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Tagpfauenauge (Aglais io)

Das Tagpfauenauge (Aglais io) ist ein Schmetterling aus der Familie der Edelfalter (Nymphalidae). Es ist eines der bekanntesten und am weitesten verbreiteten Schmetterlingsarten in Europa und einem beliebten Motiv in der Kunst und Literatur. Das Tagpfauenauge wurde erstmals 1758 von dem schwedischen Naturforscher Carl von Linné beschrieben. Der Schmetterling hat eine charakteristische Flügelzeichnung, die ihm den Namen „Tagpfauenauge“ verliehen hat. Die Flügeloberseite ist braun mit einer blauen Augenzeichnung und weißen Flecken, während die Unterseite rötlich-braun ist und ebenfalls Augenzeichnungen aufweist. Der Schmetterling hat eine Flügelspannweite von etwa 5,5 bis 6,5 Zentimetern.

Das Tagpfauenauge bevorzugt offene Felder, Wiesen, Gärten und Waldränder als Lebensraum. Es ist ein Wanderfalter und kann daher in großen Schwärmen an verschiedenen Orten auftauchen. Der Schmetterling ernährt sich von Nektar, bevorzugt aber auch Pflanzen wie Brennnesseln, Disteln und Löwenzahn als Raupenfutter. Das Tagpfauenauge ist in der Regel ein Sommerfalter und fliegt von Juni bis September. Die Weibchen legen ihre Eier einzeln auf den Nahrungspflanzen ab, aus denen sich nach etwa 1-2 Wochen schlüpfende Raupen entwickeln. Das Tagpfauenauge gilt als eine Art mit stabilen Populationen und wird als nicht gefährdet eingestuft.

Tagpfauenauge Fakten

  • Klasse: Insekten
  • Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
  • Familie: Edelfalter (Nymphalidae)
  • Gattung: Aglais
  • Art: Tagpfauenauge (Aglais io)
  • Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika
  • Lebensraum: Offene Landschaften, Wälder, Parks, Gärten
  • Körperlänge: 5-6 cm
  • Gewicht: 1-2 Gramm
  • Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgängerisch
  • Fortpflanzung: Weibchen legen 150-250 Eier an der Unterseite von Brennnesselblättern ab

Systematik Tagpfauenauge ab Familie

Die äußeren Merkmale des Tagpfauenauges sind unverwechselbar. Die Oberseite der Flügel zeigt eine rostrote Färbung mit auffälligen Augenflecken in Schwarz, Blau und Gelb, die eine wichtige Rolle bei der Abschreckung von Fressfeinden spielen. Die Unterseite der Flügel ist dunkelgrau mit einer marmorierten Struktur, die dem Schmetterling hilft, sich in seiner Umgebung zu tarnen. Diese Merkmale machen das Tagpfauenauge leicht erkennbar und unterscheiden es von anderen Schmetterlingsarten.Die Raupen des Tagpfauenauges sind ebenfalls auffällig: Sie sind schwarz mit zahlreichen kleinen weißen Punkten und tragen stachelige Fortsätze. Diese Eigenschaften bieten zusätzlichen Schutz vor Fressfeinden. Die Raupen leben in großen Gruppen auf ihren Futterpflanzen, was ihnen hilft, sich gegenseitig zu schützen. Vor der Verpuppung zerstreuen sie sich jedoch und suchen individuelle Plätze zum Verpuppen.

Lebensraum und Herkunft

Das Tagpfauenauge ist in einer Vielzahl von Lebensräumen anzutreffen. Es bevorzugt offene Landschaften wie Wiesen und Waldlichtungen sowie Gärten und Parks. Diese Schmetterlinge können in Höhenlagen bis zu 2.500 Metern gefunden werden, was ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene klimatische Bedingungen unterstreicht. Besonders wichtig für ihr Überleben sind das Vorhandensein von Brennnesseln als Futterpflanze für die Raupen sowie blühenden Pflanzen für die erwachsenen Falter.Die Herkunft des Tagpfauenauges reicht bis in die letzten Eiszeiten zurück, als es sich über weite Teile Europas verbreitete. Heute findet man es in fast allen europäischen Ländern, mit Ausnahme einiger nördlicher Regionen sowie Teilen der iberischen Halbinsel und Griechenland. In den letzten Jahren hat das Tagpfauenauge von den Veränderungen im Klima profitiert; es bildet häufig mehrere Generationen pro Jahr aus.Die Anpassungsfähigkeit des Tagpfauenauges an menschliche Eingriffe in die Natur hat ebenfalls zu seiner Verbreitung beigetragen. Durch die intensive Landwirtschaft wachsen Brennnesseln häufig auf stickstoffreichen Böden, was den Raupen zugutekommt.

