Wasserflöhe, oder auch Cladocera genannt, gehören zur Gruppe der Krebstiere und zählen zu den Planktonarten. Sie sind in fast jedem Süßwassersystem auf der Erde zu finden und stellen eine wichtige Nahrung für Fische und andere Wasserbewohner dar. Wasserflöhe sind sehr klein und haben eine Größe von ungefähr einem Millimeter. Sie haben einen ovalen Körperbau und sind durchsichtig, was sie für uns Menschen kaum sichtbar macht. Jedoch können sie in größeren Mengen ein sehr dichtes und milchiges Trübungsbild im Wasser erzeugen.
Die Zooplanktonart wird auch oft als See- und Teichfloh bezeichnet und ist aufgrund ihrer schnellen Vermehrungsrate ein wichtiger Indikator für die Gewässergüte. Sie sind sowohl in stehenden als auch in fließenden Gewässern vorzufinden und bevorzugen eine Wassertemperatur zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Durch ihr Anhängsel wie Antennen, Kopflappen und Schwimmbeine können sie sich im Wasser fortbewegen und Nahrung aufnehmen.
Wasserflöhe ernähren sich von Algen, Bakterien und anderen kleinen Planktonarten. Ihre Fressfeinde sind vor allem Fische und Larven von Insekten. Teilweise haben Wasserflöhe auch eine symbiotische Beziehung zu Algen, indem sie eine Schutzfunktion für diese übernehmen. Dies geschieht durch das Anheften der Algen an den Körper der Wasserflöhe und fungiert somit als eine Art „Schwimmweste“.
Aufgrund ihrer Schnelllebigkeit und ihrer Rolle innerhalb des Ökosystems sind Wasserflöhe ein wichtiger Bestandteil des Nahrungsnetzes in vielen Gewässern. Durch ihre schnelle Vermehrungsrate können sie jedoch auch zum Problem werden, wenn sie in zu hoher Anzahl vorkommen.
Wasserfloh Fakten
- Klasse: Crustacea
- Ordnung: Cladocera
- Familie: Daphniidae
- Gattung: Daphnia
- Art: Daphnia magna
- Verbreitung: weltweit
- Lebensraum: Süßwasser, von kleinen Tümpeln bis hin zu großen Seen
- Körperlänge: 0,2 bis 5 mm
- Gewicht: weniger als 1 mg
- Soziales und Rudel-Verhalten: bilden gelegentlich Schwärme zur Minimierung von Feindrisiken, können aber auch einzeln leben
- Fortpflanzung: asexuelle Fortpflanzung durch Parthenogenese und sexuelle Fortpflanzung mit Männchen und Weibchen
Systematik Wasserfloh ab Familie
Äußerliche Merkmale von Wasserfloh
Wasserflöhe besitzen eine charakteristische Körperform, die durch eine nach unten geneigte Kopfhaltung und eine schützende Carapax (Schale) geprägt ist. Diese Carapax bedeckt den Thorax und den Abdomen und kann bei verschiedenen Arten unterschiedlich geformt sein. Die meisten Arten haben eine mediane compound eye, die ihnen hilft, sich in ihrem aquatischen Lebensraum zurechtzufinden. Die Körpergröße variiert je nach Art erheblich; einige können bis zu 18 mm lang werden.Die Bewegung der Wasserflöhe erfolgt hauptsächlich durch die großen zweiten Antennen, die stark muskulös sind und mit feinen Härchen besetzt sind. Diese Härchen erzeugen beim Schwimmen einen charakteristischen Sprung. Die ersten Antennen sind kleiner und dienen hauptsächlich dem Tasten. Die meisten Cladocera haben fünf bis sechs Paare von Blattbeinen am Thorax, die sowohl zum Schwimmen als auch zum Filtrieren von Nahrung verwendet werden. Diese Beine sind mit Borsten versehen, die helfen, Nahrungspartikel wie Algen und Bakterien aus dem Wasser zu filtern.
