Logo

Zwergseidenaffe (Zwergseidenäffchen, Cebuella pygmaea)

Das Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) ist eine der kleinsten Primatenarten der Welt und gehört zur Familie der Krallenaffen. Diese Art ist für ihre geringe Größe und ihr charakteristisches Fell bekannt, das in verschiedenen Farben und Mustern vorkommt. Zwergseidenäffchen sind auch für ihre sozialen Verhaltensweisen und ihre Fähigkeit, in Gruppen zu leben, bemerkenswert.

Zwergseidenäffchen sind in den tropischen Regenwäldern Südamerikas beheimatet, insbesondere in den Regionen Amazonas, Kolumbien, Ecuador und Peru. Sie bewohnen hauptsächlich die oberen Schichten des Waldes und sind für ihre Fähigkeit bekannt, durch das Blattwerk zu springen und zu klettern.

Zwerseidenäffchen haben runde Köpfe mit einer Mähne aus weichem Fell. Die einzelnen Haare sind grünlich gefärbt und weißen eine Reihe gelber Ringe auf. Daraus entsteht ein grünlich-grauer irisierender Gesamteindruck. Die Affen leben in kleinen sozialen Gruppen mit 2 bis 15 Mitglieder. Als kleinste Gattung der echten Affen verbringen sie praktisch ihr ganzes Leben in den Kronen der Urwaldbäume. Die Tiere verfügen an allen Fingern und Zehen außer der Großzehe über Krallen statt Nägel. Sie sind daher in der Lage, auch senkrechte Baumstämme flink zu erklettern.  

Die Nahrung der Zwerseidenaffen besteht hauptsächlich aus Pflanzensaft. Die Tiere bohren dazu kleine Löcher in die Bäume, um den Saft trinken zu können. Man hat pro Quadratmeter schon sagenhafte 1300 dieser Zapfstellten gezählt. Neben dem Pflanzensaft ernähren sich die Äffchen gelegentlich auch von Insekten oder Früchten, aber eine große Rolle spielt diese Art der Nahrung bei der Futterbeschaffung nicht.

Diese Tiere haben eine wichtige Rolle in ihrem Ökosystem als Bestäuber und Samenverbreiter. Obwohl sie in der Regel nicht als bedroht eingestuft werden, können sie durch Entwaldung und Verlust ihres Lebensraums beeinträchtigt werden.

Zwergseidenaffe Steckbrief

  • Klasse: Mammalia (Säugetiere)
  • Ordnung: Primates (Primaten)
  • Familie: Callitrichidae (Krallenaffen)
  • Gattung: Cebuella (Zwergseidenaffe)
  • Art: Cebuella pygmaea
  • Verbreitung: Oberlauf des Amazonas, Ecuador, Kolumbien, Nordperu und Westbrasilien
  • Lebensraum: Tropische Wälder, Regenwald
  • Maße und Gewichte: Körperlänge: 16 cm
    Schwanzlänge: 20 cm
    Gewicht: 150 – 190 g
  • Fortpflanzung: Zwergseidenäffchen kennen keine feste Paarungszeiten. In einer Gruppe pflanzt sich jeweils nur das ranghöchste Weibchen fort. Nach einer Tragezeit von etwa 140 Tagen werden in der Regel zwei, manchmal drei Junge geboren. Die Jungtiere sind bei der Geburt bohnengroß und wiegen etwa 14 bis 16 g. Wie bei allen Krallenaffen gibt es bei Zwergseidenaffen eine Arbeitsteilung bei der Brutpflege: Das Männchen trägt die Jungen, die Mutter übernimmt die Jungen nur zum Säugen. Die Säugezeit dauert bis zu drei Monate. Bereits im Alter von 2 Jahren erreichen die Tiere die Geschlechtsreife. Die durchschnittliche Lebenserwartung der Tiere wird auf über 10 Jahre geschätzt.

