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Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)

Der Hausrotschwanz, welcher unter Wissenschaftlern als Phoenicurus ochruros bekannt ist, zählt zu den Singvögeln und ist ein Mitglied der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Das kleine, agile Tier fällt besonders durch seinen rötlichen Schwanz auf, der ihm seinen Namen gegeben hat und der sogar beim Sitzen häufig ruhelos hin- und herwippt.

Ursprünglich in felsigen Bergregionen und Geröllhalden beheimatet, hat sich der Hausrotschwanz inzwischen auch menschliche Siedlungsräume erschlossen. Er gehört zu den Kulturfolgern und lässt sich oft auf Gebäuden, in Gärten oder auf Friedhöfen nieder, wo er auf Nahrungssuche geht oder sein melodiöses Lied von sich gibt, das in den warmen Monaten häufig aus der Dämmerung oder Morgensonne zu hören ist.

Kennzeichnend für den Hausrotschwanz sind neben dem namensgebenden Schwanz auch das schlichte, überwiegend grauschwarze Gefieder der Männchen, welches zur Brutzeit am Kopf intensiv schwarz gefärbt ist, und das unauffälligere, braun-graue Gefieder der Weibchen. Beide Geschlechter zeigen eine sehr ausgeprägte Brutpflege und sind in der Lage, pro Saison mehrere Bruten großzuziehen.

Als Insektenfresser trägt der Hausrotschwanz effektiv zur natürlichen Schädlingskontrolle bei und ist somit ein nützlicher Verbündeter im Gleichgewicht unseres Ökosystems. Mit seinem anpassungsfähigen Verhalten und der Wahl neuer Brutplätze in der Nähe des Menschen zeigt er, wie auch Wildtiere urbanisierte Räume erfolgreich für sich nutzen können.

Hausrotschwanz Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
  • Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
  • Gattung: Rotschwänze (Phoenicurus)
  • Art: Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros)
  • Verbreitung: Europa, Nordafrika, Süd- und Zentralasien bis in den Nordwesten Chinas
  • Lebensraum: Offene Landschaften mit Gebüsch, Kulturland, Städte und Dörfer
  • Körpergröße: Etwa 14-15 cm
  • Gewicht: 14-22 g
  • Soziales Verhalten: Territorial, einzelgängerisch oder paarweise außerhalb der Brutzeit
  • Fortpflanzung: Monogame Brutsaisonehe, 5-7 Eier pro Gelege, 2 Brutperioden pro Jahr
  • Haltung: Nicht üblich in menschlicher Haltung, geschützte Art

Systematik Hausrotschwanz ab Familie

Äußere Merkmale von Hausrotschwanz

Der Hausrotschwanz hat einen kompakten Körperbau mit einer Länge von etwa 14 bis 15 cm. Männchen zeichnen sich durch ein schiefergraues bis schwarzes Gefieder aus, das während der Brutzeit besonders intensiv wirkt. Der rostrote Schwanz ist ein markantes Merkmal dieser Art und hebt sich deutlich vom restlichen Gefieder ab. Weibchen sind dagegen eher graubraun gefärbt und zeigen weniger auffällige Merkmale.Ein weiteres wichtiges Merkmal sind die langen Beine und der relativ lange Schnabel, der es dem Vogel ermöglicht, Insekten effizient zu fangen. Die Flügel sind ebenfalls lang und ermöglichen flüssige Flugbewegungen. Bei sitzenden Vögeln kann man oft das weiße Flügelfeld bei Männchen erkennen, welches bei Weibchen fehlt. Diese physischen Eigenschaften tragen zur Identifikation des Hausrotschwanzes bei und machen ihn zu einem interessanten Vogel für Beobachtungen.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Hausrotschwanzes hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Ursprünglich lebte diese Art in steinigen Berglandschaften, wo sie Felsen und Klippen als Nistplätze nutzte. Mit der Urbanisierung hat sich der Hausrotschwanz jedoch an städtische Umgebungen angepasst und nistet nun häufig in Mauernischen oder unter Dächern von Gebäuden. Diese Anpassungsfähigkeit ist entscheidend für das Überleben dieser Art in einer sich schnell verändernden Umwelt.In städtischen Gebieten findet man den Hausrotschwanz oft in Gärten und Parks, wo er eine Vielzahl von Nahrungsquellen vorfindet. Er bevorzugt offene Flächen mit wenig Vegetation, da dies seine Jagdmöglichkeiten verbessert. Diese Veränderungen im Lebensraum haben dazu geführt, dass der Hausrotschwanz eine weit verbreitete Art geworden ist, die in vielen verschiedenen Umgebungen gedeiht.

Verhalten von Hausrotschwanz

Das Verhalten des Hausrotschwanzes ist geprägt von Territorialität und einer ausgeprägten sozialen Interaktion während der Brutzeit. Männchen singen oft aus erhöhten Positionen wie Dächern oder Ästen, um ihr Revier zu markieren und Weibchen anzulocken. Ihr Gesang ist melodisch und kann über weite Strecken gehört werden. Während dieser Zeit zeigen sie auch charakteristische Verhaltensweisen wie Schwanzzittern und Knicksen.Diese Vögel sind sehr aktiv und bewegen sich schnell innerhalb ihres Reviers auf der Suche nach Nahrung. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Spinnen, die sie oft von erhöhten Standorten aus beobachten, bevor sie zuschlagen. Auch während des Fressens zeigen sie oft ein nervöses Verhalten, was typisch für viele Singvogelarten ist.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Hausrotschwanzes erfolgt typischerweise im Frühling, wenn die Temperaturen steigen und das Nahrungsangebot zunimmt. Männchen zeigen auffällige Balzverhalten, um Weibchen anzulocken; dazu gehören Gesang sowie territoriale Displays. Die Nester werden meist in geschützten Bereichen wie Felsspalten oder Mauernischen gebaut.Das Gelege besteht in der Regel aus 4 bis 6 Eiern, die etwa zwei Wochen lang bebrütet werden. Beide Elternteile beteiligen sich an der Aufzucht der Küken, die nach etwa 16 bis 17 Tagen flügge werden. Oft brütet das Weibchen zweimal pro Saison, was zur Vermehrung der Population beiträgt.

Gefährdung

Der Hausrotschwanz gilt derzeit nicht als gefährdet; jedoch können menschliche Aktivitäten wie Bauarbeiten oder Renovierungen negative Auswirkungen auf seine Fortpflanzung haben. Die Zerstörung natürlicher Nistplätze durch Sanierungen oder Abrissarbeiten kann dazu führen, dass diese Vögel Schwierigkeiten haben, geeignete Brutstätten zu finden.Zudem kann eine Veränderung des Nahrungsangebots durch Umweltveränderungen ebenfalls Einfluss auf lokale Populationen haben. Es ist wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass diese Art weiterhin gedeihen kann. Naturschutzprojekte könnten helfen, ihre natürlichen Lebensräume zu erhalten und gleichzeitig das Bewusstsein für ihre Bedeutung im Ökosystem zu schärfen.

Quellen

BOKU: Hausrotschwanz

Wikipedia: Hausrotschwanz

Plantura: Hausrotschwanz

NABU: Hausrotschwanz