Logo

Tibetgazelle (Procapra picticaudata)

Die Tibetgazelle (Procapra picticaudata) ist eine in Asien vorkommende Gazellenart, die vorwiegend auf der Hochplateau-Region in Zentralasien anzutreffen ist. Diese Gazellenspezies gehört zur Gattung Procapra und ist eng mit anderen Gazellenarten wie z.B. der Mongolischen Gazelle verwandt.

Die Tibetgazelle zeichnet sich durch auffällige Merkmale wie ihre braune Fellfarbe aus. Ihr Name leitet sich von ihrem Lebensraum in Tibet ab. Hier kommt sie auch in anderen Ländern vor, wie z.B. China, Nepal und Bhutan.

Tibetgazellen sind kleine Tiere, die eine Körperlänge von etwa 85-110 cm und eine Schulterhöhe von 50-60 cm erreichen. Sie wiegen etwa 20-30 kg. Männliche Tiere sind im Allgemeinen größer und schwerer als Weibchen.

Diese Gazellenart bevorzugt grasbewachsene Hängen und Steppen oder Gebirgsregionen und bewohnt typischerweise Höhenlagen von bis zu 4500 Meter über dem Meeresspiegel. Sie sind Herdentiere, die in Gruppen von 10 bis 30 Tieren leben.

Tibetgazellen sind Pflanzenfresser und ernähren sich hauptsächlich von Gräsern und Kräutern. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße und Gewicht sind sie anfällig für verschiedene Raubtiere wie Wölfe, Luchse oder Schneeleoparden.

Aufgrund ihrer schönen Fellfarbe sind Tibetgazellen oft ein Ziel für Wilderer, die das Fell zu kommerziellen Zwecken verkaufen. Dies hat jedoch zum Rückgang der Population in einigen Gebieten beigetragen.

Trotzdem gibt es auch positive Entwicklungen. Immer mehr Schutzgebiete werden eingerichtet, um Wildtiere zu schützen sowie Maßnahmen gegen Wilderei und illegale Jagd ergriffen. Das kann dazu beitragen, dass die Population dieser anmutigen Tiere stabilisiert und erhalten wird.

Tibetgazelle Fakten

  • Klasse: Säugetiere
  • Ordnung: Paarhufer
  • Familie: Hornträger
  • Gattung: Procapra
  • Art: Tibetgazelle (Procapra picticaudata)
  • Verbreitung: Zentralasien, vor allem Tibet, China, Kasachstan, Kirgisistan, Nepal
  • Lebensraum: Bergregionen und Steppen
  • Körperlänge: ca. 1,2 – 1,3 m
  • Gewicht: 20 – 35 kg
  • Soziales und Rudel-Verhalten: leben in größeren Gruppen von bis zu 40 Individuen, manchmal aber auch solitär
  • Fortpflanzung: Paarungszeit im Herbst, Tragzeit etwa 6-7 Monate, Wurfgröße meist 2 Jungtiere, Geschlechtsreife mit 2-3 Jahren

Systematik Tibetgazelle ab Familie

Äußerliche Merkmale von Tibetgazelle

Die Tibetgazelle hat ein graubraunes Fell, das im Sommer heller erscheint als im Winter. Ihre Körperform ist schlank und anmutig, was ihnen hilft, sich schnell durch ihr raues Habitat zu bewegen. Männchen sind größer als Weibchen und haben charakteristische Hörner, die sich eng am Kopf befinden und nach oben gerichtet sind. Diese Hörner sind ein wichtiges Merkmal zur Identifikation der Geschlechter.Das Fell der Tibetgazelle besteht aus langen Guardhaaren ohne Unterwolle, was ihnen ermöglicht, sich an die extremen Temperaturen ihrer Umgebung anzupassen. Die Gazellen haben auch einen kurzen Schwanz mit einem schwarzen Ende, der bei der Kommunikation zwischen den Tieren eine Rolle spielt.

Lebensraum und Herkunft

Die Tibetgazelle ist auf dem tibetischen Hochplateau weit verbreitet und bewohnt Höhenlagen zwischen 3.000 und 5.750 Metern. Diese Region zeichnet sich durch ihre rauen klimatischen Bedingungen aus, die von kalten Wintern bis zu heißen Sommern reichen. Die Gazellen sind an diese extremen Bedingungen angepasst und finden in den alpinen Wiesen ausreichend Nahrung.Die Herkunft der Tibetgazelle reicht bis in die Evolution der Antilopen zurück. Sie haben sich im Laufe der Jahrtausende an die spezifischen Lebensbedingungen des Hochplateaus angepasst und sind ein Beispiel für die Biodiversität dieser einzigartigen Region.

Verhalten von Tibetgazelle

Tibetgazellen leben typischerweise in kleinen Familiengruppen oder sind auch einzelgängerisch unterwegs. Sie sind sehr aufmerksam gegenüber ihrer Umgebung und nutzen kurze Rufe zur Kommunikation untereinander, insbesondere wenn Raubtiere in der Nähe sind. Diese Warnrufe helfen anderen Mitgliedern der Gruppe, sich vor Gefahren zu schützen.Die Ernährung besteht hauptsächlich aus lokalem Pflanzenmaterial, wobei sie Kräuter und Leguminosen bevorzugen. Ihre Fähigkeit, sich schnell zu bewegen, ist entscheidend für das Überleben in ihrem Lebensraum, da sie oft vor Raubtieren fliehen müssen.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung bei Tibetgazellen erfolgt saisonal. Weibchen bringen normalerweise ein Kalb zur Welt, das nach der Geburt sofort selbstständig ist. Die Tragzeit beträgt etwa sechs Monate. In den ersten Lebenswochen bleibt das Kalb versteckt, um Fressfeinden zu entkommen.Nach einigen Monaten wird das Kalb in die Gruppe integriert und lernt von den älteren Tieren, wie man Nahrung findet und sich vor Gefahren schützt.

Gefährdung

Die Tibetgazelle wird als „Near Threatened“ eingestuft. Die Hauptbedrohungen für diese Art sind Lebensraumverlust durch landwirtschaftliche Expansion sowie illegale Jagd. In einigen Regionen hat die Konkurrenz mit domestizierten Tieren zugenommen, was ebenfalls zu einem Rückgang ihrer Populationen führt.Um den Schutz dieser Art sicherzustellen, sind Maßnahmen erforderlich, um ihren Lebensraum zu erhalten sowie das Bewusstsein für ihre Bedeutung im Ökosystem des tibetischen Hochplateaus zu fördern.

Quellen

https://observation.org/species/86822

https://www.cms.int/en/species/procapra-picticaudata

https://en.wikipedia.org/wiki/Goa_(antelope)