Lebensraum und Herkunft
Wasserflöhe sind vor allem in Süßwasserumgebungen verbreitet. Sie finden sich in einer Vielzahl von Lebensräumen wie Seen, Teichen, Flüssen und sogar temporären Gewässern wie Pfützen oder Überschwemmungsgebieten. Ihre Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Umweltbedingungen ermöglicht es ihnen, in unterschiedlichen geografischen Regionen zu gedeihen. In vielen Fällen sind sie ein Indikator für die Wasserqualität; ihre Anwesenheit kann auf ein gesundes Ökosystem hinweisen.Die Herkunft der Cladocera reicht bis in die späten Paläozoischen oder frühen Mesozoischen Epochen zurück, was bedeutet, dass sie seit Millionen von Jahren Teil des aquatischen Lebens sind. Fossile Belege zeigen ihre Entwicklung über lange Zeiträume hinweg. Während die meisten Arten im Süßwasser leben, gibt es auch einige marine Vertreter sowie solche, die sich an brackige Bedingungen angepasst haben.
Verhalten von Wasserfloh
Das Verhalten der Wasserflöhe ist stark an ihre Lebensweise als Filtrierer angepasst. Sie nutzen ihre großen zweiten Antennen nicht nur zum Schwimmen, sondern auch zur Nahrungsaufnahme. Durch rhythmische Bewegungen ihrer Beine erzeugen sie einen Wasserstrom, der kleine Partikel wie Algen und Detritus zu ihrem Mund transportiert. Diese Nahrungsaufnahme erfolgt über einen mittleren ventralen Nahrungsgraben.Wasserflöhe zeigen auch ein interessantes Fortpflanzungsverhalten. In günstigen Umweltbedingungen reproduzieren sie sich asexuell durch Parthenogenese, was bedeutet, dass Weibchen Nachkommen ohne Befruchtung produzieren können. Dies führt oft zu Populationen bestehend aus rein weiblichen Individuen. Unter ungünstigen Bedingungen produzieren sie jedoch Männchen für die sexuelle Fortpflanzung.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Wasserflöhen erfolgt oft durch einen komplexen Prozess der Parthenogenese und sexuellen Fortpflanzung. In Zeiten günstiger Bedingungen vermehren sich Weibchen asexuell und produzieren Nachkommen in Form von Eiern oder lebenden Jungtieren. Diese Eier können unter extremen Bedingungen ruhend bleiben und über lange Zeiträume überdauern.Die sexuelle Fortpflanzung tritt auf, wenn Umweltbedingungen ungünstig werden oder wenn Ressourcen knapp werden. Männchen werden dann produziert, um mit den Weibchen zu paaren. Nach der Befruchtung entwickeln sich die Eier im Körper des Weibchens oder werden ins Wasser abgelegt. Einige Arten produzieren spezielle Ruhe-Eier (Ephippien), die extrem widerstandsfähig sind und unter widrigen Bedingungen überleben können.
Gefährdung
Insgesamt gelten Wasserflöhe nicht als gefährdet; sie sind weit verbreitet und anpassungsfähig an verschiedene Umweltbedingungen. Dennoch können bestimmte Arten aufgrund von Umweltveränderungen wie Verschmutzung oder Klimawandel bedroht sein. Die Zerstörung ihrer Lebensräume durch menschliche Aktivitäten kann ebenfalls negative Auswirkungen auf ihre Populationen haben.Einige invasive Arten von Wasserflöhen können lokale Ökosysteme stören und native Arten verdrängen. Daher ist es wichtig, ihre Verbreitung zu überwachen und Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihre Bestände zu erhalten.
Quellen
https://www.sciencedirect.com/topics/biochemistry-genetics-and-molecular-biology/cladocera
https://www.nobanis.org/marine-identification-key/small-crustaceans/introduction-to-cladocera/