Die Anabantoidei, besser bekannt als Labyrinthfische, sind eine Unterordnung von Süßwasserfischen, die zu der Familie der Anabantidae gehören. Diese Gruppe zeichnet sich durch ein einzigartiges Organ aus, das Labyrinthorgan, welches es ihnen ermöglicht, atmosphärischen Sauerstoff direkt aus der Luft aufzunehmen. Dies ermöglicht es den Labyrinthfischen, in Gewässern zu überleben, die für andere Fischarten aufgrund von geringem Sauerstoffgehalt oft lebensfeindlich wären.
Vertreter dieser Unterordnung sind in verschiedenen Gewässern Südostasiens und Afrikas beheimatet. Sie haben sich an unterschiedlichste Lebensräume angepasst, einschließlich stehender Gewässer wie Reisfelder und Teiche, aber auch langsam fließender Flüsse. Ihre Fähigkeit, atmosphärischen Sauerstoff zu atmen, macht sie zu einer faszinierenden Gruppe für Aquarianer, da sie in Aquarien auch bei geringer Wasserzirkulation und -belüftung gehalten werden können.
Die Labyrinthfische umfassen mehrere Gattungen und Arten, darunter auch bekannte Aquarienfische wie das Prachtgurami (Macropodus opercularis) und den Siamesischen Kampffisch (Betta splendens). Diese Arten zeigen eine große Vielfalt an Körperformen, Größen und Farbmustern, was sie zu beliebten Haustieren für Fischliebhaber weltweit macht.
Das Verhalten der Labyrinthfische ist ebenso vielfältig wie ihr Erscheinungsbild. Viele Arten sind für ihr ausgeprägtes Brutpflegeverhalten bekannt, das unter anderem das Bauen von Schaumnestern oder das Tragen von Eiern im Maul der Elterntiere umfasst. Ihr interessantes Sozialverhalten und die Anpassungsfähigkeit machen die Labyrinthfische zu einer faszinierenden Gruppe innerhalb der aquatischen Fauna.
Labyrinthfischartige Fakten
- Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
- Ordnung: Anabantiformes
- Familie: Verschiedene (z.B. Osphronemidae, Anabantidae, Helostomatidae)
- Gattung: Mehrere (z.B. Betta, Gourami, Colisa)
- Art: Spezifische Artenangabe für Anabantoidei nicht gegeben
- Deutscher Name: Labyrinthfische
- Verbreitung: Südostasien, Indien, Afrika
- Lebensraum: Süßwasser, stehende oder langsam fließende Gewässer
- Körpergröße: Abhängig von der Art, meist zwischen 4 cm und 30 cm
- Gewicht: Abhängig von der Art, exakte Daten oft nicht vorhanden
- Soziales Verhalten: Unterschiedlich, einige Arten sind territorial, während andere in Gruppen leben können
- Fortpflanzung: Schaumnestbauer, einige mit Brutpflegeverhalten
- Haltung: Beliebt in der Aquaristik, benötigen adäquate Wassertemperatur und pH-Wert, spezielles Augenmerk auf die Labyrinthorgane
Systematik Labyrinthfischartige ab Familie
Klasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Äußerliche Merkmale von Labyrinthfischartigen
Labyrinthfische besitzen ein charakteristisches Atmungsorgan, das als Labyrinth bezeichnet wird. Dieses Organ ermöglicht es ihnen, Luft aus der Atmosphäre zu atmen, was besonders in sauerstoffarmen Gewässern von Vorteil ist. Die meisten Labyrinthfische haben eine schlanke Körperform mit einer variierenden Farbgebung, die von blass bis lebhaft reicht. Diese Farben dienen nicht nur der Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum, sondern auch der Kommunikation zwischen den Individuen.Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die Struktur ihrer Flossen. Viele Arten haben große, auffällige Flossen, die oft während der Balz oder zur Verteidigung eingesetzt werden. Insbesondere bei Männchen von Kampffischen sind die Flossen stark ausgeprägt und farbenfroh gestaltet. Diese Merkmale sind entscheidend für die Fortpflanzung und das soziale Verhalten innerhalb der Art.
