Die Teichralle (Gallinula chloropus) gehört zur Familie der Rallen und ist in Europa eine weit verbreitete Wasser- und Sumpfvogelart. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Großbritannien und Skandinavien bis in die Mitte von Spanien und dem Mittelmeerraum.
Die Teichralle ist zwischen 32 und 37 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannweite von etwa 50 Zentimetern. Das Gefieder der Teichralle ist überwiegend schwarz, der Schnabel ist rot mit gelbem Hinterschnitt und die Stirn ist weiß.
Teichrallen leben in feuchten Lebensräumen wie Feuchtgebieten, Teichen und Kanälen. Sie sind gut angepasst an das Leben im Wasser und ernähren sich vor allem von Wasserpflanzen, Schnecken, Würmern und Insekten.
Die Paarungszeit der Teichralle beginnt im Frühjahr und dauert bis in den Herbst hinein. Während der Paarungszeit verteidigen die Männchen ihr Territorium und bauen Nester aus Schilf, Gräsern und Zweigen. Das Weibchen legt zwei bis neun Eier, die es 19 bis 21 Tage lang ausbrütet.
Teichrallen sind in der Lage, gut zu schwimmen und zu tauchen und können für kurze Zeit fliegen. Ihre Flugfähigkeit ist jedoch begrenzt, sodass sie bei Gefahr oft ins Wasser flüchten.
In Europa sind Teichrallen in der Regel Standvögel, die sich nicht von ihrem Brutrevier entfernen. Während des Winters versammeln sie sich aber oft in großen Gruppen an offenen Gewässern.
Die Teichralle ist in Europa nicht gefährdet und gilt als eine der häufigsten Rallenarten. In einigen Teilen der Welt wurden jedoch durch den Menschen eingeführte Arten zu einer Bedrohung für die Teichralle, die durch deren Verdrängung und Konkurrenz oft aus ihren natürlichen Lebensräumen verdrängt wird.
Teichralle Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Kranichvögel
- Familie: Rallen
- Gattung: Gallinula
- Art: Teichralle (Gallinula chloropus)
- Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika, Nordamerika
- Lebensraum: Feuchtgebiete mit dichter Vegetation wie Teichen, Seen, Flüssen und Tümpeln
- Körperlänge: 23-37 cm
- Gewicht: 180-500 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Teichrallen leben paarweise oder in kleinen Gruppen von bis zu 10 Vögeln
- Fortpflanzung: Teichrallen bauen schwimmende Nester aus Pflanzenmaterialien und legen bis zu 12 Eier pro Brut
Systematik Teichralle ab Familie
Klasse: Vögel (Aves)
Die äußeren Merkmale der Teichralle sind charakteristisch für diese Art. Sie hat einen schlanken Körper mit einem langen Hals und kurzen Beinen, die grünlich gefärbt sind. Der Schnabel ist gelb mit einer roten Basis, was ein auffälliges Merkmal darstellt. Das Gefieder ist überwiegend schwarz mit weißen Unterschwanzdecken und seitlichen Streifen. Jungtiere sind dunkel graubraun gefiedert und haben eine hellere Unterseite.Ein weiteres auffälliges Merkmal ist die rote Stirnplatte, die sich über den Kopf erstreckt. Diese Färbung kann helfen, die Vögel während der Balzzeit zu identifizieren. Während der Fortpflanzungszeit zeigen Männchen ein ausgeprägtes Balzverhalten, um Weibchen anzulocken. Sie können dabei durch ihre lebhaften Farben und charakteristischen Bewegungen auffallen.
