Die Weisswangengans, wissenschaftlicher Name Branta leucopsis, ist eine mittelgroße Gans, die hauptsächlich in arktischen Gebieten brütet. Sie ist auch unter dem Namen Weißwangenente oder Grönlandgans bekannt und gehört zu den Zugvögeln. Eine Besonderheit der Weisswangengans sind ihre weißen Wangen, die ihr den Namen geben.
Weisswangengänse sind etwa 60-70 cm groß und haben eine Flügelspannweite von 129-159 cm. Ihr Gewicht kann zwischen 1,8-3,2 kg variieren. Die Männchen sind in der Regel größer als die Weibchen, ansonsten haben sie ein ähnliches Aussehen. Das Federkleid der Weisswangengans ist überwiegend schwarz, wobei der Kopf und der Hals weiß sind. Die Wangen sind ebenfalls weiß und bilden einen charakteristischen „Halbmond“.
Die Weisswangengans kommt hauptsächlich in der tundrischen Region Grönlands, Kanadas und Russlands vor. Während des Winters ziehen sie in wärmere Regionen, wie z.B. Nordwesteuropa oder die Britischen Inseln. Insgesamt gibt es schätzungsweise 70.000 brütende Exemplare der Weisswangengans.
Die Weisswangengans ernährt sich vorwiegend von Pflanzen, wie z.B. Gräsern, Kräutern und Moosen. Auch Weidengebüsche und Sträucher stehen auf ihrem Speiseplan. Während des Winters können sie jedoch auch auf Agrarflächen, wie z.B. Getreidefeldern, Nahrung finden.
Wie viele andere Zugvögel unterliegt auch die Weisswangengans Umweltbedingungen, die ihre Zugrouten und -zeiten beeinflussen. Klimawandel und Verlust von Lebensraum haben in den letzten Jahrzehnten jedoch Auswirkungen auf das Verhalten und Überleben der Weisswangengans gezeigt.
Die Weisswangengans gehört zu den Wildtieren, für die der Schutz ihrer Population und ihres Lebensraums stetig verbessert werden muss. In vielen Ländern stehen sie unter staatlichem Schutz und es gibt Schutzgebiete, in denen sie leben können. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Anstrengungen, die zum Schutz der Weisswangengans unternommen werden, ausreichen, um diese Art zu erhalten.
Weisswangengans Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Gänsevögel
- Familie: Entenvögel
- Gattung: Branta
- Art: Weisswangengans
- Verbreitung: Nordamerika und Grönland
- Lebensraum: Küstengebiete, Wiesen, Seen und Flüsse
- Körperlänge: bis zu 64 cm
- Gewicht: bis zu 2,5 kg
- Soziales und Rudel-Verhalten: leben in Verbänden als Paare oder Familien
- Fortpflanzung: legt im Frühjahr 4-6 Eier, Brutzeit ca. 25-28 Tage
Systematik Weisswangengans ab Familie
Äußerliche Merkmale von Weißwangengänsen
Die Weißwangengans hat ein charakteristisches Aussehen, das sie von anderen Gänsearten unterscheidet. Ihr Gefieder ist überwiegend schwarz und weiß, wobei der Kopf und Hals schwarz sind und das Gesicht eine große weiße Fläche aufweist. Diese auffällige Zeichnung ist nicht nur zur Identifikation nützlich, sondern spielt auch eine Rolle bei sozialen Interaktionen innerhalb der Art. Der Körper ist robust mit einem kurzen Hals und einem kleinen Schnabel, der leicht nach oben gebogen ist. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 120 und 142 cm, was ihnen ermöglicht, gut zu fliegen.Im Flug erscheinen die Flügeloberseiten blaugrau, während die Unterseite hellgrau ist. Der Rücken ist dunkelgrau mit hellgrauen Querstreifen. Diese Farbgebung hilft den Vögeln nicht nur bei der Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum, sondern auch bei der Kommunikation innerhalb ihrer Gruppen. Die Augen sind dunkel und verleihen dem Vogel einen wachsamen Ausdruck. Insgesamt sind die äußeren Merkmale der Weißwangengans gut an ihre Lebensweise angepasst.
Lebensraum und Herkunft
Die Weißwangengans ist vor allem in den Küstenregionen des nördlichen Europa verbreitet. Ihre Hauptbrutgebiete liegen an der russischen Eismeerküste sowie im Ostseeraum. Diese Vögel bevorzugen felsige Küstentundra und brüten häufig auf schwer zugänglichen Klippen oder Felseninseln, wo sie vor Fressfeinden geschützt sind. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Art jedoch auch in Mitteleuropa angesiedelt, was auf ihre Anpassungsfähigkeit hinweist.Während des Winters ziehen die Gänse an die Küsten Nordwesteuropas, wo sie sich in großen Schwärmen versammeln. Diese Schwärme können Tausende von Individuen umfassen und sind oft lautstark unterwegs. In dieser Zeit sind sie häufig auf Grünland oder Salzmarschen zu finden, wo sie sich von Gräsern und anderen Pflanzen ernähren. Ihre Fähigkeit, sich an verschiedene Lebensräume anzupassen, hat es ihnen ermöglicht, sich erfolgreich zu verbreiten.
Verhalten von Weißwangengänsen
Weißwangengänse sind sehr soziale Vögel, die oft in großen Gruppen leben. Ihr Verhalten ist geprägt von Kommunikation und Interaktion innerhalb ihrer Schwärme. Sie nutzen eine Vielzahl von Lauten zur Verständigung, darunter ein bellendes „gnak“, das fast wie ein Hund klingt. Während der Brutzeit zeigen sie eine enge Bindung zu ihren Partnern und brüten oft in Kolonien zusammen mit anderen Vogelarten.Diese Gänse sind während des Zuges besonders aktiv und sammeln sich zu riesigen Schwärmen, bevor sie ihre Winterquartiere erreichen. In diesen großen Gruppen finden sie Sicherheit vor Fressfeinden und können effizienter nach Nahrung suchen. Ihr geselliges Verhalten trägt zur Stabilität ihrer Populationen bei.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Weißwangengans erfolgt meist zwischen Mai und Juni. Die Weibchen legen zwischen drei und sechs Eiern pro Gelege ab. Diese Eier werden in einer flachen Mulde gelegt, die mit Daunenfedern ausgekleidet ist. Die Nester befinden sich häufig auf Klippen oder in schwer zugänglichen Bereichen, um die Küken vor Raubtieren zu schützen.Die Brutpflege erfolgt durch beide Elternteile; das Weibchen brütet die Eier aus, während das Männchen für Nahrung sorgt. Nach etwa 25 bis 30 Tagen schlüpfen die Küken, die sofort nach dem Schlüpfen mobil sind und das Nest verlassen können. Die Eltern kümmern sich intensiv um ihre Nachkommen und führen sie zu geeigneten Nahrungsquellen.
Gefährdung
Die Weißwangengans wird derzeit als nicht gefährdet eingestuft. Ihre Bestände haben sich seit den 1950er Jahren erholt und sind aktuell stabil mit geschätzten 440.000 Individuen weltweit2. Dennoch gibt es potenzielle Bedrohungen für ihren Lebensraum durch menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung oder Landwirtschaft.Zudem können Umweltveränderungen durch Klimawandel oder Verschmutzung negative Auswirkungen auf ihre Nahrungsquellen haben. Es ist wichtig, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass diese Art weiterhin gedeihen kann.
Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Wei%C3%9Fwangengans
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/weisswangengans/