Die Misteldrossel (Turdus viscivorus) ist eine Vogelart aus der Familie der Drosseln, die in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas beheimatet ist. Mit einer Körperlänge von bis zu 28 Zentimetern und einer Flügelspannweite von bis zu 47 Zentimetern zählt sie zu den größeren Drosselarten.
Charakteristisch für die Misteldrossel ist ihr Gefieder, das auf der Oberseite braungrau und auf der Unterseite weißlich gefärbt ist. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist der weißliche Augenring, der deutlich ausgeprägt ist und die Augen optisch hervorhebt.
Die Misteldrossel ernährt sich vorwiegend von Insekten und Würmern, aber auch von Beeren, Früchten und Samen. Besonders auffällig ist ihr Verhalten beim Fressen von Misteln, die sie von den Ästen abbeißt und laut schmatzend frisst. Dabei kommt es oft vor, dass sie den klebrigen Samen wieder ausscheidet und so zur Verbreitung der Pflanze beiträgt.
Die Brutzeit der Misteldrossel erstreckt sich von April bis Juli. Das Weibchen legt in dieser Zeit zwischen 3 und 6 Eier, die in einem gut gepolsterten Nest aus Zweigen und Gräsern abgelegt werden. Die Brutdauer beträgt etwa zwei Wochen, anschließend verlassen die Jungen das Nest nach weiteren zwei bis drei Wochen.
Die Misteldrossel ist ein Standvogel und zieht nicht, wie viele andere Vogelarten, in den Wintermonaten in wärmere Regionen. Sie passt sich hervorragend an die kühlen Temperaturen an und ernährt sich in dieser Zeit verstärkt von Beeren, die sie im Herbst gesammelt hat.
Aufgrund ihrer weit verbreiteten Vorkommen gilt die Misteldrossel aktuell nicht als gefährdete Art. Dennoch können Faktoren wie Habitatzerstörung und Nahrungsknappheit in einigen Regionen zu einem Rückgang der Population führen.
Misteldrossel Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Sperlingsvögel
- Familie: Drosseln
- Gattung: Turdus
- Art: Misteldrossel (Turdus viscivorus)
- Verbreitung: Europa und Asien
- Lebensraum: Wälder und Gärten
- Körperlänge: 27-29 cm
- Gewicht: 80-110 g
- Soziales Verhalten: territorial
- Rudel-Verhalten: kann in großen Gruppen auftreten
- Fortpflanzung: brütet einmal im Jahr, legt 3-5 Eier in ein Nest aus Zweigen und Gräsern auf Bäumen oder Büschen.
Systematik Misteldrossel ab Familie
Äußerliche Merkmale der Misteldrossel
Die Misteldrossel ist die größte Drosselart in Europa und erreicht eine Körperlänge von etwa 26 bis 29 Zentimetern. Ihr Gefieder zeigt eine graubraune Oberseite mit einer auffällig gefleckten weißen Unterseite. Diese Färbung hilft ihr, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Der Schnabel ist schwarz mit einer helleren Basis, was ein weiteres Unterscheidungsmerkmal darstellt. Sowohl Männchen als auch Weibchen weisen ähnliche Färbungen auf, was bei vielen Vogelarten nicht der Fall ist.Ein wichtiges Erkennungsmerkmal der Misteldrossel ist ihr weißer Unterflügel, der besonders im Flug auffällt. Ihr Gesang wird oft als melancholisch beschrieben und ähnelt dem der Amsel, ist jedoch schneller und weniger variabel. Der charakteristische Ruf klingt wie ein schnarrendes „zerr’r’r’r“, was es leicht macht, diese Vogelart zu identifizieren. Die Misteldrossel hat eine kräftige Körperhaltung und wirkt insgesamt robust, was ihr hilft, sich gegen Fressfeinde zu behaupten.
Lebensraum und Herkunft
Die Misteldrossel bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen in Europa und Nordwestafrika. Sie bevorzugt lichten Nadel- und Mischwälder sowie große Gärten und Parks. In Bergregionen findet man sie häufig unterhalb der Baumgrenze. Diese Vogelart ist anpassungsfähig und kann auch in städtischen Gebieten sowie in landwirtschaftlich genutzten Flächen vorkommen. Die Kombination aus offenen Flächen zum Nahrungssuchen und geschützten Nistplätzen macht diese Lebensräume besonders attraktiv für die Misteldrossel.Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile Europas, von Großbritannien bis nach Skandinavien und weiter nach Osten bis nach Sibirien. In Deutschland ist die Misteldrossel weit verbreitet, auch wenn sie in einigen Regionen seltener vorkommt. Die Art zieht im Herbst in wärmere Gebiete, kehrt jedoch im Februar zurück, um ihre Brutgebiete wieder aufzusuchen. Die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume hat zur Stabilität ihrer Population beigetragen.
Verhalten der Misteldrossel
Misteldrosseln sind vorwiegend Einzelgänger oder leben in kleinen Gruppen. Ihr Verhalten ist stark territorial geprägt; sie verteidigen aktiv ihre Nahrungsgebiete gegen andere Vögel. Während der Brutzeit zeigen Männchen auffällige Balzverhalten, um Weibchen anzulocken. Diese Balzspiele umfassen das Ausbreiten der Flügel und melodisches Singen.Die Nahrungssuche erfolgt meist hüpfend am Boden; dabei fressen sie eine Vielzahl von Beutetieren wie Würmer, Schnecken sowie Beeren und Früchte. Besonders im Winter sind sie auf die Beeren der Mistelpflanze angewiesen, die ihnen auch ihren Namen gibt. Durch das Fressen dieser Beeren tragen sie zur Verbreitung der Pflanze bei, da die Samen durch ihren Kot verteilt werden.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Misteldrossel erfolgt typischerweise zwischen März und Juli. Während dieser Zeit bauen die Weibchen Nester in Bäumen oder Sträuchern aus Gras, Moos und anderen natürlichen Materialien. Diese Nester werden meist in einer Höhe von 5 bis 15 Metern über dem Boden platziert, um Schutz vor Fressfeinden zu bieten.Das Weibchen legt normalerweise vier bis fünf Eier, die es fast ausschließlich selbst bebrütet. Die Männchen unterstützen während dieser Zeit durch das Bringen von Nahrung für das Weibchen. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Küken, die dann intensiv von beiden Elternteilen gefüttert werden. Die Aufzucht erfolgt meist innerhalb des geschützten Nests bis die Küken flügge sind.
Gefährdung
Aktuell gilt die Misteldrossel als nicht gefährdet; ihre Bestände sind stabil mit mehreren hunderttausend Brutpaaren in Deutschland allein. Dennoch gibt es einige Bedrohungen für ihren Lebensraum wie Urbanisierung und den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, die ihre Nahrungsgrundlage beeinträchtigen können.Um den Schutz dieser Art zu gewährleisten, ist es wichtig, geeignete Lebensräume zu erhalten und zu fördern. Dazu gehört das Pflanzen heimischer Sträucher und Bäume sowie das Schaffen eines insektenfreundlichen Umfelds ohne chemische Pflanzenschutzmittel. Initiativen zur Erhaltung natürlicher Lebensräume können dazu beitragen, dass die Misteldrossel weiterhin erfolgreich gedeihen kann.
Quellen
https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/misteldrossel.html
https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/misteldrossel/
https://heimische-voegel.de/voegel/misteldrossel/
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/misteldrossel/