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Wanderratte (Rattus norvegicus)

Die Wanderratte (Rattus norvegicus) ist eine der am weitesten verbreiteten Nagetierarten weltweit und gehört zur Familie der Langschwanzmäuse. Diese Art hat durch ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume und ihr schnelles Fortpflanzungspotential eine enorme Verbreitung erreicht. Wanderratten sind in der Lage, sich innerhalb von kurzer Zeit an neue Umgebungen anzupassen und ihren Lebensraum zu erweitern. Sie besitzen eine hohe Resistenz gegenüber Pathogenen und können eine Vielzahl von Krankheitserregern auf den Menschen und Tiere übertragen.

Durch ihre Fähigkeit, sich schnell Fortzupflanzen, können in kurzer Zeit große Populationen von Wanderratten entstehen. Jede weibliche Ratte kann bis zu 12 Mauskinder pro Wurf gebären und mehrere Würfe im Jahr haben. Die Jungtiere sind bereits nach wenigen Wochen geschlechtsreif und können ebenfalls Nachwuchs bekommen. Dieses schnelle Fortpflanzungspotential macht die Wanderratte zu einem potentiellen Schädling in Städten und ländlichen Gebieten.

Wanderratten sind Omnivoren und ernähren sich von pflanzlicher und tierischer Nahrung. Sie können in der Natur und in städtischen Gebieten gefunden werden, wobei letztere als bevorzugter Lebensraum gelten. Die Tiere besitzen ausgeprägte Sinne und sind in der Lage, sich über weite Entfernungen durch Geruch und Gehör zu orientieren. Sie können sich auch in kleinen Spalten und Rissen verstecken und in Gebäuden nisten.

Wanderratten können eine Reihe von Schäden in urbanen Gebieten anrichten, wie zum Beispiel das Anknabbern von Möbeln und anderen Gegenständen und das Kauen von isolierten Kabeln und Leitungen. Sie können auch Krankheiten auf den Menschen übertragen, wie zum Beispiel Salmonellose, Tollwut oder Leptospirose. Daher ist es wichtig, geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von Schädlingen zu ergreifen, um eine mögliche Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern.

Wanderratte Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Nagetiere
  • Familie: Langschwanzmäuse
  • Gattung: Rattus
  • Art: Wanderratte (Rattus norvegicus)
  • Verbreitung: weltweit, außer Antarktis
  • Lebensraum: bevorzugt menschliche Siedlungen, aber auch Gewässer und Vegetation
  • Körperlänge: 20-28cm
  • Gewicht: 150-500g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in Gruppen mit einer Rangordnung, kommunizieren mit hohen Tönen und Duftmarken
  • Fortpflanzung: trächtig für etwa 3 Wochen, 6-12 Junge pro Wurf, bis zu 7 Würfe pro Jahr

Systematik Wanderratte ab Familie

Äußerliche Merkmale von Wanderratte

Die äußeren Merkmale der Wanderratte sind charakteristisch für die Gattung Rattus. Sie haben einen robusten Körperbau mit einem dichten Fell, das meist grau oder braun gefärbt ist. Der Schwanz der Wanderratte ist im Vergleich zum Körper relativ kurz und misst etwa 15 bis 25 cm. Dies unterscheidet sie von der Hausratte (Rattus rattus), die einen längeren Schwanz hat. Die Ohren sind klein und rundlich, während die Augen relativ groß sind und eine gute Sicht bei schwachem Licht ermöglichen.Ein weiteres auffälliges Merkmal sind die großen Vorderzähne, die ständig wachsen und durch Nagen abgenutzt werden müssen. Diese Zähne sind entscheidend für ihre Fähigkeit, Nahrung zu beschaffen und Nester zu bauen. Die Pfoten sind klein, aber kräftig genug, um sowohl zu graben als auch zu klettern. Auch ihre Schnauze ist relativ kurz und stumpf im Vergleich zu anderen Rattenarten. Insgesamt sind diese physischen Eigenschaften gut an ihre Lebensweise angepasst.

