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Ameisenbär (Myrmecophaga)

Der Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) ist ein Säugetier, das in Mittel- und Südamerika beheimatet ist. Er ist für sein charakteristisches Aussehen bekannt, mit seinem langen, schmalen Kopf und seinem langen, buschigen Schwanz. Der Ameisenbär hat eine graubraune bis schwarze Fellfarbe und einen zotteligen Pelz.

Der Name „Ameisenbär“ kommt von seiner Ernährung, da er sich hauptsächlich von Ameisen und Termiten ernährt. Mit seiner langen, klebrigen Zunge kann er bis zu 30.000 Ameisen pro Tag fangen. Der Ameisenbär ist ein Einzelgänger und lebt normalerweise solitär in seinem Territorium.

Ameisenbären sind hauptsächlich in feuchten Wäldern, Savannen und offenen Graslandschaften zu finden. Obwohl sie keine stark bedrohte Art sind, sind sie durch die Zerstörung ihres Lebensraums und illegalen Handel mit ihren Körperteilen gefährdet.

Der Ameisenbär ist von grauer Farbe mit einem auffallenden, schwarzen, weiß umsäumten Streifen, welcher sehr breit an der Kehle beginnt und schräg nach oben über die Schultern bis zum Kreutz verläuft, wobei der Streifen immer schmaler wird. Das Fell ist recht grob und langhaarig. Am Schwanz, der fast die Länge des Körpers erreicht, wird das Fell auch buschig. Der recht kleine Kopf endet in einer typischen, langen und röhrenförmigen Schnauze. Zu seinen natürlichen Feinden zählt sowohl der Puma als auch der Jaguar.

Mit den Vorderbeinen gräbt das Tier Ameisen- oder Termitenhaufen auf. Anschließend steckt er seine lange, klebrige Zunge in den Bau und leckt die verstörten Insekten auf. Gegen beide Jäger setzt der Ameisenbär seine kräftigen, mit sehr langen und kräftigen Krallen bewehrten Vorderbeine auch zur Verteidigung ein.

Insgesamt ist der Ameisenbär ein einzigartiges und faszinierendes Tier, das für seine einzigartige Ernährungsweise und sein charakteristisches Aussehen bekannt ist. Seine Rolle in der Natur als wichtiger Bestäuber und Kontrolleur von Insektenpopulationen macht ihn zu einem wichtigen Bestandteil des Ökosystems.

Steckbrief Ameisenbär

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Xenarthra (Ameisenbären, Faultiere und Gürteltiere)
  • Familie: Myrmecophagidae (Ameisenbären)
  • Gattung: Myrmecophaga (Große Ameisenbären)
  • Art: Myrmecophaga tridactyla
    Alias: Yurumi
  • Verbreitung: von Guatemala südwärts bis nach Argentinien
  • Lebensraum: offene Wälder und Savanne
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: 160 bis 210 cm
    Gewicht: 18 bis 23 kg
    Schwanzlänge: bis 90 cm
  • Fortpflanzung: Nach einer Tragezeit von etwa 190 Tagen wird ein einzelnes Jungtier geboren. Das Junge wiegt bei der Geburt ungefähr 1500 Gramm. Die Mutter trägt das Junge mehrere Monate lang auf dem Rücken mit sich herum. Erst wenn die Mutter erneut trächtig wird, trennt sie sich von ihrem letzten jungen.

Systematik der Ameisenbären ab Familie

Vorkommen und Lebensraum des Ameisenbären

Der Ameisenbär ist in Mittel- und Südamerika verbreitet und kommt in verschiedenen Lebensräumen vor, einschließlich tropischer Regenwälder, Dornbuschsavannen und offener Graslandschaften. Er ist in verschiedenen Ländern wie Mexiko, Brasilien, Argentinien, Paraguay und anderen zentral- und südamerikanischen Ländern zu finden. Insgesamt ist sein Verbreitungsgebiet jedoch aufgrund der Zerstörung seines Lebensraums und anderer Bedrohungen in vielen Teilen seines ursprünglichen Verbreitungsgebiets geschrumpft.

