Die Unke gehört zur Familie der Froschlurche und ist auch unter dem Namen Bombina bekannt. Sie ist vor allem durch ihre markante Färbung und ihr auffälliges Laufverhalten auf trockenem Untergrund bekannt. Die meisten Arten der Unke leben in süd- und mitteleuropäischen Ländern sowie auf dem Balkan und in Asien.
Die Körpergröße variiert je nach Art, jedoch sind alle Unken relativ klein und erreichen eine maximale Größe von etwa 6 cm. Die Färbung der Unken ist in der Regel rot oder orange mit schwarzen Flecken oder Speckles. Diese auffällige Färbung dient als Warnsignal vor Fressfeinden, da die Unken giftig sind. Unken sind überwiegend nachtaktiv und leben in verschiedenen Habitaten wie Wäldern, Wiesen und Flussufern. Die Tiere ernähren sich von Insekten, Spinnen und kleinen Wirbeltieren.
Unken gelten als gefährdet, da vor allem die Zerstörung ihres Lebensraumes und die Verschmutzung von Gewässern zu ihrem Rückgang beitragen. Einige Arten sind auch beliebte Haustiere, jedoch ist der Handel mit Wildfängen illegal. Einige Arten der Unke sind auch für die medizinische Forschung von Bedeutung, da sie bestimmte Wirkstoffe produzieren, die bei der Behandlung von Krankheiten wie Krebs oder HIV eingesetzt werden können. Insgesamt sind Unken ein faszinierendes Beispiel für die Artenvielfalt und die Bedeutung des Naturschutzes.
Unke Fakten
- Klasse: Amphibien
- Ordnung: Froschlurche
- Familie: Bombinatoridae
- Gattung: Bombina
- Art: es gibt fünf verschiedene Arten, wie beispielsweise die Gelbbauchunke (Bombina variegata)
- Verbreitung: Europa und Asien
- Lebensraum: Feuchtgebiete wie Gewässer und Sümpfe
- Körperlänge: 3-5 cm
- Gewicht: ca. 5-10 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: eher einzelgängerisch, manchmal kommen aber mehrere Tiere zusammen
- Fortpflanzung: die Eiablage erfolgt im Wasser und die Larven durchlaufen eine Metamorphose zur vollständigen Entwicklung
Systematik Unke ab Familie
Äußerliche Merkmale von Gelbbauchunke
Die Gelbbauchunke hat einen ovalförmigen Körper und eine stark warzige Haut, die ihr hilft, sich in ihrer Umgebung zu tarnen. Ihre Rückenseite ist meist lehmbraun gefärbt, was eine perfekte Anpassung an ihre natürlichen Lebensräume darstellt. Ein charakteristisches Merkmal ist der leuchtend gelbe Bauch mit schwarzen oder bläulichen Mustern, der nicht nur zur Identifizierung der Art dient, sondern auch als Warnsignal für potenzielle Fressfeinde fungiert. Die Pupillen der Gelbbauchunken sind dreieckig bis herzförmig angeordnet, was ebenfalls ein typisches Merkmal dieser Art ist.Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen auffällige schwarze Schwielen an ihren Unterarmen und Daumen, die sie von den Weibchen unterscheiden. Diese Schwielen sind ein Zeichen für ihre Paarungsbereitschaft. Der Paarungsruf der Männchen besteht aus einem leisen und regelmäßigen „uh – uh – uh“, das oft von schwimmenden Positionen auf der Wasseroberfläche erzeugt wird. Die Haut der Gelbbauchunke enthält ein hochgiftiges Sekret, das sie vor Fressfeinden schützt. Diese Eigenschaften machen die Gelbbauchunke zu einem interessanten Beispiel für Anpassungen in der Tierwelt.
