Die Dickschnabellumme, auch bekannt unter ihrem wissenschaftlichen Namen Uria, ist eine Gattung der Seevögel, die zur Familie der Alkenvögel gehört. Der Name Dickschnabellumme beschreibt bereits das markante Merkmal dieser Vögel: Sie besitzen einen kurzen, dicken Schnabel, der sich von anderen Alkenvögeln unterscheidet. Es gibt drei Arten von Dickschnabellummen: Die Trottellumme, die Dickschnabelmöwe und die Gryllteiste. Diese Vögel sind vor allem in der nördlichen Hemisphäre anzutreffen und haben eine ausgeprägte Vorliebe für kalte, maritimes Klima.
Die Trottellumme zeichnet sich durch ihr schwarz-weißes Federkleid und eine purpurne Kehle aus, während die Dickschnabelmöwe ein weiß-graues Gefieder und einen schwarzen Kopf hat. Die Gryllteiste hingegen hat ein schwarzes Federkleid mit einer weißen Brust und einem orangefarbenen Schnabel. Durch ihre Farbgebung können diese Vögel im Meer sehr gut getarnt auf Felsen und Eisbergen sitzen und nach ihrer Nahrung suchen.
Dickschnabellummen ernähren sich hauptsächlich von Fisch und anderen maritimen Lebewesen wie Krebsen und Muscheln. Dazu tauchen sie ins Wasser und schwimmen mit ihren Flügeln, um ihre Beute zu fangen. Die Rufe der Dickschnabellummen sind eher laut und rau und werden oft als „grunzend“ beschrieben.
Die Dickschnabellummen sind keine bedrohte Tierart, jedoch können Klimaveränderungen und der Rückgang der Fischpopulationen ihre Lebensräume beeinflussen. In manchen Regionen werden sie auch von menschlichen Aktivitäten wie Fischfang und Ölförderung beeinträchtigt. Trotzdem sind Dickschnabellummen wichtige Bestandteile der maritimen Ökosysteme und werden oft von Seevogelbeobachtern und Touristen bewundert.
Dickschnabellumme Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Regenpfeiferartige
- Familie: Alkenvögel
- Gattung: Uria
- Art: Dickschnabellumme (Uria lomvia)
- Verbreitung: Arktische Gewässer der Nordhalbkugel
- Lebensraum: Felsenküsten, Inseln
- Körperlänge: bis zu 45 cm
- Gewicht: bis zu 1,5 kg
- Soziales und Rudel-Verhalten: brüten in Kolonien, bilden auch außerhalb der Brutzeit Gruppen
- Fortpflanzung: legen ein Ei pro Jahr, Brutzeit etwa 30 Tage
Systematik Dickschnabellumme ab Familie
Äußerliche Merkmale der Dickschnabellumme
Die Dickschnabellumme hat ein markantes Aussehen, das sie von anderen Seevögeln unterscheidet. Ihr Gefieder ist überwiegend schwarz auf dem Kopf und der Oberseite, während die Unterseite weiß ist, was einen starken Kontrast bildet. Diese Färbung dient nicht nur der Tarnung, sondern auch der sozialen Interaktion innerhalb der Kolonien. Der dicke Schnabel ist ein weiteres charakteristisches Merkmal; er ist kürzer als der der Gemeinen Lumme und ermöglicht es dem Vogel, effizient nach Beute zu tauchen.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Fähigkeit der Dickschnabellumme, tief zu tauchen. Sie können Tiefen von über 100 Metern erreichen, um nach Fischen und anderen Meeresbewohnern zu jagen. Ihre Tauchtechnik ist beeindruckend: Sie nutzen ihre Flügel zum Steuern unter Wasser und können dabei Geschwindigkeiten von bis zu 75 km/h erreichen.
Lebensraum und Herkunft
Die Dickschnabellumme bewohnt vor allem die kalten Gewässer des Arktischen Ozeans sowie die Küstenregionen von Nordamerika und Eurasien. Sie brütet bevorzugt auf steilen Klippen oder felsigen Inseln, wo sie sich vor Fressfeinden schützen kann. Diese Vögel sind sehr anpassungsfähig und können in verschiedenen marinen Umgebungen leben, solange ausreichend Nahrung vorhanden ist.Die Herkunft dieser Art reicht bis in die borealen Regionen Europas und Nordamerikas zurück. Während der Fortpflanzungszeit kehren sie an ihre Brutplätze zurück, wo sie in großen Kolonien nisten. Diese sozialen Strukturen sind wichtig für den Schutz der Eier und Küken vor Raubtieren.
Verhalten der Dickschnabellumme
Das Verhalten der Dickschnabellumme ist stark sozial geprägt. Diese Vögel brüten in großen Kolonien, was ihnen hilft, sich gegenseitig vor Raubtieren zu schützen. In diesen Kolonien zeigen sie komplexe soziale Interaktionen, darunter Balzverhalten während der Fortpflanzungszeit. Sie kommunizieren durch verschiedene Rufe, die sowohl zur Partnerwerbung als auch zur Warnung vor Gefahren dienen.Die Dickschnabellumme ist bekannt für ihre beeindruckenden Tauchfähigkeiten. Sie verbringen viel Zeit damit, unter Wasser nach Nahrung zu suchen, wobei sie oft in Gruppen jagen. Ihre Hauptnahrungsquelle sind kleine Fische wie Kapelan oder Pollock sowie verschiedene Meereslebewesen wie Krustentiere.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei der Dickschnabellumme erfolgt typischerweise im späten Frühling oder frühen Sommer. Die Weibchen legen ein einzelnes Ei auf einer ungeschützten Klippe oder einem Felsen ab, das etwa 30 Tage lang bebrütet wird. Beide Elternteile teilen sich die Brutpflege; sie wechseln sich beim Brüten ab und sorgen dafür, dass das Ei warm bleibt.Nach dem Schlüpfen bleibt das Küken zunächst einige Wochen im Nest und wird von den Eltern gefüttert. Die Aufzucht erfolgt meist in einer geschützten Umgebung, bis das Küken flügge wird. Die Überlebensrate junger Vögel kann stark variieren und hängt von den Umweltbedingungen sowie der Verfügbarkeit von Nahrung ab.
Gefährdung
Die Dickschnabellumme wird von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als „Least Concern“ eingestuft, was bedeutet, dass sie nicht als gefährdet gilt. Dennoch gibt es lokale Bedrohungen durch menschliche Aktivitäten wie Ölverschmutzungen oder Fischerei mit Netzen, die sich negativ auf ihre Population auswirken können.In einigen Regionen werden Dickschnabellummen auch gejagt oder als Nahrungsquelle genutzt, was ebenfalls einen Einfluss auf ihre Bestände haben kann. Schutzmaßnahmen sind wichtig für den Erhalt ihrer Lebensräume sowie für die Aufklärung über ihre Rolle im marinen Ökosystem.
Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/Thick-billed_murre
https://animaldiversity.org/accounts/Uria_lomvia/
https://avibase.bsc-eoc.org/species.jsp?avibaseid=B70B5840ABCD5CFC