Der Grünschenkel (Tringa nebularia) ist ein Vogel aus der Familie der Schnepfenvögel. Sein Verbreitungsgebiet umfasst große Teile der Nordhalbkugel, von Europa über Asien bis nach Nordamerika. Charakteristisch für den Grünschenkel ist sein grüner Oberbauch und die weiß-grau gestreifte Brust, die dem Vogel sein unverkennbares Aussehen verleihen.
Mit einer Größe von 26-30 cm zählt der Grünschenkel zu den mittelgroßen Schnepfenvögeln. Seine Flügelspannweite beträgt zwischen 55 und 65 cm. Der Vogel besitzt einen langen, geraden, leicht nach unten gebogenen Schnabel, der zur Nahrungssuche in Gewässern genutzt wird.
Grünschenkel bevorzugen als Lebensraum Feuchtgebiete wie Sümpfe, Flussmündungen und Seen mit dichten Wasserpflanzen und flachen Ufern. Dort suchen sie nach Insektenlarven, Würmern und kleinen Krebstieren. Auch kleine Fische werden gelegentlich erbeutet.
Während der Brutzeit legen Grünschenkel ihr Nest am Boden an. Es besteht aus trockenem Gras und Blättern und wird meist gut versteckt in Büschen oder hohem Gras angelegt. Das Weibchen legt 4 Eier, die beide Elternteile abwechselnd bebrüten.
In Mitteleuropa ist der Grünschenkel ein Zugvogel, der im Herbst in wärmere Regionen wie Afrika oder Südeuropa fliegt. Im Frühjahr kehrt er dann in seine Brutgebiete zurück. In solchen Regionen kann man den Grünschenkel am besten beobachten, wenn er während der Balzflüge laute Rufe von sich gibt.
Der Grünschenkel ist ein sehr scheuer Vogel, der bei Gefahr sofort flieht oder sich im niedrigen Gras oder Schilf versteckt. Daher ist es schwierig, ihn aus nächster Nähe zu beobachten. Wer jedoch die Möglichkeit hat, den Grünschenkel in seiner natürlichen Umgebung zu sehen, wird von seiner eleganten Erscheinung und seinem Ruf begeistert sein.
Grünschenkel Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Watvögel
- Familie: Schnepfenvögel
- Gattung: Tringa
- Art: Grünschenkel (Tringa nebularia)
- Verbreitung: Eurasisch in Nord- und Osteuropa, Asien bis nach Japan; auch in Nordamerika
- Lebensraum: Feuchtwiesen, Sümpfe, Ufer von Flüssen, Seen und Küsten
- Körperlänge: 29-32 cm
- Gewicht: 90-140 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Meist Einzelgänger, aber auch in kleinen Gruppen von bis zu 10 Vögeln unterwegs; zeigen aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen und anderen Watvögeln
- Fortpflanzung: Brutzeit von Mai bis Juli; legt 4 Eier in Bodennestern aus Gras, Zweigen und Blättern; beide Eltern kümmern sich um die Brut und Aufzucht der Jungen
Systematik Grünschenkel ab Familie
Äußerliche Merkmale von Grünschenkel
Der Grünschenkel hat ein auffälliges Erscheinungsbild, das ihn von anderen Watvögeln unterscheidet. Sein Gefieder zeigt im Prachtkleid eine graubraune Oberseite mit einem dunklen Muster, während die Unterseite überwiegend weißlich ist. Besonders charakteristisch sind die langen, olivgrünen Beine, die ihm seinen Namen verleihen. Der Schnabel ist leicht nach oben gebogen und ermöglicht es dem Vogel, effizient nach Nahrung zu suchen. Im Flug erkennt man ihn an einem markanten weißen Keil auf dem Rücken und den Schwanzfedern.In der Winterzeit verändert sich das Gefieder des Grünschinkels leicht; er wirkt insgesamt heller und weniger kontrastreich. Diese Anpassung hilft ihm, sich besser in seiner Umgebung zu tarnen. Die Größe des Grünschinkels variiert je nach Geschlecht; Männchen sind oft etwas größer als Weibchen. Die Flügel sind lang und schmal, was ihnen eine hohe Wendigkeit beim Fliegen verleiht. Auch sein Ruf ist charakteristisch: Ein kräftiges „kju-kju-kju“ ist oft zu hören, besonders während der Balzzeit.