Systematik der Zwergseidenaffen ab Familie

Äußerliche Merkmale des Zwergseidenaffen

Das Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) ist eine der kleinsten Primatenarten der Welt und hat viele auffällige Merkmale, die es von anderen Affen unterscheiden. Die Körpergröße des Zwergseidenaffen beträgt nur etwa 12 bis 15 Zentimeter und das Gewicht variiert zwischen 90 und 140 Gramm. Es hat einen schlanken Körperbau und lange Gliedmaßen, die es ihm ermöglichen, sich schnell und geschickt durch das Blattwerk zu bewegen. Das Fell des Zwergseidenaffen variiert in der Farbe von grau bis braun und hat oft weiße oder goldene Streifen auf dem Gesicht und dem Rücken.

Eine auffällige Eigenschaft des Zwergseidenaffen ist seine große, runde Augen, die es ihm ermöglichen, bei schlechten Lichtverhältnissen zu sehen. Es hat auch sehr lange Finger und Zehen mit Krallen an den Enden, die ihm helfen, sich an Ästen und Zweigen festzuhalten.

Das Fell dieser Seidenäffchen ist orangebraun mit braunen und schwarzen Streifen. Das schwarze Fell dieses kleinen Tieres hilft ihm, nicht aufzufallen, wenn es zwischen den Ästen der Bäume herumkrabbelt. Die Fingernägel dieses Affen dienen als Krallen, mit denen er sich beim Klettern an der Baumrinde festhalten kann. Das Zwergseidenäffchen ist der kleinste echte Affe der Welt, mit einer Kopf-Körper-Länge von 11 bis 15 cm und einer Schwanzlänge von 17 bis 22 cm. Zwergseidenäffchen können in Gefangenschaft bis zu 18 Jahre und in freier Wildbahn bis zu 12 Jahre alt werden.

Männliche Zwergseidenaffen haben ein ausgeprägtes Genital, das ihnen bei der Identifizierung ihres Geschlechts hilft. Weibchen haben eine kleine Brustdrüse, die für die Milchproduktion während der Säugezeit genutzt wird.

Zwergseidenäffchen haben im Gegensatz zu anderen Affen keine Nägel, sondern Krallen. Ihre Krallen bieten einen festen Halt, der für die Fortbewegung in den Baumkronen notwendig ist.

Besonderheiten der Zwergseidenaffen

Das Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) hat viele besondere Eigenschaften und Verhaltensweisen, die es zu einer einzigartigen Art machen. Zunächst ist das Zwergseidenäffchen eines der kleinsten Primaten der Welt. Trotz seiner geringen Größe hat es eine erstaunliche Beweglichkeit und Fähigkeit, sich schnell durch das Blattwerk zu bewegen. Es nutzt seine langen Finger und Zehen mit Krallen, um sich an Ästen und Zweigen festzuhalten und springt von Ast zu Ast, um sich fortzubewegen.

Eine weitere Besonderheit der Zwergseidenaffen ist ihr soziales Verhalten. Sie leben in Gruppen von 2 bis 15 Individuen und haben komplexe Beziehungen untereinander. Innerhalb der Gruppe gibt es eine Hierarchie, die durch aggressive Kämpfe um Ressourcen wie Nahrung und Paarungspartner bestimmt wird. Zwergseidenäffchen sind auch für ihre Fähigkeit bekannt, sich gegenseitig zu pflegen und zu putzen, was dazu beiträgt, die Beziehungen in der Gruppe zu stärken.

Ein weiteres besonderes Merkmal des Zwergseidenaffen ist sein Ernährungsverhalten. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten und Baumsäften und haben eine spezielle Zahnstruktur, die es ihnen ermöglicht, Löcher in die Rinde von Bäumen zu bohren, um an den Saft zu gelangen. Sie sind auch in der Lage, Giftstoffe in bestimmten Pflanzen zu identifizieren und zu vermeiden, um eine Vergiftung zu verhindern.

