Der Gartenrotschwanz, wissenschaftlich als Phoenicurus moussieri bekannt, ist ein kleiner, lebhafter Vogel aus der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae). Durch sein charakteristisches Gefieder, insbesondere das leuchtende Rot des Schwanzes, das ihm auch seinen Namen verleiht, ist dieser Vogel nicht nur bei Ornithologen, sondern auch bei Naturfreunden gut bekannt und beliebt.
Diese Vogelart zeichnet sich durch eine ausgeprägte Geschlechtsdichromie aus, was bedeutet, dass Männchen und Weibchen unterschiedlich gefärbt sind. Bei den Männchen ist vor allem die intensive Farbe der Unterseite und des Schwanzes hervorzuheben, während die Weibchen mit ihrer dezenteren Färbung weniger auffällig erscheinen. Abgesehen von der Farbgebung ähneln sich beide Geschlechter jedoch in Form und Größe.
Der Gartenrotschwanz bevorzugt als Lebensraum lichte Wälder, Gärten und Parklandschaften in weiten Teilen Europas und Asiens. Mit einem Verbreitungsgebiet, das sich von Westeuropa bis nach Zentralasien erstreckt, ist diese Art an eine Vielzahl von Habitaten angepasst. Die Vögel sind Zugvögel, die in wärmeren Regionen überwintern und im Frühling zu ihren Brutstätten zurückkehren.
Ökologisch erfüllt der Gartenrotschwanz eine wichtige Rolle als Insektenfresser. Seine Nahrung besteht vorwiegend aus kleinen Insekten und Spinnentieren, was ihn zu einem nützlichen Akteur in der Kontrolle von Schädlingspopulationen macht. Auch in der ornithologischen Forschung und im Naturschutz ist der Gartenrotschwanz von Interesse, da Populationstrends und Verhaltensweisen der Art Einblicke in die Gesundheit von Ökosystemen gewähren können.
Gartenrotschwanz Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Sperlingsvögel (Passeriformes)
- Familie: Fliegenschnäpper (Muscicapidae)
- Gattung: Rotschwänze (Phoenicurus)
- Art: Gartenrotschwanz (Phoenicurus moussieri)
- Verbreitung: Nordwestafrika
- Lebensraum: Offenes Buschland, Gärten, Olivenhaine, bis 2000 m Höhe
- Körpergröße: Etwa 12 – 14 cm
- Gewicht: Ungefähr 12 – 18 g
- Soziales Verhalten: Territorial, lebt einzeln oder in Paaren
- Fortpflanzung: Monogam, baut Nest in Höhlungen oder Mauerspalten, legt meist 4-6 Eier, Brutdauer ca. 13 – 14 Tage, Nestlingszeit ca. 15 – 16 Tage
- Haltung: In Deutschland keine Informationen über Haltung, in der Regel nicht in Gefangenschaft gehalten
Systematik Gartenrotschwanz ab Familie
Äußere Merkmale von Gartenrotschwanz
Der Gartenrotschwanz hat einen kompakten Körperbau mit einer Länge von etwa 13 bis 15 cm. Männchen zeichnen sich durch ein auffallend kontrastreiches Gefieder aus: Das Gesichtsfeld und die Kehle sind schwarz, während die Stirn einen weißen Streifen aufweist. Die Oberseite ist schiefergrau, während die Brust lebhaft rostrot gefärbt ist. Der Schwanz ist ebenfalls kräftig rostrot, was ein markantes Merkmal dieser Art darstellt.Weibchen sind weniger auffällig gefärbt; sie zeigen ein bräunliches Gefieder mit einer helleren Unterseite. Der Schwanz bleibt auch bei Weibchen rostrot, jedoch ist das Gesamtbild weniger kontrastreich. Diese Unterschiede in der Färbung helfen nicht nur bei der Identifikation der Art, sondern auch bei der Tarnung während der Brutzeit.
Lebensraum und Herkunft
Der Gartenrotschwanz bevorzugt als Halbhöhlenbrüter alte Baumbestände in lichten Wäldern oder Parkanlagen. Diese Umgebung bietet nicht nur geeignete Nistplätze, sondern auch reichlich Nahrung in Form von Insekten und anderen kleinen Tieren. Besonders wichtig sind habitatspezifische Merkmale wie eine aufgelockerte Strauchschicht, die dem Vogel optimale Bedingungen für die Nahrungssuche bietet.In Europa erstreckt sich das Brutgebiet des Gartenrotschwanzes über Deutschland, Frankreich und andere Länder bis nach Sibirien. Während des Winters zieht es die Vögel südlich der Sahara nach Afrika. Diese Langstreckenzieher verlassen ihre Brutgebiete bereits im Spätsommer und kehren im Frühjahr zurück. Die frühzeitige Abwanderung ist entscheidend für ihr Überleben in den oft rauen klimatischen Bedingungen ihrer Überwinterungsgebiete.
Verhalten von Gartenrotschwanz
Das Verhalten des Gartenrotschwanzes ist stark territorial geprägt. Männchen singen häufig aus erhöhten Positionen wie Baumspitzen oder Dächern, um ihr Revier zu markieren und Weibchen anzulocken. Ihr Gesang ist melodisch und kann über weite Strecken gehört werden. Während dieser Zeit zeigen sie auch charakteristische Verhaltensweisen wie Schwanzzittern, was typisch für viele Singvogelarten ist.Die Nahrungssuche erfolgt meist auf niedrigeren Ansitzwarten oder Ästen; der Gartenrotschwanz fliegt kurz auf den Boden oder fängt Insekten während eines kurzen Fluges in der Luft. Zu den häufigsten Nahrungsbestandteilen gehören Hautflügler, Käfer sowie gelegentlich Beeren und Früchte. Diese Ernährungsweise sorgt dafür, dass der Gartenrotschwanz eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Gartenrotschwanzes findet typischerweise zwischen Mai und Juni statt. Männchen zeigen auffällige Balzverhalten, um Weibchen anzulocken; dazu gehören Gesang sowie territoriale Displays. Das Nest wird meist von Weibchen in geschützten Bereichen gebaut, wobei alte Bäume oder Mauern bevorzugt werden.Das Gelege besteht aus 3 bis 9 bläulichen Eiern, die etwa zwei Wochen lang bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen bleiben die Küken weitere zwei Wochen im Nest, bevor sie flügge werden. In Mitteleuropa findet normalerweise nur eine Brut pro Jahr statt; bei Verlust der Brut kann es jedoch zu einer späten Nachbrut kommen.
Gefährdung
Der Gartenrotschwanz gilt als stark gefährdet; insbesondere Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft hat zu einem Rückgang seiner Bestände geführt. In vielen Regionen wird er auf der Roten Liste gefährdeter Arten geführt. Klimatische Veränderungen in seinen Überwinterungsgebieten stellen ebenfalls eine Bedrohung dar.Um den Bestand des Gartenrotschwanzes zu erhalten, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Förderung naturnaher Lebensräume ohne sterile Rasenflächen sowie das Anbringen spezieller Nistkästen in geeigneten Umgebungen. Durch solche Maßnahmen kann die Population dieser Art langfristig gesichert werden.
Quellen
Stadt Gütersloh: Gartenrotschwanz – Stadt Gütersloh
Nationalpark Donau-Auen: Gartenrotschwanz – Nationalpark Donau-Auen
Wikipedia: Gartenrotschwanz – Wikipedia