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Berglemming (Lemmus lemmus)

Der Berglemming oder auch Tundralemming (Lemmus lemmus) ist eine Nagetierart aus der Familie der Wühler. Diese kleine Säugetierart ist in der Arktis heimisch und bewohnt weite Teile der nördlichen Hemisphäre. Mit einer Körperlänge von 15 bis 20 Zentimeter und einem Gewicht von etwa 30 bis 110 Gramm ist der Berglemming ein ausgesprochen kleines Tier.

Das Fell des Berglemmings ist braun bis grau gefärbt und besteht aus dicken Haaren, die ihn vor der Kälte schützen. In der kalten Jahreszeit wandert dieser Nager unter dem Schnee umher, um sich vor Fressfeinden zu verstecken und seine Nahrung zu finden. Im Sommer jagt er hingegen offen, um sich von Gräsern, Kräutern, Pilzen und Wurzeln zu ernähren.

Der Berglemming ist bekannt für seine extremen periodischen Populationsschwankungen. Alle 3 bis 4 Jahre kann seine Population stark ansteigen, was zu einer Überbevölkerung und einem dadurch resultierenden dramatischen Rückgang der Anzahl von Pflanzenarten und Gräsern führt. Diese Schwankungen werden durch die wechselnden Witterungsbedingungen in den nördlichen Breitengraden verursacht.

Berglemmings sind wichtige Nahrungsquellen für viele Raubtiere der Arktis, wie Schneeeulen, Polarfüchse und Hermeline. Darüber hinaus haben sie auch eine wichtige kulturelle Bedeutung für indigene Gemeinschaften in der Region.

Insgesamt ist der Berglemming ein faszinierendes Tier und ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems in der Arktis. Wissenschaftler untersuchen weiterhin den Einfluss des Klimawandels auf die Population des Berglemmings und das gesamte Ökosystem in der nördlichen Hemisphäre.

Berglemming Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Wühler
  • Gattung: Lemmus
  • Art: Berglemming (Lemmus lemmus)
  • Verbreitung: arktische Gebiete Eurasiens und Nordamerikas
  • Lebensraum: Tundra, Bergregionen
  • Körperlänge: 13-17 cm
  • Gewicht: 30-110 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: bilden im Winter Familiengruppen und größere Kolonien, in denen Rangordnungen bestehen
  • Fortpflanzung: Weibchen gebären im Frühjahr bis zu 7 Junge, die nach wenigen Wochen selbstständig sind

Systematik Berglemming ab Familie

Äußerliche Merkmale von Berglemming

Der Berglemming hat eine kompakte Körperform mit einem runden Kopf und kurzen Beinen. Seine Fellfarbe variiert je nach Jahreszeit: Im Sommer zeigt er ein braunes oder graues Fell, während er im Winter eine hellere Färbung annimmt, die ihm hilft, sich im Schnee zu tarnen. Die Ohren sind klein und fast unsichtbar im dichten Fell verborgen. Diese Anpassungen sind entscheidend für sein Überleben in der rauen arktischen Umgebung.Die Zähne des Berglemmings sind typisch für Nagetiere, mit ständig wachsenden Schneidezähnen, die es ihm ermöglichen, auch harte Pflanzenmaterialien zu fressen. Die Vorderpfoten sind gut entwickelt für das Graben und Suchen nach Nahrung unter dem Schnee. Zudem haben sie spezielle Klauen, die ihnen helfen, sich durch den Schnee zu bewegen und ihre Nester zu bauen. Die Nester bestehen aus Gräsern und anderen pflanzlichen Materialien und bieten Schutz vor Raubtieren.

Lebensraum und Herkunft

Berglemminge bewohnen vor allem die tundraartigen Gebiete Skandinaviens sowie Teile Russlands. Sie bevorzugen feuchte Wiesen und Moore, wo sie Zugang zu einer Vielzahl von Pflanzen haben. Während des Winters leben sie unter dem Schnee in isolierten Räumen, die ihnen Wärme und Schutz bieten. Diese Lebensweise ermöglicht es ihnen, auch während der kalten Monate aktiv zu bleiben und Nahrung zu finden.Die Herkunft des Berglemmings reicht bis in die letzten Eiszeiten zurück, als er sich an die extremen Bedingungen des Nordens anpasste. Mit dem Klimawandel verändern sich jedoch seine Lebensräume; wärmeres Wetter führt dazu, dass der Schnee weniger stabil ist und die Nahrungsaufnahme erschwert wird. Dies hat Auswirkungen auf seine Fortpflanzung und Überlebensfähigkeit in bestimmten Regionen.

Verhalten von Berglemming

Das Verhalten des Berglemmings ist stark von seiner Umgebung geprägt. Er lebt in Kolonien und zeigt ein ausgeprägtes Sozialverhalten während der Fortpflanzungszeit. Männchen können aggressiv gegenüber anderen Männchen sein, insbesondere wenn es um Paarungspartner geht. In Zeiten hoher Populationsdichte kann es zu Kämpfen kommen, bei denen Männchen um Territorien konkurrieren.Berglemminge sind tag- und nachtaktiv; sie verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit der Nahrungssuche. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Gräsern, Moosen und Flechten. Diese Nahrungsaufnahme ist besonders wichtig während der Wintermonate, wenn andere Nahrungsquellen rar sind. Das Graben nach Nahrung unter dem Schnee ist eine wichtige Fähigkeit für das Überleben dieser Art.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung des Berglemmings erfolgt ganzjährig mit einem Höhepunkt im Frühling. Weibchen können mehrere Würfe pro Jahr haben; die Tragzeit beträgt etwa drei Wochen. Nach der Geburt kümmern sich die Weibchen um ihre Jungen, die schnell wachsen und bereits nach wenigen Wochen selbstständig sind.Die Aufzucht der Nachkommen erfolgt meist in geschützten Nestern unter dem Schnee oder zwischen Vegetation. Die Jungen werden mit einer Vielzahl von pflanzlichen Nahrungsmitteln gefüttert, was ihre Überlebenschancen erhöht. In Zeiten hoher Populationsdichte kann es jedoch auch zu einer hohen Sterblichkeit kommen, da Ressourcen begrenzt sind.

Gefährdung

Obwohl der Berglemming derzeit nicht als gefährdet gilt, gibt es potenzielle Risiken durch den Klimawandel und Habitatverlust. Veränderungen im Klima können die Verfügbarkeit von Nahrung beeinflussen und ihre Fortpflanzungsmuster stören. Zudem können invasive Arten oder menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung negative Auswirkungen auf ihre Populationen haben.Die langfristige Überwachung der Bestände ist wichtig, um frühzeitig auf mögliche Bedrohungen reagieren zu können. Schutzmaßnahmen sollten darauf abzielen, geeignete Lebensräume zu erhalten und die Auswirkungen des Klimawandels auf diese Art zu minimieren.

Quellen

https://en.wikipedia.org/wiki/Lemming

https://www.britannica.com/animal/lemming

https://animaldiversity.org/accounts/Lemmus_lemmus/