Logo

Neuntöter

Der Neuntöter (Lanius collurio) ist ein Vogel aus der Familie der Würger und gehört in Europa zu den bekanntesten Würgerarten. Er kommt in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas vor und besiedelt vor allem offene Landschaften mit Sträuchern und Bäumen. Der Neuntöter ist etwa so groß wie ein Spatz und hat ein auffälliges Gefieder. Sein Kopf und Nacken sind blaugrau und seine Brust sowie die Flanken sind rötlichbraun. Das Männchen kann zudem an seinen schwarzen Augenstreifen und seiner schwarzen Gesichtsmaske erkannt werden. Der Neuntöter ist ein eher scheuer Vogel und häufig schwer zu beobachten.

Die Hauptnahrung des Neuntöters besteht aus Insekten, wie zum Beispiel Heuschrecken, Käfern und Libellen. Besonders effektiv sind dabei seine Würgewerkzeuge in Form eines kräftigen Schnabels und eines Hakens an der Spitze seines Oberkiefers. Mit diesen Werkzeugen kann der Neuntöter seine Beute fangen und auf eine Dornen-, Stachel- oder Drahthülle aufspießen, um sie später zu verspeisen. Diese Methode, seine Beute aufzuspießen und aufzuhängen, ist ein typisches Verhalten von Würgervögeln und hat dem Neuntöter auch seinen Namen gegeben.

In Mitteleuropa ist der Neuntöter ein Zugvogel und kehrt im Frühling aus seinen Winterquartieren zurück, um hier zu brüten. Sein Brutgebiet markiert er mit einem typischen „Sitzpfahl“, auf dem er von seiner erhöhten Position aus die Umgebung beobachtet. Die Weibchen legen in der Regel zwischen vier und sechs Eier in ein Nest aus Zweigen und Gräsern. Nach etwa zwei Wochen Brutzeit schlüpfen die Jungvögel und werden von beiden Elternteilen versorgt.

Obwohl der Bestand des Neuntöters in Europa in den letzten Jahren leicht zurückgegangen ist, gilt er noch immer als ungefährdet. Hauptursachen für den Rückgang sind die Zersiedelung von Landschaften und die Intensivierung der Landwirtschaft. Die Schaffung von artenreichen, strukturreichen Landschaften mit Hecken, Feldrändern und ökologischen Ausgleichsflächen kann dazu beitragen, den Bestand der Neuntöter und anderer Wiesenvögel langfristig zu sichern.

Neuntöter Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Sperlingsvögel
  • Familie: Würger
  • Gattung: Lanius
  • Art: Neuntöter (Lanius collurio)
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika und Asien
  • Lebensraum: Offene Landschaften wie Wiesen, Felder und Heiden
  • Körperlänge: ca. 16-18 cm
  • Gewicht: ca. 30-35 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, jedoch können mehrere Paare in einem Gebiet brüten
  • Fortpflanzung: Einmal im Jahr, legt 4-7 Eier in ein Nest auf einem Baum oder Strauch

Systematik Neuntöter ab Familie

Neuntöter Herkunft

Sie gehören zur Familie der Würger und sind in Europa, Asien und Nordafrika beheimatet: Die Rede ist hier von dem Vogel Neuntöter (Lanius collurio).

In der Regel, lebt dieser Flugkünstler in offenen Landschaften mit großen Feldern und Wiesen. Aber auch Heiden, Mooren und lichten Wäldern wird er gerne besiedeln. Die Landschaft des Lebensraums des Neuntöters ist dabei geprägt von einer kleinteiligen Struktur aus Hecken, Gebüschgruppen und einzelnen Bäumen. Da diese Vögel auf Anhöhen und Büschen sowie auch auf Drähten und Telefonmasten singen, kann man sie schon von Weitem ausfindig machen.

Die Zugvögel überwintern in Afrika, Jemen und auf der Arabischen Halbinsel. Im Frühjahr finden sie bereits wieder zurück in ihre Brutgebiete in Europa, um dort für Nachwuchs zu sorgen. Die Nistplätze dieser Vogelart sind meist versteckt in dornigen Sträuchern oder in Fichten. Die Wege zu ihren Nahrungsquellen markieren sie gerne mit Beute, die sie auf Dornen oder Äste spießen.

