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Dreistachliger Stichling

Dreistachliger Stichling Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Gasterosteiformes (Stichlingsartige)
  • Familie: Gasterosteidae (Stichlinge)
  • Gattung: Gasterosteus
  • Art: Dreistachliger Stichling
  • Verbreitung: gemäßigte Zonen Nordamerikas, Eurasiens; eingeführt in Teilen Südafrikas, Australiens, Neuseelands
  • Lebensraum: Süß- und Brackwasser, küstennahe Meeresgewässer
  • Körpergröße: meist 3-8 cm, selten bis zu 11 cm
  • Gewicht: 1-3 g
  • Soziales Verhalten: außerhalb der Brutzeit eher einzelgängerisch, während der Brutzeit Revierbildung und ein komplexes Paarungsverhalten
  • Fortpflanzung: baut Schaumnester, betreibt Brutpflege; ein Männchen bewacht das Nest und sorgt für Sauerstoffzufuhr der Eier
  • Haltung: kann in Aquarien gehalten werden, benötigt kühles Wasser und Strukturreichtum

Systematik Dreistachliger Stichling ab Familie

Dreistachliger Stichling Herkunft und Lebensraum

Der Dreistachlige Stichling, wissenschaftlich bekannt als Gasterosteus aculeatus, ist ein kleiner, weit verbreiteter Süß- und Brackwasserfisch, der seinen Ursprung in gemäßigten Regionen der nördlichen Hemisphäre hat. Dieses unverwechselbare Wesen findet man in kalt-temperierten bis subarktischen Gewässern sowohl in Europa, Asien als auch in Nordamerika. Die Art besiedelt eine Fülle von Lebensräumen, die von großen Küstenmeeren und Brackwasserlagunen bis zu fließenden Bächen, Flüssen und stehenden Gewässern wie Seen und Teichen reichen. Der Stichling ist an verschiedene Umweltbedingungen angepasst und kann sich sowohl in klaren als auch in trüben Wasserverhältnissen erfolgreich behaupten.

Der Dreistachlige Stichling ist an Lebensräume mit kühlen Wassertemperaturen angepasst und zeigt eine bemerkenswerte Toleranz gegenüber schwankenden Salzkonzentrationen, wodurch die Art in der Lage ist, sowohl in Süßwasserumgebungen als auch in den estuarinen Zonen von Flussmündungen zu existieren. Durch seine Anpassungsfähigkeit und breite geographische Verbreitung ist Gasterosteus aculeatus zu einem wichtigen Modellorganismus in der ökologischen und evolutionären Forschung geworden.

Dreistachliger Stichling äußere Merkmale

Der Dreistachlige Stichling zählt zu den Kleinarten der Süßwasser- und Meerwasserfische. Die markantesten Merkmale dieses Fisches sind die namensgebenden drei isolierten, starken Rückenstacheln, welche ihm als Schutz vor Prädation dienen. Der Körper des Dreistachligen Stichlings ist langgestreckt und seitlich leicht abgeflacht, was ihm ein gestrecktes Erscheinungsbild verleiht. Typischerweise erreicht der Dreistachlige Stichling eine Körperlänge von 4 bis 7 Zentimetern, wobei selten Exemplare mit bis zu 10 Zentimetern zu finden sind.

Die Färbung des Dreistachligen Stichlings kann variieren, generell präsentiert sie sich jedoch in einem silbrigen oder leicht grünlich-schimmernden Ton, wobei die Flanken auch dunklere, manchmal fast schwarze Längsstreifen aufweisen können. Der Bauch ist in der Regel heller und kann von weißlich bis silbrig reichen. Auffallend sind die leuchtend blauen Augen, die einen starken Kontrast zum übrigen Farbschema setzen.

In der Laichzeit durchläuft der Dreistachlige Stichling eine auffällige Veränderung, bei welcher die Männchen eine leuchtend rote Bauchseite und blaue bis grüne Augen entwickeln. Diese intensiven Farben dienen dem Zweck, Weibchen anzulocken und Rivalen zu beeindrucken. Die Weibchen hingegen zeigen weniger ausgeprägte Farbänderungen während der Fortpflanzungsperiode. Der Körper des Dreistachligen Stichlings ist mit dünnen, schuppenähnlichen Knochenplatten versehen, die ihn zusätzlich schützen.

Soziales Verhalten

Der Dreistachlige Stichling ist für sein beachtenswertes Fortpflanzungs- und Sozialverhalten bekannt, das gut erforscht ist. Im Frühling zeigen die männlichen Dreistachligen Stichlinge ein ausgeprägtes Territorialverhalten, indem sie Reviere etablieren, die sie gegenüber Rivalen verteidigen. Dabei kommt es oft zu Kämpfen zwischen den Männchen.

