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Hering

In den kühlen und gemäßigten Gewässern der Weltmeere ist ein kleiner, aber ökologisch wie wirtschaftlich bedeutender Fisch heimisch: der Hering. Wissenschaftlich als Clupea klassifiziert, gehört dieser silbrig glänzende Schwarmfisch zu der Familie der Clupeidae und ist vor allem für seine immensen Schwärme bekannt, die oft Millionen von Individuen umfassen können.

Als wichtiger Bestandteil des marinen Nahrungsnetzes spielen die Heringe eine zentrale Rolle im Ökosystem. Sie ernähren sich vorwiegend von Plankton, das sie mit ihrem speziell angepassten Kiemenapparat aus dem Wasser filtern. Die Fische selbst dienen als Nahrungsquelle für eine Vielzahl von größeren Meeresbewohnern, wie Seehunde, Wale und zahlreiche Vogelarten, sowie für den Menschen.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Heringe ist seit Jahrhunderten unbestritten. Sie werden kommerziell gefischt und weiterverarbeitet, sei es als Konserven, eingesalzene oder geräucherte Produkte, und sind damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für viele küstennahe Regionen. Ihre Fänge sind eng mit maritimen Traditionen und der Entwicklung von Fischereitechniken verbunden.

Trotz ihrer Resilienz und der Fähigkeit, in großer Zahl zu existieren, stehen Heringe vor verschiedensten Herausforderungen, die von Überfischung bis hin zu Veränderungen ihres Lebensraumes durch Klimawandel und Verschmutzung reichen. Der Schutz dieser Spezies ist damit nicht nur eine Aufgabe der Erhaltung der Biodiversität, sondern auch ein Wirtschaftsfaktor und eine verantwortungsvolle Managementherausforderung für die internationale Gemeinschaft.

Hering Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Clupeiformes (Heringsartige)
  • Familie: Clupeidae (Heringe)
  • Gattung: Clupea
  • Art: Clupea harengus (Heringsart – Atlantischer Hering), Clupea pallasii (Pazifischer Hering)
  • Verbreitung: Nordatlantik, Nordpazifik, Baltisches Meer, Schwarzes Meer
  • Lebensraum: Meeresumgebungen, kühle und gemäßigte Gewässer, oft küstennah
  • Körpergröße: je nach Art und Alter ca. 20–40 cm
  • Gewicht: 300–400 g, kann je nach Art und Alter variieren
  • Soziales Verhalten: Schwarmfische, saisonale Wanderungen in großen Schwärmen
  • Fortpflanzung: Laicher, legen Tausende von Eiern in das Meer
  • Haltung: kommerzielle Fischerei, spielen ökonomisch eine wichtige Rolle

Systematik Hering ab Familie

Hering Herkunft und Lebensraum

Die Gattung Clupea, zu welcher die Spezies der Heringe zählt, umfasst Meeresfische, die hauptsächlich in gemäßigten und subpolaren Zonen der Weltmeere verbreitet sind. Diese Knochenfische, deren Herkunft in den marinen Ökosystemen der nördlichen Hemisphäre lokalisiert wird, haben eine erhebliche ökologische und ökonomische Bedeutung. Die Heringsarten haben sich im Laufe mehrerer Millionen Jahre entwickelt und an unterschiedliche marine Lebensräume angepasst.

Die diversen Arten der Gattung Clupea sind überwiegend im Atlantischen Ozean und im Pazifischen Ozean anzutreffen. So findet man den Atlantischen Hering (Clupea harengus) im Nordatlantik, von den Küsten Nordamerikas bis zu den europäischen Gewässern und bis in das Eismeer hinein. Der Pazifische Hering (Clupea pallasii) hingegen ist im nordpazifischen Raum beheimatet. Diese Schwarmfische bevorzugen kühles, eher flaches Küstenwasser, sind jedoch auch in tieferen offenen Meeresgebieten in großen Schulen anzutreffen. In Küstennähe finden die Laichvorgänge statt, die für die Erhaltung der Populationen essenziell sind.

Die hohe Anpassungsfähigkeit und weite Verbreitung der Heringe deuten darauf hin, dass ihre Ursprünge tief in der Evolution der Meeresbewohner verwurzelt sind und sie sich erfolgreich in einer Vielzahl maritimer Umgebungen etabliert haben.

Hering äußere Merkmale

Clupea, besser bekannt als Hering, ist ein Fisch, der durchaus typische äußerliche Charakteristiken aufweist, die ihn im maritimen Kontext erkennbar machen. In der Regel besitzt der Hering einen langgestreckten, seitlich stark abgeflachten Körper, was ihm ein spindelförmiges Aussehen verleiht. Die Schuppen des Herings sind silbern glänzend, was ihm eine effektive Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum verleiht. Der Rücken des Fisches zeichnet sich durch eine bläulich-grüne bis graue Färbung aus, die fließend in die silbrigen Seiten und den Bauch übergeht.

Der Hering hat eine einzelne Rückenflosse, die mittig auf dem Rücken positioniert ist, sowie eine deutlich gegabelte Schwanzflosse, die zur schnellen Fortbewegung im Wasser dient. Die Bauchflossen sind klein und können eng an den Körper angelegt werden, um den Wasserwiderstand zu minimieren. Auch die Kiemenabdeckungen des Herings sind silbrig und können reflektierend wirken.

