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Lemming (Lemmus)

Die Gattung der Lemminge (Lemmus) umfasst eine Gruppe von Nagetieren, die in vielen Teilen der nördlichen Hemisphäre beheimatet sind. Es handelt sich dabei um Tiere, die sich vor allem durch ihre charakteristische Fellfärbung sowie ihre kurzen Gliedmaßen auszeichnen. Lemminge leben vorwiegend in arktischen und subarktischen Regionen und zeichnen sich durch ihre Anpassung an harte Umweltbedingungen aus. Obwohl sie als Markentiere und Sinnbilder für Massenhysterie gelten, wissen viele Menschen nur wenig über ihre tatsächlichen Lebensbedingungen.

Lemminge sind vor allem für ihre mysteriösen Wanderungen bekannt, bei denen es zu einer großen Anzahl von Tieren kommt, die scheinbar ziellos durch die Tundra wandern und teilweise in den Tod stürzen. Die Ursache für die Wanderungen ist nicht vollständig geklärt, doch wird oft vermutet, dass hauptsächlich Nahrungs- und Fortpflanzungsmangel die Ursache sind. Während die meisten Lemminge nur wenige Jahre alt werden, erreichen einige Arten Ausdaueralter von bis zu fünf Jahren.

Charakteristisch für Lemminge sind auch ihre gravierenden Populationszyklen, bei denen sich alle drei bis vier Jahre plötzlich die Zahl der Tiere vertausendfacht. Oft leben Lemminge in einer Art kollektiver Intelligenz, bei der mehrere Tiere auf engstem Raum zusammenleben. Dabei ist es faszinierend zu beobachten, wie sich die Tiere gegenseitig helfen und unterstützen, um in ihrer rauen Umgebung zu überleben.

Obwohl Lemminge oft als absonderliche Tiere betrachtet werden, sind sie für die Arktis und subarktischen Umgebungen von essentieller Bedeutung. Sie dienen als wichtige Beute für viele Raubtiere wie Polarfüchse, Weißkopfseeadler und Schneeeulen, während ihre Talente zur Erschließung neuer Nahrungsquellen auch als Inspiration für die menschliche Forschung und Technologie dienen.

Lemminge sind faszinierende Tiere, die eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem spielen. Ihre Adaptationsfähigkeiten sowie ihre bemerkenswerten Überlebensstrategien machen sie zu einem wichtigen Forschungsobjekt für Biologen und andere Wissenschaftler, die unser Wissen über die Arktis und deren Bewohner erweitern möchten.

Lemming Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Wühler
  • Gattung: Lemmus
  • Art: verschiedene Arten, z.B. Norwegischer Lemming und Sibirischer Lemming
  • Verbreitung: arktische Regionen in Europa, Asien und Nordamerika
  • Lebensraum: Tundra und arktische Wüsten
  • Körperlänge: meist zwischen 10 und 20cm
  • Gewicht: meist zwischen 30 und 100g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in Kolonien mit bis zu mehreren hundert Tieren
  • Fortpflanzung: Weibchen bekommen bis zu 10 Junge pro Wurf und haben mehrere Würfe pro Jahr

Systematik Lemming ab Familie

Äußerliche Merkmale von Lemmingen

Lemminge sind durch ihren stämmigen Körperbau und ihre dichten, weichen Felle gekennzeichnet. Ihre Körperlängen variieren je nach Art zwischen 8 und 22 cm, während das Gewicht zwischen 20 und 112 g liegt. Die Färbung ihrer Felle kann saisonal variieren; zum Beispiel haben die kollarierten Lemminge im Sommer ein graues Fell mit braunen oder rötlichen Tönen und dunklen Streifen auf dem Gesicht. Im Winter hingegen wechseln sie zu einem weißen Fell, das ihnen hilft, sich im Schnee zu tarnen.Die Beine der Lemminge sind kurz und kräftig gebaut, was ihnen hilft, sich schnell über den Schnee zu bewegen. Ihre Schnauze ist kurz und rundlich mit einer feuchten Spitze, was auf ihre starke Abhängigkeit vom Geruch hinweist. Die großen Schneidezähne sind speziell angepasst zum Nagen an Pflanzenmaterialien wie Gräsern und Rinde. Diese Anpassungen ermöglichen es den Lemmingen, sich effektiv an ihre Umgebung anzupassen.

Lebensraum und Herkunft

Lemminge bewohnen hauptsächlich die kalten Regionen der Arktis sowie alpine Gebiete in Eurasien und Nordamerika. Sie bevorzugen Lebensräume wie Tundra, Moore und andere feuchte Gebiete mit reichlich Vegetation. In diesen Lebensräumen leben sie oft in unterirdischen Höhlen oder unter dem Schnee, wo sie Schutz vor Raubtieren finden.Die Herkunft der Lemminge reicht bis ins Pleistozän zurück; sie haben sich an die extremen klimatischen Bedingungen der Arktis angepasst. Ihre Fähigkeit zur Fortpflanzung während des Winters ist entscheidend für ihr Überleben in diesen rauen Umgebungen. Während der kalten Monate leben sie in isolierten Räumen unter dem Schnee, wo sie Nahrung finden können.

Verhalten von Lemmingen

Das Verhalten der Lemminge ist stark von ihrer Umgebung geprägt. Sie sind meist tagaktiv oder dämmerungsaktiv und verbringen viel Zeit mit der Nahrungssuche. Während der Hochzeiten ihrer Populationen können sie aggressiv werden; Männchen kämpfen oft um Ressourcen oder Territorien.Lemminge leben normalerweise unabhängig voneinander; jedoch kann es bei Überpopulationen zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen. In solchen Zeiten neigen sie dazu, ihre Gebiete zu verlassen und neue Lebensräume zu suchen. Diese Wanderungen können dazu führen, dass einige Tiere Wasserbarrieren überqueren oder sogar in menschliche Siedlungen eindringen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Lemmingen erfolgt typischerweise zwischen Frühling und Herbst. Weibchen erreichen die Geschlechtsreife bereits nach wenigen Wochen; sie können alle drei bis vier Wochen einen Wurf haben. Ein Wurf besteht normalerweise aus fünf bis dreizehn Jungtieren, die nach einer Tragzeit von etwa 16 bis 30 Tagen geboren werden.Nach der Geburt klammern sich die Jungtiere an den Bauch ihrer Mutter fest; diese trägt sie zunächst mit sich herum, bis sie alt genug sind, um selbstständig zu fressen. Die Aufzucht erfolgt meist gemeinschaftlich innerhalb der Gruppe oder Familie.

Gefährdung

Obwohl Lemminge als nicht gefährdet gelten, sind sie anfällig für Veränderungen ihres Lebensraums durch Klimawandel oder menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft. Diese Veränderungen können ihre Nahrungsressourcen beeinträchtigen und ihre Fortpflanzungszyklen stören.Die dramatischen Populationsschwankungen der Lemminge haben auch Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem; viele Raubtiere sind auf diese Nagetiere angewiesen als Hauptnahrungsquelle. Ein Rückgang der Lemmingpopulationen kann daher auch das Überleben anderer Tierarten gefährden.

Quellen

https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC6989711/

https://www.thecanadianencyclopedia.ca/en/article/lemming

https://www.britannica.com/animal/lemming

https://animaldiversity.org/accounts/Lemmus_lemmus/