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Zwergspitzmaus (Sorex minutus)

Die Zwergspitzmaus (Sorex minutus) gehört zur Familie der Spitzmäuse und ist die kleinste heimische Säugetierart. Ihr Körperbau ist schlank und spitz, was dem Tier den Namen gibt. Mit einer Körperlänge von lediglich 5 bis 7 Zentimetern sowie einem Gewicht von 2 bis 5 Gramm ist die Zwergspitzmaus in der Nahrungskette besonders gefährdet. Sie wird von verschiedenen Greifvögeln, Raubtieren und Schlangen gejagt.

Die Zwergspitzmaus lebt bevorzugt in feuchten und waldreichen Gebieten und ist tagsüber selten zu sehen. Insekten, Würmer und andere Kleinstlebewesen stellen ihre Hauptnahrungsquelle dar und können von der Zwergspitzmaus in atemberaubender Geschwindigkeit gejagt werden.

Im Gegensatz zu anderen Säugetieren besitzt die Zwergspitzmaus eine besonders schnelle Herzfrequenz von bis zu 1.200 Schlägen pro Minute und kann dadurch extrem schnell reagieren. Die Spitzmaus ist sehr agil und bewegt sich blitzschnell durch ihre Umgebung. Aufgrund ihrer geringen Größe ist die Zwergspitzmaus jedoch auch anfällig für Kälte und kann im Winter bei extremen Temperaturen in einen Starrezustand verfallen.

Bei der Fortpflanzung gibt es bei der Zwergspitzmaus keinen festgelegten Zeitplan. Die Weibchen können bis zu dreimal im Jahr werfen und werfen dabei bis zu sieben Junge. Die Jungtiere sind bei der Geburt nackt und blind und werden von der Mutter herumgetragen, bis sie selbstständig werden.

In den letzten Jahren hat die Zahl der Zwergspitzmäuse in Deutschland stark abgenommen, was auf den Verlust ihres Lebensraums sowie auf den Einsatz von Pestiziden zurückzuführen ist. Um den Bestand dieser kleinen, aber wichtigen Tiere zu erhalten, ist die Schaffung von Schutzgebieten sowie der Verzicht auf den Einsatz von giftigen Chemikalien notwendig.

Zwergspitzmaus Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Insektenfresser
  • Familie: Spitzmäuse
  • Gattung: Sorex
  • Art: Zwergspitzmaus (Sorex minutus)
  • Verbreitung: Europa und Asien
  • Lebensraum: Feuchte Wälder, Wiesen und Uferbereiche von Fließgewässern
  • Körperlänge: 4-6 cm
  • Gewicht: 2-6 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
  • Fortpflanzung: Bis zu 5 Würfe pro Jahr mit durchschnittlich 5 Jungen pro Wurf

Systematik Zwergspitzmaus ab Familie

Äußerliche Merkmale von Zwergspitzmaus

Die Zwergspitzmaus zeichnet sich durch ihre geringe Körpergröße aus. Mit einer Kopf-Rumpf-Länge von etwa 36 bis 66 mm und einem Schwanz von 32 bis 46 mm gehört sie zu den kleinsten Säugetieren Europas. Ihr Gewicht variiert zwischen 2 und 8 Gramm, was sie besonders leicht macht. Die Oberseite ihres Körpers ist braun gefärbt, während die Unterseite grau ist. Diese Farbkombination hilft ihr, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Die Augen sind klein und kaum sichtbar, was typisch für viele Spitzmausarten ist. Ihre Ohren sind ebenfalls klein und mit Haaren bedeckt.Der Schwanz der Zwergspitzmaus ist relativ lang im Verhältnis zum Körper und dient als Stütze beim Klettern und Springen. Die Färbung des Fells kann je nach Region variieren, was auf unterschiedliche Umweltbedingungen zurückzuführen ist. Im Alter kann das Fell an einigen Stellen dünner werden. Diese Tiere haben eine hohe Stoffwechselrate, was bedeutet, dass sie regelmäßig fressen müssen, um ihre Energie aufrechtzuerhalten. Ihre Nester werden aus verschiedenen pflanzlichen Materialien wie Laub, Moos und dünnen Zweigen gebaut.

