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Kornkäfer (Sitophilus granarius)

Kornkäfer oder auch Getreidekäfer sind kleine Käfer, die sich vor allem in gelagertem Getreide, Mehl und anderen stärkehaltigen Produkten vermehren. Der wissenschaftliche Name des Kornkäfers lautet Sitophilus granarius. Die Käfer werden etwa 2 bis 3 Millimeter lang und sind braun bis rotbraun gefärbt. Kornkäfer gehören zur Familie der Rüsselkäfer und haben einen langen, gebogenen Rüssel, der zur Nahrungsaufnahme dient.

Die Entwicklung des Kornkäfers erfolgt in vier Stadien, Ei, Larve, Puppe und Käfer. Die Weibchen legen ihre Eier in Körner oder Samen ab. Nach etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die sich innerhalb von drei bis sechs Wochen zu Käfern entwickeln. Die Kornkäfer sind flugunfähig und kriechen zur Fortbewegung auf allen sechs Beinen.

Kornkäfer sind weltweit verbreitet und kommen in gemäßigten Klimazonen vor. Sie sind vor allem in Lagerhäusern, Mühlen, Bäckereien und anderen Betrieben anzutreffen, in denen Getreide und Mehl gelagert wird. Der Befall von Kornkäfern kann sowohl wirtschaftliche als auch gesundheitliche Folgen haben, da die Käfer das Lagergut mit Kot und Bakterien verunreinigen können.

Um einem Befall durch Kornkäfer vorzubeugen, sollten gelagerte Produkte regelmäßig auf Anzeichen von Käferbefall untersucht werden. Eine effektive Methode ist das Einfrieren oder Erhitzen des Lagerguts, um die Käferlarven und -eier abzutöten. Auch eine gute Belüftung und trockene Lagerbedingungen können dazu beitragen, dass sich Kornkäfer nicht vermehren können.

In der Natur haben Kornkäfer eine wichtige Aufgabe als Zersetzer von pflanzlichem Material. Werden sie jedoch zu Schädlingen im Lager, können sie erhebliche Schäden verursachen. In der Landwirtschaft und im Lebensmittelbereich sind daher regelmäßige Kontrollen und Schutzmaßnahmen gegen Kornkäfer unabdingbar.

Kornkäfer Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Käfer (Coleoptera)
  • Familie: Rüsselkäfer (Curculionidae)
  • Gattung: Sitophilus
  • Art: Kornkäfer (Sitophilus granarius)
  • Verbreitung: weltweit, insbesondere in gemäßigten Regionen
  • Lebensraum: Getreidefelder, Lagerhäuser, Mühlen, Bäckereien
  • Körperlänge: ca. 2-3 mm
  • Gewicht: sehr leicht, nur einige Milligramm
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, keine besondere soziale Interaktion
  • Fortpflanzung: weibliche Kornkäfer legen ihre Eier in Getreidekörner, aus denen die Larven schlüpfen und sich durch das innere des Korns fressen

Systematik Kornkäfer ab Familie

Äußerliche Merkmale von Kornkäfer

Der Kornkäfer hat eine charakteristische Erscheinung, die ihn von anderen Käferarten unterscheidet. Sein Körper ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und misst zwischen 3,8 und 5 mm in der Länge. Der Kopf ist in einen etwa 1,5 mm langen Rüssel ausgezogen, an dessen Spitze sich die Mundwerkzeuge befinden. Diese spezielle Form ermöglicht es dem Käfer, Löcher in die Schale von Getreidekörnern zu bohren.Das Halsschild und die Flügeldecken sind mit kleinen Grubenpunkten versehen, die auf dem Halsschild verstreut und auf den Flügeldecken in Reihen angeordnet sind. Diese Merkmale tragen zur Identifikation des Käfers bei. Die Weibchen sind in der Regel etwas größer als die Männchen und haben eine längere Lebensdauer.

Lebensraum und Herkunft

Der Kornkäfer bevorzugt Lebensräume in der Nähe von gelagertem Getreide. Er ist häufig in Silos, Mühlen und Haushalten anzutreffen. Die Art hat sich im Laufe der Jahrhunderte an menschliche Lagerbedingungen angepasst und ist daher weltweit verbreitet. In Deutschland tritt der Kornkäfer vor allem in Getreidesilos und Lagerräumen auf.Die Ursprünge des Kornkäfers reichen bis ins alte Ägypten zurück, wo Funde aus Pharaonengräbern datiert auf 2300 v. Chr. belegen, dass er bereits damals ein Problem für die Vorratshaltung darstellte. Heute ist er einer der bedeutendsten Vorratsschädlinge weltweit.

Verhalten von Kornkäfer

Der Kornkäfer ist flugunfähig und bewegt sich hauptsächlich durch Krabbeln. Er versteckt sich tagsüber in den Getreidekörnern und wird häufig erst bemerkt, wenn Löcher im Getreide sichtbar sind oder die Käfer selbst auftauchen. Die Larven entwickeln sich innerhalb der Körner und sind daher schwer zu erkennen.Die Käfer ernähren sich vom Mehlkörper der Getreidekörner. Während ihre Fraßtätigkeit das Korn schwächt und dessen Wert mindert, können sie auch sekundäre Schädlinge sowie Pilze und Bakterien fördern. Dies führt zu einer weiteren Verschlechterung der Qualität des befallenen Getreides.

Fortpflanzung und Brut

Die Fortpflanzung des Kornkäfers erfolgt durch die Ablage von Eiern im Inneren von Getreidekörnern. Ein Weibchen kann zwischen 180 und 300 Eier ablegen, die es durch ein Loch in das Korn legt. Die Larven schlüpfen nach etwa 5 bis 7 Tagen und entwickeln sich über einen Zeitraum von 35 bis 45 Tagen im Inneren des Korns.Nach mehreren Häutungen verpuppen sich die Larven ebenfalls im Korn. Die gesamte Entwicklungszeit hängt stark von den Umweltbedingungen ab; bei optimalen Temperaturen kann sie zwischen 30 und 150 Tagen variieren.

Bekämpfung von Kornkäfern

Um einem Befall mit Kornkäfern vorzubeugen, sollten Lebensmittelvorräte stets kühl und trocken gelagert werden. Es ist wichtig, regelmäßig Kontrollen durchzuführen, um einen Befall frühzeitig zu erkennen. Bei einem festgestellten Befall sollten befallene Produkte sofort entsorgt werden.Da diese Käfer nicht fliegen können, gelangen sie meist über bereits befallenes Getreide ins Haus. Eine effektive Bekämpfung kann durch das Lagern betroffener Lebensmittel bei -18 °C für drei Tage erfolgen, was die Larven abtötet. Biologische Bekämpfungsmethoden umfassen den Einsatz von Schlupfwespen wie Lariophagus distinguendus zur Bekämpfung von Larven und Puppen im Getreide.

Quellen

https://bertramhygiene.de/lexikon/kornkaefer-sitophilus-granarius/

https://pflanzengesundheit.julius-kuehn.de/dokumente/upload/005ca_sitophilus-granarius_dabl.pdf

https://groli.de/der-kornkaefer-und-dessen-bekampfung/

https://www.gesundheitsamt-bw.de/fileadmin/LGA/_DocumentLibraries/SiteCollectionDocuments/01_Themen/Laestlinge/Gemeiner_Kornkaefer_Information.pdf