Der Weißgesicht-Ibis, ein schlank gebauter Vogel mit charakteristisch gebogenem Schnabel, führt ein Leben, das eng mit Gewässerlandschaften verbunden ist. Sein wissenschaftlicher Name ist Plegadis chihi. In der Ordnung der Schreitvögel (Ciconiiformes) und der Familie der Ibisse sowie Löffler (Threskiornithidae) angesiedelt, zeigt dieser Vogel typische Merkmale seiner Verwandtschaft: ein langer Hals und ebenso lange Beine, die ihn bei der Nahrungssuche in seichten Gewässern begünstigen.
Das Erscheinungsbild des Weißgesicht-Ibis ist vor allem durch sein glänzendes Federkleid gekennzeichnet, das je nach Lichtverhältnissen metallisch schimmern kann. Auffällig ist das namensgebende weiße Gefieder im Gesichtsbereich, das in starkem Kontrast zu den sonst dunklen Federn steht. Dieses Merkmal ist insbesondere während der Brutzeit ausgeprägt und dient vermutlich der Partneranlockung.
Das Verbreitungsgebiet des Vogels umfasst weite Teile Nord- und Südamerikas, wo er bevorzugt in Sumpfgebieten, an Seen und entlang von Flüssen anzutreffen ist. Seine flexible Ernährung, die hauptsächlich aus Insekten, kleinen Fischen und Krebstieren besteht, ermöglicht es ihm, in verschiedensten Feuchtbiotopen zu gedeihen.
Als Zugvogel unternimmt der Weißgesicht-Ibis regelmäßige Wanderungen, die mit den Jahreszeiten korrelieren und durch das Nahrungsangebot sowie die Brutbedingungen gesteuert werden. Trotz der Adaptionsfähigkeit dieses Vogels und seiner weitläufigen Habitatansprüche steht er teilweise unter Druck durch Lebensraumverlust und Umweltveränderungen, wodurch die Aufmerksamkeit von Naturschützern auf den Erhalt seiner Lebensräume gelenkt wird.
Weißgesicht-IBis Fakten
- Klasse: Vögel (Aves)
- Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes)
- Familie: Ibisse und Löffler (Threskiornithidae)
- Gattung: Plegadis
- Art: Weißgesichtibis (Plegadis chihi)
- Verbreitung: Nord- und Südamerika; Brutgebiete vor allem im zentralen Teil Nordamerikas und im Südwesten sowie Südosten Südamerikas
- Lebensraum: Süßwasser-Feuchtgebiete, Überschwemmungsebenen, Marschland
- Körpergröße: Länge von etwa 56 bis 71 cm
- Gewicht: 485 bis 970 g
- Soziales Verhalten: In Gruppen lebend; sozial, außerhalb der Brutzeit oft in großen Schwärmen zusammenfindend
- Fortpflanzung: Monogam; Brut in Kolonien; 2-5 Eier je Brut; Brutdauer ca. 21-22 Tage
- Haltung: In Gefangenschaft selten; Erfordert große Volieren und angepasste Feuchtbiotope
Systematik Weißgesicht-IBis ab Familie
Äußerliche Merkmale von Weißgesicht-Ibis
Der Weißgesicht-Ibis ist ein mittelgroßer Vogel mit einer Körperlänge von etwa 46 bis 56 cm. Sein Gefieder ist überwiegend dunkelbraun mit metallischen Reflexen in Grün und Violett. Besonders auffällig sind die weißen Federn um das Gesicht, die sich von der Stirn bis zu den Augen erstrecken und dem Vogel seinen Namen verleihen. Diese weißen Markierungen sind während der Brutzeit besonders ausgeprägt und tragen zur Identifikation der Art bei.Die Beine des Weißgesicht-Ibis sind lang und pinkfarben, was ihn von anderen Ibisarten unterscheidet. Der Schnabel ist lang und leicht gebogen, ideal zum Stochern im Wasser oder Schlamm auf der Suche nach Nahrung. Die Augen sind rot, was ein weiteres charakteristisches Merkmal dieser Art darstellt. In der Brutzeit verändert sich das Gefieder leicht, wobei die Farben intensiver werden und das Gesamtbild des Vogels auffälliger macht.
