Bergpieper (Anthus spinoletta) sind kleine Singvögel, die in den europäischen und asiatischen Gebirgen beheimatet sind. Sie sind etwa 15 cm groß und haben eine Flügelspannweite von 23-27 cm. Die Federn an ihrer Oberseite sind braun gestreift, während ihre Unterseite beige bis weiß gefärbt ist. Bergpieper sind bekannt für ihren charakteristischen Gesang, der aus einer langen Folge von aufsteigenden Tönen besteht.
Diese Vögel leben in alpinen Lebensräumen wie Kies- und Geröllfeldern oberhalb der Baumgrenze. Sie sind auch in Felsen und steilen Hängen zu finden. Bergpieper ernähren sich von verschiedenen Insekten, die sie auf dem Boden oder in der Luft fangen. Im Winter fressen sie Samen und Beeren.
Bergpieper sind Zugvögel und verlassen im Winter ihre Brutgebiete, um in den südlichen Regionen zu überwintern. In der Brutzeit bauen sie ihre Nester aus Gräsern und Wurzeln in einer Mulde auf dem Boden. Das Weibchen legt 3-5 Eier, die beide Eltern abwechselnd ausbrüten.
Die Population der Bergpieper ist insgesamt stabil, aber in einigen Gebieten gibt es aufgrund von Umweltveränderungen einen Rückgang. Bergpieper sind in einigen Regionen geschützt und es gibt Programme, die sich für ihren Schutz einsetzen.
Bergpieper wurden erstmals 1816 von John Latham beschrieben und haben seitdem die Aufmerksamkeit vieler Ornithologen auf sich gezogen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der alpinen Umwelt und tragen zum ökologischen Gleichgewicht bei.
Bergpieper Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Sperlingsvögel
- Familie: Stelzen und Pieper
- Gattung: Anthus
- Art: Bergpieper (Anthus spinoletta)
- Verbreitung: Europa, Asien und Nordamerika
- Lebensraum: alpine und arktische Gebiete, Geröllhalden, Gipfelregionen, Hochmoore
- Körperlänge: 15-16 cm
- Gewicht: 15-22 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben meist als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen, vor allem in der Brutzeit auch territorial
- Fortpflanzung: brüten von Ende Mai bis Anfang Juli, legen 4-6 Eier, Brutdauer 12-14 Tage, Jungvögel verlassen nach 9-10 Tagen das Nest
Systematik Bergpieper ab Familie
Äußerliche Merkmale des Bergpiepers
Der Bergpieper hat ein schlankes und hochbeiniges Erscheinungsbild mit dunklen Füßen. Im Prachtkleid zeigt er eine hellgraubraune Oberseite und eine hellere Unterseite mit einer blass rostrot überlaufenen Brust. Die typischen Streifen oder Strichelungen sind kaum ausgeprägt, was ihn von anderen Pieperarten unterscheidet. Im Winterkleid weist er eine kräftige Längsfleckung auf der Brust auf, während die Oberseite dunkler erscheint. Ein markantes Merkmal sind die reinweißen äußeren Steuerfedern, die beim Flug gut sichtbar sind.Die Geschlechter unterscheiden sich nur minimal in ihrem Erscheinungsbild. Männchen und Weibchen haben ähnliche Färbungen, was die Identifizierung erschwert. Die deutlichen weißen Überaugenstreifen und der weiße Lidring sind jedoch sowohl im Pracht- als auch im Schlichtkleid gut sichtbar. Während des Flugs zeigt der Bergpieper eine charakteristische Flugtechnik, bei der er schnell aufsteigt und dann längere Strecken fliegt, bevor er landet.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Bergpiepers erstreckt sich über alpine Matten zwischen der Baumgrenze und der Nivalstufe. Er ist vor allem in den Alpen, den Pyrenäen und dem Kaukasus verbreitet. Diese Gebiete bieten ihm die nötigen Bedingungen für Nahrungssuche und Fortpflanzung. Der Bergpieper brütet typischerweise oberhalb von 1200 Höhenmetern und ist dort häufig auf feuchten Wiesen oder grasbewachsenen Hängen anzutreffen.Im Winter zieht der Bergpieper in tiefere Lagen, wo er oft in der Nähe von Gewässern zu finden ist. Hier sucht er nach Nahrung wie Insekten, Würmern und Schnecken. Diese saisonale Wanderung ermöglicht es ihm, sich an die verschiedenen klimatischen Bedingungen anzupassen und seine Überlebenschancen zu erhöhen. In Deutschland sind seine Brutgebiete hauptsächlich auf die Alpen beschränkt, während er in anderen Mittelgebirgen selten brütet.
