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Türkentaube (Streptopelia decaocto)

Die Türkentaube (Streptopelia decaocto) ist ein häufig vorkommender Vogel in weiten Teilen Europas und Asiens. Sie gehört zur Familie der Tauben und ist etwa so groß wie eine Stadttaube. Ihr Körper ist schlank und hoch, mit einem grauen Gefieder an Rücken und Flügeln sowie einem rosafarbenen Brustbereich. Auffällig sind ihre schwarzen Augenringe und die schwarzen Federchen an Stirn und Hals. Der deutsche Name Türkentaube geht auf ihre ursprüngliche Herkunft aus dem Mittelmeerraum und dem Nahen Osten zurück.

Die Türkentaube ist ein Kulturfolger und bevorzugt menschliche Siedlungen, Parks und Gärten als Lebensraum. Sie ist besonders durch ihr lautes und gleichmäßiges Gurren bekannt, das vor allem in den Morgen- und Abendstunden zu hören ist. Dabei bildet sie oft Paare, die einander gegenüber auf Stromleitungen oder Hausdächern sitzen und sich gegenseitig anflirten.

Die Art ist sehr anpassungsfähig und kann auch in Urbangebieten gut überleben. Ihr Nahrungsspektrum umfasst Samen, Getreide, Obst und Insekten. Die Türkentaube kann bis zu zwei Bruten pro Jahr aufziehen und legt dabei meist zwei Eier. Die Jungen verlassen nach etwa zwei Wochen das Nest und können nach vier Wochen fliegen.

Die Türkentaube gilt als unproblematisch und wird von vielen Vogelliebhabern gerne beobachtet. In manchen Regionen kann sie jedoch aufgrund ihrer hohen Vermehrungsrate und des Fehlens natürlicher Feinde zur Plage werden. In solchen Fällen kann eine gezielte Reduktion der Population notwendig sein, um Schäden an Nutzpflanzen und Gebäuden zu vermeiden.

Türkentaube Fakten

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Taubenvögel
  • Familie: Tauben
  • Gattung: Streptopelia
  • Art: Türkentaube (Streptopelia decaocto)
  • Verbreitung: Europa, Asien und Nordafrika
  • Lebensraum: Städte, Parks, ländliche Gebiete mit Feldern und Hecken
  • Körperlänge: ca. 32 cm
  • Gewicht: ca. 200 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben meist paarweise oder in kleinen Gruppen, können aber auch in größeren Verbänden auftreten
  • Fortpflanzung: bauen ihre Nester in Bäumen, Büschen oder an Gebäuden, legen 2 Eier und brüten diese gemeinsam aus, Jungvögel sind nach 2-3 Wochen flugfähig

Systematik Türkentaube ab Familie

Äußerliche Merkmale von Türkentauben

Die Türkentaube hat ein charakteristisches Erscheinungsbild, das sie leicht erkennbar macht. Ihr Gefieder ist überwiegend hell-beigebraun mit einem etwas dunkleren Farbton an den Flügelspitzen. Der Kopf sowie die Unterseite sind heller gefärbt, was einen sanften Farbverlauf erzeugt. Ein auffälliges Merkmal dieser Art ist der tiefschwarze Nackenstreifen im Adultgefieder, der durch einen schmalen weißen Streifen umrahmt wird. Diese Merkmale sind besonders bei adulten Vögeln ausgeprägt.Die Augen sind rötlich und werden von einem schmalen weißen Augenring umgeben. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 47 und 55 cm, was der Türkentaube eine elegante Erscheinung verleiht. Im Vergleich zur Stadttaube wirkt sie schlanker und zierlicher aufgrund ihrer längeren Schwanzfedern. Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterscheiden, was bei vielen Taubenarten üblich ist. Diese Merkmale machen die Türkentaube zu einem interessanten Vogel sowohl für Ornithologen als auch für Naturbeobachter.