Lebensraum und Herkunft
Der Grünschenkel brütet vorwiegend in den nördlichen Regionen Europas, insbesondere in Ländern wie Norwegen, Schweden und Finnland. Seine bevorzugten Brutgebiete sind feuchte Moore und sumpfige Landschaften, die ihm ausreichend Nahrung bieten. Während der Brutzeit ist er auf trockenen Untergründen nahe von Wasserstellen zu finden, wo er seine Nester anlegt. Diese Nester werden meist in der Nähe von Vegetation platziert, um den Küken Schutz vor Fressfeinden zu bieten.Im Winter zieht der Grünschenkel in wärmere Regionen, wo er vor allem in Afrika südlich der Sahara überwintert. Einige Populationen ziehen auch in den Mittelmeerraum. Während des Zuges kann man ihn häufig an flachen Gewässern beobachten, wo er rastet und nach Nahrung sucht. Seine Zugrouten sind oft lang und führen über große Entfernungen, was ihn zu einem typischen Langstreckenzieher macht.
Verhalten von Grünschenkel
Das Verhalten des Grünschinkels ist stark von seiner Lebensweise als Zugvogel geprägt. Während der Brutzeit zeigen Männchen ein ausgeprägtes Balzverhalten, um Weibchen anzulocken und ihr Revier zu markieren. Dieses Verhalten umfasst verschiedene Gesänge sowie auffällige Flugmanöver. Nach der Paarung übernimmt das Weibchen die Verantwortung für die Aufzucht der Küken, während das Männchen oft in der Nähe bleibt, um das Territorium zu verteidigen.Im Winter sind Grünschnekel häufig in kleineren Gruppen anzutreffen. Diese Gruppen bieten Schutz vor Fressfeinden und erleichtern die Nahrungssuche. Ihr Nahrungsspektrum umfasst neben Wasserinsekten auch kleine Fische und Amphibien, was sie zu flexiblen Jägern macht. Die Kommunikation untereinander erfolgt durch verschiedene Rufe, die sowohl zur Warnung als auch zur Kontaktaufnahme dienen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Grünschinkels findet hauptsächlich im Sommer statt. Das Weibchen legt typischerweise vier Eier in eine flache Mulde am Boden ab, die oft mit Pflanzenmaterialien ausgekleidet wird. Die Brutzeit beträgt etwa 23 bis 25 Tage, wobei das Weibchen allein für das Brüten verantwortlich ist. Während dieser Zeit bleibt das Männchen in der Nähe und schützt das Nest vor potenziellen Bedrohungen.Nach dem Schlüpfen sind die Küken schnell mobil und verlassen bald das Nest, um ihre ersten Schritte im Lebensraum zu machen. Das Weibchen führt sie zu geeigneten Nahrungsquellen und schützt sie vor Raubtieren. Die Aufzucht erfolgt meist bis zum Herbst, wenn die Küken selbstständig genug sind, um sich auf ihre Reise in die Winterquartiere vorzubereiten.
Gefährdung
Der Grünschenkel wird in Europa als nicht gefährdet eingestuft; seine Populationen zeigen insgesamt eine stabile Entwicklung. In Deutschland tritt er hauptsächlich als Durchzügler auf und brütet nicht regelmäßig im Land. Dies hat zur Folge, dass er nicht auf der Roten Liste gefährdeter Arten steht. Dennoch gibt es regionale Unterschiede hinsichtlich seines Vorkommens und seiner Lebensräume.Die Hauptbedrohungen für den Grünschenkel ergeben sich aus Veränderungen seines Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung. Die Zerstörung von Feuchtgebieten sowie die Verschmutzung von Gewässern können negative Auswirkungen auf seine Nahrungsaufnahme und Fortpflanzung haben. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung seiner Lebensräume sind daher entscheidend für das Überleben dieser Art.
Quellen
Vogelwarte – Grünschenkel
NABU – Grünschenkel
Wikipedia – Grünschenkel
avi-fauna.info – Grünschenkel Steckbrief