Der Steinrötel, wissenschaftlich bekannt als Monticola saxatilis, ist ein Vogel aus der Familie der Fliegenschnäpper. Diese Art ist in den alpinen Regionen Eurasiens, insbesondere den Berggebieten Europas, verbreitet. Der Steinrötel kommt in Höhenlagen von 1000 bis 4000 Metern vor und ist somit ein Symbol für die Bergwelt. Sein Lebensraum umfasst felsige Berggipfel, Geröllhalden und schroffe Felsen, auf denen er nistet und seine Nahrung sucht. Mit einer Körperlänge von etwa 17 bis 19 Zentimetern und einem Gewicht von etwa 40 bis 45 Gramm zählt der Steinrötel zu den mittelgroßen Singvögeln.
Männchen und Weibchen unterscheiden sich in ihrem Gefieder stark: Während das Männchen eine auffällige und kontrastreiche Färbung aufweist, ist das Weibchen eher unscheinbar. Das Federkleid des Männchens ist vorwiegend blaugrau bis schwarz gefärbt, wobei der Kopf eine auffällige orangefarbene Brust aufweist. Das Weibchen hingegen ist eher bräunlich gefärbt mit einer gestrichelten Brust. Der Steinrötel ist ein sehr scheuer und territorialer Vogel. Er lebt in kleinen bis mittelgroßen Populationen, die sich auf bestimmte Gebiete beschränken. Sein Revier verteidigt er aggressiv gegenüber Artgenossen, insbesondere während der Brutzeit. Der Steinrötel ernährt sich hauptsächlich von Insekten, vor allem von Fliegen und Käfern, die er im Flug fängt.
Darüber hinaus zählen auch Spinnen und kleine Wirbeltiere zu seiner Nahrung. Seine Brutzeit erstreckt sich von April bis Juli, wobei das Weibchen ein gut verstecktes Nest aus Gras, Moos und Zweigen auf felsigen Vorsprüngen errichtet. Das Gelege besteht in der Regel aus drei bis fünf Eiern, die das Weibchen allein ausbrütet. Nach einer Brutzeit von etwa zwei Wochen schlüpfen die Jungvögel und werden von beiden Elternteilen gefüttert. Der Steinrötel ist in Europa nicht gefährdet, jedoch sind Populationen in einigen Gebieten aufgrund von menschlichen Eingriffen und Klimaveränderungen rückläufig. Um den Bestand des Steinrötels zu schützen, ist es wichtig, seine Lebensräume zu erhalten und vor Störungen zu bewahren. Brutmöglichkeiten und Nahrungsbasen sollten ebenfalls geschützt werden, um den Fortbestand dieser faszinierenden Vogelart zu gewährleisten.
Steinrötel Fakten
- Klasse: Vögel
- Ordnung: Singvögel
- Familie: Schmätzer
- Gattung: Monticola
- Art: Steinrötel (Monticola saxatilis)
- Verbreitung: Europa, Asien und Afrika
- Lebensraum: Felsige Gebiete, Schutthalden und Steilhänge
- Körperlänge: ca. 18-20 cm
- Gewicht: ca. 45-70 g
- Soziales und Rudel-Verhalten: Einzelgänger
- Fortpflanzung: Brutzeit von Mai bis Juli, 2-5 Eier pro Gelege, Brutdauer ca. 14 Tage
Systematik Steinrötel ab Familie
Äußerliche Merkmale von Steinrötel
Der Steinrötel zeigt einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus. Männchen sind auffälliger gefärbt als Weibchen. Das Männchen hat einen blaugrauen Kopf, orangefarbene Unterseite und einen weißen Rückenfleck, der beim Fliegen gut sichtbar ist. Die Flügel sind dunkelbraun, was einen starken Kontrast zu den helleren Körperteilen bildet. Weibchen hingegen sind weniger auffällig gefärbt, mit braunen und beigen Bänderungen auf dem Gefieder, das ihnen eine bessere Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum bietet.Die Körperlänge des Steinrötels beträgt zwischen 17 und 20 cm. Diese Vögel haben eine robuste Statur mit einem kurzen Schwanz, der bei beiden Geschlechtern rostrot gefärbt ist. Die Jungvögel sind gefleckter als die adulten Weibchen und weisen eine Mischung aus braunen Tönen auf. Diese Färbung hilft ihnen, sich in ihrem Lebensraum besser zu verstecken und vor Fressfeinden geschützt zu sein.