Lebensraum und Herkunft
Labyrinthfische bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen in Afrika und Asien. Sie sind häufig in stehenden Gewässern wie Teichen, Reisfeldern und Kanälen anzutreffen, wo sie sich in dichtem Pflanzenbewuchs verstecken können. Einige Arten sind jedoch auch in schnell fließenden Bergbächen zu finden. Diese unterschiedlichen Lebensräume bieten eine Vielzahl von Nahrungsquellen und Schutzmöglichkeiten vor Raubtieren.Die Herkunft der Labyrinthfische reicht bis in die Kreidezeit zurück, was sie zu einer alten Gruppe innerhalb der Teleostei macht. Ihre Evolution ist eng mit den Veränderungen in den aquatischen Ökosystemen verbunden. Die Anpassungen an unterschiedliche Lebensräume haben zur Diversifizierung dieser Gruppe beigetragen. In vielen Regionen sind Labyrinthfische auch als Aquarienfische sehr beliebt geworden, was ihre Verbreitung über ihre natürlichen Lebensräume hinaus erhöht hat.
Verhalten von Labyrinthfischartigen
Das Verhalten von Labyrinthfischen variiert stark zwischen den Arten. Viele dieser Fische zeigen territoriales Verhalten, insbesondere während der Fortpflanzungszeit. Männchen verteidigen oft ihr Revier gegen andere Männchen und nutzen dabei ihre auffälligen Farben und Flossen zur Einschüchterung oder zur Anwerbung von Weibchen. Das Sozialverhalten kann je nach Art unterschiedlich ausgeprägt sein; einige leben solitär oder in Paaren, während andere in Gruppen vorkommen.Die Kommunikation untereinander erfolgt häufig durch visuelle Signale sowie durch Geräusche, die sie erzeugen können. Diese akustischen Signale spielen eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl und im sozialen Verhalten innerhalb ihrer Gruppen. Labyrinthfische zeigen zudem ein interessantes Fortpflanzungsverhalten: Sie bauen Nester aus Luftblasen oder pflanzen Material auf dem Boden ihrer Gewässern an.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Labyrinthfischen ist äußerst vielfältig und umfasst verschiedene Strategien. Viele Arten betreiben Brutpflege; das bedeutet, dass entweder das Männchen oder das Weibchen (oder beide) sich um die Eier kümmern. Bei einigen Arten wie dem Kampffisch legen die Weibchen ihre Eier in ein Nest aus Luftblasen ab, das vom Männchen bewacht wird.Die Brutzeit variiert je nach Art und Umweltbedingungen. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungtiere oft in der Nähe ihrer Eltern oder im Nest, bis sie groß genug sind, um selbstständig zu überleben. In dieser Zeit sind sie besonders anfällig für Raubtiere; daher ist die elterliche Fürsorge entscheidend für ihr Überleben.
Gefährdung
Die Gefährdung der Labyrinthfische hängt stark von ihrem Lebensraum ab. Habitatverlust durch Urbanisierung, Landwirtschaft und Umweltverschmutzung stellt eine ernsthafte Bedrohung für viele Arten dar. Insbesondere stehende Gewässer werden zunehmend durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigt.Einige Arten sind auch durch den internationalen Handel bedroht; viele werden als Aquarienfische gefangen oder gezüchtet. Der Verlust natürlicher Lebensräume führt nicht nur zu einem Rückgang der Populationen, sondern auch zu einer Verringerung der genetischen Vielfalt innerhalb dieser Gruppen. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um diese einzigartigen Fische zu erhalten.
Quellen
https://timetree.org/public/data/pdf/Ruber2009Chap46.pd
https://www.bfn.de/artenportraits/myotis-nattereri
https://www.tierenzyklopaedie.de/grauruecken-baumsteiger-anabazenops-dorsalis/