Die Böhms Grasmücke, bekannt unter dem zoologischen Namen Sylvia boehmi, ist eine Vogelart, die der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) angehört und zur Familie der Grasmückenartigen (Sylviidae) gezählt wird. Diese kleinen, eher unscheinbaren Vögel sind für ihre zierliche Statur und ihr verhaltenes Gefieder bekannt, welches sie gut in ihrer natürlichen Umgebung tarnt.
Kennzeichnend für die Böhms Grasmücke ist ihr bevorzugter Lebensraum: Sie bewohnt überwiegend trockene Buschlandschaften und lichte Wälder. Ihre Präsenz ist hauptsächlich in den ostafrikanischen Ländern zu verzeichnen, wo sie ein eher zurückgezogenes Dasein führen. Die spezifische Verteilung und Häufigkeit des Vorkommens können je nach Umweltbedingungen und Jahreszeit variieren.
In ihrer Ernährung sind Böhms Grasmücken nicht besonders wählerisch, sie zählt zu den Insektenfressern und ergänzt ihre Kost gelegentlich mit Beeren und anderen kleinen Früchten. Die Fortpflanzung und Brutaufzucht spielt sich vor allem in den Ästen der Bäume ab, wo sie ihre unauffälligen Nester bauen.
Ökologisch gesehen leistet der kleine Vogel einen Beitrag zum Gleichgewicht seines Lebensraums, indem er Insektenpopulationen kontrolliert. Obgleich die Böhms Grasmücke in ihren Verbreitungsgebieten nicht als selten gilt, wird ihr Bestand wie bei vielen anderen Tierarten durch Habitatverlust und andere anthropogene Einflüsse bedroht, was das Interesse der Ornithologen und Naturschützer an der Erforschung und dem Schutz dieser Spezies begründet.
Böhms Grasmücke Fakten
- Klasse: Aves (Vögel)
- Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel)
- Familie: Sylviidae (Grasmückenartige)
- Gattung: Sylvia
- Art: Sylvia atricapilla (Mönchsgrasmücke)
- Verbreitung: Europa, Teile Asiens, Nordafrika und im Südwesten der Arabischen Halbinsel
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder, Parks, Gärten, Hecken
- Körpergröße: 14 bis 15 Zentimeter
- Gewicht: Ca. 14 bis 20 Gramm
- Soziales Verhalten: Revierbildend während der Brutzeit, außerhalb der Brutzeit teils in kleinen Gruppen oder einzeln
- Fortpflanzung: Saisonal monogam; ein bis zwei Bruten pro Jahr; Nest aus Gras und Moos, meist in Sträuchern oder Bäumen; 3 bis 5 Eier pro Gelege; Brutdauer ca. 11 bis 12 Tage; Nestlingsdauer ca. 10 bis 12 Tage
- Haltung: In Europa in der Regel nicht zulässig, da es sich um einen geschützten Wildvogel handelt
Systematik Böhms Grasmücke ab Familie
Äußerliche Merkmale von Böhms Grasmücke
Die Böhms Grasmücke hat ein unauffälliges Gefieder, das sich gut in ihrer Umgebung tarnt. Männchen haben eine graubraune Oberseite mit einer helleren Unterseite. Ein charakteristisches Merkmal ist die auffällige Augenbraue, die bei beiden Geschlechtern gut ausgeprägt ist. Weibchen sind oft weniger auffällig gefärbt und zeigen eine bräunliche Färbung, die ihnen hilft, sich vor Fressfeinden zu verstecken.Die Körpergröße beträgt etwa 12 bis 13 cm mit einer Flügelspannweite von etwa 20 cm. Ihr Schnabel ist kurz und kräftig, was ihr hilft, Insekten und Früchte zu fangen. Jungvögel ähneln den Weibchen und haben oft eine bräunliche Färbung mit weniger ausgeprägten Merkmalen.
Lebensraum und Herkunft
Die Böhms Grasmücke bevorzugt dichte Sträucher und Gebüsche sowie offene Waldflächen mit ausreichend Unterholz. Diese Strukturvielfalt bietet nicht nur Nistplätze, sondern auch reichhaltige Nahrungsquellen während der Brutzeit. In den Gebirgen des Kaukasus ist sie häufig in Höhenlagen anzutreffen.Im Frühjahr kehren die Böhms Grasmücken aus ihren Winterquartieren zurück nach Europa. Der Zug erfolgt meist zwischen Ende April und Mai. Ihre Überwinterungsgebiete liegen hauptsächlich im tropischen Afrika südlich der Sahara, wo sie auf geeignete Habitate angewiesen sind. Der Rückzug aus diesen Gebieten beginnt im August und hat seinen Höhepunkt im September.
Verhalten von Böhms Grasmücke
Die Böhms Grasmücke zeigt ein eher scheues Verhalten und lebt oft versteckt in dichten Sträuchern oder Büschen. Ihr Gesang ist laut und vielseitig; er besteht aus melodischen Tönen mit kratzigen Elementen. Dieser Gesang dient nicht nur zur Revierabgrenzung, sondern auch zur Anlockung von Partnern während der Brutzeit.In Bezug auf das Sozialverhalten sind Böhms Grasmücken monogam und bilden während der Brutzeit Paare. Beide Elternteile kümmern sich um den Nachwuchs; das Weibchen brütet die Eier aus, während das Männchen für Nahrung sorgt. Diese kooperative Aufzucht erhöht die Überlebenschancen der Jungvögel erheblich.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Böhms Grasmücke erfolgt typischerweise zwischen April und Juli. Das Weibchen baut ein napfförmiges Nest aus Gräsern, Wurzeln und Haaren, das gut im dichten Buschwerk versteckt ist. Es werden normalerweise vier bis fünf Eier gelegt, die abwechselnd von beiden Partnern bebrütet werden.Die Brutdauer beträgt etwa 11 bis 13 Tage; nach dem Schlüpfen bleiben die Küken weitere 10 bis 12 Tage im Nest, bevor sie flügge werden. Während dieser Zeit kümmern sich beide Eltern intensiv um die Fütterung ihrer Nachkommen mit Insektenlarven und anderen kleinen Tieren.
Gefährdung
Die Böhms Grasmücke gilt derzeit nicht als gefährdet; ihre Bestände sind stabil, jedoch wird ein abnehmender Trend beobachtet. Intensive Landwirtschaft führt zum Verlust von Lebensräumen sowie zur Zerstörung von Nistplätzen durch mechanische Bearbeitung oder Pestizideinsatz. Auch Klimaveränderungen können ihre Überwinterungsgebiete beeinträchtigen.Der Bestand wird auf mehrere Millionen Individuen geschätzt. Dennoch ist es wichtig, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihre Lebensräume zu erhalten und zukünftige Bedrohungen zu minimieren.
Quellen
https://www.avifauna.info/sperlingsvoegel/grasmuecken/boehms-grasmuecke/
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6hms_Grasm%C3%BCcke
https://www.birdlife.org/europe-and-central-asia/species/boehm-warbler-sylvia-boehmi
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/boehms-grasmuecke/
https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/boehms-grasmuecke/