Ameisenbären bevorzugen Wälder, in denen es viele Ameisen- und Termitenkolonien gibt, da dies ihre Hauptnahrungsquelle ist. Sie können auch in offeneren Landschaften wie Savannen und Grasländern leben, solange es genug Nahrung gibt.

Ameisenbären sind terrestrische Tiere und verbringen die meiste Zeit am Boden, obwohl sie auch in der Lage sind, gut zu klettern und schwimmen. Sie bevorzugen Gebiete mit reichlich Bodenbedeckung und sind in der Regel in der Nähe von Flüssen und Wasserquellen zu finden.

Insgesamt ist der Lebensraum des Ameisenbären von entscheidender Bedeutung für sein Überleben, da er von seiner Fähigkeit abhängt, genügend Nahrung zu finden. Die Zerstörung seines Lebensraums durch Abholzung, Landwirtschaft und Bergbau stellt eine große Bedrohung für den Ameisenbären und seine Lebensgemeinschaft dar.

Ameisenbären ernähren sich fast ausschließlich von Ameisen und Termiten, indem sie deren Nester mit ihren muskulösen Vorderbeinen und Krallen aufreißen und sie dann mit ihrer klebrigen Zunge verschlingen. Bei einer einzigen Mahlzeit verzehren sie nur etwa 140 Insekten aus jedem Nest.

Äußerliche Merkmale des Ameisenbären

Die bis zu einem Meter lange Zunge des Ameisenbären ist mit kleinen, stacheligen Fortsätzen und klebrigem Speichel bedeckt. Ihre Form und Konstruktion ermöglichen es dem Ameisenbären, sie in die engen Räume zu manövrieren, in denen Ameisen und Termiten graben.

Die Schnauze eines Ameisenbären ist lang und einzigartig, mit einer bis zu 1m langen Zunge. Das Hör- und Sehvermögen des Ameisenbären ist zwar beeinträchtigt, aber ihr Geruchssinn ist hoch entwickelt. Jeder Fuß des Ameisenbären hat drei mittlere Zehen mit scharfen, langen Krallen mit denen die Termitenhügel und Ameisenhaufen, aufgebrochen werden können. Die langen Krallen helfen dem Ameisenbären, sich beim Erklimmen von Bäumen an Stämmen und Ästen festzuhalten. Ameisenbären haben lange Schnauzen und dünne Zungen, die länger als der Kopf sein können, um Ameisen und Termiten zu verschlingen. Ihre Mäuler sind wie Röhren geformt. Ameisenbären haben keine Zähne, aber Lippen. Der Riesenameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) ist einschließlich des Schwanzes etwa 1,8 m lang, der Seidenameisenbär (Cyclopes didactylus) etwa 35 cm und Ser Südliche Tamandua oder Halsbandameisenbär (Tamandua tetradactyla) etwa 1,20 m lang.

Besonderheiten der Ameisenbären

Hier sind einige Besonderheiten der Ameisenbären:

