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Blobfisch (Psychrolutes marcidus)

Der Blobfisch, wissenschaftlich als Psychrolutes marcidus bekannt, ist ein Tiefseefisch, der in den Gewässern rund um Australien und Tasmanien vorkommt. Er gehört zur Familie der Dickkopf-Groppen (Psychrolutidae) und bewohnt typischerweise die Kontinentalschelfe in Tiefen von 600 bis 1200 Metern, wo der Druck des Wassers enorm hoch ist und die Umweltbedingungen extrem sind.

Mit seinem charakteristisch gelatinösen Äußeren, das ihm fast schon ein trauriges Aussehen verleiht, hat der Blobfisch eine gewisse Bekanntheit erlangt. Diese gelartige Konsistenz, die weniger dicht als Wasser ist, ermöglicht es dem Fisch, im tiefen Meer zu schweben, ohne viel Energie für Schwimmbewegungen aufwenden zu müssen. Sein bizarres Aussehen hat ihm im Internet den Ruf eines der „hässlichsten Tiere“ eingebracht, allerdings spiegelt dies nur die Veränderung wider, die der Körper des Fisches durchmacht, wenn er aus den hohen Druckbedingungen in seiner natürlichen Umgebung an die Oberfläche gebracht wird.

Ernährungstechnisch ist der Blobfisch ein Opportunist, der sich von essbaren Stoffen ernährt, die an ihm vorbeidriften, wie zum Beispiel kleine Krebstiere, Quallen und andere Meerestiere. Die Nahrungsaufnahme erfolgt eher passiv; der Fisch wartet darauf, dass seine Beute in Reichweite kommt, anstatt aktiv zu jagen.

Obwohl er in seinem natürlichen Lebensraum kaum gesehen wird, erlangte der Blobfisch im Jahr 2013 größere Aufmerksamkeit, als er von der Organisation Ugly Animal Preservation Society zum „hässlichsten Tier der Welt“ gewählt wurde – eine Kampagne, die darauf abzielte, Aufmerksamkeit für bedrohte und ästhetisch weniger ansprechende Tiere zu generieren. Der Blobfisch, der durch Tiefseefischerei bedroht ist, wird so zum Symbol für den Erhalt von Arten, über deren Lebensweise noch viel zu erfahren ist.

Blobfisch Fakten

  • Klasse: Actinopterygii (Strahlenflosser)
  • Ordnung: Scorpaeniformes (Drachenkopfartige)
  • Familie: Psychrolutidae (Faulfische)
  • Gattung: Psychrolutes
  • Art: Blobfisch (Psychrolutes marcidus)
  • Verbreitung: Meerestiefen vor den Küsten Australiens und Tasmaniens
  • Lebensraum: Tiefsee, bis zu 1200 Meter Tiefe
  • Körpergröße: Bis zu 30 cm lang
  • Gewicht: Nicht genau bekannt, aufgrund des weichen Körpers und der Tiefseeverbreitung schwierig zu bestimmen
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Eierlegend, weitere Details zur Fortpflanzung sind kaum erforscht
  • Haltung: Nicht für Aquarienhaltung geeignet, aufgrund des spezifischen Tiefseedrucks und der seltenen Beobachtungen

Systematik Blobfisch ab Familie

Äußerliche Merkmale von Blobfisch

Blobfische besitzen eine einzigartige Körperstruktur, die sich stark von anderen Fischarten unterscheidet. Ihre Haut ist dick und gallertartig, was ihnen hilft, dem hohen Druck in der Tiefsee standzuhalten. In ihrem natürlichen Lebensraum erscheinen sie normal geformt; erst bei Druckentlastung an der Wasseroberfläche wird ihr Aussehen deformiert und sie nehmen eine blobartige Form an. Die Körperfarbe ist grau bis leicht marmoriert, was ihnen hilft, sich im dunklen Meeresboden zu tarnen.Der Kopf des Blobfischs ist groß und breit, oft mit einem Auswuchs zwischen den Augen, der einer menschlichen Nase ähnelt. Diese Merkmale tragen zu ihrem markanten Aussehen bei. Die Augen sind relativ klein im Vergleich zum Kopf. Blobfische haben keine Zähne und kaum Muskulatur, was ihre Lebensweise als weitgehend passive Räuber unterstützt.