Während des Sommers ernährt sich der Neuntöter hauptsächlich von Insekten wie Käfern, Grillen oder Heuschrecken, aber auch Spinnen und kleine Echsen finden hier im Speiseplan ihren Platz. Doch das ist nicht das Einzige, was der Neuntöter auf seinen Jagdzügen erbeutet. Er schlägt auch kleine Säugetiere, wie zum Beispiel Feldmäuse oder Maulwürfe, um sich seinen Hunger zu stillen.

Insgesamt ist der Lebensraum des Neuntöters durch eine relativ kleinräumige Struktur geprägt. Wichtig für diese Vogelart sind Sträucher, Büsche und Bäume, die als Nistplatz sowie Jagdreviere dienen. Auch freie Flächen und damit einhergehend ein geringer Waldanteil tragen maßgeblich zum Wohlbefinden und zur Population des Neuntöters bei.

Aussehen und äußere Merkmale

Der Neuntöter ist ein sehr attraktiver Vogel mit auffallenden Merkmalen. Er hat eine Länge von etwa 16 bis 18 cm und wiegt zwischen 25 und 40 Gramm. Das Männchen und das Weibchen unterscheiden sich leicht in ihrer Größe, wobei das Weibchen etwas größer ist. Die Körpergestalt ist schlank und die Flügel sind breit und zugespitzt.

Die Färbung des Neuntöters ist sehr schön und unverwechselbar. Der Kopf, der Nacken und die Brust sind blaugrau gefärbt, während der Rücken und die Flügeldecken braun sind. Die Flanken sind rötlich braun und der Bauch ist weiß. Der Schwanz ist schwarzweiß und hat eine charakteristische Keilform. Die Augen des Neuntöters sind schwarz und die Füße sind braun.

Das Männchen des Neuntöters hat eine schwarze „Maske“ um die Augen und an der Kehle befindet sich ein rötlicher Fleck. Das Weibchen hat keine „Maske“ und der Fleck an der Kehle ist nur schwach ausgeprägt.

Der Neuntöter verfügt über eine beträchtliche Flugfähigkeit und seine Flügel sind sehr kräftig. Der Vogel hat die Fähigkeit, Insekten zu fangen und sie auf spitzen Zweigen zu aufzuspießen.

Insgesamt ist der Neuntöter ein sehr eleganter Vogel, der eine einzigartige und sofort erkennbare Färbung hat. Seine Fähigkeit, Insekten aufzuspießen, macht ihn zu einem faszinierenden Vogel und zu einem wichtigen Teil der ökologischen Gemeinschaft.

Sozial- und Rudelverhalten

Der Neuntöter (Lanius collurio) ist ein Vogel, der in Gruppen lebt, die als Rudel oder Schwärme bezeichnet werden. Diese Gruppen bestehen aus mehreren Paaren und Jungvögeln, die sich während der Brutsaison zusammenfinden, um gemeinsam Jagd zu machen und sich gegenseitig zu unterstützen. Das Rudelverhalten dieser Vögel ist äußerst interessant und faszinierend.

Neuntöter sind sehr soziale Tiere und leben in einer Hierarchie, die von den stärksten und dominantesten Mitgliedern des Rudels dominiert wird. Diese Hierarchie wird durch aggressive Verhaltensweisen und Kämpfe zwischen den Mitgliedern bestimmt. Es gibt jedoch auch eine starke Bindung zwischen Paaren, die sich gegenseitig während der Brutzeit unterstützen.

In ihrem Rudelverhalten haben Neuntöter eine einzigartige Jagdstrategie entwickelt. Sie jagen Insekten, welche sie mit ihrem kräftigen Schnabel aufspießen und an Dornen oder Zaunpfählen aufspießen, um später darauf zurückzukommen. Die stacheligen Strukturen geben ihnen auch eine gewisse Sicherheit, da sie den Fressfeinden nicht direkt ausgeliefert sind. Das sogenannte Spießen ist eine großartige Fähigkeit, die es den Neuntötern ermöglicht, ihre Nahrungsressourcen effektiv zu nutzen.