Lebensraum und Herkunft
Die Teichralle ist in einer Vielzahl von Lebensräumen zu finden, wobei sie flache Gewässer mit dichter Vegetation bevorzugt. Ihre optimale Umgebung besteht aus eutrophen Gewässern, die reich an Nährstoffen sind und eine üppige Ufervegetation aufweisen. Diese Bedingungen bieten nicht nur Nahrung, sondern auch Schutz für die Vögel während der Fortpflanzungszeit.In Europa ist die Teichralle weit verbreitet und kommt in verschiedenen Regionen vor, von den Küsten bis hin zu Binnengewässern. Sie brütet häufig in Sümpfen, Wiesen und Gebieten mit Wasserläufen oder Teichen. In städtischen Gebieten hat sich die Art ebenfalls etabliert und nutzt Gärten und Parks als Lebensraum, solange diese ausreichend Wasserflächen bieten.Die Verbreitung der Teichralle erstreckt sich über weite Teile Europas bis nach Asien und Nordafrika. In einigen Regionen ist sie ein Standvogel, während sie in anderen als Zugvogel auftritt. Dies hängt stark von den klimatischen Bedingungen ab; beispielsweise ziehen nordische Populationen im Winter in wärmere Gebiete.
Verhalten von Teichralle
Das Verhalten der Teichralle ist geprägt von ihrer Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume. Sie sind meist Einzelgänger oder leben in kleinen Gruppen außerhalb der Brutzeit. Während der Fortpflanzungszeit zeigen sie territoriales Verhalten; Männchen verteidigen aktiv ihr Revier gegen andere Männchen.Teichrallen sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Tag versteckt im Schilf oder unter Wasserpflanzen. Sie sind geschickte Schwimmer und können sich schnell ins Wasser zurückziehen, wenn sie sich bedroht fühlen. Ihre Ernährung umfasst eine Vielzahl von Nahrungsmitteln wie Pflanzenmaterialien, Insektenlarven und kleine Fische.In städtischen Gebieten zeigen Teichrallen eine bemerkenswerte Anpassungsfähigkeit. Sie nutzen Gärten und Parks als Lebensräume und können sich an die menschliche Umgebung gewöhnen, solange ausreichend Wasserflächen vorhanden sind.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung der Teichralle erfolgt typischerweise im Frühjahr. Die Balz beginnt bereits im März; Männchen zeigen dabei auffällige Verhaltensweisen wie das Ausstoßen von Lauten sowie das Zeigen ihrer Farben zur Anlockung von Weibchen. Die Nester werden meist in dichtem Schilf oder anderen Wasserpflanzen gebaut, um den Küken Schutz zu bieten.Ein Weibchen legt zwischen 6 und 12 Eier ab, die meist grünlich gefärbt sind und gut getarnt in den Nestern liegen. Die Brutdauer beträgt etwa 21 Tage; nach dem Schlüpfen bleiben die Küken zunächst im Nest, können jedoch bereits nach wenigen Tagen tauchen und schwimmen.Teichrallen zeigen ein ausgeprägtes Brutpflegeverhalten; sowohl Männchen als auch Weibchen kümmern sich um die Aufzucht der Küken und schützen diese vor Fressfeinden wie Graureihern oder anderen Raubvögeln.
Gefährdung
Die Teichralle gilt auf globaler Ebene als nicht gefährdet; jedoch gibt es regionale Unterschiede in ihrem Bestand. In Deutschland steht sie auf der Vorwarnliste für gefährdete Arten aufgrund des Verlusts geeigneter Lebensräume durch Urbanisierung sowie landwirtschaftliche Praktiken.Lebensraumverlust durch Entwässerung von Feuchtgebieten oder den Einsatz von Pestiziden hat negative Auswirkungen auf die Populationen der Teichralle. Um diese Art zu schützen, sind Maßnahmen erforderlich, die sowohl den Erhalt bestehender Lebensräume als auch die Schaffung neuer blühender Flächen umfassen.Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Aufklärung über den Schutz dieser Vogelart sowie ihrer Lebensräume. Durch gezielte Naturschutzmaßnahmen kann dazu beigetragen werden, dass die Bestände stabil bleiben.
Quellen
https://zowiac.eu/bedrohte-art/teichralle/
https://www.wildtierhilfe-wien.at/teichralle-besonderer-pflegling/