Verhalten des Tagpfauenauges

Das Verhalten des Tagpfauenauges ist geprägt von seiner aktiven Lebensweise während des Tages. Die Falter sind ständig auf der Suche nach Nektar und fliegen oft große Strecken zwischen verschiedenen Blütenpflanzen. Während der Fortpflanzungszeit patrouillieren Männchen entlang der Waldränder auf der Suche nach Weibchen; sie nutzen dabei ihre Reviere zur Partnersuche.Ein bemerkenswertes Verhalten ist der sogenannte „Luftkampf“, bei dem zwei Männchen um ein Weibchen konkurrieren. Diese Kämpfe können sehr intensiv sein und beinhalten schnelle Spiralflüge bis in die Baumkronen. Solche Auseinandersetzungen sind nicht nur wichtig für die Fortpflanzung, sondern auch für das soziale Verhalten innerhalb der Art.In Bezug auf ihre Überwinterung ziehen es die erwachsenen Falter vor, frostfreie Orte wie Keller oder Dachböden aufzusuchen. Dort fallen sie in eine Winterstarre, um den kalten Temperaturen zu entkommen. Sobald die Temperaturen steigen, erwachen sie aus ihrer Starre und beginnen mit der Nahrungssuche.

Paarung und Brut

Die Fortpflanzung beim Tagpfauenauge erfolgt typischerweise im Frühjahr nach dem Ende der Winterstarre. Männchen besetzen Reviere am Waldrand und warten auf vorbeifliegende Weibchen. Nach erfolgreicher Paarung legt das Weibchen zwischen 50 und 200 kleine grüne Eier an die Unterseite von Brennnesseln ab – der Hauptnahrungsquelle für die schlüpfenden Raupen.Die Eier entwickeln sich innerhalb weniger Tage zu Raupen, die zunächst grüngelb gefärbt sind; später nehmen sie eine schwarze Farbe mit weißen Punkten an. Diese geselligen Raupen leben in großen Gruppen auf ihren Futterpflanzen und bilden ein Gespinst aus Blättern zum Schutz vor Fressfeinden.Vor der Verpuppung suchen sich die Raupen individuelle Plätze aus, um sich zu verpuppen; sie hängen dabei senkrecht nach unten als Stürzpuppe. Die Metamorphose dauert einige Wochen, bevor aus den Puppen schließlich neue Schmetterlinge schlüpfen.

Gefährdung

Das Tagpfauenauge gilt nicht als akut gefährdet; seine Anpassungsfähigkeit an verschiedene Lebensräume hat dazu geführt, dass es in vielen Regionen häufig vorkommt. Dennoch gibt es einige Bedrohungen für diese Art: Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft kann negative Auswirkungen auf ihre Populationen haben, insbesondere während der Raupenphase.Zudem stellen gentechnisch manipulierte Pflanzen eine potenzielle Gefahr dar, da sie möglicherweise schädliche Auswirkungen auf die Futterpflanzen des Tagpfauenauges haben könnten. Es ist wichtig, dass Naturschutzmaßnahmen ergriffen werden, um geeignete Lebensräume zu erhalten und Bewusstsein für diese Art zu schaffen.Insgesamt spielt das Tagpfauenauge eine wichtige Rolle im Ökosystem als Bestäuber sowie als Teil der Nahrungskette; daher ist es entscheidend, seinen Lebensraum zu schützen.

Quellen

https://de.wikipedia.org/wiki/Tagpfauenauge

https://www.tierchenwelt.de/schmetterlinge/4095-tagpfauenauge.html

https://www.lbv.de/ratgeber/naturwissen/artenportraits/detail/tagpfauenauge/

https://www.donauauen.at/wissen/natur-wissenschaft/fauna/tagpfauenauge-aglais-io

https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/tagfalter/04432.html