Pflanzenarten geführt sowie negative Effekte auf andere Tierarten verursacht.Trotz ihrer invasiven Natur wird die Nutria auch weiterhin für ihre Pelze gejagt; dies geschieht jedoch nicht immer nachhaltig oder kontrolliert. In einigen Gebieten gibt es Programme zur Populationserhaltung oder -kontrolle durch Jagd oder Fallenstellen, um das Gleichgewicht im Ökosystem wiederherzustellen. Es gibt Bestrebungen zur Aufklärung über die Auswirkungen der Nutria auf lokale Lebensräume sowie zur Förderung nachhaltiger Jagdpraktiken.

Quellen

https://wildlife.ca.gov/Conservation/Invasives/Species/Nutria

https://www.nisic.nal.usda.gov/factsheet/nutria

https://www.texasinvasives.org/home/database/myocastor-coypus

https://www.invasivespeciesinfo.gov/aquatic/fish-and-other-vertebrates/nutria