Logo

Kornweihe (Circus cyaneus)

Mit einer Flügelspannweite von bis zu 130 Zentimetern zählt die Kornweihe (Circus cyaneus) zu den imposanten Greifvögeln. Die Art gehört zur Familie der Habichtartigen und ist in weiten Teilen Eurasiens verbreitet. Ihren deutschen Namen verdankt die Kornweihe ihrem bevorzugten Lebensraum, den offenen Agrarlandschaften mit Getreideanbau. Dort nutzt sie die relativ niedrigen Vegetationshöhen für die Jagd auf Mäuse, Feldhamster und andere kleine Säugetiere.

Die Kornweihe erreicht eine Körperlänge von 45 bis 60 Zentimetern und ein Gewicht von 300 bis 700 Gramm. Weibliche Tiere sind im Schnitt größer und schwerer als ihre männlichen Artgenossen. Charakteristisch für die Kornweihe ist ihre bräunlich-rote Färbung im Bereich von Rücken und Flügeln. Der Kopf, Bauch und die Schwanzfedern sind hingegen weiß oder grau. Insgesamt wirkt die Kornweihe im Flug schlank und elegant.

Das Brutverhalten der Kornweihe ist verglichen mit anderen Greifvögeln wenig erforscht. Es ist jedoch bekannt, dass das Weibchen meist das Nest in Bodennähe baut und alleine für die Aufzucht der Jungen verantwortlich ist. Diese schlüpfen nach einer Brutzeit von etwa vier Wochen und sind zunächst gänzlich auf die Versorgung durch das Weibchen angewiesen.

Die Kornweihe ist in ihrem Bestand durch die Veränderungen in der Agrarlandschaft bedroht. Die Intensivierung der Landwirtschaft und der verstärkte Einsatz von Pestiziden führen zum Rückgang der Nahrungsgrundlage und zum Verlust von Lebensräumen. Zudem werden Kornweihen oft Opfer illegaler Jagd und Fallenstellungen. Aus diesem Grund steht die Art auf der Roten Liste der IUCN und ist in vielen Ländern geschützt.

Aufgrund ihrer auffälligen Erscheinung und beeindruckenden Flugkünste gilt die Kornweihe bei Naturfreunden und Vogelbeobachtern als beliebtes Fotomotiv. Inzwischen gibt es zahlreiche Schutzprojekte und Initiativen, um den Bestand der Kornweihe langfristig zu erhalten.

Kornweihe Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Greifvögel
  • Familie: Habichtartige
  • Gattung: Circus
  • Art: Kornweihe (Circus cyaneus)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordamerika
  • Lebensraum: Offene Landschaften, Wiesen, Äcker, Heideflächen
  • Körperlänge: ca. 45-65 cm
  • Gewicht: ca. 350-750 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Meistens Einzelgänger, aber können auch in Gruppen beobachtet werden
  • Fortpflanzung: Kornweihen brüten meistens in flachen Nestern am Boden oder in niedriger Vegetation

Systematik Kornweihe ab Familie

Äußerliche Merkmale von Kornweihe

Die Kornweihe zeigt einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Männchen besitzen ein graues Federkleid mit schwarzen Flügelspitzen und einem weißen Bürzel, während Weibchen und Jungvögel bräunlich gefärbt sind und schwerer von anderen Weihenarten zu unterscheiden sind. Die Spannweite beträgt zwischen 100 und 120 cm, was sie etwas kleiner als den Mäusebussard macht.Im Flug kennzeichnet sich die Kornweihe durch ihren seeschwalbenartigen Gaukelflug. Die langen Flügel und der lange Schwanz ermöglichen es ihr, in der Luft zu gleiten und bei der Jagd präzise Manöver auszuführen. Die auffälligen weißen Unterflügel sind ein weiteres Merkmal, das bei der Identifikation hilft.

Lebensraum und Herkunft

Die Kornweihe bewohnt vor allem offene Landschaften wie Moore, Heiden und Steppen sowie landwirtschaftlich genutzte Flächen. In Mitteleuropa brütet sie bevorzugt in Heidegebieten und Mooren. Ihre Nester werden meist am Boden in höherer Vegetation gebaut, was Schutz vor Fressfeinden bietet.Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Irland über West- und Mitteleuropa bis nach Nordostasien. In Deutschland war die Kornweihe einst weit verbreitet, hat jedoch durch Lebensraumverlust stark abgenommen. Heute sind Brutvorkommen im Binnenland selten geworden.

Verhalten von Kornweihe

Die Kornweihe ist ein tagaktiver Jäger, der sich auf Kleinsäuger und Vögel spezialisiert hat. Sie jagt häufig in tiefem Suchflug über offenen Feldern oder Moorlandschaften. Bei der Jagd zeigt sie ein charakteristisches Verhalten: Sie gleitet über das Gelände und nutzt ihre scharfen Augen, um Beute zu erspähen.In Gemeinschaftsschlafplätzen können Kornweihen auch kreischende Rufe äußern. Diese sozialen Interaktionen sind häufig während der Zugzeit zu beobachten, wenn sich verschiedene Individuen an einem Ort versammeln.

Fortpflanzung und Brut

Die Fortpflanzung findet meist zwischen April und August statt. Kornweihen bilden monogame Saisonehen, wobei ältere Männchen auch bi- oder polygyn sein können. Die Nester werden am Boden angelegt und bestehen aus Pflanzenmaterialien wie Gras und Schilf.Das Weibchen legt in der Regel 3 bis 6 Eier, die über einen Zeitraum von etwa 30 Tagen bebrütet werden. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen. Die Aufzucht erfolgt durch beide Elternteile.

Gefährdung

Die Kornweihe ist in Deutschland als vom Aussterben bedroht eingestuft. Hauptursachen für den Rückgang sind Lebensraumzerstörung durch Entwässerung von Mooren, Intensivierung der Landwirtschaft sowie die Zerschneidung von Lebensräumen durch Infrastrukturprojekte.Um die Populationen zu schützen, sind Maßnahmen wie die Erhaltung von Feuchtgebieten und die Förderung extensiver Landwirtschaft notwendig. Auch die Schaffung von Brachflächen kann zur Verbesserung des Lebensraums beitragen.

Quellen

https://www.bfn.de/artenportraits/circus-cyaneus

https://de.wikipedia.org/wiki/Kornweihe

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Circus+cyaneus