Lebensraum und Herkunft
Der Lebensraum des Steinrötels erstreckt sich über sonnige Hänge mit Felsen und Geröllhalden in Gebirgen bis zu einer Höhe von etwa 3.000 Metern. Diese Vögel bevorzugen trockene, offene Landschaften mit ausreichend Versteckmöglichkeiten wie Büschen oder Felsspalten. In Europa sind sie vor allem in den Alpen und anderen Gebirgen verbreitet. In früheren Zeiten waren sie auch in Deutschland verbreitet, jedoch haben sich ihre Bestände aufgrund von Habitatveränderungen stark verringert.Die Art ist ein typischer Langstreckenzieher. Im Herbst zieht der Steinrötel nach Afrika südlich der Sahara, wo er milde Temperaturen und reichhaltige Nahrungsquellen findet. Im Frühling kehrt er dann zurück in seine Brutgebiete, oft an die gleichen Orte wie im Vorjahr. Diese Treue zu den Brutplätzen spielt eine entscheidende Rolle für den Fortpflanzungserfolg der Art.
Verhalten von Steinrötel
Der Steinrötel ist bekannt für sein scheues Verhalten und seine Vorliebe für schwer zugängliche Gebiete. Diese Vögel sind meist allein oder paarweise anzutreffen und zeigen eine ausgeprägte Scheu gegenüber Menschen. Sie fliegen oft nachts oder in der Dämmerung, um Störungen zu vermeiden. Während der Fortpflanzungszeit zeigen die Männchen ein auffälliges Balzverhalten, indem sie ihren melodischen Gesang im Flug präsentieren oder von erhöhten Positionen aus singen.Die Nahrung des Steinrötels besteht hauptsächlich aus Insekten, Würmern sowie Beeren und kleinen Reptilien wie Eidechsen. Sie sind opportunistische Fresser und passen ihre Ernährung an die verfügbaren Nahrungsquellen an. Die Jagd erfolgt meist durch das Suchen im Boden oder durch das Fangen von Insekten im Flug.
Paarung und Brut
Die Fortpflanzungszeit des Steinrötels beginnt im Frühling, wenn die Vögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren. Männchen umwerben Weibchen durch ihren charakteristischen Gesang und akrobatische Flugmanöver. Das Weibchen wählt den Nistplatz aus, der oft in Felsspalten oder Nischen liegt; gelegentlich wird auch am Boden genistet.Das Nest wird aus Halmen und anderen Pflanzenmaterialien gebaut und kann bis zu sieben Meter hoch liegen oder sich am Boden zwischen Steinen verstecken. Das Weibchen legt vier bis sechs Eier, die es etwa 14 bis 16 Tage lang bebrütet. Nach dem Schlüpfen verlassen die Küken nach etwa zwei Wochen das Nest, werden jedoch weiterhin von den Eltern gefüttert, bis sie selbstständig sind.
Gefährdung
Der Steinrötel gilt als stark gefährdet, insbesondere in Deutschland, wo er als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft wird. Die Hauptursachen für den Rückgang seiner Bestände sind Habitatverlust durch landwirtschaftliche Intensivierung sowie menschliche Störungen während der Brutzeit. Die Rationalisierung von Weinbergen hat ebenfalls dazu geführt, dass geeignete Lebensräume für diese Art verloren gegangen sind.In vielen Regionen Europas hat sich der Lebensraum des Steinrötels stark verkleinert, was zu einer Fragmentierung seiner Populationen führt. Trotz dieser Herausforderungen gilt die Art global nicht als gefährdet; jedoch ist es wichtig, lokale Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihre Bestände zu stabilisieren und wiederherzustellen.
Quellen
https://www.lfu.bayern.de/natur/sap/arteninformationen/steckbrief/zeige?stbname=Monticola+saxatilis
https://de.wikipedia.org/wiki/Steinr%C3%B6tel
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/steinroetel/
https://www.vogelwarte.ch/de/voegel-der-schweiz/steinroetel/