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Blauschwanz-Drossel (Tarsiger cyanurus)

Der Blauschwanz-Drossel, ein kleiner, lebhaft gefärbter Vogel, ist in der Welt der Ornithologie unter dem zoologischen Namen Tarsiger cyanurus bekannt. Diese Spezies gehört zur Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae), die eine vielfältige Gruppe kleiner bis mittelgroßer, insektenfressender Vögel umfasst. Sein markantestes Merkmal, das ihm auch seinen Namen verleiht, ist der auffällig blaue Schwanz, der sich deutlich von der übrigen Gefiederfärbung abhebt.

Hinsichtlich der Systematik wird der Blauschwanz-Drossel der Ordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes) zugeordnet, welche die größte Vogelordnung darstellt und eine reiche Artenvielfalt aufweist. Wissenschaftler klassifizieren diese Art weiterhin in die Gattung Tarsiger, die mehrere nahe verwandte Arten umfasst.

Die Blauschwanz-Drossel bevorzugt als Lebensraum dichte Wälder und strauchige Vegetation. Mit seinem Verbreitungsgebiet, das sich hauptsächlich über Teile Asiens erstreckt, findet man diesen Vogel von den sibirischen Taiga-Wäldern über China bis hin zu den Bergregionen Südostasiens. In manchen Regionen ist er ein häufig anzutreffender Sommergast, der dort seine Brutstätten einrichtet und dann im Winter in wärmere Gebiete zieht.

Neben seinem auffälligen Schwanz ist der kleine Vogel auch für seinen melodischen Gesang bekannt, mit welchem vornehmlich das Männchen sein Revier markiert und um Weibchen wirbt. Seine Ernährung besteht hauptsächlich aus Insekten, die er geschickt während des Fluges oder von Baumstämmen und Ästen aufpickt, was seine Stellung als typischer Vertreter der Fliegenschnäpper unterstreicht.

Blauschwanz-Drossel Fakten

  • Klasse: Aves (Vögel)
  • Ordnung: Passeriformes (Sperlingsvögel)
  • Familie: Muscicapidae (Fliegenschnäpper)
  • Gattung: Tarsiger
  • Art: Tarsiger chrysaeus (Golddrossel)
  • Verbreitung: Himalaya-Region, von Nord-Pakistan, über Nord-Indien bis West-Nepal und Südwest-China
  • Lebensraum: Bergwälder, dichte Rhododendronbüsche, oft in Höhen zwischen 2400 und 3600 Metern
  • Körpergröße: etwa 13 cm
  • Gewicht: unbekannt
  • Soziales Verhalten: weitestgehend unbekannt, tendenziell einzelgängerisch außerhalb der Brutzeit
  • Fortpflanzung: Nestbau typischerweise in Höhlen oder Spalten, legt 3-5 Eier, Brutdauer und Aufzucht der Jungen detailliert nicht dokumentiert
  • Haltung: keine Informationen zu einer Haltung in Gefangenschaft, nicht üblich in der Vogelhaltung

Systematik Blauschwanz-Drossel ab Familie

Äußerliche Merkmale von Blauschwanz

Der Blauschwanz hat eine markante Erscheinung, die ihn von anderen Vogelarten unterscheidet. Männchen sind besonders auffällig mit einer leuchtend kobaltblauen Oberseite, die sich über Schultern, Bürzel und Schwanz erstreckt. Diese intensive Blaufärbung wird an den Wangen und Halsseiten noch dunkler. Die Unterseite des Männchens ist rahmfarben mit leuchtend orangefarbenen Flanken, was einen starken Kontrast zur blauen Oberseite bildet. Weibchen hingegen sind weniger farbenfroh; sie sind olivbraun gefärbt und haben eine hellere Unterseite sowie einen bläulichen Bürzel und Schwanz.Die Jungvögel ähneln den gefleckten Rotkehlchen und sind zunächst weniger auffällig gefärbt als die adulten Tiere. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind im Jugendalter nicht so stark ausgeprägt, was es schwierig macht, sie zu identifizieren. Der Gesang des Blauschwanzes ist ein weiteres bemerkenswertes Merkmal; er beginnt leise und steigert sich zu einem lauten Drosselmotiv, bevor er wieder leise endet. Diese Gesangsweise wird oft von Baumspitzen aus vorgetragen und kann sowohl tagsüber als auch nachts gehört werden.