Während der Brutzeit ist das Sozialverhalten von Neuntötern besonders ausgeprägt. Paare bauen gemeinsam ihre Nester und kümmern sich um ihren Nachwuchs. Es wurden auch Fälle beobachtet, in denen Mitglieder des Rudels bei der Brut und Aufzucht von Jungtieren von Paaren unterstützt wurden, die sie nicht mal kannten.

Insgesamt ist das Rudel- und Sozialverhalten von Neuntötern sehr ungewöhnlich und faszinierend. Diese Vögel haben eine einzigartige Hierarchie, starke Paarbindungen und eine einzigartige Jagdstrategie entwickelt, welche ihnen das Überleben in einer feindlichen Umgebung ermöglicht.

Paarungs- und Brutverhalten

Der Neuntöter (Lanius collurio) ist ein Vogel, der zur Familie der Würger gehört. Das Paarungsverhalten und die Brutpflege sind bei diesen Vögeln sehr interessant.

Während der Paarungszeit bilden die Neuntöter-Paare enge Bindungen zueinander. Die Männchen rufen und singen, um ihre Anwesenheit zu zeigen und die Weibchen anzulocken. Wenn das Weibchen akzeptiert, fliegen beide in einer Art Tanz miteinander, bevor sie schließlich eine Verbindung herstellen.

Die Paarungszeit findet im Frühjahr statt, normalerweise von Mai bis Juli. Während dieser Zeit bauen die Neuntöter-Paare gemeinsam ein Nest. Die Weibchen bauen das Nest, indem sie trockenes Gras, Zweige und Blätter sammeln. Die Nestkonstruktion kann bis zu zwei Wochen dauern, bevor das Weibchen die Eier legt. Die Eier haben eine weiße Farbe mit roten Flecken und sind typischerweise zwischen vier und sieben Stück.

Während der Brutzeit teilen sich die Neuntöter das Brüten der Eier. Die Weibchen brüten normalerweise tagsüber und die Männchen nachts. Die Brutzeit dauert normalerweise zwischen 13 und 16 Tagen. Wenn die Eier schlüpfen, dauert es weitere 14 Tage, bis die Jungen das Nest verlassen können.

Während dieser Zeit füttern die Eltern ihre Jungen mit Insekten, Spinnen und anderen Wirbellosen. Die Jungen sind nach einem Monat vollständig flügge und können das Nest verlassen.

Insgesamt ist das Paarungsverhalten und die Brutpflege von Neuntötern interessant und zeigt, wie engagiert diese Vögel sind, wenn es darum geht, ihre Brut aufzuziehen.

Neuntöter Gefährdung

Der Neuntöter ist als Tierart gefährdet. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Neuntöter in Europa abgenommen. Es gibt mehrere Gründe für diese Gefährdung.

Einer der Gründe ist der Verlust von Lebensräumen. Der Neuntöter bevorzugt offene Landschaften mit Sträuchern und Gebüschen. Durch die Landwirtschaft und den Einsatz von Pestiziden wurden jedoch viele dieser Lebensräume zerstört oder stark verändert. Auch die Intensivierung der Landwirtschaft und der Rückgang von extensiv genutzten Wiesen haben einen negativen Einfluss auf den Neuntöter.

Ein weiterer Grund für die Gefährdung des Neuntöters ist die Jagd. In einigen Ländern wird der Neuntöter noch immer gejagt oder gefangen, um als Ziergefieder zu enden.

Auch der Klimawandel trägt zur Gefährdung bei. Durch den Anstieg der Temperaturen und den damit einhergehenden Klimaveränderungen können sich die Lebensbedingungen für den Neuntöter verschlechtern.

Um die Gefährdung der Tierart zu verringern, gibt es verschiedene Maßnahmen. Zum Beispiel sollten Brutmöglichkeiten und Lebensräume für den Neuntöter geschaffen und geschützt werden. Die Jagd und der Fang des Neuntöters sollten verboten werden. Auch die Förderung extensiver Bewirtschaftung von Wiesen und Feldern kann dem Neuntöter zugutekommen.