Logo

Flachlandtapir (Tapirus terrestris)

Der Flachlandtapir Tapirus terrestris, auch bekannt als südamerikanischer Tapir, ist ein Säugetier, das zur Familie der Tapire gehört. Es ist das größte Landsäugetier in Südamerika und lebt in verschiedenen Lebensräumen wie dem Dschungel, Sumpfgebieten oder offenen Weideflächen.

Der Flachlandtapir hat eine dunkle Haut, die durch eine dünne, graue Schicht bedeckt ist, um ihn vor Insekten und Sonnenstrahlung zu schützen. Er hat ein langes, bewegliches Rüssel, das ihm hilft, Nahrung zu finden sowie seine Umgebung zu erkunden. Seine Ohren und Augen sind auch sehr empfindlich und helfen ihm, Feinde frühzeitig zu erkennen.

Ein ausgewachsener Flachlandtapir erreicht eine Länge von etwa 2 Metern und ein Gewicht von bis zu 300 Kilogramm. Wie bei allen Tapiren hat er vier Zehen an seinen Vorderfüßen und drei Zehen an seinen Hinterfüßen. Die Fortbewegung des Flachlandtapirs ist sehr angenehm anzusehen, da er sich mit einer geschmeidigen Beweglichkeit über den Boden bewegt.

Flachlandtapire sind herbivore Tiere und ernähren sich hauptsächlich von Blättern, Früchten, Trieben und Zweigen sowie Gräsern, die sie häufig in sumpfigen Gebieten finden. Diese Pflanzen sind reich an Kohlenhydraten, Proteinen und Mineralien, die für das Überleben der Tiere unerlässlich sind.

Der Flachlandtapir ist ein sehr soziales Tier, das in Gruppen von bis zu sechs Mitgliedern lebt. Das Familiengefüge ist in seiner Gemeinschaft sehr wichtig, denn die Tiere kümmern sich sehr um ihre Jungen. Die Weibchen setzen in der Regel nur ein Junges pro Jahr zur Welt, das sie etwa ein Jahr lang säugen.

Leider sind die Bestände des Flachlandtapirs äußerst rückläufig. Die Jagd auf Tapire stellt eine der größten Bedrohungen dar, da sowohl Fleisch als auch wertvolle Häute sehr gefragt sind. Ebenfalls ist die intensive Landnutzung durch Menschen und Ausdehnung der Landwirtschaft und die Zerstörung von Lebensräumen die Ursache für den Verlust von Lebensraum. Um den Fortbestand der Art zu sichern, sollten wir uns für den Schutz und Erhalt der Tierart und ihres Lebensraums einsetzen.

Flachlandtapir Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Unpaarhufer
  • Familie: Tapire
  • Gattung: Tapirus
  • Art: Flachlandtapir (Tapirus terrestris)
  • Verbreitung: Südamerika (von Kolumbien bis Nordargentinien)
  • Lebensraum: Feuchtwälder, Flussufer, Sumpfgebiete
  • Körperlänge: bis zu 2,50 m
  • Gewicht: bis zu 300 kg
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben meist allein oder in Paaren, manchmal in kleinen Gruppen
  • Fortpflanzung: Tragzeit von etwa 13 Monaten, 1 Jungtier pro Wurf

Systematik Flachlandtapir ab Familie

Äußerliche Merkmale von Flachlandtapir

Flachlandtapire zeichnen sich durch ihren massiven Körperbau aus, der ihnen eine robuste Erscheinung verleiht. Sie erreichen eine Kopf-Rumpflänge von bis zu 242 cm und ein Gewicht von bis zu 300 kg. Ihr Fell ist kurz und kann in verschiedenen Brauntönen erscheinen, was ihnen eine gute Tarnung im dichten Unterholz ermöglicht. Besonders auffällig ist ihre bewegliche rüsselartige Nase, die aus der Oberlippe und dem Nasenbereich besteht. Diese Anpassung ermöglicht es ihnen, gezielt nach Nahrung zu suchen.Die Vorderbeine der Tapire haben jeweils vier Zehen, während die Hinterbeine drei Zehen besitzen. Diese spezielle Zehenanordnung hilft ihnen, sich im weichen Boden der Regenwälder fortzubewegen, ohne einzusinken. Die Jungtiere tragen ein gestreiftes Fellmuster, das ihnen hilft, sich im dichten Unterholz zu verstecken. Mit etwa einem halben Jahr beginnt das Jungtier, seine erwachsene Fellfärbung anzunehmen.

