Der Tasmanische Teufel oder Beutelteufel (Sarcophilus harrisii) ist ein fleischfressendes Beuteltier, das in Australien beheimatet ist. Sein Name geht auf sein aggressives und lautes Schreien zurück, das ihm den Spitznamen „Teufel“ eingebracht hat. Der Tasmanische Teufel gehört zu den größten fleischfressenden Beuteltieren der Welt und ist aufgrund seiner einzigartigen Merkmale und seines Charakters zu einem Symbol für die Tierwelt Australiens geworden.
Der Beutelteufel ist ein fleischfressendes Beuteltier, zu der auch die Beutelmarder, der Beutelwolf, die Ameisenbeutler und Beutelmäuse gehören. Seinen Namen verdankt er seiner Wildheit, dem schwarzen Fell und den roten Ohren. Die roten Ohren bekommt der Beutelteufel übrigens nur, wenn er sich aufregt.
Er hat einen gedrungenen, kräftig gebauten Körper und ist etwa so groß wie ein Foxterrier. Die Ohren sind abgerundet. Die Schnauze ist dick und stumpf, das Gebiss sehr kräftig. Im Oberkiefer befinden sich vier, im Unterkiefer drei Schneidezähne. Die Eckzähne sind groß. In beiden Kiefern befinden sich je zwei scharfe Prämolaren, kleine Backenzähne, welche hinter den Eckzähnen sitzen und hauptsächlich zum halten und zerkleinern der Nahrung dienen. Die je vier Backenzähne in beiden Kiefern beißen nur teilweise aufeinander. Die Vorderfüße tragen fünf, die Hinterfüße nur vier mit scharfen Krallen versehene Zehen. Die Grundfärbung ist schwarz. Über die Brust und manchmal auch über den Hinterkörper zieht sich ein unregelmäßiger weißer Querstreifen.
Trotz seiner Popularität und des kulturellen Wertes ist der Tasmanische Teufel eine gefährdete Art, deren Bestände in freier Wildbahn drastisch abgenommen haben. Hauptgründe hierfür sind die Auswirkungen von Krankheiten, insbesondere der Teufelsfacialtumor-Krankheit (DFTD), die die Gesichter der Tiere befällt und zum Tod führt. Zusätzlich ist auch der Verlust von Lebensraum durch menschliche Eingriffe wie Landwirtschaft, Bergbau und Abholzung ein Problem.
Der Beutelteufel kommt heute nur noch auf Tasmanien vor. Leider vergreift er sich in der Nähe bewohnter Gebiete manchmal auch an Haustieren und wird deshalb stark verfolgt. Tasmanien ist übrigens nur der letzte Rest seines früher großen Verbreitungsgebietes, das sich vor ungefähr 3000 Jahren über einen großen Teil Australiens erstreckte; im Staate Victoria kam er noch bis vor etwa 500 Jahren vor. Der Beutelteufel ist ein einzeln lebendes, nachtaktives Bodentier, dessen Nahrung aus kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten, Wirbellosen und Aas besteht.
Das Überleben der Art wird durch intensivierte Schutzmaßnahmen wie zum Beispiel Zuchtprogramme und Wiederansiedlungsbemühungen unterstützt. Doch auch die Bekämpfung der DFTD ist eine wichtige Aufgabe. Der Tasmanische Teufel ist ein wichtiger Teil der australischen Tierwelt und spielt eine bedeutende Rolle im ökologischen Gleichgewicht. Sein Erhalt ist daher von größter Bedeutung.
Tasmanischer Teufel Steckbrief
- Klasse: Mammalia (Säugetiere)
- Ordnung: Marsupialia (Beuteltiere)
- Familie: Dasyuridae (Raubbeutler)
- Gattung: Sarcophilus (Beutelteufel)
- Art: Sarcophilus harrisii
Alias: Tasmanischer Teufel - Verbreitung: Tasmanien
- Lebensraum: Eukalyptuswälder
- Maße und Gewichte: Körperlänge (Männchen): 70 cm
Gewicht (Männchen): 12 kg
Gewicht (Weibchen): 8 kg
Schwanzlänge (Männchen): bis 27 cm - Fortpflanzung: Die Paarungszeit der Beutelteufel fällt in die Zeit von März bis Mai, also in den Herbst Tasmaniens. Nach einer Tragezeit von 31 Tagen werden ein bis vier Junge geboren. Der Beutel enthält nur vier Zitzen, und ein Wurf umfaßt auch niemals mehr als vier Junge. Der Nachwuchs bleibt bis zum Alter von 15 Wochen im Beutel und wird anschließend auf dem Rücken der Mutter transportiert.
