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Tsetsefliege (Glossina)

Die Tsetsefliege, auch bekannt als Zeckenfliege, ist ein blutsaugendes Insekt, das in vielen Teilen Afrikas vorkommt. Es handelt sich hierbei um eine Fliegenart aus der Familie der Glossinidae und besteht aus rund 30 verschiedenen Arten. Tsetsefliegen zeichnen sich durch ihre fehlende Mundwerkzeug aus, mit welchem sie Blut saugen und transportieren.

Die Fliegen haben eine Körperlänge von etwa 6 bis 15 Millimetern und sind in der Regel bräunlich gefärbt. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich hauptsächlich über die Savannen- und Waldgebiete im tropischen Afrika. Mitunter ist die Tsetsefliege aber auch in der näheren Umgebung von Dörfern und Städten zu finden.

Tsetsefliegen haben eine wichtige Rolle in der Verbreitung der Afrikanischen Trypanosomiasis, auch bekannt als Schlafkrankheit. Diese Krankheit wird durch bestimmte Parasiten (Trypanosoma spp.) verursacht, welche die Tsetsefliege auf den Menschen übertragen kann. Die Krankheit verläuft je nach Erregerart und Verlauf in verschiedenen Stadien, welche von Fieberschüben bis hin zu schweren neurologischen Symptomen führen können.

Tsetsefliegen haben eine sehr spezifische Lebensweise und sind ausschließlich auf die Blutaufnahme von Säugetieren angewiesen. Sie können dabei durchaus als sehr lästig empfunden werden, da sie Menschen und Tiere regelmäßig stechen und dadurch Juckreiz, Schmerzen und Infektionen verursachen.

Aufgrund ihrer Bedeutung als Krankheitsüberträger sowie ihrer einzigartigen Lebensweise sind Tsetsefliegen ein wichtiges Forschungsobjekt. Die Forschung beschäftigt sich insbesondere damit, wie man den Befall mit Tsetsefliegen bekämpfen kann, um der Ausbreitung von Krankheiten entgegenzuwirken.

Tsetsefliegen sind also ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Systems in Afrika, die jedoch zugleich eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen darstellen können. Die Erforschung der Tsetsefliege ermöglicht es, die Übertragung von Krankheiten besser zu verstehen und womöglich effektive Maßnahmen zur Bekämpfung zu entwickeln.

Tsetsefliege Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Zweiflügler
  • Familie: Tsetsefliegen
  • Gattung: Glossina
  • Art: es gibt 32 Arten von Tsetsefliegen
  • Verbreitung: Afrika südlich der Sahara
  • Lebensraum: Feuchtgebiete und Savannen
  • Körperlänge: 8 bis 17 mm
  • Gewicht: etwa 0,1 bis 0,3 g
  • Soziales und Rudel-Verhalten: keine, Tsetsefliegen leben einzeln
  • Fortpflanzung: die Weibchen bringen nach der Paarung alle paar Wochen ein einzelnes Jungtier zur Welt

Systematik Tsetsefliege ab Familie

Äußerliche Merkmale von Tsetsefliegen

Die Tsetsefliege hat eine charakteristische Erscheinung, die sie von anderen Fliegenarten unterscheidet. Sie hat einen schlanken Körper, der typischerweise eine Länge von etwa 6 bis 14 mm erreicht. Ihre Färbung variiert von braun bis grau, was ihnen hilft, sich in ihrem natürlichen Lebensraum zu tarnen. Ein auffälliges Merkmal ist die spezielle Haltung ihrer Flügel: Wenn die Fliegen ruhen, liegen ihre Flügel scherenartig über dem Hinterleib. Diese einzigartige Flügelstellung ist ein wichtiges Identifikationsmerkmal.Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Tsetsefliege ist ihr Rüssel, der lang und steif ist und keine Knickung aufweist. Dieser Rüssel ermöglicht es der Fliege, Blut aus ihren Wirten zu saugen. Die Augen der Tsetsefliegen sind groß und facettiert, was ihnen ein breites Sichtfeld bietet und ihnen hilft, ihre Wirte zu erkennen. Ihre Antennen sind ebenfalls auffällig; sie sind doppelt gefiedert und tragen sekundäre Fiedern.

