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Zwergmaus (Micromys minutus)

Die Zwergmaus (Micromys minutus) ist ein kleines Nagetier, welches in Europa und Asien beheimatet ist. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße von nur etwa fünf Zentimetern und einem Gewicht zwischen zwei und vier Gramm zählt sie zu den kleinsten Säugetieren der Welt. Charakteristisch für die Zwergmaus ist ihr langer, spitzer Schwanz, der etwa genauso lang wie ihr Körper ist. Ihr Fell ist sehr dicht und kurz, wobei die Oberseite braungrau und die Unterseite weißlich gefärbt ist.

Die Zwergmaus bevorzugt feuchte Lebensräume, wie etwa Auwälder, Uferzonen von Gewässern oder Sumpflandschaften. Aber auch in Trockenlandschaften wie Steppen oder Halbwüsten ist sie anzutreffen. In der Regel sind Zwergmäuse nachtaktiv und ernähren sich von Samen, Früchten und Insekten.

Zur Fortpflanzung baut die Zwergmaus ein Nest aus Gräsern und Blättern, welches in Bodennähe angelegt wird. Nach einer Tragzeit von etwa drei Wochen bringt das Weibchen bis zu sieben Jungtiere zur Welt. Diese sind bei der Geburt noch nackt und blind, entwickeln sich jedoch innerhalb von nur wenigen Wochen zu selbstständigen Tieren.

Der Bestand der Zwergmaus gilt als stabil, jedoch ist sie aufgrund ihres kleinen Körperumfangs und ihrer hohen Vermehrungsrate sowohl Beutetier als auch Futterkonkurrent anderer Tierarten. Auch der Verlust von Feuchtgebieten und die Erschließung von trockeneren Gebieten für die Landwirtschaft stellen Bedrohungen dar.

Insgesamt ist die Zwergmaus aufgrund ihrer geringen Größe und ihres unauffälligen Lebensstils für den Menschen kaum von Bedeutung, jedoch trägt sie als wichtiger Bestandteil des Ökosystems maßgeblich zur Aufrechterhaltung der Biodiversität bei.

Zwergmaus Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Wühler
  • Gattung: Micromys
  • Art: Zwergmaus (Micromys minutus)
  • Verbreitung: Europa und Asien
  • Lebensraum: Felder, Wälder, Ufervegetation
  • Körperlänge: 5-8 cm
  • Gewicht: 4-7 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger, leben nicht in Rudeln
  • Fortpflanzung: Tragzeit 21-23 Tage, Wurfgröße 3-9 Junge, pro Jahr bis zu 3 Würfe möglich

Systematik Zwergmaus ab Familie

Äußerliche Merkmale von Zwergmaus

Die Zwergmaus hat eine Kopfrumpflänge von etwa 5 bis 8 cm und einen Schwanz von ähnlicher Länge. Ihr Gewicht variiert zwischen 5 und 15 g, was sie zu einem der kleinsten Nagetiere macht. Die Oberseite ihres Körpers ist meist rotbraun oder dunkelbraun gefärbt, während die Unterseite weiß ist. Diese Farbgebung hilft ihr, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen.Ein auffälliges Merkmal der Zwergmaus ist ihr langer Schwanz, der als Greifschwanz dient und ihr beim Klettern hilft. Die Ohren sind klein und ragen kaum aus dem Fell hervor, während die Augen ebenfalls klein und dunkelbraun sind. Diese körperlichen Merkmale ermöglichen es der Zwergmaus, geschickt durch hohe Gräser und Schilf zu navigieren.Die Zwergmaus hat auch spezielle Pfoten, die ihr helfen, auf den Halmen zu klettern. Diese Anpassungen sind entscheidend für ihre Lebensweise, da sie sich oft über dem Boden aufhält und ihre Nester in Höhen von bis zu einem Meter über dem Boden baut.