Lebensraum und Herkunft

Die Türkentaube hat ihren Ursprung im südöstlichen Europa sowie Teilen Asiens und hat sich seit den 1930er Jahren durch menschliche Aktivitäten stark verbreitet. Ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat dazu geführt, dass sie in einer Vielzahl von Umgebungen gedeihen kann. Sie bevorzugt Gebiete mit Zugang zu Nahrungsquellen wie Parks und Gärten sowie ruhige Wohngegenden mit Nadelbäumen für die Brutzeit.Im Laufe des 20. Jahrhunderts erlebte die Türkentaube eine signifikante Ausbreitung über ganz Europa bis nach Nordamerika. Diese Expansion wurde durch landwirtschaftliche Praktiken begünstigt, da die Tauben von den Abfällen profitierten, die durch die Landwirtschaft entstanden sind. In städtischen Gebieten findet man sie häufig auf Plätzen oder in Gärten, wo sie sich von Samen und anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln ernähren können. Ihre Fähigkeit zur Anpassung an verschiedene Nahrungsquellen hat es ihnen ermöglicht, sich erfolgreich in neuen Umgebungen einzuleben.

Verhalten von Türkentauben

Das Verhalten der Türkentaube ist stark durch ihre Anpassungsfähigkeit an menschliche Lebensräume geprägt. Sie sind Kulturfolger und zeigen wenig Scheu gegenüber Menschen, was ihnen ermöglicht, in urbanen Gebieten erfolgreich zu leben. Ihr Verhalten umfasst oft das Fressen von Samen und Abfällen aus menschlichen Siedlungen sowie das Suchen nach geeigneten Brutplätzen in Bäumen oder Sträuchern.Türkentauben sind soziale Vögel und können oft in kleinen Gruppen beobachtet werden. Ihr charakteristischer Ruf ist ein wichtiges Kommunikationsmittel innerhalb der Art. Sie zeigen auch territoriales Verhalten während der Fortpflanzungszeit, insbesondere wenn es um Nistplätze geht. Ihre Interaktionen mit anderen Vögeln können sowohl friedlich als auch aggressiv sein, abhängig von den Umständen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung der Türkentaube erfolgt meist mehrmals im Jahr, wobei die Brutzeit etwa 13 bis 14 Tage dauert. Die Nester werden meist hoch oben in Bäumen gebaut und bestehen aus wenigen Halmen und Zweigen. Die Weibchen legen typischerweise 1 bis 2 Eier pro Gelege ab, wobei beide Elternteile an der Brutpflege beteiligt sind.Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel einige Zeit im Nest, wo sie gefüttert werden müssen. Aufgrund ihrer hohen Fortpflanzungsrate können Türkentauben mehrere Bruten pro Jahr haben, was ihnen hilft, potenzielle Verluste durch Fressfeinde auszugleichen. Die Aufzucht der Jungvögel erfordert jedoch Aufmerksamkeit und Schutz vor Prädatoren wie Katzen oder anderen Raubtieren.

Gefährdung

Die Türkentaube gilt allgemein als nicht gefährdet; dennoch gibt es regionale Unterschiede in ihrer Population aufgrund verschiedener Umweltfaktoren. In einigen Gebieten Europas wurde ein Rückgang beobachtet, was teilweise auf Veränderungen in der Landwirtschaft zurückzuführen ist. Der Übergang zu industriellen Anbaumethoden hat das Nahrungsangebot für diese Vögel beeinträchtigt.Zudem stellen Krankheiten wie Trichomonas gallinae eine Bedrohung dar, da diese Erreger durch Futterstellen übertragen werden können. Die Ausbreitung solcher Krankheiten kann sowohl lokale als auch invasive Populationen beeinflussen. Es ist wichtig zu beobachten, wie sich Umweltveränderungen auf die Bestände der Türkentaube auswirken könnten.

Quellen

  1. https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%BCrkentaube
  2. https://en.wikipedia.org/wiki/Eurasian_Collared-Dove
  3. https://digitalcommons.unl.edu/biolmongol/255