Vorkommen und Lebensraum des Zwergseidenaffen

Verbreitungsgebiet des Zwergseidenäffchens

Peru, Bolivien, Brasilien, Ecuador und Kolumbien sind die Heimat dieser Geschöpfe. Man findet sie meist in der Nähe von Flussufern. Zwergseidenäffchen ziehen es vor, durch das dichte Unterholz der untersten Waldschichten zu streifen. Sie suchen nach Insekten und fressen in der mittleren Schicht des Waldes. Die Zwergseidenaffen fühlen sich in einem feuchten und regnerischen tropischen Klima am wohlsten. Zwergseidenäffchen verbringen das ganze Jahr in den südamerikanischen Regenwäldern.

Zwergseidenäffchen ernähren sich hauptsächlich von wirbellosen Tieren und Pflanzenexsudaten (Saft, Gummi, Latex). Gelegentlich fressen sie auch kleine Wirbeltiere wie Eidechsen und Vögel. Zwergseidenäffchen haben spezifische Zahnmodifikationen, die es ihnen ermöglichen, Löcher in Baum- und Weinrinde zu beißen, um die Entwicklung des Zahnfleisches zu fördern.

Zwergseidenaffen besiedeln ein relativ großes Gebiet am Oberlauf des Amazonas. Dieses Gebiet berührt die Länder Ecuador, Kolumbien, Nordperu und Westbrasilien. Auf der Karte ist das Verbreitungsgebiet rot gekennzeichnet.

Rudel- und Sozialverhalten

Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) leben in Gruppen von 2 bis 15 Individuen, die sich aus Männchen und Weibchen zusammensetzen. Diese Gruppen werden als Familie bezeichnet und bestehen in der Regel aus einem dominanten Paar und seinen Nachkommen. Innerhalb der Gruppe gibt es eine Hierarchie, die durch aggressive Kämpfe um Ressourcen wie Nahrung und Paarungspartner bestimmt wird. Zwergseidenäffchen gehören zu den wenigen Primaten, die sich wie der Mensch zu Paaren zusammenschließen und gemeinsam für ihre Jungen sorgen. Sie sind auch bemerkenswert pro-sozial, mit sozialen kognitiven Fähigkeiten wie Mimikry, die außerhalb der Affen ungewöhnlich sind.

Die sozialen Beziehungen innerhalb der Gruppe sind sehr wichtig für das Überleben der Zwergseidenäffchen. Sie kommunizieren miteinander durch verschiedene Arten von Rufen und Körperhaltungen, um ihr Territorium zu verteidigen, Nahrung zu finden und sich zu paaren.

Eine besondere Verhaltensweise der Zwergseidenäffchen ist das gegenseitige Putzen und Pflegen. Dies ist ein wichtiger Teil ihrer sozialen Beziehungen und trägt dazu bei, ihre Bindungen zu stärken. Durch das Putzen entfernen sie auch Parasiten und Schmutz von ihrem Fell und halten es sauber.

Während der Paarungszeit gibt es oft aggressive Kämpfe zwischen den Männchen um die Weibchen. Das dominante Paar hat normalerweise das Vorrecht, sich zu paaren, aber es kann auch zu Paarungen zwischen anderen Mitgliedern der Gruppe kommen.

Insgesamt haben die Zwergseidenäffchen ein komplexes Sozialverhalten, das ihnen hilft, in ihrer Umgebung zu überleben. Sie sind in der Lage, sich an ihre Umgebung anzupassen und Beziehungen zu anderen Mitgliedern ihrer Gruppe aufzubauen, was ihnen bei der Nahrungssuche und Fortpflanzung hilft.

Fortpflanzung und Brutverhalten des Zwergseidenaffen

Die Fortpflanzung des Zwergseidenaffen (Cebuella pygmaea) ist eng mit dem Sozialverhalten der Tiere verbunden. Die Paarungszeit kann das ganze Jahr über stattfinden, und es kann innerhalb der Gruppe zu Paarungen zwischen verschiedenen Männchen und Weibchen kommen.