  • Lange Schnauze: Ameisenbären haben eine lange, röhrenförmige Schnauze, die speziell entwickelt wurde, um Termiten und Ameisen aus ihren Bauten zu saugen.
  • Klebrige Zunge: Die Zunge der Ameisenbären ist lang und klebrig. Sie kann bis zu 60 cm lang werden und ist mit klebrigen Speichel bedeckt, der hilft, Beutetiere einzufangen.
  • Keine Zähne: Ameisenbären haben keine Zähne. Stattdessen zerkleinern sie ihre Nahrung, indem sie sie mit der Zunge und dem Gaumen zerdrücken.
  • Kräftige Krallen: Ameisenbären haben kräftige, gebogene Krallen an ihren Vorderbeinen, die ihnen dabei helfen, die harten Termitenhügel und Ameisenbauten aufzubrechen.
  • Guter Geruchssinn: Ameisenbären haben einen ausgezeichneten Geruchssinn, der es ihnen ermöglicht, Termiten- und Ameisenkolonien zu orten. Tatsächlich ist ihr Geruchssinn 40-mal besser als der des Menschen.
  • Solitäre Lebensweise: Ameisenbären sind in der Regel Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarungszeit.
  • Verschiedene Arten: Es gibt vier verschiedene Ameisenbär-Arten: den Großen Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla), den Südlichen Tamandua (Tamandua tetradactyla), den Nordlichen Tamandua (Tamandua mexicana) und den Silberameisenbär (Cyclopes didactylus).
  • Gefährdung: Ameisenbären sind durch Lebensraumverlust, Straßenverkehr und illegale Jagd gefährdet. Der Große Ameisenbär ist laut der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) als „gefährdet“ eingestuft, während die anderen drei Arten als „potenziell gefährdet“ gelten.
  • Fressverhalten: Ameisenbären fressen pro Tag bis zu 30.000 Insekten. Dabei wechseln sie häufig zwischen verschiedenen Insektenkolonien, um nicht eine gesamte Kolonie auszulöschen und die Nahrungsquelle zu erhalten.
  • Schlafgewohnheiten: Ameisenbären schlafen bis zu 15 Stunden am Tag und sind vorwiegend nachtaktiv.

Rudel- und Sozialverhalten

Ameisenbären leben in der Regel solitär und haben kein ausgeprägtes Rudel- oder Sozialverhalten. Sie sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarungszeit zusammen. Während der Paarungszeit bilden Männchen und Weibchen Paare und bleiben für mehrere Tage zusammen. Nach der Paarung gehen sie jedoch wieder getrennte Wege.

Ameisenbären kommunizieren miteinander durch Duftmarken und Körpersprache, um sich in ihrem Territorium zu verständigen und Eindringlinge abzuwehren. Sie haben ein ausgeprägtes Territorialverhalten und verteidigen ihr Revier gegenüber anderen Ameisenbären.

Obwohl Ameisenbären normalerweise alleine leben, sind sie keine aggressiven Tiere und können in seltenen Fällen auch in Gruppen auftreten. Beispielsweise wurde beobachtet, dass mehrere Ameisenbären gleichzeitig einen Ameisenhaufen aushöhlen, um gemeinsam an die darin lebenden Insekten zu gelangen.

Insgesamt haben Ameisenbären kein stark ausgeprägtes Rudel- oder Sozialverhalten. Sie sind Einzelgänger und kommen nur zur Paarungszeit zusammen. Ihre Kommunikation erfolgt hauptsächlich durch Duftmarken und Körpersprache, um ihr Territorium zu verteidigen und Eindringlinge abzuwehren.

Fortpflanzung und Brut

Die Fortpflanzung des Ameisenbären (Myrmecophaga tridactyla) ist eng mit der Nahrungsverfügbarkeit und dem Klima verbunden. In den tropischen Regionen, in denen sie leben, gibt es oft keine klare Paarungszeit, sondern sie können das ganze Jahr über fortpflanzungsfähig sein.

Das Fortpflanzungsverhalten von Riesenameisenbären ist ungewöhnlich, was die Forschung erschwert. Die meisten der wenigen verfügbaren Studien beruhen auf Beobachtungen in Gefangenschaft. Im brasilianischen Bundesstaat Goiás wurde im Juli 2014 das Balz- und Paarungsverhalten von Myrmecophaga tridactyla. Das Jungtier schaffte es, während der gesamten Zeremonie auf dem Rücken seiner Mutter zu bleiben, trotz der heftigen Balzaktivitäten des Paares. Diese Studie erklärt, wie sich wilde Riesenameisenbären in Bezug auf ihr Verhalten paaren, und zeigt, dass Aggressivität während der Balz auftreten kann, zumindest wenn das Weibchen ein Junges trägt.

