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Wespenbussard

Der Wespenbussard (Pernis apivorus) ist ein faszinierender Greifvogel, der vor allem durch seine ungewöhnliche Ernährungsweise bekannt ist. Er gehört zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae) und wird innerhalb der Ordnung der Greifvögel (Accipitriformes) kategorisiert. Sein zoologischer Name verrät bereits eine seiner Hauptnahrungsquellen: Insekten, insbesondere die Larven von Wespen und Bienen, daher auch sein deutscher Name.

Dieser mittelgroße Raptor zeichnet sich durch seine anpassungsfähige Lebensweise aus. Während der Brutzeit findet man ihn hauptsächlich in Wäldern nahe offener Flächen in Europa und Teilen Asiens, während er im Winter zur Überwinterung in die Savannen und offenen Wälder Afrikas zieht. Mit seinen langen, breiten Flügeln und dem relativ kurzen Schwanz ist der Wespenbussard perfekt zum Segeln und Gleiten über seinem Lebensraum ausgestattet, was ihm bei der Suche nach Nahrung zugutekommt.

Die spezialisierte Ernährung des Wespenbussards ermöglicht es ihm, eine Nische in seinem ökosystem zu besetzen, die von anderen Raubvögeln eher gemieden wird. Der Vogel nähert sich dem Nest von staatenbildenden Hautflüglern, um an die begehrten Larven zu gelangen. Dabei macht er sich seine hohe Immunität gegen Stiche und sein dichtes Gefieder zunutze, das ihn vor Angriffen schützt.

Die Beobachtung der Wespenbussarde bietet Ornithologen und Naturfreunden gleichermaßen faszinierende Einblicke in die Anpassungsfähigkeit und das Verhaltensrepertoire spezialisierter Raubvögel. Mit seinem eleganten Flug, der geschickten Nahrungssuche und der weiten Reise, die er jedes Jahr zurücklegt, ist der Wespenbussard ein bemerkenswerter Vertreter der heimischen Fauna und ein Beispiel für die Vielfalt und Anpassungskraft der Vogelwelt.

Wespenbussard Fakten

  • Klasse: Vögel (Aves)
  • Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
  • Familie: Habichtartige (Accipitridae)
  • Gattung: Pernis
  • Art: Wespenbussard (Pernis apivorus)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Afrika (auf dem Zug)
  • Lebensraum: Offene Wälder, Lichtungen, Waldränder, bevorzugt in der Nähe von Wiesen
  • Körpergröße: 52-60 cm
  • Gewicht: Ca. 560-1.000 g je nach Geschlecht
  • Soziales Verhalten: Einzelgänger, während der Brutzeit zu zweit
  • Fortpflanzung: Errichtet Nester in Bäumen, legt 1-3 Eier, Brutdauer ca. 33-34 Tage
  • Haltung: Wird in der Regel nicht gehalten, steht unter Naturschutz

Systematik Wespenbussard ab Familie

Wespenbussard Herkunft und Lebensraum

Der Wespenbussard (Pernis apivorus) gehört zu den faszinierenden Greifvogelarten, die sich durch ihre spezialisierte Ernährungsweise und ihr damit verbundenes Verbreitungsgebiet auszeichnen. Ursprünglich stammt diese Art aus der holarktischen Region, genauer gesagt aus weiten Teilen Europas und einigen angrenzenden Gebieten Asiens. Die Herkunft des Wespenbussards ist durch saisonale Wanderungsbewegungen geprägt, denn er ist ein Zugvogel, der den europäischen Kontinent und Teile Westasiens zum Brüten aufsucht, während er die Wintermonate in Subsahara-Afrika verbringt.

Sein bevorzugter Lebensraum während der Brutzeit sind offene oder halboffene Landschaften mit einer reichen Durchmischung von Waldgebieten, Lichtungen und Feldern. Diese Habitate ermöglichen ihm den Zugang zu einem hohen Aufkommen an sozialen Hymenopteren, insbesondere Wespen und Bienen, deren Larven die Hauptnahrungsquelle des Wespenbussards bilden. Seine Präsenz in einem Gebiet deutet somit auf ein intaktes Ökosystem hin, in dem diese Insektenarten in großer Zahl vorkommen. Der Lebensraum muss zudem genügend geeignete Brutplätze bieten, meist in Form von einzeln stehenden Bäumen oder kleinen Waldstücken, wo der Wespenbussard sein Nest in relativer Abgeschiedenheit anlegen kann.

Die saisonalen Migrationsrouten führen die Tiere auf einer jährlichen Reise über tausende von Kilometern von ihren Brutgebieten zu ihren Überwinterungsgebieten und wieder zurück. Diese erstaunliche Reiseleistung unterstreicht die Anpassungsfähigkeit des Wespenbussards an unterschiedliche Umweltbedingungen und die Notwendigkeit, geeignete Lebensräume in verschiedenen Teilen der Welt zu nutzen, um seinen Lebenszyklus zu vollenden.

Wespenbussard äußere Merkmale

Der Wespenbussard ist ein mittelgroßer Greifvogel, der sich durch einige charakteristische äußerliche Merkmale auszeichnet. Die Körperlänge des Wespenbussards kann zwischen 52 und 60 Zentimetern variieren, wobei die Spannweite der Flügel 110 bis 135 Zentimeter erreicht. Das Federkleid weist eine Mischung aus Braun- und Beigetönen auf, die bei individuellen Vertretern zudem variieren kann. Am Kopf des Wespenbussards zeigt sich oft ein auffälliges Muster aus hellen und dunklen Streifen, wobei der Oberkopf dunkler ist als das Gesicht.