Verhalten des Bergpiepers
Das Verhalten des Bergpiepers ist stark an seine Umgebung angepasst. Er ist ein aktiver Vogel, der häufig auf dem Boden nach Nahrung sucht oder in niedrigen Höhen fliegt. In den Sommermonaten ist er vor allem morgens und abends aktiv, wenn die Temperaturen kühler sind. Bei Störungen zeigt der Bergpieper ein auffälliges Fluchtverhalten: Er fliegt schnell auf und steigt dabei in größere Höhen auf, bevor er wieder landet.In sozialen Gruppen lebt der Bergpieper meist paarweise oder in kleinen Familienverbänden. Diese Struktur ermöglicht es ihm, effizient nach Nahrung zu suchen und sich gegenseitig vor Gefahren zu warnen. Während der Brutzeit zeigt das Männchen ein auffälliges Balzverhalten, um das Weibchen anzulocken. Dabei singt es häufig im Flug ein charakteristisches „zip“ oder „tsi tsi“, das zur Kommunikation innerhalb der Art dient.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Bergpiepers erfolgt zwischen Ende April und Anfang Juli. In dieser Zeit legt das Weibchen normalerweise zwei Bruten pro Jahr mit jeweils vier bis sechs Eiern ab. Das Nest wird am Boden gebaut, oft versteckt unter Grashalmen oder Steinen, um es vor Fressfeinden zu schützen. Der Bau des Nests erfolgt ausschließlich durch das Weibchen, während das Männchen gelegentlich Nistmaterial heranbringt.Die Brutdauer beträgt etwa 13 bis 15 Tage, nach denen die Küken schlüpfen. Diese werden dann für weitere 12 bis 15 Tage im Nest gefüttert, bevor sie flügge werden. Bei günstigen Bedingungen kann es zu einer zweiten Brut kommen, was zur Stabilität der Population beiträgt. Die elterlichen Vögel kümmern sich intensiv um ihre Nachkommen und zeigen dabei ein hohes Maß an Fürsorge.
Gefährdung
Der Bergpieper gilt als nicht gefährdet; seine Bestände sind stabil. In Europa wird geschätzt, dass es zwischen 1,6 und 3,2 Millionen Brutpaare gibt. Dennoch sind lokale Bestände durch Habitatveränderungen bedroht, insbesondere durch landwirtschaftliche Praktiken und den Klimawandel. Die Zerstörung von Lebensräumen könnte langfristig negative Auswirkungen auf die Populationen haben.In Deutschland ist der Bergpieper ein Jahresvogel und wird sowohl als Zugvogel als auch als Wintergast beobachtet. Sein Verbreitungsgebiet hat sich jedoch verringert; während er früher auch in anderen Mittelgebirgen brütete, beschränkt sich sein Vorkommen heute hauptsächlich auf die Alpenregionen. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung seiner Lebensräume sind entscheidend für das langfristige Überleben dieser Art.
Quellen
https://www.avi-fauna.info/sperlingsvoegel/stelzen-und-pieper/bergpieper/
https://de.wikipedia.org/wiki/Bergpieper
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/bergpieper/
https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/bergpieper/