Männliche Ameisenbären suchen während der Paarungszeit aktiv nach Weibchen und nutzen ihre Duftmarken, um ihr Territorium zu markieren und andere Männchen abzuschrecken. Das Paarungsverhalten des Ameisenbären ist nicht gut erforscht, aber es wird angenommen, dass die Paarung mehrere Tage dauern kann.

Die Tragzeit des Ameisenbären beträgt etwa 190 Tage und die Weibchen bringen normalerweise ein Jungtier zur Welt. Die Geburt findet in einer selbst gegrabenen Höhle oder in einem Baumloch statt. Das Jungtier ist bei der Geburt blind und hilflos, aber es hat bereits ein dichtes Fell. Es wird von der Mutter gestillt und bleibt für etwa sechs Monate bei ihr. Nach dieser Zeit beginnt es, feste Nahrung zu sich zu nehmen und die Mutter bringt ihm bei, wie es Ameisen und Termiten findet.

Im Alter von 3-4 Jahren erreichen Riesenameisenbären die Geschlechtsreife. Die Trächtigkeitsdauer beträgt etwa 180 Tage (sechs Monate). Sie haben ein einziges Jungtier und ernähren es aus einem Paar Brustdrüsen. Der junge Ameisenbär klettert nach der Geburt auf den Rücken seiner Mutter und lebt dort bis zu einem Jahr lang. Junge Ameisenbären bleiben normalerweise für etwa zwei Jahre bei ihrer Mutter, bevor sie unabhängig werden und ihr eigenes Territorium suchen. Die Geschlechtsreife wird im Alter von etwa drei bis vier Jahren erreicht.

Insgesamt ist die Fortpflanzung und Brut des Ameisenbären ein wichtiger Teil seines Lebenszyklus, der stark von der Nahrungsverfügbarkeit und dem Klima beeinflusst wird. Die Aufzucht des Jungtiers durch die Mutter ist wichtig für sein Überleben und seine Entwicklung.

Gefährdung der Tierart

Ameisenbären sind aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums, illegaler Jagd und des illegalen Handels mit Ameisenbären und ihren Körperteilen gefährdet. Man geht von einer Population von nur noch ca. 5.000 Ameisenbären in freier Wildbahn weltweit aus. Der Große Ameisenbär wird derzeit in praktisch allen regionalen und nationalen Roten Listen als bedroht geführt. Schätzungen zufolge ist die Population in den letzten 10 Jahren um mindestens 30 % geschrumpft, was auf das lokale Aussterben, den Verlust von Lebensraum und den Tod durch Brände und Verkehrsunfälle zurückzuführen ist.

Die Zerstörung ihres Lebensraums durch Abholzung, Landwirtschaft und Bergbau ist eine der Hauptbedrohungen für die Ameisenbären. Dadurch verlieren sie nicht nur ihren Lebensraum, sondern auch ihre Nahrungsquelle, da sie hauptsächlich von Ameisen und Termiten leben, die in den Wäldern zu finden sind.

Illegaler Jagd und Handel mit Ameisenbären und ihren Körperteilen stellt eine weitere Bedrohung dar. Ameisenbären werden wegen ihres Fleisches und ihrer Körperteile wie Schuppen und Krallen gejagt und illegal gehandelt. Die Schuppen werden häufig für die traditionelle Medizin verwendet, obwohl keine wissenschaftlichen Beweise für ihre Wirksamkeit vorliegen.

Ein weiterer Faktor, der sich negativ auf den Bestand der Ameisenbären auswirken kann, ist die Verbreitung von Krankheiten und Parasiten, die von anderen Tierarten auf sie übertragen werden können.

Um den Schutz der Ameisenbären zu gewährleisten, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, wie beispielsweise die Schaffung von Schutzgebieten und die Überwachung des Handels mit Ameisenbären und ihren Körperteilen. Auch die Förderung nachhaltiger Landnutzung und die Aufklärung der Bevölkerung über die Bedeutung der Ameisenbären für das Ökosystem können zum Schutz der Art beitragen.

Video über Ameisenbären