Systematik des Tasmanischer Teufels ab Familie
Unterklasse: Beutelsäuger (Metatheria / Marsupialia)
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Stamm: Chordatiere (Chordata)
Herkunft und Vorkommen des Tasmanischen Teufel
Der Tasmanische Teufel ist eine endemische Beuteltierart, die nur auf der Insel Tasmanien, südlich von Australien, vorkommt. Dort lebt er in verschiedenen Lebensräumen wie Wäldern, Grasländern und an der Küste. Früher war der Tasmanische Teufel auch auf dem australischen Festland zu finden, ist dort aber mittlerweile ausgestorben.
Die Bezeichnung „Teufel“ erhielt der Tasmanische Teufel aufgrund seines aggressiven und lauten Verhaltens. Die indigenen Tasmanier nannten ihn „lunawanna-alonna“, was so viel bedeutet wie „das Tier, das einen schrecklichen Schrei ausstößt“. Heute ist der Tasmanische Teufel aufgrund einer ansteckenden Krebserkrankung, dem Teufelskrebs (Devil Facial Tumor Disease), stark gefährdet.
Verbreitungsgebiet des Beutelteufels
Der Beutelteufel kommt ausschließlich auf Tasmanien, einer Australien vorgelagerten Insel vor. Auf der Karte ist das Verbreitungsgebiet rot gekennzeichnet.
Äußerliche Merkmale von Tasmanischem Teufel
Der Tasmanische Teufel hat ein markantes Aussehen mit einem robusten Körperbau und einem großen Kopf. Sein Fell ist überwiegend schwarz mit weißen Flecken auf der Brust und am Schwanzansatz. Diese auffälligen Farbmerkmale helfen ihm nicht nur bei der Tarnung in seinem natürlichen Lebensraum, sondern sind auch charakteristisch für die Art. Die kräftigen Kiefermuskeln des Beutelteufels ermöglichen es ihm, mit einer der stärksten Bisskräfte im Verhältnis zur Körpergröße unter den fleischfressenden Säugetieren zu beißen. Dies ist besonders vorteilhaft, da er in der Lage ist, seine Beute vollständig zu zerreißen und sogar Knochen zu fressen.Die Augen des Tasmanischen Teufels sind klein im Vergleich zu seinem Kopf, was ihm jedoch einen scharfen Blick bei Nacht verleiht. Seine Ohren sind rundlich und relativ klein, was ihm hilft, Geräusche in seiner Umgebung besser wahrzunehmen. Diese Anpassungen sind entscheidend für seine nächtlichen Jagdgewohnheiten. Die Vorderpfoten sind stark entwickelt mit scharfen Krallen, die ihm beim Graben nach Nahrung oder beim Klettern helfen können.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Tasmanischen Teufels erstreckt sich über nahezu ganz Tasmanien. Er bewohnt eine Vielzahl von Lebensräumen, einschließlich trockener Wälder, feuchter Küstengebiete und sogar urbaner Randgebiete. Diese Flexibilität in der Habitatnutzung ermöglicht es dem Beutelteufel, in verschiedenen Umgebungen erfolgreich zu leben. Die Tiere bevorzugen jedoch dichte Vegetation und Unterschlupfmöglichkeiten wie Höhlen oder dichte Büsche zur Ruhe während des Tages.Historisch war der Tasmanische Teufel auch auf dem australischen Festland verbreitet. Fossile Funde deuten darauf hin, dass diese Tiere dort bis vor etwa 3.500 Jahren lebten, bevor sie aufgrund von Konkurrenz durch Dingos und menschlicher Jagd ausstarben. Heute ist die Art nur noch auf Tasmanien heimisch und hat sich dort an verschiedene Lebensräume angepasst.Die Fortpflanzung findet normalerweise zwischen Februar und April statt, wobei das Weibchen nach einer Tragzeit von etwa drei Monaten ein einzelnes Kalb zur Welt bringt. Die Aufzucht erfolgt in einem Beutel, wo das Kalb etwa fünf bis sechs Monate lang bleibt, bevor es beginnt, die Umgebung außerhalb des Beutels zu erkunden.
