Geparden unterscheiden sich in mehreren charakteristischen Merkmalen von anderen Großkatzen. Sie haben lange, schlanke Beine und ihr Körper ist ganz auf hohe Geschwindigkeit gebaut. Über kurze Strecken erreichen die Tiere eine Geschwindigkeit von über 100 km/h und sind somit die schnellsten Säugetiere der Welt. Die Füße eines Geparden erinnern an die eines Hundes. Sie haben im Gegensatz zu den meisten Großkatzen harte Sohlenpolster und stumpfe, nicht zurückziehbare Krallen.
Im Verhältnis zum Körper ist der Kopf des Geparden eher klein mit kleinen, runden und ziemlich hoch sitzenden Augen. Letzteres kommt dem Tier sehr zustatten, da es sich gerne im hohen Gras bewegt und über die Grasspitzen sieht.
Gepard Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Carnivora (Fleischfresser)
- Familie: Felidae (Echte Katzen)
- Gattung: Acinonyx (Geparde)
- Art: Acinonyx jubatus
- Verbreitung: Die afrikanische Art (Acinonyx jubatus jubatus) ist von Algerien und Marokko nach Süden bis Transvaal sowie in Ägypten und Äthiopien verbreitet. Die asiatische Art (Acinonyx jubatus venaticus) kommt noch im nördlichen Iran vor, ist aber akut vom Aussterben bedroht.
- Lebensraum: offenes und trockenes Grasland sowie in der Savanne
- Maße und Gewichte: Körperlänge: bis 130 cm
Schulterhöhe: bis 80 cm
Gewicht (Männchen): bis 70 kg
Spitzengeschwindigkeit: über 100 km/h - Fortpflanzung: Bei den Geparden scheint es eine bestimmte Paarungszeit nicht zu geben, denn man kann das ganze Jahr über Muttertiere in Begleitung ihrer Jungen sehen. Das Weibchen bringt nach einer Tragezeit von 90 bis 95 Tagen zwischen ein und acht Junge zur Welt. Der Nachwuchs ist bei der Geburt blind und mit einem graublauen Fell bedeckt. Die Augen öffnen sich nach etwa 2 Wochen. Die Jungen werden etwa sechs Wochen lang gesäugt und sind bereits nach wenigen Monaten unabhängig.
Systematik des Gepards ab Familie
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überordnung: Laurasiatheria
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria/Plazentalia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Äußerliche Merkmale der Geparden
Der Gepard ist das schnellste Landsäugetier und erreicht auf kurzen Strecken 60 bis 70 km/h. Nach einer Verfolgungsjagd braucht ein Gepard eine halbe Stunde, um zu Atem zu kommen.
Geparden sind dünn und haben im Vergleich zu anderen Katzen lange Beine, einen kleinen runden Kopf und kurze Ohren. Ihr monomorphes Fell ist blassgelb, grau oder rehbraun und mit kleinen, runden, unregelmäßigen schwarzen Flecken übersät. Die Ventralseite ist weiß oder hellbraun, blasser als die Dorsalseite. Das Fell ist grob und hat eine kurze Mähne im Nacken. Ein schwarzer Tränenstreifen zieht sich über die gesamte Länge der Schnauze. Die Pupillen von Erwachsenen und Jungtieren sind im zusammengezogenen und entspannten Zustand rund. Der Schwanz ist mit der Haupt-Rückenfarbe gesprenkelt. Das hintere Drittel des Schwanzes ist dunkel mit einer weißen Spitze. Die Pfoten des Geparden sind vergleichsweise schmal. Sowohl die Vorder- als auch die Hinterpfoten haben vier Zehen und eine Afterklaue. Geparden haben schwach einziehbare Krallen ohne schützende Hautfalten, so dass sie bei Bodenkontakt etwas gekrümmt und abgestumpft werden.
Die Jagtmethoden der Geparden
Auch die Jagdmethode unterscheidet den Gepard von anderen Großkatzen. Die Tiere sind typische Hetzjäger deren Hauptnahrung aus kleinen Antilopenarten, vor allem Gazellen, besteht. Sobald ein Gepard ein Gazellenrudel sieht, schleicht er sich an, lässt sich dann aber sehen und läuft scheinbar desinteressiert neben dem Rudel her. Dabei sucht er sich ein geeignetes Beutetier aus. Darauf hin sprintet er auf die Beute los und wirft diese mit seinen starken Pranken nieder um dem Tier anschließend sofort die Kehle durchzubeißen. Geparden kehren, auch hier im Gegensatz zu den meisten Großkatzen, niemals zu einer zweiten Mahlzeit zu ihrer Beute zurück. Da der Gepard ein ausgesprochener Kurzstreckenläufer ist, lässt er von seiner Beute ab, wenn es ihm nicht gelingt diese in einem kurzen Sprint niederzuwerfen. Nach einer erfolgreichen Jagd ist immer wieder zu beobachten, das Löwen dem Geparden die Beute abnehmen. Da die Löwen um einiges schwerer und kräftiger sind als der Gepard, bleibt diesem in der Regel nur die Flucht. Der Gepard trägt auch den Beinamen Jagdleopard. Dieser Name stammt aus früheren Zeiten, als man die Tiere nach Art von Windhunden gezähmt und für die Jagd abgerichtet hat.
Lebensraum und Verbreitung
Geparden lieben Savannen und andere trockene Grasländer. Die Tiere sind heute auf das südliche Afrika beschränkt. In Namibia und Ostafrika gibt es die meisten Geparden. Wildbiologen schätzen die Gesamtpopulation auf 5.000 bis 12.000 Tiere.
Geschichte und Schutz
Geparden durchstreiften früher Afrika, Arabien und Nordindien. Geparden wurden über Generationen hinweg von Königen und Adligen als Haustiere und Jagdtiere gezähmt. In den 1950er Jahren gab es noch 28.000 Geparden. Innerhalb von zwanzig Jahren ist diese Zahl um die Hälfte gesunken. Die Hauptursachen für diesen Rückgang sind die Jagd und der Verlust des Lebensraums. Obwohl Geparden in den meisten Ländern gesetzlich geschützt sind, ist ihr Fell in Asien und Europa sehr begehrt. Auch Landwirte töten Geparden aus Angst, sie könnten das Vieh verletzen. Aufgrund der Umwandlung von Grasland in Weideland und landwirtschaftliche Nutzflächen haben Geparden weniger Jagdmöglichkeiten. In den afrikanischen Reservaten sind die Geparden zusätzlich einem starken Wettbewerb mit Löwen und Hyänen ausgesetzt. Einige afrikanische Länder wie Namibia haben versucht, Geparden in Gebieten anzusiedeln, in denen sie nur wenigen tierischen oder menschlichen Feinden ausgesetzt sind.