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Kurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus)

Der Kurzschnabeligel (Tachyglossus aculeatus) ist ein in Australien und Neuguinea beheimatetes Säugetier, das aufgrund seines charakteristischen Aussehens und Verhaltens zu den bekanntesten Vertretern der Kloakentiere zählt.

Mit einer durchschnittlichen Körperlänge von nur etwa 25 cm und einem Gewicht von rund 1,5 kg ist der Kurzschnabeligel ein vergleichsweise kleines Tier. Sein Körper ist von einem dichten und stacheligen Fell bedeckt, das ihn vor Fressfeinden schützt. Seine Körperform ähnelt der eines Birnenkerns, was ihn besonders trittsicher und wendig macht.

Der Kurzschnabeligel ernährt sich vorwiegend von Ameisen und Termiten, die er mit seiner langen klebrigen Zunge aus ihren Nestern herausfischt. Dabei bewegt er sich sehr langsam und vorsichtig, um nicht von den Insekten entdeckt zu werden. Da er kein Gebiss hat, kann er seine Beute nicht kauen, sondern schluckt sie im Ganzen herunter.

Die Augen des Kurzschnabeligels sind sehr klein und wenig leistungsfähig, daher orientiert er sich vorwiegend mit dem Geruchssinn und dem Gehör. Seine Nasenlöcher und Ohren kann er bei Gefahr verschließen, um nicht von Eindringlingen gestört zu werden.

Der Kurzschnabeligel ist nachtaktiv und verbringt den Tag in selbst gegrabenen Erdlöchern oder in natürlichen Höhlen. Aufgrund seiner scheuen und zurückhaltenden Art ist er selten zu sehen, und nur wenige Menschen haben das Glück, ihn in der freien Natur zu beobachten.

Obwohl der Kurzschnabeligel in Australien und Neuguinea vergleichsweise häufig vorkommt, ist er in einigen Teilen seines Verbreitungsgebietes bedroht. Insbesondere die Zerstörung seines Lebensraums durch menschliche Eingriffe stellt eine ernsthafte Gefahr für seine Zukunft dar.

Kurzschnabeligel Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Kloakentiere
  • Familie: Ameisenigel
  • Gattung: Tachyglossus
  • Art: Tachyglossus aculeatus
  • Verbreitung: Australien, Tasmanien und Neuguinea
  • Lebensraum: Wälder, Wiesen und Buschland
  • Körperlänge: 30-45 cm
  • Gewicht: 2-5 kg
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Eiablage, Jungtiere werden im Beutel gesäugt

Systematik Kurzschnabeligel ab Familie

Äußerliche Merkmale von Kurzschnabeligel

Der Kurzschnabeligel hat eine charakteristische Erscheinung, die ihn von anderen Säugetieren unterscheidet. Sein Körper ist mit stacheligen Haaren bedeckt, die eine Schutzfunktion gegen Fressfeinde übernehmen. Diese Stacheln sind nicht nur ein auffälliges Merkmal, sondern auch ein effektives Verteidigungswerkzeug. Die Stacheln können bis zu 50 mm lang werden und sind modifizierte Haare aus Keratin. Zwischen den Stacheln befindet sich weiches Fell, das dem Tier hilft, sich an verschiedene klimatische Bedingungen anzupassen.Die Schnauze des Kurzschnabeligels ist lang und röhrenförmig, was ihm ermöglicht, seine Hauptnahrungsquelle – Ameisen und Termiten – effizient zu erreichen. Die Zunge ist ebenfalls bemerkenswert; sie ist klebrig und kann sehr schnell herausgestreckt werden, um Insekten aufzusammeln. Diese Anpassungen ermöglichen es dem Kurzschnabeligel, in einer Vielzahl von Lebensräumen erfolgreich zu überleben. Die Augen sind klein und befinden sich an der Basis des Schnauzens; sie sind nicht besonders ausgeprägt, was darauf hindeutet, dass diese Tiere sich stark auf ihren Geruchssinn verlassen.