Lebensraum und Herkunft

Der Flachlandtapir bewohnt vor allem tropische Regenwälder sowie Feuchtgebiete in Südamerika östlich der Anden. Diese Region umfasst Länder wie Kolumbien, Venezuela, Brasilien, Paraguay und Teile Argentiniens. Der Lebensraum des Flachlandtapirs ist geprägt von hoher Luftfeuchtigkeit und einer Vielzahl an Pflanzenarten. Diese Tiere sind oft in der Nähe von Gewässern anzutreffen, da sie gerne schwimmen und sich im Wasser abkühlen.In ihrem natürlichen Lebensraum sind Flachlandtapire Einzelgänger und nutzen große Streifgebiete zur Nahrungssuche. Ihre Reviere können bis zu 19 km² groß sein und überlappen häufig mit denen anderer Tapire. Die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung für Landwirtschaft oder Urbanisierung hat jedoch zu einem Rückgang ihrer Population geführt. In vielen Gebieten dringen sie auch in Plantagen ein, um Nahrung zu suchen oder als Korridor zwischen Waldgebieten zu fungieren.

Verhalten von Flachlandtapir

Flachlandtapire sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in dichte Vegetation zurück, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Ihre Fortbewegung erfolgt meist mit gesenktem Kopf; bei Gefahr fliehen sie oft ins Wasser, wo sie gut schwimmen können. Diese Tiere sind territorial und markieren ihre Reviere mit Urin und Kot an bestimmten Stellen.Die Kommunikation untereinander erfolgt hauptsächlich über Gerüche; das Beschnüffeln von Hinterlassenschaften spielt eine zentrale Rolle in ihrer sozialen Interaktion. Begegnungen zwischen Artgenossen können manchmal aggressiv sein, insbesondere wenn es um die Verteidigung des Territoriums geht. Trotz ihrer Größe sind Flachlandtapire eher scheu und versuchen Konflikte zu vermeiden.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzungszeit des Flachlandtapirs erfolgt in der Regel ganzjährig, wobei die Tragzeit zwischen 385 und 412 Tagen liegt. Nach dieser Zeit bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt, das bei der Geburt etwa 5–6 kg wiegt. Die Mutter kümmert sich intensiv um ihr Kalb; die ersten Tage nach der Geburt bleibt das Jungtier meist verborgen im Unterholz.Die Aufzucht erfolgt über einen Zeitraum von etwa einem Jahr; während dieser Zeit wird das Jungtier gesäugt und lernt gleichzeitig die Umgebung kennen. Mit etwa vier Monaten beginnt die Entwöhnung vom Muttermilch; dennoch bleibt das Kalb oft bis zur Geschlechtsreife bei seiner Mutter. Weibliche Flachlandtapire erreichen mit etwa 19 Monaten die Geschlechtsreife.

Gefährdung

Der Flachlandtapir gilt als gefährdet aufgrund verschiedener Bedrohungen wie Lebensraumverlust durch Abholzung sowie illegale Jagd auf seine Artgenossen. In vielen Regionen Südamerikas ist die Jagd auf Tapire erlaubt; ihr Fleisch wird sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Verkauf genutzt. Diese Übernutzung hat bereits zum lokalen Verschwinden vieler Populationen geführt.Zusätzlich führt die Fragmentierung ihres Lebensraums durch Straßenbau oder landwirtschaftliche Nutzung dazu, dass Populationen isoliert werden. Dies kann Inzucht zur Folge haben sowie eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten mit sich bringen. Um den Fortbestand dieser Art zu sichern, sind umfassende Schutzmaßnahmen erforderlich; dazu gehören unter anderem Renaturierungsprojekte sowie gesetzliche Regelungen gegen Wilderei.

Quellen

https://www.zoo-berlin.de/de/tiere/flachlandtapir

https://www.wilhelma.de/entdecken/tiere/tierart/flachlandtapir

https://www.zootier-lexikon.org/saeugetiere-mammalia/unpaarzeher/flachlandtapir-tapirus-terrestris

https://de.wikipedia.org/wiki/Flachlandtapir

https://www.wwf.de/themen-projekte/artenlexikon/flachlandtapir