Der männliche Dreistachlige Stichling errichtet zudem ein Nest, das er aus Pflanzenmaterialien baut und mithilfe eines vom Körper abgesonderten Klebstoffes zusammenfügt. Mit einem ausgeprägten Balzverhalten lockt er dann Weibchen an. Dieses Balzverhalten beinhaltet unter anderem einen sogenannten „Zickzacktanz“. Wenn ein Weibchen Interesse zeigt, führt das Männchen es zum Nest, wo das Weibchen seine Eier ablegt.

Nach der Eiablage übernimmt das Männchen die Brutpflege. Es bewacht die Eier vor Fressfeinden, versorgt sie mit frischem Wasser durch fächerartige Schwanzbewegungen und entfernt verpilzte oder tote Eier. Die Fürsorge des Männchens erstreckt sich auch auf die Zeit nach dem Schlüpfen der Jungfische, wobei es die Jungtiere weiter beschützt und bei Gefahr ins Nest zurücktreibt, bis sie selbstständig genug sind, um das Nest zu verlassen.

Die sozialen Interaktionen der Dreistachligen Stichlinge sind auch durch den auffälligen Körperschmuck der Männchen während der Fortpflanzungszeit geprägt, der eine wichtige Rolle in der Kommunikation und beim Wettbewerb spielt. So dient die leuchtend rote Bauchfärbung der Männchen unter anderem dazu, die Aufmerksamkeit der Weibchen zu gewinnen und den Rivalen die eigene Kampfbereitschaft zu signalisieren.

Paarungs- und Brutverhalten

Der Dreistachlige Stichling, bekannt unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Gasterosteus aculeatus, weist ein bemerkenswertes und komplexes Brutverhalten auf. Während der Fortpflanzungszeit, die im Frühling und frühen Sommer stattfindet, konstruieren die männlichen Stichlinge mit großer Sorgfalt ein Nest aus Pflanzenmaterialien. Sie sammeln und verflechten Wasserpflanzen mithilfe eines von ihren Nieren sezernierten Klebstoffes. Die Farbe des Männchens intensiviert sich in dieser Zeit; es präsentiert eine leuchtend rote Unterseite zur Anlockung potenzieller Paarungspartnerinnen.

Sobald das Nest fertiggestellt ist, vollführt das Männchen eindrucksvolle Balztänze, um weibliche Stichlinge anzuziehen. Nach erfolgreicher Balz führt das Männchen das Weibchen zum Nest, wo sie dann ihre Eier ablegt. Anschließend verlässt das Weibchen die Brutstätte, und die Verantwortung für die Bewachung und Sauerstoffversorgung der Eier liegt ausschließlich beim Männchen. Dieses verwendet seinen Flossenschlag, um frisches Wasser durch das Nest zu leiten, was den Sauerstoffgehalt um die Eier herum erhöht und die Entwicklung der Brut fördert.

Das Männchen verteidigt das Nest vehement gegen Fressfeinde und potenzielle Rivalen. Nach dem Schlüpfen der Jungfische bleibt das Männchen weiterhin in der Rolle des Beschützers, bis die Jungtiere selbstständig und stark genug sind, um das Nest zu verlassen. Dieses aufopferungsvolle Brutpflegeverhalten zeigt den investierten Elternaufwand des Dreistachligen Stichlings und ist ein ausschlaggebender Faktor für den Fortpflanzungserfolg dieser Art.

Dreistachliger Stichling Gefährdung

Der Dreistachlige Stichling, wissenschaftlich als Gasterosteus aculeatus bekannt, ist eine Fischart, die in verschiedenen Lebensräumen wie Küstengewässern, Flüssen und Seen anzutreffen ist. Eine der bedeutenden Gefährdungen für diese Spezies ist die Verschlechterung und der Verlust ihres natürlichen Lebensraums. Insbesondere die Zerstörung von Laichgebieten durch menschliche Aktivitäten wie intensive Landwirtschaft, Baumaßnahmen und die Verschmutzung von Gewässern durch Einleitung von Schadstoffen stellt eine erhebliche Bedrohung dar. Die Versiegelung von Uferzonen und die Eutrophierung von Gewässern durch Nährstoffeintrag können ebenfalls zur Verringerung geeigneter Lebensräume für den Dreistachligen Stichling führen.

Um den Schutz dieser Art zu gewährleisten, ist es wesentlich, die Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Gewässer sowie die Verbesserung der Wasserqualität zu priorisieren. Schutzgebiete und Renaturierungsmaßnahmen können dazu beitragen, dass die Laichgebiete und die Lebensräume insgesamt erhalten bleiben beziehungsweise in einen Zustand zurückgeführt werden, der das Überleben und die Fortpflanzung des Dreistachligen Stichlings sichert. Die Etablierung von gesetzlichen Regulierungen zum Schutz vor Habitatverlust und die Durchführung von Monitoring-Programmen zur Überwachung der Populationen sind ebenfalls von großer Bedeutung, um den Fortbestand dieser Art zu sichern.