Der Zugang anderer Männchen zu den brütenden Weibchen einer Gruppe von Zwergseidenaffen wird häufig durch das dominante Männchen eingeschränkt. Bei Zwergseidenäffchen wurde eine polyandrische Fortpflanzung beobachtet, bei der sich ein einzelnes Weibchen mit zahlreichen Männchen paart. Dies geschieht in der Regel in Gruppen von vielen Männchen, die Soldaten genannt werden.

Die Geschlechtsreife erreichen die Zwergseidenäffchen mit etwa 18 Monaten. In Gefangenschaft können sie bis zu 12 Jahre alt werden. Zwergseidenäffchen pflanzen sich alle 5 bis 6 Monate während des postpartalen Östrus des Weibchens fort, der etwa 3 Wochen nach der Geburt einsetzt. Die Fortpflanzung scheint bei Zwergseidenäffchen saisonal zu sein. Ein Zwergseidenäffchen-Muttertier kann nach einer Trächtigkeitsdauer von etwa 4,5 Monaten alle 5 bis 7 Monate gebären. In Zoos ist bekannt, dass Zwergseidenäffchen drei oder sogar vier Babys in einem Wurf zur Welt bringen. Jedes Jungtier ist etwa so groß wie ein menschlicher Daumen. Zwillinge werden bei Seidenäffchen häufig geboren. Das ist ungewöhnlich, denn alle anderen Affenarten bekommen normalerweise immer nur ein Kind auf einmal. Einzelne Geburten oder Drillinge kommen zwar gelegentlich vor, sind aber ungewöhnlich.

Die Pflege der Jungen ist eine gemeinsame Aufgabe innerhalb der Gruppe. Nicht nur das dominante Paar kümmert sich um das Junge, sondern auch andere Mitglieder der Gruppe beteiligen sich an der Aufzucht und versorgen das Junge mit Nahrung.

Gefährdung der Tierart

Zwergseidenäffchen werden in der Roten Liste der bedrohten Arten der IUCN als „am wenigsten gefährdet“ eingestuft. Aufgrund der jüngsten Krankheitsausbrüche hat die Primaten-Spezialistengruppe der IUCN Species Survival Commission jedoch empfohlen, die Kategorie in „Vulnerable“ zu ändern.

In der Tat sind diese faszinierenden Tiere in den letzten Jahren durch verschiedene Faktoren gefährdet. Nachfolgend einige Gründe dafür:

  • Lebensraumzerstörung: Die Hauptursache für die Gefährdung der Zwergseidenaffen ist die Zerstörung ihres Lebensraums. Abholzung, Brandrodung und Umwandlung von Regenwald in landwirtschaftliche Flächen oder Weideflächen führen zu einem Verlust des Lebensraums dieser Tiere. Ohne ausreichenden Lebensraum sind die Populationen gezwungen, sich zu fragmentieren, was ihre Überlebenschancen verringert.
  • Wilderei: Ein weiterer Faktor, der zur Gefährdung der Zwergseidenaffen beiträgt, ist die Wilderei. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres attraktiven Erscheinungsbilds sind sie bei Wilderern sehr begehrt, die sie als Haustiere verkaufen oder an den illegalen Wildtierhandel liefern. Dieser Handel hat verheerende Auswirkungen auf die natürlichen Populationen der Tiere.
  • Klimawandel: Der Klimawandel hat ebenfalls negative Auswirkungen auf die Zwergseidenaffen. Durch Veränderungen der Temperatur und des Niederschlags wird ihr Lebensraum beeinträchtigt und die Verfügbarkeit von Nahrung und Wasserquellen reduziert. Darüber hinaus können extreme Wetterereignisse wie Dürren und Überschwemmungen die Überlebenschancen der Tiere weiter verringern.

Um die Gefährdung der Zwergseidenaffen zu reduzieren, sind sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erhaltung und Wiederherstellung ihres Lebensraums, die Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels und die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung dieser Tiere für das Ökosystem und die Biodiversität. Durch gemeinsame Anstrengungen kann das Überleben der Zwergseidenaffen gesichert und ihr Beitrag zum Gleichgewicht der Natur erhalten bleiben.

Video über Zwergseidenaffen