Die Zwergdommel, auch bekannt als Ixobrychus minutus, gehört zur Familie der Reihervögel und ist eine der kleinsten Arten dieser Familie. Sie ist in Europa, Asien und Afrika verbreitet und gilt als Zugvogel, der in milderen Gebieten im Winter überwintert.
Mit einer Körpergröße von nur etwa 25 Zentimetern und einem Gewicht von 60 bis 100 Gramm ist die Zwergdommel leicht zu übersehen. Ihr Körper ist schlank und lang und ihre Flügel sind breit und gerundet. Ihr Gefieder ist meist braun und schwarz gefärbt, was ihr eine hervorragende Tarnung in ihrem Lebensraum gibt.
Die Zwergdommel bevorzugt Feuchtgebiete wie Sümpfe oder flache Gewässer mit dichtem Schilf oder anderen Pflanzen. Hier sucht sie nach Beute wie kleinen Fischen, Amphibien und Insekten, die sie mit ihrem spitzen Schnabel schnappt. Durch ihre schnelle und geschickte Bewegung im Schilf ist sie in der Lage, ihrer Beute sehr nahe zu kommen, ohne entdeckt zu werden.
Während der Brutzeit zeigt die Zwergdommel ein interessantes Verhalten. Das Männchen führt einen Balztanz auf, bei dem es den Kopf senkt, den Körper hochstreckt und krächzende Laute von sich gibt. Dadurch versucht das Männchen das Weibchen zu beeindrucken und eine Paarung zu erreichen.
Die Zwergdommel legt etwa 4-5 Eier in ein Nest aus Zweigen und Schilf auf oder nahe dem Wasser. Das Brutgeschäft übernimmt das Weibchen, während das Männchen in der Umgebung auf Beutejagd geht.
Obwohl die Zwergdommel in Europa als nicht gefährdet gilt, sind ihre Bestände in anderen Teilen der Welt rückläufig. Vor allem die Zerstörung ihres Lebensraums durch menschliche Entwicklung und Umweltverschmutzung sind hierfür verantwortlich.
Insgesamt ist die Zwergdommel eine faszinierende Vogelart, die aufgrund ihrer Lebensweise und Tarnung oft übersehen wird. Trotz ihrer Kleinheit ist sie ein wichtiger Teil des Ökosystems in Feuchtgebieten und sollte geschützt werden.
Zwergdommel Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Schreitvögel
- Familie: Reiher
- Gattung: Ixobrychus
- Art: Zwergdommel (Ixobrychus minutus)
- Verbreitung: Europa, Asien, Afrika, Australien
- Lebensraum: Feuchtgebiete wie Sümpfe, Flussufer, Seen und Teiche
- Körperlänge: 25 bis 35 Zentimeter
- Gewicht: 60 bis 130 Gramm
- Soziales und Rudel-Verhalten: Individuelle Tiere sind meist Einzelgänger, können aber in Brut- und Nahrungsgebieten in kleinen Gruppen leben
- Fortpflanzung: Zwergdommeln brüten in Kolonien und legen pro Brut ein bis sechs Eier
Systematik Zwergdommel ab Familie
Äußerliche Merkmale von Zwergdommel
Die Zwergdommel hat ein charakteristisches Aussehen, das sie gut an ihren Lebensraum anpasst. Ihr Gefieder ist überwiegend braun mit verschiedenen Schattierungen, was ihr hilft, sich im Schilf zu tarnen. Die Unterseite ist heller gefärbt und weist oft feine Streifen auf, die ebenfalls zur Tarnung beitragen. Der Kopf ist relativ klein mit einem kurzen Schnabel, der zur Nahrungssuche geeignet ist. Während der Brutzeit färbt sich der Schnabel des Männchens leuchtend orange, was ein auffälliges Merkmal darstellt.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal ist die Körperhaltung der Zwergdommel. Sie nimmt oft eine aufrechte Position ein, die als „Pfahlstellung“ bekannt ist. In dieser Haltung steht sie still zwischen den Schilfhalmen und bewegt sich kaum, um nicht aufzufallen. Diese Technik ermöglicht es ihr, Fressfeinden zu entkommen und gleichzeitig auf Beute zu lauern. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 52 bis 58 cm, was sie beim Fliegen sehr wendig macht.
