Die Große Raubmöwe, auch bekannt unter dem wissenschaftlichen Namen Stercorarius skua, gehört zu den größeren Vertretern ihrer Art und ist in der Regel etwa 50 bis 56 Zentimeter lang. Ihr Gewicht variiert je nach Geschlecht und Alter zwischen 800 und 1.500 Gramm. Das Gefieder der Großen Raubmöwe ist überwiegend dunkelbraun und schwarz gefärbt, wobei die Bauchpartie heller ist. Auffällig ist ihr kräftiger, gebogener Schnabel, der eine gelblich-braune Färbung aufweist.
Die Große Raubmöwe hat ihren Lebensraum in der nördlichen Hemisphäre und brütet in arktischen Regionen wie der Tundra oder auch auf den Inseln im Nordatlantik. In den Wintermonaten ziehen die Vögel in wärmere Regionen, sodass sie in Europa beispielsweise entlang der Atlantikküste und im Mittelmeergebiet anzutreffen sind.
Die Große Raubmöwe ist ein opportunistischer Jäger und ernährt sich von einer Vielzahl an Beutetieren, darunter Fische, Krustentiere und auch kleine Säugetiere wie Lemminge. Besonders erfolgreich ist sie beim Diebstahl von Nahrung, wobei sie anderen Seevögeln wie zum Beispiel Trottellummen oder Dickschnabellummen die Beute abjagt.
Die Brutzeit der Großen Raubmöwe beginnt im Mai oder Juni. Dabei legt das Weibchen ein bis drei Eier, die etwa 30 Tage lang von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Jungvögel werden von den Elternvögeln mehrere Wochen lang gefüttert und beschützt, bis sie schließlich flugfähig sind.
Leider ist die Große Raubmöwe in einigen Regionen in ihrem Bestand gefährdet. Eine Bedrohung für die Vögel stellen unter anderem die Verschmutzung der Meere durch Plastikabfall sowie Überfischung und Klimawandel dar. Experten schätzen den weltweiten Bestand der Großen Raubmöwe auf etwa 200.000 bis 300.000 Brutpaare.
Große Raubmöwe Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Regenpfeiferartige
- Familie: Schnepfenvögel
- Gattung: Stercorarius
- Art: Große Raubmöwe (Stercorarius skua)
- Verbreitung: Arktische und subarktische Meere weltweit
- Lebensraum: Küsten und offene Gewässer
- Körperlänge: 55-65 cm
- Gewicht: 1,1-2 kg
- Soziales und Rudel-Verhalten: territorial, Einzelgänger oder in kleinen Gruppen
- Fortpflanzung: brütet auf felsigen Inseln, 1-3 Eier, Brutzeit 25-30 Tage
Systematik Große Raubmöwe ab Familie
Äußerliche Merkmale von Großer Raubmöwe
Die Große Raubmöwe ist ein großer Vogel mit einer Körperlänge von etwa 50 bis 58 cm und einer Flügelspannweite von 125 bis 140 cm. Ihr Gefieder ist überwiegend dunkelbraun mit helleren Schattierungen, was es ihr ermöglicht, sich gut in ihrer Umgebung zu tarnen. Die adulte Große Raubmöwe hat eine charakteristische schwarze Kappe auf dem Kopf und einen kräftigen Schnabel, der ideal zum Fangen von Beute geeignet ist. Die Flügel sind an der Oberseite braun mit weißen Flecken, was bei fliegenden Vögeln gut sichtbar ist.Junge Vögel haben ein anderes Erscheinungsbild; sie sind oft heller gefärbt und entwickeln erst mit zunehmendem Alter die typischen Merkmale der Erwachsenen. Diese Unterschiede im Gefieder können bei der Identifikation von Jungvögeln helfen. Die Augen sind groß und ausdrucksvoll, was zur Wahrnehmung von Beute aus großer Höhe beiträgt. Insgesamt ist die Große Raubmöwe ein imposanter Vogel, dessen Erscheinungsbild sowohl Stärke als auch Anpassungsfähigkeit signalisiert.
