Die Flußseeschwalbe (Sterna hirundo) ist ein Seevogel aus der Familie der Seeschwalben. Die Art ist in Europa, Asien und Nordamerika verbreitet und brütet an offenen Gewässern wie Flüssen, Seen und Küstengewässern. Die Flußseeschwalbe ist eine mittelgroße, schlanke und elegant wirkende Vogelart. Der Kopf, der Nacken und die Unterseite des Gefieders sind reinweiß, während die Oberseite des Körpers in dem charakteristischen graublau schimmert.
Die Flußseeschwalbe ist bekannt für ihre beeindruckenden Flugkünste. Die Vögel fliegen in einer hohen Geschwindigkeit und fangen ihre Beute – kleine Fische, Krustentiere und Insekten – im Flug. Die Art brütet oft in Kolonien und legt meist zwei bis drei Eier in flachen Mulden oder auf Kiesbänken. Beide Eltern kümmern sich um die Aufzucht der Jungen.
Die Sterna hirundo ist ein Zugvogel, der im Herbst und Winter in wärmeren Regionen außerhalb seines Brutgebietes überwintert. Die Art gilt als nicht gefährdet, obwohl der Bestand in einigen Regionen aufgrund von menschlichen Eingriffen schwindet. Eine große Gefahr für die Flußseeschwalbe ist beispielsweise der Verlust von Nestplätzen durch den Bau von Flussregulierungsmaßnahmen oder den Ausbau von Städten und Dörfern entlang von Flüssen.
In vielen Regionen wird die Flußseeschwalbe von Natur- und Vogelliebhabern bewundert und geschützt. In der Literatur und Kunst hat sie außerdem schon lange einen Platz gefunden und wurde bereits von namhaften Autoren wie William Shakespeare besungen. Dies zeigt die wichtige Rolle, die diese Art in der Welt der Vögel spielt.
Flußseeschwalbe Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Regenpfeiferartige
- Familie: Seeschwalben
- Gattung: Sterna
- Art: Flußseeschwalbe (Sterna hirundo)
- Verbreitung: weltweit, außer Antarktis
- Lebensraum: Gezeitengewässer, Flüsse, Seeufer, Küstengebiete
- Körperlänge: 34-38 cm
- Gewicht: 100-140 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Koloniebrüter, leben in großen Gruppen zusammen
- Fortpflanzung: legt 2-3 Eier in flachen Mulden am Boden, Elterntiere brüten abwechselnd für ca. 20-22 Tage aus
Systematik Flußseeschwalbe ab Familie
Äußerliche Merkmale von Flussseeschwalbe
Die Flussseeschwalbe zeichnet sich durch ihr schlankes und aerodynamisches Körperdesign aus. Ihr Gefieder ist überwiegend weiß mit einer grauen Oberseite und einem markanten schwarzen Kopf, der während der Brutzeit besonders auffällig ist. Der lange, gegabelte Schwanz und die schmalen Flügel ermöglichen es ihr, schnell und wendig zu fliegen. Der Schnabel ist spitz und rot gefärbt mit einer schwarzen Spitze, was ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Art darstellt.Die Augen sind groß und dunkel, was der Flussseeschwalbe hilft, ihre Beute im Wasser zu erkennen. Im Flug zeigt sie oft eine elegante Haltung mit leicht nach oben gebogenen Flügeln. Diese Anpassungen machen sie zu einem geschickten Jäger in ihrem aquatischen Lebensraum. Die Geschlechter unterscheiden sich nicht signifikant in ihrem Aussehen.
Lebensraum und Herkunft
Die Flussseeschwalbe bevorzugt eine Vielzahl von Lebensräumen in der Nähe von Wasser. Sie nistet oft auf sandigen oder kiesigen Inseln sowie an den Ufern von Seen und Flüssen. Ursprünglich war ihr Lebensraum stark mit natürlichen Gewässern verbunden, doch durch menschliche Eingriffe hat sich ihr Nistverhalten verändert; heute findet man sie auch häufig auf künstlichen Strukturen wie Dämmen oder Bootsanlegern.Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über große Teile Europas bis nach Nordafrika und Asien. Während der Brutzeit ist die Flussseeschwalbe vor allem in gemäßigten Zonen anzutreffen. Im Winter zieht sie in wärmere Küstenregionen Afrikas. Die Anpassungsfähigkeit dieser Art an unterschiedliche Lebensräume hat es ihr ermöglicht, auch in urbanisierten Gebieten zu überleben.
Verhalten von Flussseeschwalbe
Flussseeschwalben sind sehr gesellige Vögel, die oft in Kolonien nisten. Diese Kolonien können aus wenigen bis hin zu mehreren hundert Paaren bestehen. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen auffälliges Balzverhalten, das oft mit lautem Rufen und beeindruckenden Flugmanövern verbunden ist. Diese Verhaltensweisen dienen nicht nur der Partneranlockung, sondern auch der Verteidigung des Nistgebiets gegen andere Vögel.Die Nahrungssuche erfolgt meist durch Tauchgänge ins Wasser, wobei die Vögel aus großer Höhe auf ihre Beute herabstoßen. Ihre Hauptnahrung besteht aus kleinen Fischen und gelegentlich auch aus Krebstieren oder Insekten. Die Jagdtechnik ist präzise; sie können Fische oft schon aus der Luft erkennen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei der Flussseeschwalbe erfolgt typischerweise zwischen April und Juni. Das Weibchen legt zwei bis drei Eier in ein einfaches Nest auf dem Boden, das meist nur eine flache Mulde im Sand oder Kies darstellt. Die Eier sind bräunlich gefärbt mit dunklen Flecken, was ihnen hilft, sich im Nest zu tarnen.Nach einer Brutzeit von etwa 22 bis 26 Tagen schlüpfen die Küken. Diese bleiben zunächst im Nest und werden von beiden Elternteilen gefüttert. Nach etwa drei Wochen sind die Küken in der Lage zu fliegen und verlassen das Nest. Wenn Nester oder Küken verloren gehen, können die Vögel oft eine zweite Brut versuchen.
Gefährdung
Die Flussseeschwalbe sieht sich verschiedenen Bedrohungen gegenüber, die ihre Population gefährden können. Habitatverlust durch Urbanisierung, Landwirtschaft und Wasserbauprojekte stellt eine erhebliche Gefahr dar. Viele Nistplätze wurden durch menschliche Aktivitäten zerstört oder sind durch Störungen gefährdet.Zusätzlich leiden die Bestände unter Prädation durch andere Tiere sowie durch den Einsatz von Pestiziden in landwirtschaftlichen Gebieten. Schutzmaßnahmen wie die Erhaltung geeigneter Nistplätze sowie Aufklärung über den Schutz dieser Art sind entscheidend für das Überleben der Flussseeschwalbe.
Quellen
https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninforma
https://www.life-sallina.com/en/la-faune-et-la-flore/sterne-pierregarin/