Lebensraum und Herkunft
Der bevorzugte Lebensraum der Zwergdommel sind dichte Schilfbestände in Feuchtgebieten wie Seen, Teichen und Flüssen. Diese Gebiete bieten nicht nur Schutz vor Fressfeinden, sondern auch reichlich Nahrung in Form von Fischen, Amphibien und Insekten. Die Vegetation muss ausreichend dicht sein, damit die Vögel sich verstecken können; dies ist entscheidend für ihre Überlebensstrategie.Die Verbreitung der Zwergdommel erstreckt sich über weite Teile Europas bis nach Zentralasien und Afrika südlich der Sahara. In Europa ist sie vor allem in den gemäßigten Zonen verbreitet. Während des Winters zieht die Zwergdommel in wärmere Regionen Afrikas, wo sie in ähnlichen Lebensräumen lebt. Die Art hat sich gut an verschiedene Feuchtgebiete angepasst und nutzt auch künstlich angelegte Gewässer wie Bewässerungsgräben.
Verhalten von Zwergdommel
Das Verhalten der Zwergdommel ist stark an ihre Umgebung angepasst. Diese Vögel sind äußerst scheu und verbringen viel Zeit damit, sich zwischen den Schilfhalmen zu verstecken. Ihre Jagdmethode besteht darin, langsam durch das Schilf zu schreiten oder von erhöhten Positionen aus auf Beute zu lauern. Dabei sind sie sehr geduldig und warten auf den richtigen Moment zum Zustoßen.Zwergdommeln sind vor allem dämmerungsaktiv; sie jagen hauptsächlich in den frühen Morgenstunden oder am Abend. Ihre Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Amphibien sowie verschiedenen Wirbellosen. Gelegentlich plündern sie auch Nester kleiner Singvögel im Schilfbereich. Diese Anpassungen ermöglichen es ihnen, effizient in ihrem spezifischen Lebensraum zu überleben.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Zwergdommel erfolgt typischerweise zwischen Mai und Juli. Die Männchen beginnen mit dem Nestbau und zeigen dabei ihr Revier durch Rufe an. Das Nest wird meist aus Schilfhalmen gebaut und befindet sich etwa 20 bis 30 Zentimeter über dem Wasser auf einer stabilen Unterlage wie einer Weide oder kleinen Bäumen.Das Weibchen legt in der Regel zwischen fünf und sechs Eier ab, die eine Brutdauer von etwa 17 bis 19 Tagen haben. Beide Elternteile sind am Brutgeschäft beteiligt und kümmern sich gemeinsam um die Aufzucht der Küken. Diese verlassen das Nest bereits nach fünf bis sechs Tagen vorübergehend können jedoch erst nach etwa 25 bis 30 Tagen flügge werden.
Gefährdung
Obwohl die Zwergdommel global nicht als gefährdet gilt, sind ihre Bestände in vielen europäischen Ländern rückläufig. In Deutschland wird die Art als gefährdet eingestuft aufgrund des Verlustes ihres natürlichen Lebensraums durch Entwässerung von Feuchtgebieten sowie durch landwirtschaftliche Nutzung dieser Gebiete.Die Bestände haben sich seit den 1950er Jahren erheblich reduziert; dennoch gibt es lokale Erholungen in einigen Regionen wie Bayern. Schutzmaßnahmen zur Erhaltung ihrer Lebensräume sind entscheidend für das Überleben dieser Art sowie für die Stabilisierung ihrer Populationen.
Quellen
https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Ixobrychus+minutus
https://www.brodowski-fotografie.de/beobachtungen/zwergdommel.html
https://www.kindernetz.de/wissen/tierlexikon/steckbrief-zwergdommel-100.html
https://www.avi-fauna.info/pelecaniformes/reiher/zwergdommel/