Lebensraum und Herkunft

Die Zwergmaus bewohnt vor allem feuchte Lebensräume mit hoher Vegetation wie Schilfbestände, Hochstaudenfluren und Wiesen in der Nähe von Gewässern. Diese Umgebung bietet nicht nur Schutz vor Raubtieren, sondern auch reichlich Nahrung in Form von Grassamen und Insekten. Ihre bevorzugten Nistplätze sind oft in einer Höhe von 20 bis 80 cm über dem Boden angelegt.In Europa erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Zwergmaus von den südlichen Teilen Großbritanniens über Mittel- und Osteuropa bis nach Asien. Sie kommt in verschiedenen Biotopen vor, meidet jedoch dichte Wälder mit wenig Unterbewuchs. Die Zwergmaus ist vor allem in Gebieten mit einer hohen Dichte an Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) anzutreffen.Im Winter kann die Zwergmaus in andere Lebensräume wandern, um geeignete Bedingungen zu finden. Ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Umgebungen anzupassen, ist entscheidend für ihr Überleben in wechselnden Klimabedingungen.

Verhalten von Zwergmaus

Die Zwergmaus ist ein aktives Tier, das sowohl tagsüber als auch nachts unterwegs sein kann. Sie zeigt ein ausgeprägtes Kletterverhalten und nutzt ihren Greifschwanz zur Stabilisierung beim Klettern auf Grashalmen. Diese Fähigkeit ermöglicht es ihr, Nahrung effizient zu suchen und sich vor Fressfeinden zu verstecken.In Bezug auf ihre Sozialstruktur leben Zwergmäuse meist solitär oder in kleinen Gruppen außerhalb der Fortpflanzungszeit. Während der Fortpflanzungszeit tolerieren Weibchen oft keine Männchen in ihrem Revier. Das Revierverhalten ist jedoch nicht stark ausgeprägt; viele Individuen teilen sich denselben Lebensraum, insbesondere während des Winters.Die Kommunikation zwischen den Tieren erfolgt hauptsächlich durch Lautäußerungen und durch das Markieren ihres Reviers mit Kot oder Urin. Diese Verhaltensweisen helfen ihnen nicht nur bei der Fortpflanzung, sondern auch bei der Aufrechterhaltung sozialer Strukturen innerhalb ihrer Populationen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Zwergmaus erfolgt typischerweise zwischen April und September. Weibchen können pro Jahr zwei bis sechs Würfe haben, wobei jeder Wurf zwischen zwei und sieben Jungtieren umfasst. Die Tragzeit beträgt etwa 21 Tage. Die Nester werden meist aus Grashalmen gebaut und befinden sich häufig in einer Höhe von etwa einem Meter über dem Boden.Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungtiere zunächst im Nest und werden von beiden Elternteilen gefüttert. Sie verlassen das Nest nach etwa zwei Wochen und erreichen im Alter von einem Monat die Geschlechtsreife. Diese schnelle Reproduktionsrate trägt zur Stabilität der Population bei.Die Nester sind kunstvoll gestaltet; die Zwergmäuse verwenden frische Grashalme, die sie nicht abtrennen, um ihre Farbe länger zu bewahren und so besser getarnt zu sein. Dies schützt die Jungtiere vor Fressfeinden während ihrer frühen Entwicklungsphase.

Gefährdung

Die Zwergmaus gilt als stark gefährdet aufgrund des Verlusts ihrer natürlichen Lebensräume durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft und Urbanisierung. Intensive Bewirtschaftung von Feuchtgebieten führt dazu, dass wichtige Hochgrasbestände verschwinden.Zudem stellen invasive Arten eine Bedrohung dar; diese können die Nahrungsressourcen der Zwergmaus beeinträchtigen oder direkte Konkurrenz um Lebensraum verursachen. Auch Hochwasserereignisse können ihre Lebensräume destabilisieren und zur Verdrängung führen.Um den Bestand der Zwergmaus zu erhalten, sind Schutzmaßnahmen erforderlich. Dazu gehören die Erhaltung geeigneter Lebensräume sowie die Förderung nachhaltiger Landnutzungspraktiken in Gebieten, wo diese Tiere vorkommen.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Zwergmaus

https://environnement.public.lu/fr/natur/biodiversite/plan_d_action_especes_et_habitats1/especesprotegees/tiere/saeugetiere/nagetiere/zwergmaus.html

https://kleinsaeuger.at/micromys-minutus/

https://www.digitalefolien.de/biologie/gs/tiere/095zwer.html

https://www.wilhelma.de/entdecken/tiere/tierart/eurasische-zwergmaus