Der Eichen-Zangenbock, auch bekannt als Rhagium sycophanta, ist ein Käfer aus der Familie der Bockkäfer. Der wissenschaftliche Name Rhagium sycophanta leitet sich von den griechischen Wörtern „rhagios“, was „zerschnitten“ bedeutet, und „sycophanta“, was „Verräter“ bedeutet, ab. Die Käfer haben einen zylindrischen Körper mit langen Fühlern und sind etwa 15 bis 26 Millimeter lang. Sie sind schwarz gefärbt und haben auf den Flügeldecken punktierte und längliche Flecken.
Die Eichen-Zangenbocke leben hauptsächlich auf Eichen und ernähren sich von deren Rinde. Sie legen ihre Eier in Rindenritzen und -spalten ab. Ihre Larven bohren sich in das Holz ein, wo sie sich von den inneren Schichten der Eiche ernähren und sich entwickeln.
Während die Käfer für die Eichen selbst nicht schädlich sind, können ihre Larven Schäden am Holz verursachen und dadurch den Baum beeinträchtigen. Doch in der Natur sind diese Insekten ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und dienen als Nahrungsquelle für andere Tiere.
Die Eichen-Zangenbocke sind in Europa sowie in Teilen Asiens verbreitet und werden oft in Wäldern und Parks gesichtet. Obwohl sie kein direktes Risiko für den Menschen darstellen, ist es wichtig, ihre Anzahl und Ausbreitung zu kontrollieren, um die Gesundheit der Eichenbestände zu erhalten. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist durch das Beschneiden von betroffenen Ästen oder durch den Einsatz von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Eichen-Zangenbock Fakten
- Klasse: Insekten
- Ordnung: Käfer
- Familie: Bockkäfer
- Gattung: Rhagium
- Art: Eichen-Zangenbock (Rhagium sycophanta)
- Verbreitung: Europa und Asien
- Lebensraum: Laubwälder
- Körperlänge: bis zu 25 mm
- Gewicht: unbekannt
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
- Fortpflanzung: die Weibchen legen ihre Eier in Ritzen und Spalten in der Rinde von Eichen ab, die Larven ernähren sich von Totholz und leben in den Gängen, die sie in das Holz fressen
Systematik Eichen-Zangenbock ab Familie
Äußerliche Merkmale von Eichen-Zangenbock
Der Eichen-Zangenbock hat eine markante Erscheinung, die ihn leicht erkennbar macht. Mit einer Körperlänge von 17 bis 30 mm gehört er zu den größten Bockkäfern in Mitteleuropa. Sein Körper ist langgestreckt und oval, wobei die Färbung meist schwarz oder dunkelbraun ist. Auffällig sind die dichten, gelbbraunen Haarbüschel, die zusammen mit den dunklen Flügeldecken ein charakteristisches Muster bilden. Diese Behaarung hilft dem Käfer nicht nur bei der Tarnung, sondern auch bei der Regulierung seiner Körpertemperatur.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal sind die kräftigen Mandibeln, die dem Käfer seinen Namen verleihen. Diese Mandibeln sind besonders bei den Männchen ausgeprägt und dienen sowohl zur Verteidigung als auch zur Nahrungsaufnahme. Die Fühler des Eichen-Zangenbocks sind relativ kurz im Vergleich zu anderen Bockkäfern, was ihn von ähnlichen Arten unterscheidet. Die seitlichen Dornen am Halsschild sind ebenfalls ein charakteristisches Merkmal dieser Art.
Lebensraum und Herkunft
Der Eichen-Zangenbock bevorzugt alte Laubwälder mit einer hohen Dichte an Eichen. Diese Wälder bieten nicht nur Nahrungsquellen, sondern auch geeignete Brutplätze für die Eier. Die Käfer sind vor allem in Regionen mit feuchtem Klima anzutreffen, wo sie sich leicht verstecken können. Sie legen ihre Eier in Ritzen von Bäumen oder unter der Rinde ab, was den Larven eine optimale Umgebung für ihre Entwicklung bietet.Die Larven des Eichen-Zangenbocks leben mehrere Jahre im Holz der Bäume und fressen sich durch die Rinde und das darunter liegende Holz. Diese Lebensweise trägt zur Zersetzung des Holzes bei und fördert somit den Nährstoffkreislauf im Wald. Die Art ist in vielen Teilen Europas verbreitet, hat jedoch aufgrund von Abholzung und Habitatverlust in einigen Regionen abgenommen.
Verhalten von Eichen-Zangenbock
Eichen-Zangenböcke sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Während des Tages verstecken sie sich meist unter Baumrinde oder im Unterholz, um Fressfeinden zu entkommen. In der Fortpflanzungszeit suchen die Männchen aktiv nach Weibchen, wobei sie oft durch chemische Signale kommunizieren. Diese Signale helfen ihnen, Partner zu finden und ihre Territorien zu markieren.Die Ernährung der adulten Käfer besteht hauptsächlich aus Blütennektar und Pollen, wobei sie eine Vorliebe für Doldenblütler haben. Während ihrer kurzen Lebensspanne konzentrieren sie sich darauf, sich fortzupflanzen und ihre Nachkommen zu sichern. Die Larven hingegen verbringen mehrere Jahre mit der Nahrungsaufnahme im Holz, bevor sie sich verpuppen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Eichen-Zangenbocks erfolgt hauptsächlich im späten Frühjahr bis zum Sommer. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier in Ritzen oder unter der Rinde von abgestorbenen oder geschädigten Bäumen ab. Die Larven schlüpfen nach einigen Wochen aus den Eiern und beginnen sofort mit dem Fressen des Holzes.Die Entwicklung der Larven kann bis zu zwei Jahre dauern, währenddessen sie breite Gänge im Holz fressen. Vor der Verpuppung bilden sie eine Puppenwiege aus Holzspänen, die ihnen Schutz bietet. Nach Abschluss ihrer Entwicklung schlüpfen die adulten Käfer aus dem Holz und suchen nach einem Ausgang ins Freie.
Gefährdung
Der Eichen-Zangenbock ist aufgrund seines spezifischen Lebensraums zunehmend gefährdet. Abholzung, Monokulturen und Verlust an alten Bäumen haben negative Auswirkungen auf seine Populationen. In vielen Regionen ist er mittlerweile selten geworden, was seinen Status als gefährdete Art unterstreicht.Um den Fortbestand des Eichen-Zangenbocks zu sichern, sind Schutzmaßnahmen erforderlich, die den Erhalt alter Laubwälder fördern. Renaturierungsprojekte können dazu beitragen, geeignete Lebensräume wiederherzustellen und die Biodiversität in diesen Ökosystemen zu unterstützen.
Quellen
https://www.insektenbox.de/kaefer/eichenzangenbock.htm