Die Augen des Herings sind relativ groß und an die lichtärmeren Bedingungen seines bevorzugten Lebensraumes angepasst. Die Gesichtszüge des Herings können aufgrund seiner Anatomie als eher unauffällig beschrieben werden, wobei das Maul klein und unterständig ist.

Insgesamt betrachtet, weist der Hering somit eine Kombination aus Merkmalen auf, die ihn sowohl an sein pelagisches Leben im offenen Wasser als auch an seine Notwendigkeit zur Tarnung anpassen. Diese Merkmale sind insbesondere die silberne Schuppenpracht, die schlanken Körperformen sowie die funktionale Anordnung der Flossen.

Soziales Verhalten

Das Sozialverhalten von Heringen ist geprägt durch ihr Leben in großen Schwärmen, die bis zu mehreren Millionen Tiere umfassen können. Die Schwarmbildung dient vor allem dem Schutz vor Fressfeinden, da die große Anzahl und die dichte Formation es Räubern erschwert, einzelne Individuen zu isolieren und zu erbeuten. Innerhalb des Schwarms bewegen sich die Heringe synchron und koordinieren ihre Bewegungen sehr genau. Diese Koordination beruht auf einer Kombination aus visueller Wahrnehmung und der Wahrnehmung von Druckveränderungen durch die Seitenlinienorgane, mit denen die Heringe die Bewegungen ihrer Nachbarn erfassen können.

Heringsschwärme unternehmen oft weite Wanderungen, die sowohl der Nahrungssuche als auch der Fortpflanzung dienen. Während der Laichzeit formieren sich Schwärme, um gemeinsam zu den Laichgebieten zu schwimmen, wo die Weibchen ihre Eier ablegen und die Männchen diese befruchten. Die Schwarmintelligenz sorgt dabei für eine effiziente Nutzung von Ressourcen und die Maximierung der Reproduktionschancen.

Insgesamt sind Heringe also soziale Tiere, deren Überleben stark von ihren Schwarmverbänden abhängt. Das Sozialverhalten ist geprägt von kollektiver Intelligenz und komplexen Verhaltensmechanismen, die es ihnen ermöglichen, sich in ihren Lebensräumen erfolgreich zu ernähren, zu vermehren und Fressfeinden zu entgehen.

Paarungs- und Brutverhalten

Der Hering, wissenschaftlicher Name Clupea, zeigt während der Fortpflanzungszeit ein charakteristisches Paarungs- und Brutverhalten. Die Laichzeit der Heringe ist abhängig von der geografischen Lage und findet in gemäßigten Gewässern üblicherweise im Frühjahr statt. In dieser Zeit versammeln sich große Schwärme an den traditionellen Laichgründen, die in küstennahen Gewässern, wie Buchten oder Ästuarien, liegen können. Hierbei bevorzugen die Heringe meist flachere Gewässer mit sandigem oder kiesigem Untergrund.

Die Weibchen entlassen bei der Eiablage tausende von klebrigen Eiern, die sich an den Untergrund heften. Die Männchen folgen den Weibchen und geben Sperma in das umgebende Wasser ab, um die Eier zu befruchten. Diese externe Befruchtung ist typisch für Fischarten mit einer großen Anzahl an Nachkommen.

Die Eier der Heringe sind leicht und werden durch die Strömung verbreitet. Diese Fortpflanzungsstrategie erhöht die Chancen der Verteilung der Nachkommen und mindert das Risiko von Raubfischen. Nach einer Entwicklungszeit, die je nach Wassertemperatur variiert, schlüpfen die Larven und beginnen ihre planktonische Lebensphase, bevor sie zu adulten Heringen heranwachsen. Die Fortpflanzung des Herings spielt eine wesentliche Rolle für die Bestandserhaltung dieser wichtigen Fischart.

Hering Gefährdung

Der Hering zählt zu den bedeutendsten Fischarten in maritimen Ökosystemen sowie in der kommerziellen Fischerei. Eine wesentliche Gefährdung für den Hering ergibt sich aus der Überfischung. Durch die hohe Nachfrage nach diesem Fisch werden oftmals Fangquoten überschritten und Bestände übermäßig reduziert. Überfischung führt zu einem rapiden Bestandsrückgang und kann das ökologische Gleichgewicht der Meere nachhaltig stören.

Zur Sicherstellung des nachhaltigen Schutzes der Heringbestände wurden internationale Abkommen und Managementpläne entwickelt. Diese zielen darauf ab, geregelte Fangmengen zu etablieren, welche die Reproduktionsfähigkeit der Heringspopulationen sicherstellen sollen. Zudem tragen Schutzzonen im Meer dazu bei, dass sich die Heringe während ihrer Laichzeiten ungestört vermehren können. Durch diese Maßnahmen soll die langfristige Erhaltung der Heringpopulationen gewährleistet werden.

Es ist für die Stabilität der maritimen Ökosysteme und die Zukunft der Fischereiindustrie unerlässlich, dass die Richtlinien zur Erhaltung der Heringbestände sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene konsequent umgesetzt und überwacht werden.