Lebensraum und Herkunft

Die Tsetsefliege hat ihren Ursprung wahrscheinlich in Afrika, wo sie sich an die spezifischen Bedingungen tropischer Feuchtgebiete angepasst hat. Sie bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen in Afrika südlich der Sahara, wobei sie vor allem in Gebieten mit ausreichender Feuchtigkeit anzutreffen ist. Diese Fliegen sind häufig in Savannen und Wäldern zu finden, wo sie sich in Büschen und hohem Gras verstecken können.Die Verbreitung der Tsetsefliegen erstreckt sich über etwa 10 Millionen Quadratkilometer tropisches Afrika. In diesen Gebieten sind die klimatischen Bedingungen entscheidend für ihr Überleben; sie benötigen eine bestimmte Luftfeuchtigkeit sowie Temperaturen zwischen 20 °C und 30 °C. Die Tsetsefliegen sind nicht nur auf offene Felder beschränkt; sie können auch in der Nähe von Wasserquellen wie Flüssen oder Seen gefunden werden, wo sie häufig ihre Wirte aufsuchen.

Verhalten von Tsetsefliegen

Tsetsefliegen sind tagaktiv und zeigen ein spezifisches Jagdverhalten bei der Suche nach Blutmahlzeiten. Sie nutzen ihre großen Facettenaugen zur Wahrnehmung ihrer Umgebung und können Bewegungen aus großer Entfernung erkennen. Sobald sie einen potenziellen Wirt identifiziert haben, fliegen sie direkt darauf zu. Der Stich einer Tsetsefliege ist schmerzhaft und bleibt häufig nicht unbemerkt.Obwohl Tsetsefliegen keine ausgeprägten sozialen Strukturen haben und meist als Einzelgänger leben, können sie in kleinen Gruppen vorkommen. Diese Gruppen bestehen oft aus etwa 20 Individuen, die sich in der Nähe von Wasserstellen aufhalten. Die Fliegen sind nicht territorial und zeigen kein aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Tsetsefliegen erfolgt durch einen Prozess namens adenotrophe Viviparität. Weibliche Tsetsefliegen tragen ihre Larven im Körper aus und ernähren diese während der Entwicklung mit einer speziellen milchigen Substanz aus einer modifizierten Drüse. Dies ermöglicht den Larven eine optimale Entwicklung unter geschützten Bedingungen.Nach etwa 10 Tagen wird eine einzige Larve geboren, die bereits fast so groß wie die erwachsene Fliege ist. Dieses Fortpflanzungsverhalten führt dazu, dass die Weibchen nur wenige Nachkommen pro Jahr produzieren – typischerweise vier Bruten pro Jahr – was sich auf die Populationsdynamik der Tsetsefliegen auswirkt.

Gefährdung

Die Tsetsefliege stellt eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar, da sie die Schlafkrankheit überträgt. Schätzungen zufolge sterben jährlich etwa 8.000 Menschen an den Folgen dieser Krankheit in den betroffenen Regionen Afrikas. Die Krankheit kann unbehandelt zu schweren neurologischen Schäden führen oder tödlich enden.Die Bekämpfung der Tsetsefliegenpopulationen ist entscheidend für die Kontrolle der Schlafkrankheit sowie für die Verbesserung der landwirtschaftlichen Bedingungen in den betroffenen Gebieten. Programme zur Bekämpfung dieser Fliegenart konzentrieren sich auf verschiedene Strategien wie Insektenfallen, Sprühbehandlungen sowie Aufklärungskampagnen zur Sensibilisierung der Bevölkerung für das Risiko eines Stichs durch diese Fliegen.

Quellen

https://deutsch.wikibrief.org/wiki/Tsetse_fly

https://de.wikipedia.org/wiki/Tsetsefliegen

https://www.apotheken.de/krankheiten/4743-schlafkrankheit

https://www.tierwissen.net/tiere/tsetsefliege