Lebensraum und Herkunft

Die Zwergspitzmaus lebt in einer Vielzahl von Lebensräumen, wobei feuchte Wiesen und Moore ihre bevorzugten Biotope sind. In Nordeuropa findet man sie häufig in trockenen, sandigen Gebieten. Ihre Verbreitung erstreckt sich über fast ganz Europa bis nach Asien, wo sie in unterschiedlichen Höhenlagen vorkommt – von Meereshöhe bis zu Höhenlagen von über 2.000 Metern. Diese Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat es der Zwergspitzmaus ermöglicht, sich in vielen Regionen erfolgreich zu etablieren.In Bezug auf den Lebensraum benötigt die Zwergspitzmaus ein feucht-kühles Mikroklima mit dichtem Pflanzenbewuchs. Dies schützt sie vor Fressfeinden und bietet gleichzeitig eine ausreichende Nahrungsgrundlage aus Insekten und anderen kleinen Wirbellosen. Ihre Reviere können eine Größe von 150 bis 1.000 m² erreichen, wobei die Populationsdichte zwischen 4 und 42 Individuen pro Hektar schwankt. Die Tiere nutzen oft die Baue anderer Kleinsäuger oder legen ihre eigenen oberflächlichen Gänge im Moos oder Gras an.

Verhalten von Zwergspitzmaus

Die Zwergspitzmaus zeigt ein aktives Verhalten sowohl tagsüber als auch nachts, wobei ihre Hauptaktivitätsphasen zwischen den frühen Morgenstunden und den späten Abendstunden liegen. Sie hat einen hohen Energiebedarf aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels und muss daher regelmäßig Nahrung aufnehmen – oft alle zwei Stunden. Dies führt dazu, dass sie täglich bis zu 125 % ihres Körpergewichts an Nahrung konsumiert.Diese Tiere sind sehr agil und können hervorragend springen sowie klettern. Sie verbringen viel Zeit an der Oberfläche, wo sie nach Nahrung suchen oder sich vor Fressfeinden verstecken können. Ihre Hauptnahrung besteht aus Insekten, Larven und Spinnentieren; gelegentlich fressen sie auch Schnecken oder Regenwürmer. Die Zwergspitzmaus hat eine hohe Körpertemperatur im Vergleich zu anderen heimischen Spitzmäusen, was ihr hilft, aktiv zu bleiben.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei der Zwergspitzmaus findet hauptsächlich zwischen April und Oktober statt. Ein Weibchen kann mehrere Würfe pro Jahr haben – typischerweise zwischen zwei und acht Jungen pro Wurf. Die Tragzeit beträgt etwa drei Wochen, nach denen die sehr unreifen Jungtiere geboren werden; diese wiegen bei der Geburt nur etwa 0,25 g.Die Aufzucht erfolgt in einem geschützten Nest aus pflanzlichen Materialien, das meist in bodennahen Hohlräumen angelegt wird. Nach etwa 18 Tagen öffnen die Jungtiere ihre Augen zum ersten Mal, während die Entwöhnung nach etwa drei Wochen erfolgt. Trotz ihrer kleinen Größe erreichen viele Jungtiere nicht das Erwachsenenalter; die Lebenserwartung beträgt maximal 16 Monate in freier Wildbahn.

Gefährdung

Die Zwergspitzmaus wird derzeit als „nicht gefährdet“ eingestuft sowohl auf nationaler als auch auf globaler Ebene laut IUCN (International Union for Conservation of Nature). Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Art ohne Bedrohungen ist; menschliche Aktivitäten wie Habitatverlust durch Urbanisierung oder landwirtschaftliche Praktiken könnten langfristig negative Auswirkungen auf ihre Populationen haben.In Deutschland gilt die Zwergspitzmaus als ungefährdet in der Roten Liste gefährdeter Arten. Dennoch gibt es lokale Unterschiede in den Beständen; einige Populationen könnten durch spezifische Umweltveränderungen gefährdet sein. Der Verlust geeigneter Lebensräume stellt eine ernsthafte Bedrohung dar – insbesondere in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft oder urbaner Entwicklung.

Quellen

https://www.gbif.org/species/197840605

https://kleinsaeuger.at/sorex-minutus/

https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergspitzmaus