Vipern gehören zu den faszinierendsten Schlangenarten der Welt und bilden eine eigene Familie innerhalb der Schlangen. Sie besitzen eine charakteristische dreieckige Kopfform, die sich deutlich vom Körper absetzt, sowie ein spitzen Paar Giftzähne. Vipern, auch unter dem wissenschaftlichen Namen Viperidae bekannt, sind weltweit anzutreffen und in allen Klimazonen vertreten, außer in der Antarktis. Die perfekten Jäger sind vor allem nachtaktiv und jagen bevorzugt nach Beute wie Mäusen, Ratten und Eidechsen. Ihre Methoden sind dabei vielfältig – von der Lauerstellung bis hin zum aktiven Verfolgen der Beute.
Wie alle Schlangenarten haben Vipern eine besondere Fähigkeit, nämlich ihr Wechselspiel aus Aktivitätsphasen und längeren Ruhephasen. In ihren Ruhephasen, die je nach Jahreszeit und Umgebungstemperatur sehr unterschiedlich ausfallen können, sind Vipern dazu in der Lage, ihren Stoffwechsel so stark zu reduzieren, dass sie tagelang ohne Nahrungsaufnahme auskommen. Bei Gefahr verteidigen sich Vipern in der Regel durch ihr Gift, das sie mit ihren Giftdrüsen produzieren. Die Zusammensetzung des Giftes ist dabei unterschiedlich und hängt von der Art ab. So kann es je nach Art zu unterschiedlichen Symptomen beim Biss kommen. Eine allergische Reaktion auf das Gift einer Viper ist jedoch sehr selten und nur in wenigen Ausnahmefällen wurde von einer tödlich verlaufenden Vergiftung berichtet. Trotzdem sollten Vipern immer vorsichtig und respektvoll behandelt werden.
Vipern Fakten
- Klasse: Reptilien
- Ordnung: Schuppenkriechtiere
- Familie: Vipern (Viperidae)
- Gattung: verschiedene, z.B. Aspisvipern, Lanzenottern, Sandrasselottern
- Art: über 200 Arten weltweit
- Verbreitung: weltweit (außer in Australien, Neuseeland, Antarktis und einigen pazifischen Inseln)
- Lebensraum: sehr unterschiedlich, von Wüsten bis zu Regenwäldern
- Körperlänge: 30 cm bis über 2 m (je nach Art)
- Gewicht: einige Gramm bis zu mehreren Kilogramm (je nach Art)
- Soziales und Rudel-Verhalten: meist Einzelgänger, manche Arten leben aber in Gruppen oder Paaren
- Fortpflanzung: je nach Art, meist ovovivipar (lebendgebärend) oder ovipar (eierlegend)
Systematik Vipern ab Familie
Äußerliche Merkmale von Vipern
Die äußerlichen Merkmale der Vipern variieren je nach Art. Allgemein besitzen sie einen dreieckigen Kopf, der deutlich vom Körper abgesetzt ist. Ihre Schuppen sind meist gekielt, was ihnen eine raue Textur verleiht. Ein charakteristisches Merkmal vieler Arten ist das Vorhandensein eines Horns auf der Schnauze, wie bei der Hornviper (Vipera ammodytes). Dieses Horn besteht aus Hautgewebe und seine Funktion ist noch nicht vollständig geklärt. Die Augen der Vipern haben vertikale Pupillen, die ihnen helfen, in unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu sehen.Die Färbung kann ebenfalls variieren; viele Arten zeigen Erdfarben oder Musterungen, die eine gute Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum bieten. Diese Tarnung ist entscheidend für ihre Jagdtechnik. Bei Bedrohung können Vipern eine defensive Haltung einnehmen: Sie hissen ihren Körper auf und zeigen ihre Zähne. Ihre Fangzähne sind lang und beweglich; sie können bei einem Biss tief in das Gewebe eindringen. Das Gift dieser Schlangen enthält Enzyme, die sowohl zur Beutefang als auch zur Verteidigung dienen.
Lebensraum und Herkunft
Vipern sind in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen. Sie bevorzugen trockene und felsige Regionen sowie lichte Wälder mit niedrigem Bewuchs. Diese Habitate bieten sowohl Schutz vor Fressfeinden als auch Zugang zu Beute. In Europa sind sie weit verbreitet und kommen in Ländern wie der Schweiz, Italien, Slowenien und Kroatien vor. Die Hornviper ist besonders in den Dinariden verbreitet und bewohnt trockene Gebiete mit reichlich Steinen und Gestrüpp.Die Herkunft der Vipern reicht bis ins frühe Miozän zurück. Fossilienfunde belegen die lange Geschichte dieser Familie von Schlangen. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Umgebungen hat es ihnen ermöglicht, sich über weite geografische Gebiete auszubreiten. In den letzten Jahrhunderten haben menschliche Aktivitäten wie Urbanisierung und Landwirtschaft jedoch ihren Lebensraum stark beeinträchtigt.
Verhalten von Vipern
Das Verhalten von Vipern ist stark an ihre Umgebung angepasst. Sie sind vorwiegend tagaktiv, können jedoch auch während der Dämmerung oder nachts aktiv sein. Ihr Jagdverhalten ist opportunistisch; sie lauern auf Beute und nutzen ihre Tarnung effektiv aus. Wenn sie sich bedroht fühlen oder ihre Ruhe gestört wird, können sie aggressiv reagieren oder versuchen zu fliehen.Vipern kommunizieren durch Körpersprache und Geräusche wie Zischen oder Knurren. Diese Lautäußerungen dienen sowohl der Warnung als auch zur Einschüchterung potenzieller Bedrohungen. Ihre Fortbewegung ist oft langsam; sie können jedoch überraschend schnell reagieren, wenn sie angreifen oder fliehen müssen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung bei Vipern erfolgt im Frühling nach dem Winterschlaf. Männliche Vipern kämpfen oft um die Aufmerksamkeit weiblicher Tiere; diese Kämpfe können intensiv sein und beinhalten das Umwickeln des Gegners sowie das Beißen an den Körperteilen des Rivalen. Die Paarungszeit erstreckt sich über mehrere Wochen im April und Mai.Die Fortpflanzung erfolgt ovovivipar; das bedeutet, dass die Weibchen lebende Nachkommen zur Welt bringen. Die Tragzeit beträgt etwa drei Monate, nach denen das Weibchen zwischen vier und zwanzig vollständig entwickelten Jungtieren gebärt. Diese jungen Vipern sind bereits selbstständig und müssen sofort auf eigene Faust jagen.
Gefährdung
Die Gefährdung von Vipern variiert je nach Region und Art. Habitatverlust durch menschliche Aktivitäten stellt eine erhebliche Bedrohung dar. In einigen Gebieten führt Urbanisierung zu einem Rückgang geeigneter Lebensräume für diese Schlangenarten. Auch der Einsatz von Pestiziden kann ihre Nahrungsgrundlage beeinträchtigen.Ein weiterer Faktor ist die Jagd auf diese Tiere aufgrund ihrer giftigen Eigenschaften. In einigen Kulturen werden sie als Trophäen gesammelt oder aus Angst vor Bissen getötet. Trotz dieser Bedrohungen sind viele Viperarten nicht als gefährdet eingestuft; einige Populationen zeigen sogar stabile Zahlen in geschützten Gebieten.
Quellen
https://www.britannica.com/animal/viper-snake