Die Biberratte, auch bekannt als Myocastor coypus, ist ein Nagetier aus der Familie der Stachelratten (Myocastoridae). Ursprünglich stammt die Biberratte aus Südamerika und war aufgrund ihres Fells und Fleisches ein begehrtes Handelsgut. Im Laufe der Zeit wurde sie jedoch auch in anderen Teilen der Welt eingeführt, wie zum Beispiel in Europa, Nordamerika und Asien. Dort hat sie sich aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Vermehrungsrate schnell vermehrt und wird mittlerweile als invasive Art betrachtet.
Die Biberratte erreicht eine Länge von etwa 50 bis 60 Zentimetern und ein Gewicht von 5 bis 10 Kilogramm. Ihr dichtes Fell ist braun bis grau und hat an der Unterseite eine hellere Färbung. Typisch ist auch ihr gut entwickelter Schwanz, der etwa 30 Zentimeter lang wird und eine runde Form hat. Die Biberratte lebt in Gewässernähe und bevorzugt Flüsse, Kanäle, Seen sowie Feuchtgebiete und Sümpfe. Dort baut sie große, komplex Strukturen aus Ästen und Schilf, die als Nester und Verstecke dienen.
Die Biberratte ist ein Allesfresser und frisst sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Zu ihrer pflanzlichen Nahrung gehören Gräser, Kräuter, Bäume und Sträucher, während sie tierische Nahrung wie Fische, Muscheln und kleine Säugetiere jagt. Die Biberratte hat wenige natürliche Feinde, zu ihnen gehören beispielsweise Füchse, Greifvögel und Großkatzen.
Aufgrund ihres Pelzes, der für die Herstellung von Kleidung und Accessoires verwendet wird, wurde die Biberratte intensiv gejagt. Heute ist die Jagd auf Biberratte in vielen Ländern durch Gesetze und Verordnungen reguliert. Trotzdem ist die Biberratte in einigen Regionen nach wie vor eine Bedrohung für die heimische Tierwelt. Da sie keine natürlichen Feinde hat, hat sie sich in einigen Gebieten stark vermehrt und verdrängt viele einheimische Arten.
Insgesamt ist die Biberratte ein interessantes und faszinierendes Tier, das aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit und Vermehrungsrate jedoch auch als problematisch betrachtet wird. Um ihre Ausbreitung zu kontrollieren und negative Auswirkungen auf die heimische Fauna zu vermeiden, werden in vielen Ländern Maßnahmen ergriffen.
Biberratte Fakten
- Klasse: Säugetiere
- Ordnung: Nagetiere
- Familie: Kammratten
- Gattung: Biberratte (Myocastor)
- Art: Biberratte (Myocastor coypus)
- Verbreitung: Südamerika, Europa, Afrika und Asien
- Lebensraum: Feuchtgebiete, Flüsse, Seen und Teiche
- Körperlänge: 40-60 cm
- Gewicht: 4-9 kg
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben in Familienverbänden von 2-12 Tieren
- Fortpflanzung: können das ganze Jahr über Nachwuchs bekommen, trächtige Weibchen bauen ein Nest am Ufer und bringen 1-8 Jungtiere zur Welt
Systematik Biberratte ab Familie
Äußerliche Merkmale der Biberratte
Die Biberratte hat einen massiven Körperbau mit einem breiten Kopf und kleinen Ohren. Ihr Fell ist überwiegend dunkelbraun mit einer dichten grauen Unterwolle, die sie vor Kälte schützt. Die großen orangefarbenen Schneidezähne sind ein markantes Merkmal dieser Art und helfen beim Nagen an Wasserpflanzen und anderen pflanzlichen Materialien.Der Schwanz ist lang und zylindrisch, was ihn von den flachen Schwänzen anderer Nagetiere unterscheidet. Die Hinterbeine sind teilweise schwimmhäutig, was den Tieren das Schwimmen erleichtert. Die Vorderbeine sind kürzer und haben keine Schwimmhäute, was ihnen ermöglicht, sich an Land zu bewegen und Nahrung zu suchen.
Lebensraum und Herkunft
Die Biberratte ist ursprünglich in den Feuchtgebieten Südamerikas beheimatet, wo sie in Ländern wie Argentinien, Brasilien und Chile vorkommt. Sie bevorzugt Lebensräume mit reichlich Wasserpflanzen, da diese eine wichtige Nahrungsquelle darstellen. Die Tiere sind sowohl in Süßwasser- als auch in Brackwassergebieten anzutreffen.Durch menschliche Aktivitäten wurde die Biberratte in viele andere Regionen eingeführt. In Nordamerika wurde sie im 19. Jahrhundert zur Pelztierzucht eingeführt und hat sich seitdem wild verbreitet. In Europa ist sie ebenfalls weit verbreitet, wo sie oft als invasive Art betrachtet wird.
Verhalten der Biberratte
Biberratten sind soziale Tiere, die häufig in Gruppen leben, die aus verwandten Weibchen und deren Nachkommen bestehen. Sie sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Tag in ihren unterirdischen Bauten oder unter Vegetation verborgen. Während ihrer aktiven Zeiten suchen sie nach Nahrung oder schwimmen im Wasser.Diese Tiere kommunizieren durch verschiedene Lautäußerungen sowie durch Körpersprache. Ihre Fähigkeit zu schwimmen macht sie zu effektiven Fressern von Wasserpflanzen und anderen aquatischen Pflanzen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Biberratten erfolgt ganzjährig, wobei Weibchen bereits kurz nach der Geburt wieder trächtig werden können. Die Tragzeit beträgt etwa 130 bis 140 Tage, nach der die Weibchen zwischen einem und dreizehn Jungtieren gebären können. Neugeborene Biberratten sind bei der Geburt vollständig behaart und haben bereits offene Augen.Die Jungtiere werden schnell selbstständig und beginnen innerhalb weniger Stunden nach der Geburt mit dem Fressen von Pflanzenmaterial. Die Säugezeit beträgt etwa sieben bis acht Wochen.
Gefährdung
Obwohl die Biberratte nicht als gefährdet gilt, wird sie in vielen Regionen als invasive Art betrachtet. Ihre Nahrungsaufnahme kann erhebliche Schäden an Wasserpflanzen verursachen und zu Erosion an Ufern führen. In einigen Gebieten haben sie auch negative Auswirkungen auf landwirtschaftliche Flächen.Um ihre Populationen zu kontrollieren, werden verschiedene Managementstrategien eingesetzt, darunter Jagd und Fallenstellen. In einigen Regionen gibt es Programme zur Bekämpfung dieser Art aufgrund ihrer ökologischen Auswirkungen.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Nutria
https://animaldiversity.org/accounts/Myocastor_coypus/
https://www.misin.msu.edu/facts/detail/?cname=Nutria&id=233&project=misin
https://nas.er.usgs.gov/queries/factsheet.aspx?speciesid=1089
https://invasivespeciesireland.com/species-accounts/established/terrestrial/coypu