Lebensraum und Herkunft

Die Wanderratte hat ihren Ursprung in Nordostasien, wo sie ursprünglich in Wäldern und buschreichen Gebieten lebte. Mit der Ausbreitung des Menschen hat sich ihr Lebensraum jedoch erheblich verändert. Heute findet man Wanderratten hauptsächlich in urbanen Gebieten auf allen Kontinenten, wo sie sich an menschliche Siedlungen angepasst haben. Sie sind häufig in Abwasserkanälen, Mülldeponien sowie in Lagerhäusern und Wohngebäuden anzutreffen.In Europa bewohnen Wanderratten häufig Uferbereiche von Gewässern mit dichter Vegetation sowie Küstenregionen. Ihr Lebensraum ist stark mit menschlichen Aktivitäten verbunden; sie meiden natürliche Lebensräume weitgehend zugunsten von Orten mit reichlich Nahrung und Schutz vor Fressfeinden. In wärmeren Klimazonen beschränken sie sich oft auf stark veränderte Umgebungen wie Hafenanlagen oder große Städte. Diese Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume ist ein Schlüsselfaktor für ihren globalen Erfolg.

Verhalten von Wanderratte

Das Verhalten der Wanderratte ist stark sozial geprägt. Sie leben oft in Gruppen oder Rudeln, was ihnen hilft, Ressourcen effizienter zu nutzen und sich gegenseitig vor Gefahren zu schützen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es eine soziale Hierarchie, die durch Kämpfe um Rangordnungen etabliert wird. Die Tiere kommunizieren über akustische Signale sowie durch Gerüche, die sie zur Markierung ihrer Reviere nutzen.Wanderratten sind vorwiegend nachtaktiv und zeigen während der Dämmerung sowie nachts ihre höchste Aktivität. Unter bestimmten Bedingungen können sie jedoch auch tagsüber aktiv sein, insbesondere wenn sie sich bedroht fühlen oder Nahrung suchen müssen. Ihre Fortbewegung erfolgt meist entlang von Wänden oder anderen Strukturen, was ihnen hilft, sich vor Fressfeinden zu verstecken.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Wanderratte erfolgt das ganze Jahr über unter günstigen Bedingungen. Weibchen können bis zu sechs Würfe pro Jahr haben, wobei jeder Wurf durchschnittlich zwischen sechs und fünfzehn Jungen umfasst. Die Tragzeit beträgt etwa drei Wochen; die Neugeborenen sind blind und unbehaart bei der Geburt. Nach etwa zwei bis drei Monaten erreichen die Jungtiere die Geschlechtsreife.Die Aufzucht erfolgt meist im Nest der Mutter, das aus weichen Materialien wie Gras oder Papier besteht. Die Jungen bleiben einige Zeit bei ihrer Mutter und lernen von ihr wichtige Überlebensfähigkeiten wie Nahrungssuche und Fluchtverhalten vor Fressfeinden. Nach dem Verlassen des Nests bilden sie oft losere Gruppen mit anderen Jungtieren ihrer Altersklasse.

Gefährdung

Die Wanderratte gilt nicht als gefährdet; ihre Populationen sind stabil oder nehmen sogar zu, insbesondere in urbanen Gebieten aufgrund des reichlichen Nahrungsangebots durch menschliche Abfälle. Dennoch stellen sie ein gesundheitliches Risiko dar, da sie Krankheiten übertragen können.In vielen Ländern werden Maßnahmen zur Bekämpfung von Rattenpopulationen ergriffen, um Schäden an landwirtschaftlichen Erzeugnissen sowie gesundheitliche Risiken für Menschen zu minimieren. Diese Bekämpfungsmaßnahmen umfassen den Einsatz von Rodentiziden sowie physische Barrieren gegen das Eindringen in Wohngebäude.

Quellen

Wanderratte – Umweltbundesamt

Wanderratte – Wikipedia

Wanderratten bekämpfen: Unser umfassender Ratgeber – Buildigo

Wanderratte Rattus norvegicus – kleinsaeuger.at

Wanderratten (Rattus norvegicus) – BioPro GmbH