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Horn-Papageitaucher

Horn-Papageitaucher Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes)
  • Familie: Alkenvögel (Alcidae)
  • Gattung: Papageitaucher (Fratercula)
  • Art: Horn-Papageitaucher (Fratercula corniculata)
  • Verbreitung: Nordpazifik, von der Ostküste Asiens bis zur Westküste Nordamerikas
  • Lebensraum: Offenes Meer, für die Fortpflanzungszeit Felsküsten und Inseln
  • Körpergröße: Etwa 35 – 43 cm
  • Gewicht: Ca. 500 – 700 g
  • Soziales Verhalten: Sozial, brütet in großen Kolonien
  • Fortpflanzung: Ein Ei pro Brut, Bodenbrüter in Erdhöhlen oder Spalten
  • Haltung: Nicht für die Haltung in menschlicher Obhut geeignet und unter Schutz stehend

Systematik Horn-Papageitaucher ab Familie

Horn-Papageitaucher Herkunft und Lebensraum

Die Horn-Papageitaucher, wissenschaftlich als Fratercula corniculata bezeichnet, zählen zu den charismatischen Seevögeln der Ordnung der Röhrennasen (Procellariiformes). Diese Art ist speziell im nördlichen Pazifikraum verbreitet. Der Lebensraum von Fratercula corniculata umfasst hauptsächlich die Küstenregionen sowie die offshore-Inseln.

Man findet diese Vögel vorwiegend entlang der Küsten des Beringmeers, des nördlichen Teils des Pazifiks sowie des Ochotskischen Meeres. Zu den Brutgebieten zählen die Küstengebiete von Alaska und der Aleuten, Teile der östlichen Sibirien und die Küstenregionen der Halbinsel Kamtschatka. Auch auf den Inseln im golfartigen Meer von Alaska sowie entlang der Halbinsel Kenai nimmt der Horn-Papageitaucher residente Populationen ein.

Ihre bevorzugten Lebensräume sind gekennzeichnet durch kühle, nährstoffreiche Gewässer, welche ideale Voraussetzungen für ein umfangreiches Nahrungsangebot bieten. Die Tiere brüten gewöhnlich in Kolonien auf steilen Klippen oder in hügeligem Gelände nahe der Küste, wo sie in Erdhöhlen oder unter Felsbrocken ihre Nester anlegen. Die Wahl des Lebensraumes ist dabei vorrangig von der Verfügbarkeit geeigneter Brutplätze und ausreichendem Nahrungsangebot beeinflusst.

Horn-Papageitaucher äußere Merkmale

Der Horn-Papageitaucher ist ein distinktiver Seevogel, der sich durch seine auffällige Gesichtszeichnung und seinen robusten Körperbau auszeichnet. Er besitzt einen überwiegend schwarz-weißen Federkleid, wobei die Unterseite weiß und die Oberseite schwarz gefärbt ist. Ein markantes Merkmal des Horn-Papageitauchers ist der große, dreieckige und bunte Schnabel, der während der Brutzeit besonders leuchtend in Farben wie Orange, Gelb und Grau erscheint.

Über den Augen weist der Horn-Papageitaucher auffallende, fleischige, gelb gefärbte Hautanhänge auf, die an kleine Hörner erinnern und ihm seinen Namen verleihen. Seine Augen sind von einem markanten weißen Ring umgeben, der sich bis zur Stirn erstreckt. Zusätzlich hebt sich ein dunkler Gesichtsstreifen, der sich hinter den Augen entlangzieht, deutlich vom weißen Wangenbereich ab.

Die Flügel des Horn-Papageitauchers sind relativ klein und spitz, was ihm im Flug ein rasches und flatterhaftes Aussehen verleiht. Die Beine sind kräftig und rot gefärbt, platziert weit hinten am Körper, was ihm an Land einen aufrechten Gang ermöglicht. In der Ruhe- und Überwinterungszeit verblasst das Federkleid des Horn-Papageitauchers und sein Schnabel nimmt eine gedämpftere Farbtönung an.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten des Horn-Papageitauchers ist durch ein starkes Gemeinschaftsgefühl gekennzeichnet. Diese Vögel brüten kolonial, das bedeutet, sie kommen in großen Gruppen zusammen, um ihre Nistplätze an Klippenküsten oder auf Inseln zu beziehen. Die Brutkolonien können aus einigen hundert bis hin zu tausenden von Paaren bestehen. Während der Brutsaison verteidigen Horn-Papageitaucher ihre Nistbereiche gegenüber Eindringlingen, dennoch ist das Zusammenleben in der Kolonie relativ friedlich.

Einen wichtigen Bestandteil des Sozialverhaltens bildet die Paarbindung. Horn-Papageitaucher sind monogam und viele Paare bleiben über mehrere Brutperioden zusammen. Sie zeigen während der Paarungszeit und darüber hinaus ein ausgeprägtes Balz- und Paarbindungsverhalten, das sich in verschiedenen Ritualen äußert, wie zum Beispiel dem gegenseitigen Zeigen und Überreichen von Nistmaterial oder dem „Schnabelklappern“, bei dem die Partner ihre Schnäbel gegeneinander schlagen, was sowohl zur Festigung der Paarbindung als auch zur Kommunikation dient.