Der Wespenbussard besitzt eine helle Unterseite, die mit dunklen Querbändern versehen sein kann. Die Flügel des Wespenbussards sind relativ lang und breit, was einem effizienten Gleitflug zuträglich ist. An den Flügelenden befinden sich schwarz-weiße Binden, welche insbesondere im Flug gut sichtbar sind. Der eher kurze, kräftige Schnabel des Wespenbussards ist am Ende leicht nach unten gebogen. Zudem fallen die blass gelben bis orangefarbenen Augen und die langen, gelben Wachshautbeine ins Auge, die eine weitere Besonderheit seiner Erscheinung darstellen.

Abschließend sei erwähnt, dass der Wespenbussard einen leicht geringelten Schwanz aufweist, der in der oberen Hälfte dunkler gefärbt ist und bei ausgebreiteten Steuerfedern eine charakteristische, deutliche Zeichnung zeigt.

Soziales Verhalten

Meine Kenntnisse über den Wespenbussard beziehen sich auf das Sozialverhalten und basieren auf Informationen, die bis zu meinem Wissensstichtag Anfang 2023 verfügbar waren. Der Wespenbussard ist während der Fortpflanzungszeit überwiegend ein Einzelgänger, kommt jedoch zur Brutzeit mit einem Partner zusammen, um zu brüten und die Jungen aufzuziehen. Das Paarungsverhalten umfasst typischerweise beeindruckende Balzflüge, bei denen das Männchen seine Flugkünste zur Schau stellt. Das Brutrevier wird gegenüber anderen Artgenossen verteidigt. Abseits der Brutzeit leben Wespenbussarde solitär und zeigen nur wenig Sozialverhalten gegenüber Artgenossen. Sie sind weitgehend stille Vögel, aber während der Brutzeit können sie verschiedene Rufe von sich geben, um mit ihrem Partner zu kommunizieren. Nach dem Ende der Brutzeit und außerhalb der Paarungsperiode führen Wespenbussarde eine eher zurückgezogene Lebensweise. Bei der Migration können sie sich allerdings mit anderen Artgenossen zu losen Gruppen zusammenschließen, um gemeinsam zu ziehen. Nach der Aufzucht der Jungen trennen sich die Lebenswege der Partner in der Regel wieder.

Paarungs- und Brutverhalten

Der Wespenbussard, eine Vogelart aus der Familie der Habichtartigen, zeichnet sich durch ein saisonales reproduktives Verhalten aus. In der Brutphase, welche in der Regel in den Monaten von April bis Juni beginnt, zeigen diese Greifvögel eine deutliche Territorialität. Das Revier wird vom Männchen gegenüber Konkurrenten verteidigt, und zu Beginn der Brutzeit vollführt es beeindruckende Balzflüge, um ein Weibchen anzuziehen.

Wenn die Paarbindung etabliert ist, beginnen Männchen und Weibchen gemeinsam mit dem Bau des Nestes. Dieses wird vorzugsweise in hohen Bäumen und oft in der Nähe von Wespen- und Hornissennestern errichtet, um die Nähe zur bevorzugten Nahrungsquelle sicherzustellen. Die Geschlechter teilen sich die Aufgaben; während das Männchen für die Nahrungsbeschaffung zuständig ist, widmet sich das Weibchen in erster Linie der Brutpflege.

Im Normalfall legt das Weibchen des Wespenbussards zwischen Ende April und Anfang Mai ein bis drei Eier, die sie über einen Zeitraum von etwa 33 bis 35 Tagen bebrütet. Während dieser Zeit sorgt das Männchen für Nahrung, die nicht nur aus Wespen und Hornissen besteht, sondern auch aus anderen Insekten und kleinen Wirbeltieren. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel etwa 40 bis 45 Tage im Nest, bevor sie flügge werden. In dieser Zeit werden sie sowohl vom Männchen als auch vom Weibchen gefüttert und beschützt. Nach dem Erreichen der Flugfähigkeit dauert es noch einige Wochen, bis die Jungvögel selbständig jagen können und das elterliche Territorium verlassen.

Wespenbussard Gefährdung

Der Wespenbussard, eine geschätzte Greifvogelart, sieht sich verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt, doch ein zentrales Gefährdungsmoment stellt der Verlust seines Lebensraumes dar. Dieser Greifvogel, welcher bevorzugt in Wäldern mit reichem Bestand an Wespen- und Hornissennestern, seiner Hauptnahrungsquelle, lebt, erleidet durch forstwirtschaftliche Maßnahmen und die Umwandlung von Waldflächen in landwirtschaftlich genutztes Gebiet erhebliche Verluste seines natürlichen Habitats. Die Intensivierung der Landwirtschaft führt zudem zur Reduktion der Insektenpopulationen und somit zur Beeinträchtigung des Nahrungsangebotes für den Wespenbussard.

Schutzmaßnahmen für den Wespenbussard müssen folglich die Erhaltung und Wiederherstellung großflächiger, ungestörter Waldgebiete mit altem Baumbestand inkludieren. Denn in solchen Arealen finden Wespenbussarde sowohl ihre Nahrung als auch geeignete Brutplätze. Schutzgebiete, die eine nachhaltige Forstwirtschaft betreiben und auf den Erhalt alter Baumbestände achten, sind daher für die Konservation dieser Art von essenzieller Bedeutung. Weitere Schutzansätze umfassen rechtliche Schutzstatuszuerkennungen, die das Töten, Fangen oder Stören der Wespenbussarde verbieten, sowie Forschungs- und Monitoringprojekte, die darauf abzielen, die Populationsentwicklung zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen im Schutzkonzept vorzunehmen.