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Nilpferd (Hippopotamus amphibius)

Das Nilpferd gehört zu den größten lebenden Landsäugetieren. Seinen Namen verdankt das Tier der Tatsache, das Flusspferde früher in ganz Afrika einschließlich der Sahara und damit auch im Nil verbreitet waren. Die Tiere leben in Rudeln mit durchschnittlich 10 Tieren, obwohl in Naturschutzgebieten auch Gruppen von über 100 Tieren keine große Seltenheit sind. Die Rudel bestehen überwiegend aus Weibchen und Jungen beiderlei Geschlechts sowie einigen ausgewachsenen Bullen. Der erste Eindruck von einem Nilpferd ist der eines walzenförmigen Ungeheuers mit einem massigen Kopf, das auf kurzen, dicken Beinen dahinschaukelt. Die Füße besitzen 4 Zehen mit hufartigen Nägeln. Diese plumpe und schwerfällige Erscheinung täuscht allerdings sehr. Das Tier ist sehr wendig und schnell, es kann einen rennenden Menschen ohne weiteres einholen.

Den größten Teil ihrer Zeit verbringen Flusspferde im Wasser. Sie haben eine graubraune Färbung, die oben recht dunkel ist und nach unten zu immer heller wird. Bauch, Nacken und ein Teil des Gesichts sind beinahe rosig. Die Tiere sind eigentlich nicht behaart. Nur am Schwanz, an den Ohren und auf der Schnauze finden sich ein paar borstige Haare. Beim Tauchen, wobei die Tiere nur vier bis fünf Minuten unter Wasser bleiben können, werden die Nasenlöcher fest geschlossen. Obwohl Nilpferde recht gute Schwimmer sind, laufen sie viel lieber auf dem Grund von Flüssen und Seen, um sich im Wasser fort zu bewegen.

Nilpferde sind reine Pflanzenfresser. Sie ernähren sich überwiegend von Gras, auch Sumpf- und Wasserpflanzen stehen auf ihren Speiseplan. Auf Nahrungssuche gehen die Tiere nur am späten Abend oder Nachts, wobei sie häufig große Strecken zurücklegen, bis sie ein geeignetes Weidegebiet gefunden haben. Da die Tiere immer dieselben Wege zu ihren Weidegebieten benutzen, führen meistens fest ausgetretene und mit Kot und Urin markierte Pfade dorthin. Während die Tiere ihr Futter mit den großen Schneidezähnen abweiden, dienen die unteren, stark verlängerten Eckzähne ausschließlich dem Kampf. Diese Zähne wachsen ständig nach und sind messerscharf. Solch ein Eckzahn kann gute 60 cm lang werden, wovon dann aber nur 30 cm aus dem Zahnfleisch herausragen. Bei den meisten Kämpfen zwischen Nilpferden handelt es sich um Grenzstreitigkeiten. Diese Auseinandersetzung beginnt damit, das die Tiere drohend das Maul aufreißen. Gibt in dieser Phase des Kampfes keiner der Kontrahenten nach, gehen sich diese nötigenfalls mit den schweren Hauern zu Leibe. Es wird vielfach behauptet, das dabei sogar Blut fließt, aber in Wirklichkeit handelt es sich dann um eine rosafarbene, klebrige Ausscheidung aus dicht unter der Haut liegenden Schleimdrüsen. dieser Schleim trocknet auf der Haut und bildet eine Schutzschicht, die unter anderem auch antiseptisch wirkt.

Nilpferd Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Artiodactyla (Paarhuftiere)
  • Familie: Hippopotamidae (Flußpferde)
  • Gattung: Hippopotamus (Flußpferd)
  • Art: Hippopotamus amphibius
    Alias: Großes Flußpferd
  • Verbreitung: Das Nilpferd ist in fast ganz Afrika verbreitet. Nur nördlich der Sahara, in der Wüste selbst sowie am südlichsten Teil Afrikas kommen sie nicht vor.
  • Lebensraum: Von Grasland umgebene Flüsse und Seen.
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: Bullen: 3,50 m / Kühe: 3,35 m
    Gewicht: Bullen: 1600 kg / Kühe: 1400 kg
    Schulterhöhe: 1,5 m
  • Fortpflanzung: Nach einer Tragezeit von etwa 8 Monaten wird in der Regel ein einzelnes Junges geboren. Der Nachwuchs wiegt bei der Geburt gute 50 kg. Bis zu einem Jahr lang wird das Junge von seiner Mutter gesäugt, wobei dies unter Wasser geschieht. Die Paarung findet immer im Wasser statt, die Geburt kann aber sowohl auf dem Land wie auch im Wasser stattfinden. Kurz vor der Geburt sondert sich die Mutter vom restlichen Rudel ab und kehrt erst einige Wochen später mit ihrem Jungen zurück.