Lebensraum und Herkunft
Die Große Raubmöwe brütet hauptsächlich in den arktischen und subarktischen Regionen der Westpaläarktis. Ihre bevorzugten Brutgebiete liegen an den Küsten Islands, Norwegens sowie auf den Färöern. Diese Vögel nisten oft in abgelegenen Gebieten wie feuchten Tundren oder auf felsigen Küsteninseln, wo sie vor Störungen geschützt sind. Der Lebensraum dieser Art ist eng mit der Verfügbarkeit von Nahrungsressourcen verbunden, da sie sich hauptsächlich von Fischen und anderen Meeresvögeln ernährt.Während der Brutzeit verteidigt die Große Raubmöwe ihr Nest aggressiv gegen Eindringlinge, einschließlich Menschen. Nach der Fortpflanzungszeit ziehen viele dieser Vögel in wärmere Gewässer des Atlantiks, wo sie den Winter verbringen. Diese Wanderungen sind entscheidend für ihr Überleben, da sie während dieser Zeit Zugang zu reichhaltigen Nahrungsquellen haben. Die Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume zeigt sich auch darin, dass sie während ihrer Nichtbrutzeit oft pelagisch leben.
Verhalten von Großer Raubmöwe
Das Verhalten der Großen Raubmöwe ist stark durch ihre Rolle als Kleptoparasit geprägt. Diese Vögel verfolgen andere Seevögel, um ihnen die gefangene Beute abzujagen. Dieses Verhalten erfordert sowohl Geschicklichkeit als auch Schnelligkeit; oft kann die Große Raubmöwe andere Vögel dazu bringen, ihre Nahrung abzugeben, indem sie aggressiv angreift oder sie verfolgt. Diese Strategie ermöglicht es ihr, Energie zu sparen, da sie nicht selbst fangen muss.Darüber hinaus zeigen Große Raubmöwen ein ausgeprägtes Sozialverhalten während der Fortpflanzungszeit. Sie brüten häufig in kleinen Kolonien und zeigen eine hohe Treue zu ihren Brutplätzen sowie ihren Partnern. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Elternteile um die Aufzucht der Jungen, was für das Überleben der Nachkommen entscheidend ist.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei der Großen Raubmöwe erfolgt in monogamen Saisonehen. Die Vögel erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von vier bis fünf Jahren und kehren oft zu denselben Brutplätzen zurück wie im Vorjahr. In einem Gelege befinden sich normalerweise zwei Eier, die in einer flachen Mulde im Boden abgelegt werden. Die Brutdauer beträgt zwischen 28 und 30 Tagen; während dieser Zeit wechseln sich die Eltern beim Brüten ab.Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken zunächst im Nest und werden von beiden Elternteilen gefüttert. Sie sind nach etwa 40 bis 46 Tagen flügge und beginnen dann selbstständig nach Nahrung zu suchen. In den ersten Wochen nach dem Flüggewerden sind sie jedoch noch auf die Fürsorge ihrer Eltern angewiesen.
Gefährdung
Die Große Raubmöwe gilt derzeit als nicht gefährdet. Ihre Populationen sind stabil und zeigen keine Anzeichen eines signifikanten Rückgangs in Europa. Dennoch gibt es einige Bedrohungen für ihren Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Fischerei und Umweltveränderungen aufgrund des Klimawandels. Diese Faktoren könnten langfristig Auswirkungen auf ihre Nahrungsressourcen haben.Ein weiterer Aspekt ist das Risiko von Störungen während der Brutzeit durch Tourismus oder industrielle Aktivitäten an den Küstenregionen. Daher ist es wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um diese Vögel während ihrer Fortpflanzungsperiode zu schützen.
Quellen
https://www.inaturalist.org/guide_taxa/1895203
https://www.avi-fauna.info/regenpfeiferartige/raubmoewen/skua/
https://www.kidszoo.de/index.php/tierlexikon/voegel/watvoegel/raubmoewen/1809-grosse-raubmoewe.html
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/skua/