Lebensraum und Herkunft

Der Blobfisch lebt in den kalten Gewässern des Südwestpazifiks, wo er auf dem Meeresboden in Tiefen von 600 bis 1200 Metern anzutreffen ist. Diese Tiefen sind durch extreme Dunkelheit und hohen Druck gekennzeichnet. Der Lebensraum des Blobfischs erstreckt sich über die Kontinentalhänge vor Australien und Neuseeland. Die extremen Bedingungen dieser Umgebung haben dazu geführt, dass sich der Blobfisch über Millionen von Jahren an das Leben in diesen tiefen Gewässern angepasst hat.Die Herkunft des Blobfischs kann auf die Evolution innerhalb der Familie der Dickkopf-Groppen zurückgeführt werden. Diese Fische haben sich im Laufe der Zeit an die spezifischen Bedingungen ihrer Umgebung angepasst, was ihre einzigartige Physiologie erklärt. Ihre Fähigkeit, in solch extremen Umgebungen zu leben, macht sie zu einem interessanten Studienobjekt für Meeresbiologen.

Verhalten von Blobfisch

Blobfische führen ein eher sesshaftes Leben am Meeresboden. Sie verbringen die meiste Zeit reglos im Sand eingegraben oder auf dem Boden liegend und warten darauf, dass Beute vorbeischwimmt. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Krebstieren, Seeigeln und Weichtieren, die in ihrer Reichweite schwimmen. Diese Lebensweise ermöglicht es ihnen, Energie zu sparen und mit den begrenzten Nahrungsressourcen in ihrer Umgebung auszukommen.Blobfische sind opportunistische Räuber und nutzen ihre spezielle Körperstruktur, um sich im Wasser nahezu lautlos fortzubewegen. Sie sind nicht besonders schnell oder agil; stattdessen verlassen sie sich auf ihre Tarnung und Geduld beim Beutefang. Ihre passive Jagdmethode hilft ihnen auch dabei, Sauerstoff zu sparen – ein wichtiger Faktor in den sauerstoffarmen Tiefen des Ozeans.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Blobfischs erfolgt durch externe Befruchtung. Weibchen legen eine große Anzahl von Eiern ab – Schätzungen zufolge können es bis zu 60 Eier pro Laichakt sein. Diese Eier werden am Meeresboden abgelegt und vom Weibchen bewacht, bis sie schlüpfen. Die Jungtiere sind bei ihrem Schlüpfen etwa fünf Zentimeter lang und müssen schnell lernen, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden.Es gibt noch viele unbekannte Aspekte über das Fortpflanzungsverhalten des Blobfischs aufgrund der Schwierigkeiten bei der Beobachtung dieser Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum. Die Forschung über ihre Fortpflanzung wird durch die tiefen Gewässer erschwert, in denen sie leben.

Gefährdung

Obwohl der Blobfisch nicht als akut gefährdet gilt, sind seine Populationen durch menschliche Aktivitäten bedroht. Die Tiefseefischerei stellt eine ernsthafte Gefahr dar; viele Blobfische verfangen sich unbeabsichtigt in Fischernetzen oder werden durch andere Fangmethoden getötet. Da sie aufgrund ihrer speziellen physiologischen Anpassungen nicht für das Leben an der Oberfläche geeignet sind, überleben gefangene Individuen oft nicht lange nach dem Hochziehen aus ihren natürlichen Lebensräumen.Zusätzlich zur Überfischung könnten auch Veränderungen im Ökosystem durch den Klimawandel langfristige Auswirkungen auf die Lebensbedingungen des Blobfischs haben. Der Verlust seines Lebensraums könnte seine Überlebenschancen weiter verringern.

Quellen

Tierchenwelt – Blobfisch Steckbrief

Wikipedia – Psychrolutes marcidus

StudySmarter – Blobfisch: Aussehen, Steckbrief & Nahrung

Fischlexikon – Blobfisch

Studyflix – Blobfisch einfach erklärt