Systematik der Nilpferde ab Familie

Äußerliche Merkmale von Nilpferd

Das Nilpferd hat einen charakteristischen Körperbau, der sich durch eine massive, fassförmige Form auszeichnet. Die Haut ist dick und weitgehend haarlos, was eine Anpassung an das Leben im Wasser darstellt. Die Augen, Ohren und Nasenlöcher befinden sich hoch am Kopf, was es dem Tier ermöglicht, auch im Wasser atmen zu können, während der Rest des Körpers untertaucht. Diese Anpassungen sind entscheidend für das Überleben in ihrem aquatischen Lebensraum.Die großen Schneidezähne des Nilpferds sind ein weiteres auffälliges Merkmal. Diese Zähne können bis zu 50 cm lang werden und sind nicht nur für die Nahrungsaufnahme wichtig, sondern dienen auch zur Verteidigung gegen Raubtiere oder Rivalen. Die unteren Eckzähne sind besonders stark ausgeprägt und wachsen kontinuierlich nach. Trotz ihrer massiven Größe sind Nilpferde überraschend schnell; sie können an Land Geschwindigkeiten von bis zu 30 km/h erreichen.

Lebensraum und Herkunft

Nilpferde sind vor allem in den Gewässern Afrikas südlich der Sahara verbreitet. Ihr Lebensraum umfasst Flüsse, Seen sowie Sümpfe, wo sie reichlich Nahrung finden können. Diese Tiere bevorzugen Gebiete mit flachem Wasser, da sie dort leichter grasen können. In den letzten Jahren hat sich ihr Lebensraum jedoch aufgrund menschlicher Aktivitäten erheblich verändert. Landwirtschaftliche Expansion, Urbanisierung und Umweltverschmutzung haben dazu geführt, dass viele natürliche Lebensräume verloren gehen.Die Herkunft des Nilpferds reicht bis ins Pliozän zurück; Fossilien belegen ihre Existenz vor rund 5 Millionen Jahren. Ursprünglich waren diese Tiere auch in Nordafrika verbreitet, doch durch Jagd und Lebensraumverlust sind sie dort inzwischen ausgestorben. Heute kommen die größten Populationen in Ländern wie Sambia, Tansania und Uganda vor. In diesen Regionen finden sie geeignete Bedingungen zum Überleben: ausreichend Wasserquellen sowie genügend Weideflächen.

Verhalten von Nilpferd

Nilpferde sind soziale Tiere, die in Gruppen leben, die oft aus mehreren Weibchen und ihren Nachkommen bestehen. Männliche Tiere kämpfen um die Vorherrschaft innerhalb der Gruppe und um Zugang zu Weibchen während der Fortpflanzungszeit. Diese Kämpfe können intensiv sein und enden häufig mit schweren Verletzungen oder sogar dem Tod eines der Kontrahenten.Die Aktivitätsmuster des Nilpferds sind stark an die Tageszeit gebunden; sie verbringen den Großteil des Tages im Wasser, um sich vor der Hitze der Sonne zu schützen. In der Dämmerung verlassen sie das Wasser auf der Suche nach Nahrung. Diese nächtlichen Wanderungen können mehrere Kilometer betragen und folgen oft festen Pfaden, die durch wiederholte Nutzung entstanden sind.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Nilpferden erfolgt meist während der Regenzeit, wenn genügend Nahrung vorhanden ist. Nach einer Tragzeit von etwa acht Monaten bringt das Weibchen ein einzelnes Kalb zur Welt. Die Geburt findet häufig im Wasser statt, was dem Kalb sofortige Sicherheit bietet. Neugeborene wiegen etwa 25 bis 50 kg und können bereits kurz nach der Geburt schwimmen.Die ersten Monate verbringt das Kalb oft in der Nähe seiner Mutter und wird von ihr beschützt. Während dieser Zeit lernt es auch das Fressen von Gras sowie das Navigieren im Wasser. Mütter kümmern sich intensiv um ihre Nachkommen; sie halten stets ein Auge auf sie und schützen sie vor möglichen Gefahren wie Raubtieren oder rivalisierenden Männchen.

Gefährdung

Obwohl das Nilpferd als Art nicht als gefährdet gilt, gibt es regionale Unterschiede in den Beständen. In einigen Gebieten Afrikas sind die Populationen durch menschliche Aktivitäten stark zurückgegangen. Die Zerstörung ihres Lebensraums durch Landwirtschaft sowie Urbanisierung stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Zudem ist die illegale Jagd auf Nilpferde wegen ihres Fleisches sowie ihrer Zähne ein wachsendes Problem.Um dem Rückgang entgegenzuwirken, haben einige Länder Schutzgebiete eingerichtet, in denen Nilpferde sicher leben können. Dennoch bleibt es wichtig, internationale Anstrengungen zur Erhaltung dieser Tiere zu fördern sowie Aufklärungsarbeit über ihre Bedeutung im Ökosystem zu leisten.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Flusspferd

https://animalia.bio/de/common-hippo

https://www.easytravel.co.tz/de/blog/amazing-facts-about-hippos/