Lebensraum und Herkunft
Der Weißgesicht-Ibis bewohnt eine Vielzahl von Feuchtgebieten, darunter Sümpfe, Flussufer und landwirtschaftliche Flächen. Diese Vögel sind vor allem in flachen Gewässern aktiv, wo sie nach Nahrung suchen. Sie sind häufig in großen Schwärmen anzutreffen, die aus einigen wenigen bis hin zu mehreren tausend Individuen bestehen. Ihre Ernährung besteht hauptsächlich aus Insekten, Krebstieren und anderen kleinen Tieren, die sie mit ihrem langen Schnabel aus dem Wasser oder dem Schlamm aufnehmen.Die geografische Verbreitung des Weißgesicht-Ibis erstreckt sich über die westlichen Vereinigten Staaten bis nach Mexiko sowie über Teile Südamerikas, einschließlich Brasilien, Bolivien und Argentinien. In den USA brüten sie vor allem im Great Basin und an der Golfküste. Während des Winters ziehen sie oft in wärmere Regionen, um geeignete Lebensbedingungen zu finden. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, sich an unterschiedliche klimatische Bedingungen anzupassen.
Verhalten von Weißgesicht-Ibis
Der Weißgesicht-Ibis ist ein geselliger Vogel, der oft in großen Gruppen lebt. Diese sozialen Strukturen helfen bei der Nahrungssuche sowie beim Schutz vor Fressfeinden. Sie sind tagsüber aktiv und nutzen die kühleren Morgenstunden zur Futtersuche in den Feuchtgebieten. Ihr Verhalten umfasst auch das gegenseitige Putzen des Gefieders sowie balzendes Verhalten während der Fortpflanzungszeit.In Gruppen zu füttern ist für den Weißgesicht-Ibis vorteilhaft, da die Vögel durch ihre gemeinsame Aktivität mehr Nahrung aufstöbern können. Sie zeigen auch ein ausgeprägtes Territorialverhalten während der Brutzeit; Männchen verteidigen aktiv ihr Nest gegen Eindringlinge. Diese Verteidigung erstreckt sich auf einen Bereich um das Nest sowie auf angrenzende Landeplätze.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Weißgesicht-Ibis erfolgt typischerweise in Kolonien, was den Vögeln Sicherheit bietet. Die Nistplätze werden sorgfältig ausgewählt und befinden sich häufig in der Nähe von Wasserquellen oder in dichten Vegetationen. Das Weibchen legt normalerweise zwischen zwei bis vier Eier, die beide Elternteile abwechselnd bebrüten.Nach etwa drei Wochen schlüpfen die Küken, die zunächst hilflos sind und auf die Fürsorge beider Elternteile angewiesen sind. Die Eltern füttern die Küken mit einer Mischung aus Insekten und anderen Nahrungsquellen. Nach etwa sechs bis acht Wochen verlassen die Jungvögel das Nest und beginnen selbstständig zu fressen.
Gefährdung
Obwohl der Weißgesicht-Ibis derzeit nicht als gefährdet gilt, steht er doch unter Druck durch den Verlust seines Lebensraums aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Urbanisierung und Landwirtschaft. Die Zerstörung feuchter Lebensräume hat direkte Auswirkungen auf die Nahrungsverfügbarkeit dieser Art. Schutzmaßnahmen sind notwendig, um sicherzustellen, dass geeignete Nistplätze erhalten bleiben.Zusätzlich können Umweltveränderungen wie Klimawandel den Wasserstand in den Brutgebieten beeinflussen und somit das Fortpflanzungsverhalten stören. Es ist wichtig, Monitoring-Programme einzurichten und geeignete Schutzgebiete zu schaffen, um den langfristigen Erhalt des Weißgesicht-Ibis zu gewährleisten.
Quellen
https://en.wikipedia.org/wiki/White-faced_ibis
https://www.tn.gov/twra/wildlife/birds/waterbirds/white-faced-ibis.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Brillensichler
https://animaldiversity.org/accounts/Plegadis_chihi/
https://www.nevadaaudubon.org/birding-news/bird-of-the-month-july-2022-white-faced-ibis