Verhalten von Tasmanischem Teufel
Der Tasmanische Teufel ist ein Einzelgänger und territorialer Jäger. Er zeigt ein ausgeprägtes Verhalten während der Nahrungssuche, das häufig von lauten Schreien begleitet wird. Diese Rufe sind nicht nur Teil ihrer Kommunikation untereinander, sondern dienen auch dazu, Rivalen abzuschrecken oder Partner anzulocken. Die Tiere sind vor allem nachtaktiv und verbringen den Tag meist in Unterschlüpfen oder dichten Büschen.In Bezug auf ihre Ernährung sind Tasmanische Teufel opportunistische Fresser; sie ernähren sich hauptsächlich von Aas, jagen aber auch kleinere Säugetiere oder Vögel. Ihre Fähigkeit, große Mengen an Nahrung aufzunehmen – bis zu 80 % ihres Körpergewichts – ermöglicht es ihnen, in Zeiten knapper Ressourcen zu überleben. Sie haben eine hohe Stoffwechselrate und benötigen daher regelmäßige Nahrungsaufnahme.Das Sozialverhalten zeigt sich insbesondere während der Fortpflanzungszeit; Männchen kämpfen oft um Weibchen oder um Zugang zu Nahrungsquellen. Diese Kämpfe können intensiv sein und führen manchmal zu Verletzungen.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzung des Tasmanischen Teufels erfolgt typischerweise zwischen Februar und April. Während dieser Zeit zeigen Männchen ein aggressives Verhalten gegenüber anderen Männchen in ihrem Territorium. Weibchen sind oft promiskuitiv und paaren sich mit mehreren Männchen, um die genetische Vielfalt ihrer Nachkommen zu erhöhen. Nach einer Tragzeit von etwa drei Monaten bringt das Weibchen ein einzelnes Kalb zur Welt.Die Neugeborenen sind extrem klein und unterentwickelt; sie müssen sofort in den Beutel der Mutter krabbeln, wo sie für mehrere Monate bleiben werden. Während dieser Zeit werden sie ausschließlich gestillt und entwickeln sich langsam weiter. Nach etwa fünf bis sechs Monaten beginnen die Jungtiere, die Umgebung außerhalb des Beutels zu erkunden.Nach dem Verlassen des Beutels bleiben die Jungtiere oft noch einige Zeit bei ihrer Mutter und lernen von ihr wichtige Überlebensfähigkeiten wie Nahrungssuche und das Vermeiden von Gefahren. Die Geschlechtsreife erreichen sie im Alter von etwa zwei Jahren.
Gefährdung
Der Tasmanische Teufel steht aufgrund mehrerer Faktoren unter erheblichem Druck. Die größte Bedrohung stellt die ansteckende Krebsart dar – der sogenannte Teufelskrebs (Devil Facial Tumor Disease). Diese Krankheit wurde erstmals 1996 entdeckt und hat seitdem dramatische Auswirkungen auf die Population gehabt; Schätzungen zufolge hat die Erkrankung den Bestand um bis zu 80 % reduziert.Zusätzlich zum Teufelskrebs sind Habitatverlust durch menschliche Eingriffe wie Abholzung sowie Verkehrsunfälle weitere Bedrohungen für diese Art. Schutzmaßnahmen umfassen Zuchtprogramme sowie spezielle Schutzgebiete zur Erhaltung der verbleibenden Populationen.Wissenschaftler arbeiten aktiv daran, Lösungen zur Bekämpfung der Krebsart zu finden sowie genetische Merkmale zu identifizieren, die den Tieren möglicherweise helfen könnten, resistent gegen diese Krankheit zu werden. Es gibt Hoffnung auf eine langsame Erholung der Bestände durch gezielte Schutzmaßnahmen und Züchtungsprogramme.
Quellen
Spiegel: Tasmanischer Teufel könnte doch überleben
Animalia.bio: Beutelteufel – Fakten
Wikipedia: Tasmanischer Teufel