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Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)

Die Kleine Hufeisennase, auch bekannt als Rhinolophus hipposideros, ist eine Fledermausart, die in Europa und Asien beheimatet ist. Mit einer Flügelspannweite von 19 bis 25 Zentimetern ist sie eine der kleineren Fledermausarten. Ihr Markenzeichen ist die hufeisenförmige Nasenblatt, das aussieht wie ein umgedrehtes U. Das Nasenblatt hilft der Kleinen Hufeisennase bei der Ultraschall-Echoortung, mit der sie ihre Beute aufspürt und sich in ihrer Umgebung orientiert.

Die Kleine Hufeisennase bevorzugt feuchte Lebensräume wie Wälder, Flussufer und Feuchtgebiete. Zur Jagd fliegt sie in einer Höhe von etwa 1 bis 10 Metern über dem Boden und nutzt dabei ihre Ultraschallrufe, um Insekten wie Mücken, Nachtfalter und Käfer zu fangen. Im Winter sucht die Kleine Hufeisennase Höhlen und andere Verstecke auf, um den kalten Temperaturen zu entgehen.

In Europa ist die Kleine Hufeisennase eine bedrohte Art, da ihr Lebensraum durch die Zerstörung von Feuchtgebieten und Wäldern immer weiter schrumpft. Die Art steht daher unter Naturschutz. Der Schutz von Lebensräumen und die Förderung von Maßnahmen wie die Schaffung von Grünbrücken und die Anlage von Streuobstwiesen können dazu beitragen, den Bestand der Kleinen Hufeisennase zu erhalten.

Eine weitere Bedrohung für die Kleine Hufeisennase sind Krankheiten wie das Fledermaus-Sterben-White-Nose-Syndrom (FSWNS), das in den USA und Kanada bereits zu starken Populationseinbrüchen geführt hat. Der Erreger des FSWNS ist ein Pilz, der während des Winters in den Verstecken der Fledermäuse überlebt und sich auf ihrer Haut ausbreitet. Ein Impfstoff gegen Fledermauskrankheiten ist bisher nicht verfügbar, aber Forscher arbeiten daran, Möglichkeiten zur Behandlung und Vorbeugung zu finden.

Kleine Hufeisennase Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Fledertiere
  • Familie: Hufeisennasen
  • Gattung: Rhinolophus
  • Art: Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)
  • Verbreitung: Europa, Asien bis Japan und Südkorea
  • Lebensraum: Laub- und Mischwälder, seltener auch in Gebäuden
  • Körperlänge: 3-5 Zentimeter
  • Gewicht: 3-9 Gramm
  • Soziales und Rudelverhalten: leben meist in kleinen Gruppen von 10-20 Individuen
  • Fortpflanzung: paaren sich im Herbst und bringen im Frühjahr ein Jungtier zur Welt

Systematik Kleine Hufeisennase ab Familie

Äußerliche Merkmale von der Kleinen Hufeisennase

Die äußeren Merkmale der Kleinen Hufeisennase sind charakteristisch für diese Art und helfen bei der Identifikation. Ihr Nasenblatt ist besonders ausgeprägt und hat eine keilförmige Struktur, die für die Echoortung wichtig ist. Die Oberseite des Körpers ist graubraun gefärbt, während die Unterseite heller ist und einen grauweißen Farbton aufweist. Die Jungtiere haben eine dunklere Färbung, was ihnen hilft, sich besser im Schatten der Bäume zu tarnen.Die Spannweite der Kleinen Hufeisennase kann bis zu 250 Millimeter betragen. Diese Tiere haben eine sehr wendige Flugweise und können in niedrigen Höhen fliegen, was ihnen erlaubt, gezielt Insekten aus der Vegetation zu fangen. Ihre Ohren sind groß und gut entwickelt, was ihnen hilft, Geräusche aus der Umgebung wahrzunehmen. Die kleinen Augen sind an das Leben in der Dunkelheit angepasst.

Lebensraum und Herkunft

Die Kleine Hufeisennase bevorzugt warme und strukturreiche Lebensräume wie Laubwälder mit einer hohen Dichte an Hecken und anderen linearen Elementen. Diese Strukturen bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch Orientierung bei der Jagd nach Insekten. Die Art kommt häufig in Gebieten vor, wo menschliche Siedlungen an natürliche Landschaften grenzen. Hier findet sie geeignete Quartiere in Dachböden oder alten Gebäuden.In Süd- und Osteuropa bewohnt die Kleine Hufeisennase oft Höhlen oder Stollen als Sommerquartiere. Diese Quartiere müssen warm und zugluftfrei sein, um optimale Bedingungen für die Aufzucht der Jungen zu bieten. In Mitteleuropa wird diese Art zunehmend in höheren Lagen gesichtet, was auf eine Anpassung an veränderte Umweltbedingungen hindeutet. Die Verbreitung erstreckt sich über verschiedene Regionen Europas bis hin nach Nordafrika und Asien.

Verhalten von der Kleinen Hufeisennase

Das Verhalten der Kleinen Hufeisennase ist stark an ihre Lebensweise angepasst. Tagsüber suchen sie geschützte Plätze auf, um sich auszuruhen. Nach Einbruch der Dunkelheit werden sie aktiv und begeben sich auf Nahrungssuche. Bei ihrer Jagd nutzen sie ihre hochentwickelte Echoortungstechnik, um Beute in der Dunkelheit zu lokalisieren.Die Jagd erfolgt meist in niedrigen Höhen zwischen Bäumen oder über offenen Flächen wie Wiesen oder Gewässern. Die Kleine Hufeisennase zeigt ein ausgeprägtes Territorialverhalten während der Fortpflanzungszeit und kann aggressive Verhaltensweisen gegenüber anderen Männchen zeigen.

Paarung und Brut

Die Paarungszeit der Kleinen Hufeisennase beginnt im Herbst und kann bis ins Frühjahr andauern. Typischerweise erfolgt die Paarung jedoch kurz nach dem Winterschlaf in den Winterquartieren. Weibchen bilden Wochenstuben zur Aufzucht ihrer Jungen, wobei ein einzelnes Jungtier pro Jahr geboren wird.Nach der Geburt klammert sich das Jungtier an einer „Scheinzitze“ fest und bleibt zunächst vollständig von seiner Mutter abhängig. Innerhalb weniger Wochen erlernen die Jungen das Fliegen und beginnen selbstständig Nahrung zu suchen.

Gefährdung

Die Kleine Hufeisennase gilt als stark gefährdet aufgrund des Rückgangs ihrer Populationen in vielen Regionen Europas. Habitatverlust durch Urbanisierung, intensive Landwirtschaft sowie Umweltverschmutzung haben erheblich zu ihrem Bestandsrückgang beigetragen.Schutzmaßnahmen sind notwendig, um diese Art zu erhalten. Dazu zählen die Erhaltung ihrer natürlichen Lebensräume sowie spezielle Programme zur Wiederansiedlung in Gebieten mit geeigneten Bedingungen für diese Fledermausart.

Quellen

https://www.hlnug.de/fileadmin/dokumente/naturschutz/artenschutz/steckbriefe/Fledermause/Gutachten/artgutachten_2003_kle

https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/kleine-hufeisennase/

https://www.bfn.de/artenportraits/rhinolophus-hipposideros

https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Rhinolophus+hipposideros

https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Hufeisennase