Lebensraum und Herkunft
Die Gelbbauchunke bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, wobei sie sich hauptsächlich in Klein- und Kleinstgewässern aufhält. Ursprünglich war ihr Lebensraum in den Auen natürlicher Fließgewässer zu finden, wo Hochwasser regelmäßig neue Laichgewässer schufen. Mit dem Verlust dieser natürlichen Auen hat sich die Gelbbauchunke jedoch an vom Menschen geschaffene Habitate angepasst. Heute findet man sie häufig in Abgrabungen, auf militärischen Übungsplätzen oder in Wäldern mit geeigneten Wasserstellen.Diese Amphibien bevorzugen sonnige Gewässer mit wenig oder keiner Vegetation, da dies optimale Bedingungen für ihre Kaulquappen bietet. Die Gewässer sollten zudem temporär sein oder im Spätsommer austrocknen, um eine Überpopulation von Fressfeinden wie Fischen oder Molchen zu vermeiden. In höheren Lagen sind sie oft in feuchten Wäldern oder Rutschgebieten anzutreffen. Ihre Fähigkeit, sich an unterschiedliche Lebensräume anzupassen, ist entscheidend für ihr Überleben in einer sich verändernden Umwelt.
Verhalten von Gelbbauchunke
Gelbbauchunken zeigen ein interessantes Verhalten hinsichtlich ihrer Fortbewegung und Nahrungsaufnahme. Während adulte Tiere tendenziell ortstreu sind und sich oft in denselben Gebieten aufhalten, sind Jungtiere bekannt dafür, dass sie neue Lebensräume über größere Distanzen suchen können. Diese Wanderungen können Entfernungen von bis zu 4 km umfassen. In ihrem Lebensraum verbringen sie viel Zeit versteckt unter Steinen oder im Totholz, wo sie sowohl tagsüber als auch während des Winters Schutz finden.Die Nahrung der Gelbbauchunke besteht hauptsächlich aus wirbellosen Tieren wie Insekten und deren Larven. Sie jagen aktiv am Boden ihrer Gewässer und nutzen ihre Tarnung zur Beutejagd. Bei Gefahr ziehen sie sich schnell ins Wasser zurück oder tauchen ab und verbergen sich im schlammigen Grund ihres Lebensraums. Diese Verhaltensweisen sind entscheidend für ihr Überleben in einer Welt voller Raubtiere.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Gelbbauchunke erfolgt hauptsächlich zwischen April und September. Während dieser Zeit sind Männchen besonders aktiv und versuchen durch ihren charakteristischen Ruf Weibchen anzulocken. Die Männchen sammeln sich häufig an geeigneten Laichgewässern und zeigen ihr Paarungsverhalten durch Schwimmen an der Wasseroberfläche sowie durch das Ausstoßen ihrer Rufe.Die Eier werden in kleinen Gruppen ins Wasser abgelegt, wo sie schlüpfen und als Kaulquappen heranwachsen. Die Kaulquappen benötigen warme Gewässer mit einer Temperatur über 20 °C zur schnellen Entwicklung. Sie sind besonders anfällig für Fressfeinde wie Fische oder räuberische Insektenlarven; daher wählen die Unken oft neue Tümpel oder temporäre Gewässer zur Laichablage aus. Nach einigen Wochen entwickeln sich die Kaulquappen zu jungen Unken und verlassen das Wasser, um an Land zu leben.
Gefährdung
Die Gelbbauchunke ist stark gefährdet aufgrund des Verlusts ihres natürlichen Lebensraums durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und den Bau von Infrastrukturen. Historisch gesehen führte bereits im 19. Jahrhundert die Regulierung von Flüssen zu einem drastischen Rückgang geeigneter Lebensräume für diese Art. In den letzten Jahrzehnten hat sich diese Situation weiter verschärft; viele Populationen haben stark abgenommen.Die wichtigsten Bedrohungen umfassen die Trockenlegung von Feuchtgebieten sowie die Verbauung natürlicher Gewässer, was dazu führt, dass geeignete Laichplätze immer seltener werden. Darüber hinaus beeinflussen klimatische Veränderungen die Verfügbarkeit von Wasserstellen negativ. Um den Bestand der Gelbbauchunke langfristig zu sichern, sind gezielte Naturschutzmaßnahmen erforderlich, darunter die Schaffung neuer Feuchtgebiete sowie die Renaturierung bestehender Habitate.
Quellen
https://www.bfn.de/artenportraits/bombina-variegata
https://de.wikipedia.org/wiki/Unken
https://www.infofauna.ch/de/beratungsstellen/amphibien-karch/die-amphibien/arten/gelbbauchunke