Auch die Aufzucht der Jungen erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen den Elternvögeln. Beide Elternteile wechseln sich bei der Bebrütung des Eies und später bei der Versorgung des Küken ab. Sie füttern ihren Nachwuchs durch Regurgitation, also das Hochwürgen von vorverdauter Nahrung, wobei kleine Fische die Hauptnahrung darstellen.

Außerhalb der Brutzeit sind Horn-Papageitaucher oft auf dem offenen Meer in kleineren Gruppen oder auch alleine unterwegs. Hier zeigen sie weniger Sozialverhalten, da die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit und Interaktion vor allem auf die Brutzeit und die Aufzucht der Jungen beschränkt ist. Trotzdem können sie auch auf See gelegentlich in Schwärmen beim Fischen beobachtet werden, was zeigt, dass auch außerhalb der Brutkolonien gewisse soziale Strukturen bestehen.

Das starke Sozialverhalten der Horn-Papageitaucher trägt wesentlich zum Erfolg ihrer speziellen Fortpflanzungs- und Überlebensstrategien bei und ermöglicht es ihnen, in den herausfordernden Lebensräumen der nördlichen Küstengebiete zu bestehen.

Paarungs- und Brutverhalten

Das Brut- und Paarungsverhalten des Horn-Papageitauchers (Fratercula corniculata) ist charakteristisch für Seevögel, die zur Familie der Alkenvögel gehören. Diese Vögel treffen sich jährlich an ihren traditionellen Brutstätten, welche sich häufig an steilen Klippenküsten oder auf Inseln befinden. Dort nutzen sie Höhlen und Spalten, um ihre Nester anzulegen, die mit Gräsern, Federn und anderem weichen Material ausgepolstert werden. Im Kontext ihrer Paarungsrituale zeigen Horn-Papageitaucher eine ausgeprägte Treue gegenüber ihren Partnern und kehren regelmäßig zu denselben Brutplätzen und häufig zum selben Partner zurück. Die Brutzeit beginnt normalerweise im späten Frühjahr oder im Frühsommer, wenn die klimatischen Bedingungen für das Ausbrüten der Eier und die Aufzucht der Küken am günstigsten sind.

Ein Gelege besteht meist aus einem einzelnen Ei, das von beiden Elternteilen abwechselnd bebrütet wird. Die Brutdauer beträgt ungefähr 40 Tage, und während dieser Zeit weisen die Horn-Papageitaucher eine besondere Fürsorglichkeit auf, um das Ei vor Kälte, Feuchtigkeit und potenziellen Prädatoren zu schützen. Nach dem Schlüpfen sind die Küken vollständig von der Versorgung durch die Eltern abhängig, die regelmäßig zur See hinausfliegen, um Nahrung in Form von kleinen Fischen und Meerestieren für ihre Nachkommen zu sammeln. Nach einer heranwachsenden Phase im Schutz der Brutstätte bereiten sich die jungen Horn-Papageitaucher darauf vor, selbständig zu werden und den Lebensraum der Küstengewässer zu erkunden.

Horn-Papageitaucher Gefährdung

Der Horn-Papageitaucher, eine Seevogelart aus der Familie der Alkenvögel, steht gegenwärtig vor mehreren Bedrohungen, die seine Populationen gefährden. Eine wesentliche Bedrohung ist der Verlust seines Lebensraums. Speziell die Zerstörung von Brutstätten durch menschliche Eingriffe oder die Folgen des Klimawandels haben weitreichende Auswirkungen auf die Fortpflanzungsraten und den Bruterfolg des Horn-Papageitauchers.

Die Erwärmung der Ozeane führt zu einer Verschiebung der Verbreitungsgebiete vieler Fischarten, welche als Hauptnahrungsquelle für den Horn-Papageitaucher dienen. Diese Verschiebung kann dazu führen, dass den Vögeln ihre Nahrung in den gewohnten Brutgebieten nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Zudem können Extremwetterereignisse, die durch den Klimawandel zunehmen, direkte physische Schäden an den Brutstätten verursachen oder die Verfügbarkeit von Nahrung reduzieren.

Um den Schutz des Horn-Papageitauchers zu gewährleisten, ist die Errichtung von Schutzgebieten für seine Brutstätten von entscheidender Bedeutung. In diesen Gebieten werden Maßnahmen ergriffen, um Störungen durch Menschen zu minimieren und die Ökosysteme, auf die die Art angewiesen ist, zu bewahren und zu pflegen. Forschungsarbeiten zur Lebensweise des Horn-Papageitauchers tragen zum besseren Verständnis seiner Ökologie bei, was wiederum die Entwicklung von gezielten Schutzstrategien fördert. Darüber hinaus sind internationale Kooperationen zum Schutz der Ozeane und des Klimas notwendig, um langfristig den Lebensraum des Horn-Papageitauchers zu sichern.