Lebensraum und Herkunft

Der Kurzschnabeligel bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen in Australien und Neuguinea. Er ist in unterschiedlichen Ökoregionen anzutreffen, darunter Wälder, Grasländer sowie alpine Zonen bis hin zu Küstenregionen. Diese Flexibilität in Bezug auf den Lebensraum trägt zur weiten Verbreitung der Art bei. In Australien findet man ihn vom Meeresspiegel bis zu den höchsten Berggipfeln; in Neuguinea ist er bis in Höhenlagen von 1.675 Metern verbreitet.Die Anpassungsfähigkeit des Kurzschnabeligels an verschiedene Umgebungen zeigt sich auch in seiner Ernährungsweise und seinem Verhalten. Während er sich hauptsächlich von Ameisen und Termiten ernährt, kann er auch andere Insektenarten aufnehmen. Diese Vielfalt an Nahrungsquellen ermöglicht es ihm, in unterschiedlichen Lebensräumen zu gedeihen. Zudem spielt der Lebensraum eine entscheidende Rolle für seine Fortpflanzung; die Weibchen benötigen geeignete Stellen zum Legen ihrer Eier sowie geschützte Bereiche für die Aufzucht der Jungtiere.

Verhalten von Kurzschnabeligel

Der Kurzschnabeligel zeigt ein interessantes Verhalten, das stark von seiner Lebensweise als Einzelgänger geprägt ist. Außerhalb der Fortpflanzungszeit sind diese Tiere vorwiegend dämmerungsaktiv und verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche. Sie nutzen ihren ausgezeichneten Geruchssinn, um ihre Beute zu finden. Oft graben sie im Boden oder unter Baumrinden nach Ameisen und Termiten.In sozialen Interaktionen sind Kurzschnabeligel im Allgemeinen nicht aggressiv gegenüber Artgenossen. Während der Fortpflanzungszeit kann es jedoch zu einer gewissen Konkurrenz zwischen Männchen kommen, die um das Weibchen werben. Dieses Verhalten zeigt sich oft in Form von Balzritualen oder durch das Verfolgen eines Weibchens durch mehrere Männchen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Kurzschnabeligels erfolgt typischerweise zwischen Juli und August. Während dieser Zeit kommt es zu einem auffälligen Paarungsverhalten: Männchen konkurrieren um Weibchen und zeigen verschiedene Balzverhalten wie das Umkreisen oder das Abgeben von Geräuschen. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen ein bis drei Eier in einem speziellen Beutel am Bauch ab.Die Brutzeit beträgt etwa zehn Tage; während dieser Zeit werden die Eier sorgfältig geschützt. Nach dem Schlüpfen bleibt das Jungtier zunächst im Beutel der Mutter für etwa acht Wochen, wo es weiterhin gesäugt wird. Sobald die Stacheln des Jungtiers beginnen zu wachsen, wird es in ein sicheres Nest außerhalb des Beutels gebracht. Dies ist eine kritische Phase für das Überleben des Jungtieres.

Gefährdung

Der Kurzschnabeligel wird derzeit nicht als gefährdet eingestuft. Die Bestände sind stabil und weit verbreitet in Australien sowie Neuguinea. Dennoch gibt es lokale Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten wie Habitatverlust oder Jagd in bestimmten Regionen Neuguineas. Diese Faktoren können potenziell negative Auswirkungen auf lokale Populationen haben.Schutzmaßnahmen sind wichtig für den Erhalt dieser Art; dazu zählen unter anderem die Schaffung von Naturschutzgebieten sowie Aufklärungskampagnen über den Schutz des Lebensraums des Kurzschnabeligels. In Australien wird die Art häufig in Zoos gehalten und dient auch als Bildungsobjekt für Besucher über die Bedeutung von Biodiversität und Erhaltungsmaßnahmen.

Quellen

https://rlp.museum-digital.de/object/954

https://www.ecotourismus.de/tierwelt_australien_saeugetiere_tachyglossus_aculeatus.php

https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzschnabeligel

https://www.zootier-lexikon.org/saeugetiere-mammalia/kloaken-und-beuteltiere/kurzschnabeligel-tachyglossus-aculeatus