Lebensraum und Herkunft

Der Lebensraum des Blauschwanzes erstreckt sich über ein großes geografisches Gebiet von Estland bis Finnland und weiter durch Sibirien bis nach Japan und Korea. Er bevorzugt dichte Kiefern- und Fichtenwälder sowie feuchte Dickungen, wo er sich gut verstecken kann. Diese Umgebung bietet ihm nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch reichlich Nahrung in Form von kleinen Wirbellosen wie Insekten sowie Früchten und Samen.In Europa ist der Blauschwanz vor allem im Nordwesten Russlands verbreitet, wo er in alten Wäldern brütet. Der Bestand dieser Art schwankt stark; in Finnland beispielsweise variiert die Population zwischen 50 und 300 Brutpaaren jährlich. Die Zunahme der Beobachtungen in Deutschland könnte auf Veränderungen in den Lebensbedingungen oder auf Wanderbewegungen zurückzuführen sein. In Deutschland wird der Blauschwanz als Ausnahmeerscheinung betrachtet; Beobachtungen finden hauptsächlich auf Helgoland oder an der Küste statt.

Verhalten von Blauschwanz

Das Verhalten des Blauschwanzes ist geprägt von seinem Lebensraum und seiner Fortpflanzungszeit. Während der Brutzeit zeigt das Männchen ein ausgeprägtes Territorialverhalten; es singt von hohen Punkten aus, um andere Männchen zu vertreiben und Weibchen anzulocken. Diese Gesänge sind nicht nur akustische Signale, sondern auch visuelle Displays, bei denen das Männchen seine Farben zur Schau stellt.Abseits der Brutzeit verhält sich der Blauschwanz geselliger; er kann oft in kleinen Gruppen beobachtet werden, insbesondere während des Zuges. Seine Nahrungssuche erfolgt meist am Boden oder in niedrigen Sträuchern, wo er nach Insekten oder Früchten sucht. Der Blauschwanz ist ein Langstreckenzieher; während des Winters zieht er nach Südostchina bis Japan, um dort mildere Temperaturen zu finden.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Blauschwanzes erfolgt typischerweise zwischen Mai und August. Das Weibchen baut das Nest am Boden, häufig versteckt unter Sträuchern oder im hohen Gras, um es vor Fressfeinden zu schützen. Die Nester bestehen aus einer Mischung aus Gräsern, Moos und anderen pflanzlichen Materialien.Nach dem Legen von 3 bis 7 Eiern beträgt die Brutdauer etwa 15 Tage. Während dieser Zeit bleibt das Weibchen meist im Nest, während das Männchen für Nahrung sorgt. Nach dem Schlüpfen verbringen die Nestlinge etwa weitere 15 Tage im Nest, bevor sie flügge werden. In einigen Fällen kann es vorkommen, dass das Weibchen zwei Bruten pro Jahr aufzieht.

Gefährdung

Der Blauschwanz gilt derzeit als nicht gefährdet mit einem stabilen Bestandstrend in vielen Regionen seines Verbreitungsgebiets. Dennoch gibt es einige Bedrohungen für seine Populationen, insbesondere durch Habitatverlust durch Abholzung oder landwirtschaftliche Expansion. In Finnland wird die Art als gefährdet eingestuft aufgrund der schwankenden Bestände.Die Erhaltung geeigneter Lebensräume ist entscheidend für das Überleben dieser Art. Schutzmaßnahmen umfassen die Erhaltung alter Wälder sowie die Schaffung von geschützten Gebieten, um sicherzustellen, dass der Blauschwanz weiterhin gedeihen kann. Die Sensibilität gegenüber Störungen während der Brutzeit macht es wichtig, menschliche Aktivitäten in diesen Gebieten zu regulieren.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Blauschwanz

https://www.zobodat.at/pdf/Anzeiger-Ornith-Ges-Bayerns_11_3_0282-0287.pdf

https://www.nlwkn.niedersachsen.de/naturschutzdie-voegel-niedersachsens-und-des-landes-bremen-drosseln-grasmuecken-fliegenschnaepper-39319.html